Raisen versuchte zu schlafen, doch jedesmal wenn er die Augen schloss, tauchte das schwarze Wesen und diese Stimme auf. Genervt blickte er in den sternenreichen Himmel. Am liebsten würde er noch etwas spazieren gehen, um sich selbst von dem Traum abzulenken, aber wenn er sich weiter von der Gruppe entfernt, führt das nur zu Problemen. Mit den anderen reden will Raisen noch weniger, also blieb er einfach neben dem toten Baum sitzen und dachte nach. Darüber wie es wohl Akame und den anderen im Gefängnis geht...wenn sie noch leben. Zumindest bei Akame ist das fraglich, schließlich ist sie eine Fanalis...
---Gefängnis in Dulluas---
20 Stunden in der Zelle. Davon drei mit Licht, der Rest in vollkommener Dunkelheit. Eine Stunde in einer "Forschungsanstalt" - die restlichen drei Stunden darf man in einem Gemeinschaftsraum verbringen. Das ist Akame's Tagesablauf, den sie seit über zwei Wochen nachgehen "darf". Das Mädchen saß auf ihrem Bett und aß das letzte Stück Brot, das sie für den heutigen Tag bekommt. Gleich sind die drei Stunden um und in ihrer Zelle wird das Licht abgeschaltet. Sie fühlte sich leer. Vollkommen ohne Ziel, Motivation oder sonst irgendwas, was Hoffnung bereitete. Die täglichen Stunden, die sie im Gemeinschaftsraum mit Kyoutarou und Ryu verbringt, sind das einzige, was ihr noch irgendwie Freude bereitete und sie bei Verstand hielt. Wohin Raisen verschwunden ist, wusste sie nicht, selbst die Wachen kannten keinen Raisen...ist er tot? Bei seinen Verbrechen ist es wohl wahrscheinlich, dass man ihn sofort exekutiert hat.
Nach weiteren Stunden in der dunklen Zelle, klopfte eine der Wachen an die Stahltür und öffnete das Schloss. "Mitkommen", sprach der Mann und packte Akame am Oberarm. Sie hatte keine Lust sich zu wehren, sie wusste sowieso, was jetzt passiert. Mehrere Leute werden sie untersuchen und wieder ihr Blut "stehlen" - irgendwas geht da vor sich. Akame war eine Fanalis, vielleicht sogar die letzte ihrer Art, also war es verständlich, dass die Regierung ihr Aogiri verstehen will und deshalb wird sie als Forschungsobjekt verwendet. Dennoch hatte das Mädchen ein ungutes Gefühl bei der Sache. Es gab keinen Grund, ihr immer und immer wieder Blut abzuzapfen, einmal sollte doch reichen...
---irgendwo in Dulluas' Unterschicht---
"Das Militär zieht sich allmählich wieder aus der Unterschicht zurück, Herr Silver", meldete ein Mann, der eine täuschend echte Soldatenuniform trug (nur bei sehr genauem hinsehen konnte man erkennen, dass sie eine Fälschung war) und sein Gesicht unter einem Helm versteckte. Er stand stocksteif dar, wie beim Militär. Silver, ein großer Mann mit schwarzen Haaren und einer Narbe über den linken Auge, deutete mit seiner linken Hand zur Tür, der "Soldat" durfte abtreten. Silver verschrenkte die Arme und setzte sich auf einen Tisch, der eigentlich nur mehrere gestapelte Ziegelsteine mit einem darübergelegtem Holzbrett war, und blickte aus einem der Fenster hinaus auf die Straßen der Unterschicht. "Operation Falke?", seufzte er, "Nun sitzt du im Gefängnis, Horus. Was hat es dir gebracht, mich zu befreien? Deine Aktionen sind wie immer vollkommen Sinnfrei"
"Was auch immer du dir dabei gedacht hast, du kannst es nun nichtmehr durchziehen", sagte Silver zu sich selbst, "doch sobald ich das Siegel breche...wirst du es beräuen, dass du mich eingesperrt hast..."
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Akame und Silver werden erst weitergespielt wenn wir wieder eine Pause haben wie jetzt (da sich sowas anbietet, um dort weiterzumachen) oder wenn wir zurück in Dulluas sind.