Währenddessen in einem anderen unterirdischen Versteck war Siradda im Moment dabei sich ein wenig zu erholen. "Ich... glaub... ich sterbe...", hechelte die erschöpfte Dämonin, während sie auf einem der Stühle saß, welcher im Moment an die Wand angelehnt war. Die Erschöpfung war für die eigentliche Siradda weniger zu spüren, doch auch diese blieb lieber einfach sitzen - auf dem Boden an der Wand lehnend, anders war sie es kaum gewohnt.
"Tja, meine Kleine, so ist das eben, wenn man schnell stärker werden möchte. Aber gönn dir diese Pause, denn bei diesen Dingen ist eine Auszeit Gold wert. Anders machst du dir nur deinen Körper ka-“, schulte die Magierin, die bis zu dem Punkt wo sie stoppte so wirkte, als wüsste sie genau über was sie redet. Doch alles was sie nun erreichte war, dass Siradda ihren Kopf schräg hielt, sich fragend was sie zum stoppen bewegte. Zumindest bis es bei ihr - als auch Theo - klickte. "Oooh... Stimmt, das habe ich eigentlich nie bedacht. Auch wenn es dennoch für eine Dämonin stressig sein dürfte, wenn sie sich eine Sehne verletzt oder andersweitig Folgen eines zu intensiven Trainings erleidet, dann flickt sich ihr Körper einfach selber zusammen ohne lange warten zu müssen. “ Die Seelendämonin nickte zu dieser Schlussfolgerung, zu der sie ebenfalls gekommen war. "Ja, das müsste so funktionieren. Immerhin, es ist keine magische Wunde. Und dennoch, ich glaube ich sollte es bleiben lassen, denn die Erschöpfung bleibt vorhanden und wenn ich meinen Körper dann dazu zwinge weiter zu machen, dann muss ich auch jedes Mal magische Energie verbrauchen, wenn wieder etwas reißen sollte. Ich werde es mir aber wohl besser merken, sollte ich einmal noch weiter gehen müssen. Zumal... das heilen würde nur in meiner Dämonengestalt funktionieren."
Die beiden Studenten schienen letzteres noch nicht gewusst zu haben, nickten dem dann aber verstehend zu, ehe sie sich gegenseitig anschauten. Siradda konnte nicht lesen, was die beiden sich gerade ohne Worte mitteilten, aber sie wusste, dass sie es gerade tun. Geschwister, die sich gegenseitig in und auswendig kennen wie Aella und sie selbst es sind können sowas einfach, wenn sie sich nahe genug stehen. Nachdem die beiden sich zum Abschluss noch einmal zunickten kam eine für Siradda sehr unangenehme Frage: "Ähm... Siradda?“, fragte die Thermomantin ein wenig beschämt, aber auch nervös blickend, was Siradda ein wenig verwundert blicken ließ. Es war ungewöhnlich die junge Frau so zu sehen, war das doch eher etwas was sie selbst tun würde: "Jaaaa?"
" Die S-Sache ist die... Wie du dir sicherlich denken kannst, kommt es nicht jeden Tag vor, dass wir eine Dämonin treffen und dann auch noch eine wo... nunja wo wir nicht das Gefühl haben uns, ähm... Sorgen machen...“ Die Seelendämonin verstand zwar das Thema, aber nicht wohin das führen sollte. Und Yuria wirkte auch nicht so als würde sie demnächst zum Punkt kommen... aber dafür hat sie ja ihr Brüderchen, welcher einen Arm über ihre Schulter legte, ehe er gebündelt ihre Gedanken wieder gab. "Sie - und ich - würden gerne einmal deine Dämonengestalt sehen. Schwesterchen ist nur so zögerlich, da sie leicht zu gruseln i-“
Und schon donnerte ein Fuß auf den anderen und der Barrierenmagier begann nach Luft schnappend und humpelnd zur Seite zur verschwinden, um unter Schmerzen zu prüfen, ob er sich da eben etwas gebrochen hatte. Die Thermomantin wusste, dass dem nicht so sein sollte und erklärte sich ein wenig, als es Siradda war die anfing nun beschämt zu ihr zu blicken. "D-das soll nicht heißen, d-dass ich Angst vor dir habe! Im Gegenteil, ich bin immer noch erstaunt wie ruhig ich bisher geblieben bin... mal von dem Moment abgesehen, wo ich es gemerkt hatte. Du wirkst anders als die Vertreter deiner Art, von denen man sonst immer so hört... Wobei du auch die erste bist, die wir beide bewusst getroffen haben!“ Das was die Studentin da von sich gab war definitiv ein Teil des Problems, weswegen Siradda sich ursprünglich unwohl fühlte. Aber es gab noch mehr zu diesem Gefühl, was durch diese Erklärung nicht weggeschwischt werden konnte... "Und nunja... Einerseits muss ich schon zugeben, dass ich interessiert daran bist, wie du dann aussiehst, andererseits aber auch... ob ich dennoch so ruhig wie bisher bleiben könnte...“, erklärte sie weiter ihre Zeigefinger zusammendrückend und zusammendrehend mit einem verschwitzten Lächeln.
"E-eine Mutprobe? Verstehe ich das richtig? “
Ein Nicken bestätigte der Branlahrerin ihre Vermutung.
"S-s-sorry, aber... Aber ich fürchte das geht nicht...“, sagte sie in einem Versuch dies zu erklären. Doch zu dem wirklichen Grund konnte sie kaum etwas sagen.
Sobald sie eines Tages mit diesem Körper bei den Dunklen Schwingen aktiv mithilft... erreicht nur eine Zeitung, die das auftauchen einer mehräugigen Dämonin mit ihrer Beschreibung umschreibt, diese Stadt, stehen die Chancen hoch, dass sie sich und den Rest verraten würde, sollten die beiden darauf stoßen und diese Verbindung schaffen aufzubauen. Und das wollte sie auf keinen Fall. Nicht nur zu ihrem eigenen Schutz und dem der anderen, sie wollte auch verhindern, dass die beiden all dies hier eines Tages bereuen werden. Doch was könnte sie... Sie war irgendwo im Moment schon froh darüber, dass sie selbst recht leicht einzuschüchtern ist. Das machte folgendes einfacher... Lügen...
"D-die Sache ist die... ich selbst fühle mich noch nicht ganz wohl dabei... Es ist sehr befremdlich, wenn sich der eigene Körper so umformt und wohl etwas, woran ich mich erst noch gewöhnen muss... was einfach nicht der Fall ist. Ich meine es tut nicht weh, aber nunja..."
Yuria legte ihre Hand auf die Schulter der Dämonin. "Mach dir keinen Kopf drum. Ich schätze so ist es einfach für viele und wir sollten dich jetzt auch nicht in eine befremdliche Situation zwingen...“
"Sie hat recht. Das Training ist schon Stress genug, gerade mit diesen Dingern an deinen Körper. Ich bin sowieso mehr dafür, dass wir uns mal über das Gegenteil Gedanken machen sollten, denn ausgeruht siehst du noch nicht aus.“
Siradda schaute fragend zu dem nun grinsenden Barrieremagier und auch die Geschwistermagie zwischen ihm und Yuria schien ihre Dellen zu bekommen, denn sie brauchte zumindest einen Moment länger als zuvor. "Ahh... Stimmt, das könnten wir tun... aber bist du dir da sicher, trotz aller Umstände?“
Ein nicken besiegelte es und weiterhing glücklich grinsend richteten sich Theos Augen auf seine Schülerin.
"Wird Zeit, dass wir der Sonne guten Tag sagen, findest du nicht auch? Ich hab gehört heute soll es gegen Mittag wieder schön warm und sonnig werden]“
______
Noire zeigte Verständnis für Reysons Entgegnung und machte klar, dass sie sich bewusst gewesen war, was damals hätte geschehen können, doch auch, dass sie sich ihres Erfolges nun einmal sicher waren.
Darauf gab es auch noch eine Erklärung zur Klinge selbst, wo am Ende die Katzenwandlerin Lauriam den Ball zuspielte, welchen Korina dann jedoch “stahl“, was den Spezialagenten aber auch gar nicht störte. Sie stellte das Missverständnis mit der Erhöhung der Körperkraft klar und erläuterte, was das Schwert angeblich können soll.
Reyson sah sich das Schwert nun genauer an. "[b]Ja, ich kann spüren, dass das Schwert sich leichter hält, bedingt durch die Eigenschaften von Dämonenstahlobjekten. Aber wenn ihr das schon wusstest, warum seid ihr dann zu mir gekommen? Schrott kann sowas definitiv bewirken.”, fragte der Mann sowohl verwundert, als auch mit einer Prise Misstrauen gemischt. Das war die Stelle, wo Lauriam dann doch lieber einharkte: "Es stimmt, sie hatte bereits zuvor davon gehört und auch uns davon erzählt. Dennoch zeigten wir trotz allem unsere Zweifel: Kann diese Wirkung auch künstlich erschaffen werden, um den nichtsahnenden Käufer hinters Licht zu führen? Ich meine damit, dass die Wirkung beispielsweise eigentlich von einem Symbol kommt, irgendwo an der Klinge versteckt - oder vielleicht sogar innen drin, falls sowas möglich ist." Es wäre ihm tatsächlich neu, dass sowas ginge, doch das war nun auch nicht notwendig.
"Von so etwas habe ich noch nie gehört. Aber auch wenn es sich um Dämonenstahl zu handeln scheint, ist Skepsis dennoch angebracht. Es kann immerhin noch sein, dass bei der Erschaffung der Klinge ein Fehler geschehen ist, der dem Narr der es versuchte wahrscheinlich das Leben gekostet hat, wenn dem denn so sein sollte und sie daher nicht lange in den Händen von Menschen verbleiben sollte, da aus ihr verdorbene magische Energie austritt. ”
Der Erzmagier flüsterte einen Zauberspruch, der auch den Magiekundigen unter den Anwesenden fremd vorkommen dürfte.
"Dieser Zauber wurde von einem Schmied eines Hexer-Clans entdeckt, der sich mit Dämonenstahlsachen auseinandersetzte. Mit ihm würde die verdorbene Energie sichtbar werden - was sie nicht tut.” Die Rabenklaue wurde in ihre Schwertscheide zurückgesteckt und an Korina wieder übergeben.
"Die besondere Wirkung würde ich lieber nicht prüfen wollen, zumindest nicht an mir selbst und ihr könnt wahrscheinlich selbiges von euch behaupten. Lasst es wegen Lauriams Vermutung zur Not noch von einem Schmied untersuchen, der Unstimmigkeiten im Stahl erkennen sollte, aber es scheint sich definitiv um ein echtes Dämonenstahlschwert zu handeln.“
___
Der Geist zeigte sich einverstanden, wobei Amid sich bewusst blieb, dass der Wunsch dieser Gruppe nach diesem Wandel auch nur eine Farce sein könnte... Was solls.
Was folgte war die Realisierung, dass es wirklich schwer werden dürfte dort einzubrechen. Es war schön zu hören, dass der Geist versuchte sich auszudenken, wie sie jedes einzelne dieser Schlösser überwinden sollen, das zeigte zumindest, dass es sich hier um keine absoluten Anfänger handeln konnte. Doch dachte sie viel zu kompliziert.
"Jaaaa... erinnerst du dich daran wie ich erzählte, dass mein Vater mittlerweile jede Nacht einmal hier nach unten kommt? Und daran, dass ich einen Schlüssel für die obrigen Kellertüren habe? Das, ein paar leise Füße und Verkleidungen - also Masken und derweiteren - mehr werdet ihr nicht brauchen... nun das und meine Hilfe. Weswegen ich einen potentiellen Einbrecher ja auch treffen wollte. Ich weiß wie man reinkommen könnte, aber umsetzen könnte ich es nie...”
Hoffend, dass der Geist all die offensichtlichen Andeutungen verstand, erläuterte der Junge nun auch seinen Plan:
"Ich kann nicht sagen wann genau er hinuntergehen wird, doch tendenziell war es zuletzt immer zwischen 21 und 22 Uhr. Ihr wartet draußen in einem der Gebüsche auf der Frontseite. Sobald ich mir sicher bin, dass er in den Keller gegangen ist, werde ich einen Lichtzauber in meinem Zimmer an einem der Fenster zaubern, für euch als Signal. Seid achtsam, ich will nämlich nicht Mutter wecken und werde daher mit der Helligkeit aufpassen. Ich werde euch die Tür öffnen und hereinlassen. Zur selben Zeit wird er bereits auf dem Weg nach unten sein. Wir werden ihm vorsichtig folgen - am besten mit der Hilfe von jemanden wie dir, damit wir wissen wie sehr wir uns beeilen müssen - und sobald ER die Tür öffnet schnappt ihr zu, ehe er hindurch kommt und es schafft sie wieder zu schließen. Dieses Ding öffnet sich zwar zum Teil von selbst sobald alles stimmt, aber es wird einen Moment dauern. Vater selbst wird sich kaum verteidigen können, maximal ein wenig zaubern und in den Raum selbst hineinlaufen können, aber mehr auch nicht. Euer Dämon folgt ihm während der Rest von uns versucht schleunigst das Schloss zu den Schutzanzügen zu entfernen, wenn es sein muss gewaltsam und wir folgen ihm dann ebenfalls. Wie viele werden voraussichtlich überhaupt kommen? Die Sache ist nämlich, dass es glaube ich nur noch drei weitere Schutzanzüge geben müsste... Es mag nicht der eleganteste Einbruch sein, da es aber auch keine Wachen gibt... Hast du etwas hiergegen einzuwenden? ”
____
Amen gab all den hochinteressanten Vorschlägen eine Abfuhr, sehr zur Enttäuschung des Fuchswandlers, der es aber dennoch akzeptierte. Für ihn war der nächste sinnvolle Schritt, dass jemand hineingeht und es ausprobiert, zuvor aber noch der Tierversuch gemacht wird.
"Dann folgender Vorschlag: Wir trennen uns für den Moment und treffen uns irgendwann am Nachmittag wieder. Sagen wir fürs erste 14 Uhr. Bis dahin versucht Amen seinen Freund dazu zu bringen mitzumachen und Kallin und ich kümmern uns um das Tier. Den Zirkel können wir in der Zwischenzeit mit etwas abdecken, damit uns nichts ihn kaputt macht und niemand ihn ausversehen nutzt. Ich informiere die Angestellten ebenfalls darüber. Jetzt das Experiment zu machen mit einem Versuchstier fänd ich einfach nicht so gut, da wir ohne den Geisterweltblick nicht genau beobachten können was mit ihm geschieht... nun sofern man innerhalb des Zirkels auch den Sichtschutz überwinden kann."