Das Schwert des Soldaten sauste nieder - durch Menhits Maske hindurch und sie schnitt die Haut an seiner linken Wange auf. Sein Blut tropfte zu Boden.
"Weißt du was? Den Freunden meiner Cousine tu ich nicht so gern zu sehr weh", Enoch hob seine Waffe wieder über den Weißhaarigen und leckte das Blut von der Klinge, wie ein Verrückter. Ein Wunder, dass dieser Typ ein hochrangiger Soldat war...er verhielt sich mehr wie ein Bandit.
"Das wurde von einem menschlichen Körper produziert... schmeckt aber nicht menschlich. Hast wohl wirklich keine Menschlichkeit mehr." Der Mann wandte sich von Amen ab, als er ein gewisses Geräusch vernahm,
"Na toll, der Fürst ist tot. Dann muss Cousinchen wohl doch dran glauben." "...!", Amen zuckte auf, Noire und Korina haben die Mission erfolgreich beendet. Innerlich freute sich der Weißhaarige, aber natürlich hinterließ sein Zusammentreffen mit Enoch einen schlechten Nachgeschmack.
"Er hat dich Leben lassen!", Nasatya atmete erleichtert durch, während Dasra enttäuscht seufzte,
"Langweilig." Amen setzte sich auf, um ihn herum liefen die restlichen Zivilisten in Panik über den Festplatz, um so schnell wie möglich flüchten zu können. Sie würden wohl noch schneller laufen, wenn sie die Geisterwelt auch sehen könnten. Über ihnen war...warte, alles war bereits ruhig.
"Habt ihr endlich eure Aufgabe erledigt?" "Hier ist ja ganz schön was los." "Amen!" Amen hatte es nicht bemerkt, dass Shinra und Kali die Geister abgewehrt hatten.
"Wie habt ihr...?", der Junge blickte hinter sich und schluckte seine restlichen Worte.
"Ahh...!", hinter Shinra, Kali und Menhit standen, saßen und schwebten über ein Dutzend Geister. Sie alle blickten zum Jungen und viele trugen seine Waffen.
"Überraschend viele Geister haben gefallen an deine Sachen gefunden...", lächelte Menhit. Amen erhob sich, er sollte von hier flüchten, ihre Mission war erfolgreich und sein nächster Schritt war die Suche nach seinem Meister. Er hatte hier keine Zeit mehr zu verlieren.
"Ihr alle...", Amen sprach zu den Geistern, von denen aus irgendeinem Grund überraschend viele weiblich waren,
"Ich weiß nicht, aus welchem Grund ihr euch entschlossen habt, Shinra zu helfen, aber ihr könnt die Waffen als meine Gegenleistung behalten." "ICH WILL ABER MEINE SÜßIGKEITEN!", rief das kleine Mädchen neben ihm, das auch versuchte an seiner Kleidung zu zerren, aber dann schnell merkte, dass sie und Amen nicht in der gleichen Welt sind. Beim Anblick des kleinen Mädchen atmete Amen durch, die Kleine weinte fast,
"Du bekommst deine Süßigkeiten." Dann wandte er sich wieder zu der Gruppe von Geistern, die man durchaus mit einer kleinen Armee verwechseln könnte, wenn man nicht verstand was hier am Platz vorgefallen war.
"Ich danke euch allen und ich hoffe, ich sehe euch irgendwann wieder! Allerdings dann in einer ruhigeren Situation.", verabschiedete sich der Junge und drehte sich zur Bühne. Bevor er abhaute, musste er sich noch einen Überblick über seine Kameraden verschaffen. Speziell Korina und Noire bereiteten ihm Sorgen, hoffentlich ging es ihnen gut!
"Warte, warte, warte...", Kali meldete sich noch zu Wort,
"Diese Leute hier sind nicht an deine Waffen als Gegenleistung interessiert" "...?" "Du hast ihnen etwas versprochen, Amen!", sprach Shinra mit einem Ich-hab-dir-gesagt-das-ist-eine-schlechte-Idee-Gesichtsausdruck. Menhit kicherte leise.
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Diese gierigen Geister...! Amen seufzte. Er hatte sich nicht alle verlangten Gegenleistungen angehört, aber es waren teilweise sehr außergewöhnliche und spezielle Wünsche, von denen Amen noch keine Idee hatte, wie er sie erfüllen soll. Jedenfalls haben sich einige der Geister, dank Shinras und Kalis Bemühungen, bereit erklärt, ihm für den heutigen Tag ihre Kraft zu leihen, ohne etwas zu verlangen, um den Soldaten entkommen zu können. Der Preis war natürlich hoch, den er für ihre Hilfe bezahlen musste, aber das war es ihm wert, da sie seine Freunde beschützt haben!
"Zeigt mir, was ihr drauf habt, Dasra und Nasatya!", lächelte Amen und griff mit beiden Händen in die Geisterwelt, um seine zwei Sasumata zu ergreifen. Dasra und Nasatya waren die zwei kleinen Mädchen von zuvor, Dasra das Mädchen in dem bläulichen Kleidern und Nasatya in den rot-orangen Kleidern. Sie schienen Gefallen an der sonderbaren Waffe gefunden zu haben. Das Sasumata war keine Hieb- oder Schnittwaffe, es war ein Objekt, das ihren Zweck im Fangen von Lebewesen findet - was aber nicht bedeutete, dass sie nicht schwerwiegende Verletzungen verursachen konnte.
Eine erfrischende, warme Kraft fuhr durch seinen Körper. Die Schürfwunden vom Sturz mit Enoch verschwanden langsam, ebenso schlossen sich die Schnittwunden an seiner Wange und seinem rechten Unterarm.
Da staunst du, nicht wahr? Nasatya lächelte Stolz. Amen erblickte seine Kameradinnen, Noire und Korina, die noch auf der Bühne standen. Ihnen Gegenüber war Enoch, der ihn gerade am Leben gelassen hatte, der Löwenwandler, der sich inzwischen komplett in seine Tierform verwandelt hatte und der Typ in der Rüstung. Amen musste etwas unternehmen, um den Frauen die Flucht zu ermöglichen. Der Weißhaarige sprang auf die Kante der Bühne und landete zwischen Korina und Noire, dabei rammte er die Klingen der Sasumata in den Bühnenboden. Von den Waffen zogen schneeweiße Linien los, die nach links und rechts fast bis ans Ende der Bühne reichten.
"Helft mir, ihr zwei!", rief Amen zu Nasatya und Dasra. Ein eiskalter, weißer Puls ging von den Waffen aus und aus den zwei weißen Linien wurde innerhalb von Sekunden eine undurchsichtige Eismauer, die den Soldaten ungefähr bis zum Kopf reichte. Sie war weder dick, noch sehr widerstandsfähig, aber sollte den drei Auftragsmördern genug Zeit verschaffen, um abzuhauen.
@Night Zap: @Soren:
Das Eisen ist an der Innen- und Außenseite eine scharfe Klinge