Der Abend nach dem Beschließen ihres nächsten Zieles war kurz. Brandon machte sich wie abgemacht auf und wenig später bemerkte Lauriam dann auch so langsam, dass Juna nun schon eine ganze Weile fehlte. Er hielt noch etwas Nachtwache, um zu sehen, ob sie noch über den Abend und dem Beginn der Nacht zurückkommt, dem war aber nicht so und somit hinterlag er noch in derselben Nacht eine Nachricht über Junas potentielle Flucht im Versteck der Schwarzen Hand. Dort verfasste er sogleich auch noch ein paar Dokumente und stempelte sie mit einem Symbol ab, das dem Spezialagenten-Rang vorbehalten war. Er wird diese allerdings erst auf dem Schiff herausgeben und behielt die Sache daher bis dahin für sich. In der Herberge wieder angekommen begab er sich sogleich in sein Bett, nutzte aber am Morgen, nachdem er sein Gepäck mit seinen Arbeitskleidung und dem Rest gepackt hatte und auf der Reise jeden infrage kommenden Moment, um die Bücher über die Dämmerungsmagie anzufangen, welche er sich besorgte. Zunächst informierte er sich lediglich über die Möglichkeiten der Dämmerungsmagie, um als allererstes ein Ziel vor Augen zu haben. Den dafür notwendigen Stoff bekam er zur Hälfte durch, den Rest wird er wohl später nachholen müssen.
Doch die Situation mit Juna war sehr ärgerlich. Er hätte nicht gedacht, dass so früh jemand versuchen würde abzuhauen. Sofern sie aber geschnappt wird, hatte er jedoch nicht vor den Rest der Gruppe nun Freiheiten zu nehmen. Weder er noch sie werden an soetwas viel Freude haben und der Spezialagent zieht es sowieso vor niemanden an der kurzen Leine halten zu müssen. Das würde die Grundstimmung bei den Dunkeln Schwingen nur verschlechtern, die den Umständen entsprechend sowieso nicht so großartig sein dürfte. Sollte die Fuchswandlerin allerdings wirklich entkommen hätte er womöglich keine andere Wahl, als eben das zu tun. Es war zu hoffen, dass die Hand schnell genug reagieren wird.
Zunächst kamen sie jedoch erstmal in Pysajel an, mitsamt dieses Dämons Seamus, der sich der Gruppe erstmal anschließ. Die Hand hatte keine negative Rückmeldung diesbezüglich gegeben, weswegen er nichts dagegen hatte. Da Brandon noch nicht wieder aufgetaucht war bezahlte er erstmal sein Ticket mit, wird sich das aber von dem Typen auf jeden Fall wieder auszahlen lassen. Sofern er denn zurückkommt. Für den Fall, dass dem nicht so sei hatte er sich bereits informiert ob und wenn ja wo in der Stadt ein Außenposten der Schwarzen Hand sei, wo er im Fall der Fälle schnellstmöglich Brandon als gesucht angeben kann. Es war zu hoffen, dass er nicht auf dieses Mittel zurückgreifen muss.
Einige trennten sich dann auch bereits von der Gruppe. Was Lauriam angeht, wartete dieser auf dem Schiff und machte sich es am Deck auf einer Sitzgelegenheit an die zweite Hälfte des ersten Buches über die Dämmerungsmagie. Mit einem Blick auf den Steg würde er hier auf Brandon warten.
Rhord war sich derweil unsicher, was er machen könnte. Bei Viska schien es um irgendeinen Laden ihrer Familie zu gehen und wenn es sonst nichts zu tun gäbe, würde er wohl dort mitgehen. Doch dann sprach ihn auf einmal diese Person an, die auch schon nach dem Verschwinden dieser Menhit aufgetaucht war. Dieser Sa-, Seamus, so war der Name, glaubte Rhord, fragte ihn auf einmal etwas von "Dämon zu Dämon". Erstmal musste Rhord realisieren, dass der Neue wie er ein Dämon sei, denn so oft trifft man hier draußen keinen Artsgenossen. Der Echsendämon wollte gerade antworten, da fiel ihm ein, erstmal besser sich umzuschauen, bevor er irgendwas sagt. Wäre problematisch, wenn irgendwer sie bei
diesem Gespräch belauscht.
"
Ähm, für gewöhnlich bediene ich mich an den Leichen von Banditen und Räubern, die eine von mir beschützte Karawane angriffen. Natürlich erst nachdem diese etwas Abstand zu mir gewonnen haben, damit mich niemand dabei sieht.", antwortete er erstmal, ehe ihm wieder etwas einfiel. Er holte einen Beutel hervor und holte eine Hälfte einer der Lithium-Handschellen vom Gefängnis heraus. "
Aber vielleicht wird das während ich mit der Gruppe reise nicht notwendig werden.", grinste Rhord schonmal Seamus entgegen, ehe er sich erklärte und einmal kurz auf Sungjin zeigte. "
Als von dem Typen da diese Dinger abgemacht wurden, gab es auf einmal eine magische Schockwelle und ich war im nu wieder aufgeladen. Ich werde ihn wohl nochmal darauf ansprechen müssen, aber ich glaube da etwas sehr interessantes entdeckt zu haben!"
Wieso ist ihm der Einfall nicht bei dem Gespräch mit Siakin gekommen?
Wenn sie herausfinden könnten, ob es noch mehr wie Sungjin gibt, die so auf diese Magieblockierer reagieren, könnte das vielleicht eine Lösung für viele Dämonen werden. Nun, sofern die Menschen zur Kooperation bereit wären, was an sich bereits ein Problem sein könnte.
Dann auf einmal kam Hokulani von hinten zu ihnen zugerannt. Der Echsendämon bemerkte von dem, was sie sprach, dass sie eigentlich zu Seamus wollte. Doch in dem Moment, wo er sich zu ihr umdrehte bekam sie einen Schreck und sprang zur Seite. Vom Steg ins tiefe Wasser. Er sprang sofort hinterher, jedoch so, dass er sie wohl kaum ausversehen beim eintauchen treffen würde. Schwimmen und Tauchen kann er glücklicherweise und wenige Sekunden später hatte er sie in einer seiner Hände. Mithilfe seiner noch freien Hand schwamm er wieder an die Wasseroberfläche, hob dort das kleine Mädchen dort dann erstmal so hoch, dass sie wieder Atmen können sollte und schaute sich nach dem nächstbesten Weg nach oben um. Es dauerte nicht lange, da wurde er auf eine in der Hafenmauer eingeschlagenen Steinleiter aufmerksam und erklomm diese nach oben, mit Hokulani über seine Schulter haltend und setzte sie dann oben wieder ab. Der ganze Rettungsprozess wäre viel einfacher gewesen, hätte Hokulani wegen irgendetwas nicht so stark gezappelt. Lag es daran, dass sie vor ihm Angst hat oder war es etwas anderes?
Dieser Vermutung und einfach der Fakt, dass sie wegen ihm überhaupt vor Schreck zur Seite sprang, brachte jedenfalls wieder einen Teil seines Gespräches mit seinem Dämonenfreund zurück in seinen Schädel. Auch dieses Kind hat vor ihm Angst, einfach nur weil sie wusste was er war, aber nicht wusste dass er eigentlich keine Gefahr für sie ist. Für einen Moment frustete es den Echsendämon stark wieder damit konfrontiert zu werden, was vielleicht die umstehenden Personen auch bemerkten, fasste sich aber, ehe Hokulani sich zu ihm umdrehen konnte.
@Nadzieja: @Night Zap: