Schockiert beobachtete Akira die Szene. Was Evelin da gesagt hatte, war einfach... sie konnte es nicht beschreiben.
Voller Abscheu sah sie der Frau nach, die den ebenfalls offensichtlich ratlosen Dämonen nun hinter sich herzog. Was war Evelin für ein Wesen, dass sie so herzlos sein konnte?
Sofort gingen Salem und Farah zu Yin und Farah nahm sie fest in den Arm und begann das schniefende Mädchen zu trösten. Mit einer Mischung aus Hochachtung und Bewunderung beobachtete Akira ihre Freundin. Sie hätte selbst darauf kommen müssen und auf einmal kam sie sich kühl und ein wenig einsam vor. Doch es war offensichtlich, dass sie nicht gut darin war, nett zu sein. Sie konnte kämpfen und sie hatte eine starke Willenskraft, doch sie besaß einfach nicht die Fähigkeit Wärme zu schenken? Ein bisschen verlegen und traurig stand sie neben den anderen und setzte sich schließlich zu ihnen und begann mit ihren Fingern den Boden zu bearbeiten.
Tatsächlich schien es Yin nun deutlich besser zu gehen und sie fragte sich leise, ob es hier wohl sonst noch jemanden gab. Salem dachte kurz nach und antwortete dann:
"Dämonen gibt es hier sicher keine, das würde ich spüren. Aber auch sonst scheint es hier nichts zu geben. Gar nichts. Was immer die Dämonen daran hindert, sich dem Palast zu nähern... anscheinend hält es auch wilde Tiere davon ab, diesen Teil der Stadt zu durchstreifen."
"Wenn es ein magisches Artefakt ist, könnte es uns vielleicht in unserem Kampf helfen...", überlegte Akira hinzu und ihre Stimme kam ihr auf einmal unheimlich kühl und berechnend vor, aber vielleicht bildete sie sich das nur ein. Verärgert über sich selbst schüttelte sie den Kopf. Dann wandte sie sich wieder ein bisschen verlegen Salem zu:
"Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Du rettest mich... immer wieder. Ich bin dir so viel schuldig, aber ich falle dir nur immer wieder zur Last. Früher in Dulluas, ich weiß nicht, ob es jemanden gab, der sich so für mich in Gefahr gebracht hätte... Naja, ich weiß sowieso nicht wirklich, wo ich herkomme. Auf jeden Fall... Danke", sie lächelte und legte sich dann auf den Rücken, von einer plötzlichen Fröhlichkeit erfasst.
Diese Mission mochte gefährlich sein und konnte sie das Leben kosten, dennoch kam ihr ihr altes Leben jetzt langweilig und vor allem einsam vor. Das einzige, was ihr Sorgen machte war, dass sie nun nichts mehr zu verlieren hatte. Der Tod eines jeden aus der Gruppe, selbst von Raisen, würde sie herunterziehen. Doch deswegen kämpften sie ja.
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