Noch immer kein Lebenszeichen von Lauriam und Brandon. Entweder haben Sie sich verzogen bevor dieser "Kampf" ausbrach oder sie befanden sich außer Sichtkontakt oder noch im Restaurant, was bei der Nähe der Erdbeben wohl sehr riskant war. Doch näher an die Stelle heranzukommen ohne Gefahr zu laufen erkannt zu werden konnte Noire nicht riskieren, nicht solange es am heiligsten Tag war und all die Stadtwachen hier gerade komplett auf Konfrontationskurs mit jeden sein werden, der sich nur verdächtig kleidete. Sie grübelte, die Lösung schien jedoch näher an der Hand zu sein als gedacht.
*Ich übernehme. Die normalen Stadtwachen dürften nicht in der Lage sein die Geisterwelt zu sehen.* - natürlich, die Geisterwelt. Hätte Noire auch früher darauf kommen können, nutzte sie Diana ja zur Kommunikation mit Korina. So spähte also Nyx über die Geisterwelt weiter zu der Einsturzstelle, Ausschauhaltend nach Lauriam und Brandon.
Diana übermittelte die Nachricht an Nina, die tatsächlich bei Korina stand, während der "Sicherheitsbereich" vergrößert wurde. Nicht nur das, Nina verhielt sich seltsam als sie ausredensuchend sich davonmachte - fliegend.
"Bleib stehen Fledermaus!" die diese Aktion mehr als verdächtig empfand. Sie nahm die Verfolgung auf soweit sie Ihr folgen konnte - immerhin konnte sie nicht fliegen, empfand sich aber als sehr ausdauern und Blickgewandt um sie zumindest etwas verfolgen zu können, wenn nicht sogar einholend.
@Tobi: @Night Zap: @Raisen:
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-- Irgendwo in Alvenheim --
Sie klopfte zuerst an der Tür. Erst einmal. Keine Reaktion. Ein zweites Mal. Wieder keine Reaktion. Ein drittes Mal, nur mit mehr Schlägen. Weiterhin keine Reaktion. Wohl eine Taktik um ungebetene Gäste abzuweisen. Nicht so Scarlet. Sie rüttelte an der Türe, sie war verschlossen. Natürlich. Aber extrem locker. Denn Sie konnte die Türe einen Spalt weit öffnen. Sie blickte sich kurz um ob jemand sie gerade sehen würde, bevor sie die Türe mit einem ordentlichen Tritt öffnete.
"Hallo Harry ... schön dass du mich hineinlässt." antwortete sie verspielt ehe sie durch die Türe eintrat und diese wieder verschloss - mit einem Stuhl als Keil da sie gerade das rostige Schloss abgetreten hatte. In dem nur durch Tageslicht beleuchteten Raum konnte sie tatsächlich niemanden feststellen - doch im nächsten Raum sah sie einen angeheiterten Mann, der gerade auf den Durst eine Flasche Wein trank.
"He, ich hatte doch gesagt lasst mich in Ruhe!" brachte der Mann trotz seines Alkoholkonsums erstaunlich flüssig noch von sich. War wohl Großalkoholiker. Was auch all die Flaschen bestätigen sollten, die Scarlet erstmal wegtreten musste.
"Du hast Schulden Harry. Und ich bin hier sie zu holen." dabei zog sie den Schuldschein unter dem Mantel hervor, der den jungen Mann aufstehen und näherkommen lies. Als er seinen Namen auf den Schuldschein erkannte und von wem der Schuldschein war wusste er was dies bedeutet.
"He. Hat er nun schon Schuldeneintreiber der alte Sack. War immer gut zu mir. Hat mir immer die Schulden erlassen. Weil ich sein Cousin vierten Grades war. Netter Kerl. Naiver Kerl. Und jetzt verdankt er mir es so? Nach all dem was ich für Ihn tat?!" *hick* Rührende Geschichte. Genauso rührend wie Harrys Geschichte.
Die Wirtin erzählte bei dem Frühstück das traurige Schicksal des sonst so motivierten, anpackenden jungen Mannes. Hatte Familie, hatte Freunde. Verlor durch einen Anschlag in einem anderen Dorf alles. War ein Magiertrupp. Gerüchte besagten dass sie eine Geheimgruppe waren die auf Auftrag des Untergrundes Probleme "beseitigen" würden - und deren Problembeseitigung eher mentaler Absicht war. Hat bei Ihm wunderbar funktioniert. Hatte Haus verloren, Familie Verloren, Alles. Konnte dank einer glücklichen Fügung das alte Haus übernehmen was er damals noch besaß als er noch nicht in das andere Dorf zog. War aber heruntergekommen. Einzige lebende Verwandtschaft war der Händler, der öfters hier in das Dorf kam um zu handeln und mit den wichtigsten Gütern von außen das Dorf zu unterstützen. Und das obwohl er ein Magier war, die hier aufgrund des Klassensystems auf die Nicht-Magier herabsahen oder hier sehr verrufen waren. Doch der Händler selbst war mal ein Nichtmagier und hatte daher kein aufgeblasenes Ego. Das werteten Ihn die Dorfbewohner hier sehr positiv an und wandelte ein wenig, wenn auch nur sehr gering, die Meinung zu Magiern hier. Doch egal wie sehr er seinen weit entfernten Cousin unterstütze, er war Gebrochen. Gebrochen und fand nicht mehr ins Leben zurück. Dass er jetzt also "Scarlet beauftrage die Schulden einzutreiben" war wohl ein Schritt, "um den Cousin wieder aufzuwecken, als letzter Versuch" wie die Wirtin es formulierte. Scarlet hätte das nicht mehr egal sein können, doch das gab Ihr mehr Gründe, dem Nachzugehen. Zum einem stand dies tatsächlich im Tagebuch des Händlers - Schulden bei Harry endgültig eintreiben - zum anderen war ein Schmarotzer der Gesellschaft, wie sein Verhalten es nur bestätigte. Es widerte Scarlet an. Dieser Mann war wie jeder dieser Wissenschaftler. Wie dieser Fürst. Die nur mehr und mehr wollten. Keine Rücksicht auf andere nahm. Sich selbst als den Größten hielten. Da war es nicht Schade um solche Wesen. Dieses "etwas" würde niemand vermissen wenn er nicht mehr wäre, oder?
"Heute ist Zahltag. Du wirst heute Zahlen. In irgendeiner Form. Also?" fragte sie noch normal, aber gedanklich wandte Sie sich bereits zu Ideen, wie sie vorgehen würde, wenn er nicht zahlen könnte.
"Ist schon gut. Ich hol ja schon." meinte er wieder hicksend und leicht schlendern, als er sich ins Hinterzimmer zurückzog und eine Luke öffnete, in der er in einen Keller abstieg. Diese Luke war gut versteckt, auf den ersten Blick hatte man diese gar nicht erkennen können. Und nur Sekunden später schloss sich diese, was Scarlet Grund genug gab ihn zu folgen. Warum sollte er die Luke schließen müssen wenn er doch gleich wieder hochkommen würde. Böser Junge.
"Falsche Antwort." flüsterte sie nur zufrieden. Die Luke selbst sah sie nun, nur das öffnen gestaltete sich schwieriger, da sie den Mechanismus nicht verfolgt hatte. Nach etwas hin und her probieren schaffte sie es die große Luke zu öffnen, was ihr die Möglichkeit gab zu folgen - und die Luke hinter sich wieder schloss. Es war ein großer Kellerkomplex, der abgeschirmt von den an sich verkommenen Haus sehr gut erhalten schien - er war im Erdreich versetzt und schalldicht gebaut. Und in dem großen Kellerkomplex befand sie sich in einem kleinen Vorraum, der wie ein normales Kellerlager aussah - mit Lebensmitteln und einfachen Dingen. Danach gab es aber eine Wand mit einer verschlossenen Türe, aus dem Sie panisches Rascheln und umfallende Dinge vernahm.
"Ihr bekommt mein Geld nicht. Nein. NEIN. NEIN. Das ist das letzte was mir bleibt. Es gehört mir. MIR!" was auch immer er genau vorhatte, es schien als hätte er nicht vor zu zahlen. Wie süß.
Scarlet legte ihren Rucksack im Vorraum ab, genauso wie ihren Mantel, nahm sich eine herumliegende Holzfälleraxt – wohl aus seiner alten Arbeitszeit - und steuerte auf die geschlossene Holztür zu, die sie am Boden schleifen lies. Das klirren von Metall war auf dem Steinboden wie ein lautes, schrilles Klirren zu hören.
"Harry. Ich komme um mir das Geld zu holen. Lass mich doch bitte rein." Sie Klopfte an der Türe. Immer fester und fester. Bevor sie daran rüttelte. Diese war noch gut erhalten und würde nicht einfach so aufgetreten werden können.
"Bleib weg, Bleib weg, Bleib weg. Das ist alles meins! Er bekommt nichts davon. Gar Nichts! Er hat mir zu helfen! Er muss mir helfen! Ich bin doch sein Cousin!" manisch schrie er, während Scarlet die Tür zu öffnen versuchte, das Rascheln und Klappern im Raum jedoch endete. Er macht also keine Anstalten die Türe zu öffnen? Also öffnet sich Scarlet die Türe einfach selbst. Die Axt war ein besserer Helfer, ihr gutes Schwert würde sie nicht mit Holz besudeln! Das Schwert war nur für das schöne, warme, rote Material und die Geräusche des Flüssigen gedacht, was so einen herrlichen Duft verbreitete. Sie schwang also die Axt. Stück für Stück, immer wieder in das Holz hinein, und man konnte bereits erkennen, dass ein großer Tisch umstellt wurde, hinter dem sich wohl Harry kauerte. Nur Recht. Versteck dich kleine Maus. Versteck dich vor deinem Jäger. Mach es interessant für mich. Amüsiere mich. Koste deine letzten Minuten du Schmarotzer! Du Abschaum! Wie eine Wahnsinnige schlug sie die Holztür ein, was mit ihrem irren Gelächter begleitet wurde. Und ein letzter, kräftiger Schlag lies die Türe einbrechen. Die Axt war also nun nutzlos, also lies Sie diese einfach auf den Boden fallen, was eine entsprechendes Klirren mit sich brachte, zog ihr Schwert und trat in den Raum ein, mit einem diabolischem Gesicht während sie sich mit ihrer freien Hand auf den Tisch zeigte.
"Hab dich gefunden Harry! Es ist Zahltag!"