Lauriam hatte die Idee, die Bühne in Brand zu stecken, wenn sich der Fürst im Lagerraum darunter versteckte.
"Ich glaub nicht, dass das funktionieren würde. Niccolo auszuräuchern würde zu lang dauern. Während wir sicherstellen, dass er nicht entkommen kann, würden die Ritter uns mit Leichtigkeit einkesseln und abschlachten."
Ansonsten schien es keine Einwände oder Vorschläge zu geben. Dann stand der Plan wohl soweit fest, solange Amen die Waffen unbemerkt einschmuggeln konnte.
"Bevor wir uns jetzt aufteilen und Vorbereitungen treffen, gibt es noch etwas, was ich euch mitteilen muss." sagte Korina. Sie nahm die Seuchenarztmaske aus ihrem Mantel hervor und streifte sie sich in einer schnellen, fließenden Bewegung über das Gesicht, wie sie es schon oft kurz vor einem Mord getan hatte. Für einen Moment sah sie durch die Augenlinsen in die Runde, bevor sie aussprach, was sich so einige von ihnen wohl bereits schon dachten.
"Ich bin der Rabenteufel. Deshalb war die Schwarze Hand wohl an mir interessiert. Heute Abend werde ich die Maske kurz vor Beginn der Operation aufsetzen." Sie nahm die Maske genauso schnell wieder ab, wie sie sie aufgesetzt hatte, und sah Amen an.
"Die Wachen werden es verdächtig finden, wenn ich die hier bei mir trage. Deshalb möchte ich, dass du die Maske ebenfalls transportierst."
Während die Gruppe diskutierte, wurde am Haupttor der erste Tag des Frühlingsfestes angebrochen: Hier war der Anfang der großen Militärparade, die sich vom Tor bis zur Killiusfestung bewegen und dem Volk die Pracht der Kaiserlichen Armee demonstrierte. In Reih und Glied marschierten die Soldaten, die Banner der Armee und Flaggen des Kaiserreichs trugen. Die Trommler und Bläser des Armeeorchesters lobten den Eifer der Kämpfer mit triumphalen Klängen. Die Kriegsmagier veranstalteten eine Lichtershow in den Kaiserlichen Farben. Unter Jubelrufen der Zivilisten marschierten die Truppen die Hauptstraße hinauf. Doch die Zuschauer hielten den Atem an, denn als nächstes kamen nicht einfache Soldaten, nein, den nächsten Teil der Parade machten die stärksten Männer und Frauen des Reichs aus. An der Spitze der Gruppe, die in Telvanin als heldenhafte Elite galt, marschierte General Drakon, um dessen ausgebreitete Flügel Feuer und Eissplitter tanzten. Hinter ihm her kamen die Schwarzen Ritter. Allen voran ritten die beiden berühmtesten Mitglieder des Ordens, Rauchritter Rainhart, aus dessen Schwert roter, grüner und goldener Rauch emporstieg, die Farben der Kaiserreichsflagge, und Flutritterin Alvaak, die ihren Speer in die Luft hielt und aus einem großen Wasserbottich, der in einem Wagen hinter ihr fuhr, einen Springbrunnen emporspritzen ließ. Fünf weitere Schwarze Ritter folgten, sie alle demonstrierten ihre Talente und die Fähigkeiten ihrer Waffen, und wurden mit Jubelrufen überhäuft. Fast so laut wurde das Publikum auch beim Anblick der folgenden Gruppe, den Ehrengästen des Fürsten Niccolo und den Helden der kleinen Leute: Die Pegasusritter. Angeführt wurden sie vom alten Paladin Thonysthan, seinem momentanen Knappen Enoch Erzfang, und seinen beiden ehemaligen Knappen, die jetzt angesehene Ordensritter waren: Ciel Alyze und Kaithlyn Grausee. Diese Ritter, und mehrere andere, die ihnen hinterherritten, würden heute Abend auf dem Eröffnungsfest auf dem Killiusplatz für Recht und Ordnung sorgen.
Während die meisten Soldaten in die Festung marschieren würde, sollten die Ritter, sowohl jene vom Schwarzen Orden als auch jene vom Pegasusorden, auf dem Killiusplatz halt machen, so dass das Volk die Gelegenheit hatte, seine Helden aus der Nähe zu sehen.
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