Irgendjemand der zwei verschwommenen Gestalten hatte Juna's ächzende Bitte gehört und eilte zum anderen Ende des Raumes, wo sie deutlich hörte, wie jemand Wasser umfüllte. Dann tauchte sie vor dem Bett der Verletzten auf und die Umrisse ließen darauf hindeuten, dass sich ein Becher vor ihrer Nase befand, den sie nun nehmen sollte.
"Hier hast du." sprach ihre Helferin. Himmel sei' Dank, es war Korina, die Juna zuerst erkannte.
"D..anke.." Noch immer etwas schwach von der Ohnmacht griff' die Füchsin nach dem Becher, den sie nur leicht zitternd am Mund halten konnte, aber sie wollte nicht noch verletzbarer wirken, als sie es in diesem Moment sowieso schon tat und so riss' sie sich stark zusammen, das Wasser nicht zu verschütten.
Doch ihr Versuch schlug fehl, als die andere Person schwungartig vom Tisch zur Bettkante herüberwechselte. Immerhin hatte Juna ein paar Schluck Wasser abbekommen, die ihr wirklich sehr gut taten, denn allmählich kehrte ihre Sicht zurück und sie schaute auf Viska, die sie erst einmal freudig begrüßte.
“Guten Morgen, Sonnenschein! Du hast drei Tage geschlafen. Deine Belohnung hab ich schon längst für Essen ausgegeben.” Kaum erwacht wurde die Magierin also schon wieder von ihr aufgezogen, ja? Nichts anderes hatte Juna erwartet und lächelte leicht, während sie ebenfalls zu Korina blickte, die nur in Hemd und Unterwäsche dastand.
"Natürlich. Und weil ihr solche harten "Kerle" seid, seid ihr bei mir geblieben und habt euch um mich gekümmert." Der Dank dafür war ein freundschaftliches Schulterboxen.
"Dann schuldet ihr Zwei mir wohl eine fette Mahlzeit."
Hatte Juna überhaupt schon bemerkt, dass sie längst nicht mehr über Gedanken kommunizierte, sondern leibhaftig mit ihrer richtigen Stimme sprach? Sie konnte nur hoffen, dass nun niemand hereinkam. Hatte sie sich doch geschworen nicht zu reden, bis sie ihn fand. Wohl eher war sie dazu gezwungen. Dann setzten auch schon die starken Schmerzen in ihrer Wade ein.
"Scheiße verdammt. Wie konnte mein Dolch nur dort hinein geraten?" fluchte sie und ballte ihre Fäuste. Juna vermutete, dass einer ihrer Wurfdolche von irgendetwas hinter den Wachen, die sie beseitigt hatte, zurückgeschleudert wurde. Unglücklicher Zwischenfall. Und nun lag sie da, angewiesen auf andere und sprechend, nach Jahren des Schweigens, damit man sie nicht lokalisieren konnte. Umständlich, aber mit festem Willen richtete sich die Fuchswandlerin also auf, zwar unter Schmerzen, aber sie musste den Zweien klarmachen, was in ihr vorging, wenn auch nur mit Zeichensprache, da ihre Kraft für die funktionierende Gedankenübertragung noch nicht vollständig zurückgekehrt war.
Also saß sie nun neben Viska auf der Bettkante. Juna zeigte mit ihrem Finger auf sich, führte diesen dann vor ihre Lippen und schüttelte sacht ihren Kopf. Sie darf nicht sprechen. Nicht laut, nicht viel, aber wenn es nötig war, würde sie es zumindest mit Korina und Viska ab dem heutigen Tage tun. Danach wechselte ihr Blick auf ihr verarztetes, stark schmerzendes Bein und die Füchsin bemerkte, dass sie mit ihrem Verdacht des Verrats unrecht hatte. Hatten sich die Zwei doch sehr um sie gesorgt. Also tat sie etwas, was sie schon ewig nicht mehr getan hatte, seit ihrer frühen Kindherit, um genau zu sein. Juna zog Korina näher an sich, ebenso legte sie einen Arm um Viska und legte ihre Stirn an die Köpfe der Zwei, dann flüsterte sie:
"Danke." Nach Auflösung der kleinen Umarmung fragte sie sich, woher all die Wunden der Mädchen kamen und deutete auf diese. Juna war schließlich noch immer unwissend über alles, was vor dem Fall passierte.
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@Drain: @Night Zap:
Ab jetzt wird Juna wieder reden, aber nur gaaaanz selten und auch nur zu Viska oder Korina. Diese dürfen das aber keinem verraten. Wenn Juna denkt werde ich es in kursiv schreiben, wenn sie spricht ganz normal.