Am Vorabend:
Kurmai war schon einige Minuten weg, als Assagar endlich fertig damit war seine Sachen zu reinigen. Es wurde langsam spät
und eigentlich wollte der silberhaarige Mann sich nochmal in die Taverne begeben und den Lappen mit einer gewissen
Unfreundlichkeit dem Wirt wieder geben. Jedoch hielt ihn eine Person davon ab und gab ihm eine neue Aufgabe. Er schmiss
den Lappen einfach in den Eimer und hörte sich an, was sein Auftragsgeber wollte. Etwas abgeneigt von den Infromationen,
welche man ihm zur Verfügung stellte, rümpfte Assagar die Nase und antwortete in die Nacht:
"Ich hoffe du hast dir das gut
überlegt mich dort hin zu schicken..." Doch direkt kam keine Antwort. Nur eine zynische Geste in Form einer beleidigenden
Bemerkung über das Verhalten des silberhaarigen Mannes zuvor in der Taverne. Als letztes fügte aber sein Gesprächspartner
noch hinzu, dass Assagar nicht zuviel Aufsehen erregen soll. Sie hatten schon genug Probleme. Die Stadtwache musste nicht
noch eins davon werden. Ohne große Widerworte machte sich der Mann für die Drecksarbeit auf seinen Auftrag auszuführen.
Immerhin hatte er sich selbst so betitelt...
In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages:
Assagar hatte sich Zeit genommen die Lage auszukunschaften und die Verhalten der Wachen studieren. Diese Männer gehörten
nicht zur Stadtwache. Aber wenn er sie abschlachten würde, würde das gleiche Ergebnis resultieren. Er würde gejagt und da
er teil der Gruppe war, wären sie auch dran. Ein Seufzer empfloh dem silberhaarigen Mann, welcher im Schatten der Wachen
verharrte und eigentlich hoffte, dass diese ganze Aktion abgeblasen wurde. Assagar glaubte kaum, dass dieses Gruppenmitglied
aus Schuld von Kyrian oder Evelin in diesem Gefängnis saß, also warum kümmerte er sich um die Befreiung? Und dann sollte er
auch noch wenig Aufsehen erregen. Assagar war für solche Aufträge einfach nicht gemacht. Zumindest wenn ihm daran nichts
lag. Doch ein Auftrag war ein Auftrag.
Als erneut ein Wechsel der Wachen anstand hatte Assagar genug Informationen gesammelt. Als die Wachen tauschten und die
Tür hinter den beiden zu ging, welche nun eine Pause oder die Plätze innerhalb des Komplexes übernahmen, kam Assagar aus den
Schatten der einen Wache und hämmerte die Köpfe der beiden zusammen. Es stüpftete einen Moment Verwirrung, wodurch er in
der Lage war, der rechten Wache in die Kniekehle zu trete und mit einem Fausthieb gegen den Helm bewusstlos zu schlagen. Der
Helm verbog sich etwas vom Schlag und als der Partner der Wache realisiert was vor sich ging, traf auch schon ein Knie sein
Gesicht. Auch wenn es ihn ebenfalls in einen unsanften Schlaf wiegte und sein Kopf noch gegen die Wand knallte, war der Ruf des
Schmerzes wegen dem Kniestoß laut genug, um die Wachen vor der Tür zu alamieren.
Die nur allzu typischen Fragen hallten den Gang hinab, welche sich damit beschäftigten wer er war und was geschehen war. Doch
Assagar gab keine Antwort. Sie schienen besser gedrillt zu sein, als die üblichen Stadtwachen, da sie nicht wirklich eine Antwort
abwarteten und eher zu gewaltsamen Maßnahmen übergingen, als ihre Klinge mit einen melodischen Klang die friedliche Ruhe ihrer
Scheide verließen und die trampelden Schritte dumpf über den Boden trommelten, als sie auf ihn zu rannten. Assagar war leicht
beeindruckt, als die Wachen ein harmonisches Zusammenspiel formten und ihre Lücken gegenseitig deckten. Direkt war keine
gute Möglichkeit zu sehen, um die beiden zu überwältigen.
"Zu Langsam", murmelte Assagar, als er nach einem Dutzend von
Schwerthieben, den Griff samt Hand der vorderen Wache zu fassen bekam, seinen Angriff umleitete, an ihm vorbei ging und
seinen völlig überraschten Partner die noch freie Hand über das Gesicht legte und ihn mit einem weiteren Schritt nach vorn in
seiner Angriffsbewegung wieder zurückzog und von den Beinen holte. Zu spät wusste die Wache was geschah und sein Kopf landete
unsanft auf den Boden nur einige Schritte entfernt von den zwei Wachen, die zuvor genauso machtlos gewesen waren. Die Hand
von Assagar und der Boden bildeten eine Presse wie eine Folterbank und es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis einige
Zähne über den Boden rutschten und Blut aus dem Mund der Wache spritzte.
Sofort als Assagar sicher gegangen war, das er genug Kraft in den Schleuderwurf getan hatte, machte er eine elegante Drehung.
In seiner Rotation lenkte er mit seiner Armschiene den Stichangriff der letzten Wache ab. Funken sprangen wild umher, als die
beiden Metalle sich ankreischten und Assagar und die Wache sich so nah waren, wie ein Tanzpaar. Zielstrebig stürmte die Hand
des silberhaarigen Mannes zwischen Helm und Brustpanzer auf den frei gelegten Hals, während seine andere Hand den Schwertarm
griff und ihn zerquetschte, sodass sein Unterarm brach. Schwerfällig hüpfte das Schwert einige Male über den Boden, während ihr
Besitzer leicht in die Höhe gehoben wurde und ihm die Luft zum Atmen graubt wurde. Panisch versuchte die Wache den Arm von
Assagar los zu reißen, doch mit nur einer Hand war das so gut wie unmöglich. In seiner Panik zappelte er auch nur unkoordiniert mit
den Beinen, anstatt irgendwie zu versuchen damit sich den silberhaarigen Mann vom Leib zu halten. Als Assagar sah, wie die Wache
kurz davor war zu ersticken, verpasste er ihm einen harten Schlag in die Magengrube und ließ auch ihn so seine Sinne verlieren.
Wie ein lebloser Fleischklops fiel die Wache zu Boden und gesellte sich zu seinen Freunden, während Assagar sich aufmachte tiefer
in den Komplex einzudringen. Von den wenigen Informationen, die Assagar besaß, wusste er, dass das Gebäude mehrere unterirdische
Etagen besaß. Auch die Wachen hatten in den Stunden während er im Schatten gelauert hatte darüber geredet. Sie nannten sie "Level"
und einer Nummer dazu. Umso größer die Nummer war, desto tiefer war es wohl, dachte sich der silberhaarige Mann und nach dem kurzen
Flur würde wohl auch ein Hauptsaal oder sowas kommen. Etwas besorgt versicherte sich Assagar, dass sein Langschwert am rechten Fleck
war und machte sich bereit.
"Keine Toten", ermahnte er sich selbst, als nach einem beruhigenden Seufzer seine Mimik sich wieder versteifte
und seine Augen kalt und starr.
Einige Stunden später:
"Vorsicht Stufe", warnte Assagar seinen Gefangenen daraufhin, dass auf dem Steg zum Schoner sich eine Treppenstufe befand. Er hatte ihm
einen Beutel übergezogen. Sicherlich war es nicht angenehm, da noch vor etwa einen halben Tag der Kopf einer Person sich darin befunden
hatte. Doch hatte er ihn einmal schnell ausgewaschen. Das sollte reichen, meinte Assagar. Außerdem sollte sich sein Gefangener nicht beschweren.
Immerhin hatte er ihn aus dem anderen Gefängnis geholt. Auch wenn diese Aktion doch nicht so sauber abgelaufen war, wie sich Assagar es
vorgenommen hatte. Es gab keine Toten. Allerdings war es mehr ein Ausbruch gewesen, als eine saubere Flucht. Dann hatte sein Gefangener
sich auch noch anfangs gestreubt, weil er seine Freunde nicht zurück lassen wollte, weshalb Assagar halt zur alten Methode von eins über
die Rübe und Tragen übergegangen war. Als sein Gefangener wieder zu sich gekommen war, durfte er auf eigenen Beinen laufen, doch nicht
die Fesseln und den Beutel abnehmen. Dadurch hatten sie etwas länger gebraucht, aber so gab er keine Widerrede oder versuchte etwas
Dummes. Die kalte Spitze Assagars Langschwerts hielt ihn wahrscheinlich auch davon ab, jedoch achtete der silberhaarige Mann darauf
sie immer in einem sicheren Abstand zu halten. Nicht das sein Gefangener noch stolperte und sich selbst abstach. Als sie endlich auf dem Schoner
waren, befreite Assagar seinen Gefangenen von dem Beutel. Mit einem Ruck zog er ihm das Stück Leder vom Kopf und nahm etwas Abstand.
"Ihr seid also Raisen... merkt euch eins. Nochmal hol ich euch nicht aus so einer Lage raus. Zum Dank könnt ihr mir helfen den Schoner start klar
zu kriegen. Die anderen werden auch bald hier sein..." Nach seinen Worten befreite er Raisen auch noch von seinen Fesseln und steckte das
Langschwert zurück in seine Scheide. Danach ging er an die Rehling, an der die Seile für das Hauptsegel befestigt waren und versicherte sich,
dass alle sauber verknotet waren...
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Damit herzlich Willkommen im dritten Kapitel "Mengyou". Gespräche und andere Sachen, die noch am letzten Abend sind könnt ihr bitte im Thread
von Kapitel 2 zuende führen. Sobald ihr für euch den nächsten Tag beschreiten wollt, dürft ihr hier posten. Begebt euch dann bitte zuerst in die
Taverne "Zum zornige Ziegenbock". Das ist die Taverne von gestern. Ich denke nur, wir sollten ihr einen Namen geben und hoffe, dass der
Name euch passt. So können wir uns dort immer treffen oder wenn Leute in zwei verschiedenen Tavernen sind, man durch Namen der Tavernen
die Orte unterscheiden kann.