Wieder in seine Lektüren vertieft begann Lauriam erneut über die Dämmerungsmagie zu lernen. Derzeit beschäftigte er sich mit den Grundprinzipien dieser Magie, welche laut Einleitung fundamental sind, um diese Magie erlernen und verwenden zu können. Laut Buch gibt es in jedem Wesen sowohl Licht als auch Schatten, auch manchmal Dunkelheit genannt, welche Elemente sind, aus denen die Seele besteht. Dabei ist das Verhältnis nicht immer gleich, es ist von Person zu Person, beziehungsweise auch was andere Lebenswesen angeht. Besonders den folgenden Abschnitt fand der Spezialagent aber interessant:
Licht ist positive, chaotische Energie, sie treibt Wandel und Weiterentwicklung an, führt aber auch zu Zerstörung und Gefahr. Schatten ist negative, stille Energie, sie erhält das Alte und versucht, Stillstand zu erschaffen. Die Präsenz beider Energien in der Seele führt dazu, dass Lebewesen sich ändern können, ohne sich selbst zu zerstören, und dass Leben nicht stagniert.
Unter diesem Abschnitt ging der Author auf einige Beispiele ein, woran man das gut feststellen kann.
Er beschrieb einige Personen in seinem näheren Umfeld, ohne diese irgendwie namentlich zu nennen. Während die aufbrausenderen und emotionaleren Persönlichkeiten einen höheren Lichtanteil in ihrer Seele hatten, hatten die mit einem höheren Dunkelheitsanteil dagegen eine mehr ruhigere.
Das Schwarze Hand-Mitglied verstand nach einiger Zeit das Prinzip dahinter und diese Erkenntnissen ermöglichten ihn Rückschlüsse darauf, warum Persönlichkeiten sich so sehr unterscheiden können.
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Für den ersten Moment merkte der Echsendämon es nicht, aber als nach wenigen Sekunden keine Rückmeldung von Noire kam, wendete er sich ihr zu. Erst jetzt merkte er, dass die Katzenwandlerin sich auf ihrem Bett mittlerweile zu einer Kugel zusammenkauerte. Rhord musste erst überlegen, woran das liegen könnte, kam dann aber nach einer Weile auf die Idee, dass das was sich in ihren Nachbarzimmern abgespielt hatte, auf ihre Ohren gingen. Er wusste zumindest, dass es einige Tiere gibt, die ein sehr gutes Gehör haben, also war es vielleicht möglich dass die Tierwandler ebenfalls sowas haben? Er war sich nicht sicher, er hatte nie genauer darüber nachgedacht, beschloss aber es auf einen Versuch ankommen zu lassen um Noire so schnell wie möglich zu helfen.
Und er hatte sogar eine Idee. Manchmal wenn es in einer Herberge laut wurde, was in den billig Versionen nichtmal so selten war, musste auch er erfinderisch werden. Wobei er hier eher etwas kopierte, was er mal auf einigen Märkten mal gesehen hatte.
In seiner Hand formte er mithilfe seiner Dunkelheitsmagie kleine Stöpsel für die Ohren. Er achtete bei der Herstellung darauf, dass die geformte Dunkelheit dabei nicht fest wird, wie es für Waffen manchmal vonnöten ist, aber das war auch nicht schwierig. Wobei er sich nicht sicher war, ob die Größe reichen würde, immerhin waren die Ohren der Katzendame nicht gerade klein. Wenn dem so sein würde, plante er einfach etwas mehr Masse hinzuzufügen.
Jedenfalls tippte Rhord Noire auf die Schulter, um kurz ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. "
Ich glaube du könntest die hier brauchen.", sagte er zu ihr, als er ihr die Ohrstöpsel hinhielt. "
Wenn sie nicht passen, sag bescheid."
Viel Magie hatte er dort jetzt nicht reingesteckt, weswegen es auch eine Frage der Zeit war bis sie sich in Luft auflösen würden. Aber für den Moment sollte es reichen und außerdem wäre ein zu großer Magieaufwand für eine längere Haltdauer etwas riskant, da er seine Magie ja nicht regenerieren kann.
@Soren: