Sowohl Viska, als auch Juna waren durchgehend zufrieden mit den erhaltenen Informationen. Das einzige Manko waren die Pegasusritter, wozu weder die eine, noch die andere Wache etwas sagen konnte. Vielleicht würde das Attentat aber so gut verlaufen, dass die Gruppe in der Zeit des Alarms fliehen konnte, so dass es erst gar nicht zu einem Zusammentreffen mit den Rittern kommen würde. Abwarten. Viska übernahm bereits das "Schlafenlegen" ihrer beiden neuen Freunde mit ihrem Wakizashi. Somit konnten die Zwei auch ihren letzten Schritt ausführen: Das Besorgen von Rüstungen zum Verkleiden. Die Wachen wurden erneut gefesselt, bekamen ein hübsches Stofftuch in den Mund gestopft und wurden so im Raum zurückgelassen. Hoffentlich wurden sie später nicht vergessen und wieder frei gelassen. Wobei das Juna beim Älteren egal gewesen wäre.
"Puh, anstrengender als gedacht." murmelte Viska, als sie die Tür hinter sich abschlossen.
"Aber ich denke dank deiner Fähigkeit sind wir ein gutes Stück weiter." Zufrieden hielt sie ihren Daumen nach oben.
"Du warst aber auch nicht schlecht." sagte ihr Junanouk im Gedanken und hielt ebenfalls einen Daumen hoch. Ein Kompliment von der Füchsin konnte man nicht allzu oft erwarten, daher war dies in diesem Moment schon etwas besonderes. Teamwork schien anfangs unmöglich für die Blutmagierin zu sein, aber Viska zeigte ihr, dass es auch anders funktionierte, wenn die Chemie stimmte.
"Ich schätze wir erzählen den andern morgen davon. Lass uns jetzt erstmal schlafen gehen. Es war ein langer Tag." Zustimmend gähnte Juna sie mit ihren spitzen Fuchszähnen an und ging schlurfend am Trainingsraum vorbei. Der unnötige Umgang mit Amen war Juna noch immer unangenehm.
Im Zimmer angekommen, fiel Viska's Blick sofort auf eines der Betten. Kein Wunder. Es war ein langer Tag. Juna hingegen schloss erst einmal das, noch immer offen stehende, Fenster, welches den Raum ordentlich durchgepustet hatte. Gerade, als die Fuchsfrau an jedem der Betten eine Kerze anzündete, öffnete sich die Zimmertür und Noire trat herein.
"Hat es Spaß gemacht mit eurer Beute?" Der Sarkasmus war deutlich zu hören. Ebenso sarkastisch fiel also auch Juna's Antwort aus.
"Diesen "Spaß" werden die beiden garantiert nicht wieder vergessen." Dabei musste sie auf die brennende Kerze und ihr Wachs, welches bereits an den Seiten herunterfloss, schauen. "Wie auch immer. Ich leg' mich schlafen." Sie suchte sich eines der zwei restlichen Betten aus, warf sich darauf und drehte sich zur Wand um. Dann hob sie noch einmal ihren Kopf in Richtung ihrer Zimmergenossinnen.
"Und wehe eine von euch schnarcht. Ich habe einen sehr leichten Schlaf. Gute Nacht..." gähnte sie die beiden an und schlief schließlich ein.
Am nächsten Morgen wurde Juna von einem Albtraum geweckt. Blitzartig schreckte sie aus ihrem Bett hoch, hatte Schweißperlen im Gesicht und die Augen weit aufgerissen. Der Puls pochte unaufhörlich schnell und ihre Atmung war schwer. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich fing und realisierte wo sie war. Viska und Noire schliefen noch immer ruhig in ihren Betten. Sie hatten glücklicherweise nichts mitbekommen. Erleichtert fasste sich Juna an die Stirn und wischte mit dem Ärmel die Schweißperlen vom Gesicht. Dann legte sie ihr Kinn zwischen ihre angewinkelten Knie.
"Wieder so ein Albtraum..." dachte sie nachdenklich.
"Wenn das nicht bald aufhört, bringt es mich noch um." Worum es genau ging darin, wusste die junge Frau schon gar nicht mehr. So schnell wie diese Albträume kamen, so schnell gingen sie eben auch wieder.
Nachdem Junanouk allmählich aufgestanden war, richtete sie ihr Haar vor einem Spiegel und wusch sich das Gesicht, bis sie wieder frischer aussah. Möglichst leise öffnete sie die knarzende Zimmertür und huschte in den Flur, um nach unten in den Speiseraum zu gehen. Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.Unten angekommen saß bereits einer ihrer Gruppenmitglieder an einem Tisch und ließ sich sein Essen schmecken. Seinen Namen kannte sie allerdings nicht. Bevor Juna sich, höflicherweise, zu ihm gesellte, gab sie beim Wirt ihre morgendliche Bestellung ab.
"Einen Laib Brot, Käse, Honig und einen Krug Wasser bitte... Ach ja! Und einen Becher Eures süßen Weins." "Wein? Am Morgen? Sie haben ja Nerven Lady." entgegnete der Wirt stutzig.
"Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Ich hatte gestern einen harten Tag." Mit diesem Satz näherte sie sich dem Mann am Tisch.
"Kann ich mich setzen?" fragte sie ihn gedanklich. Gespannt wartete Juna, wie er auf ihre Kommunikation reagieren würde.
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