Stimmt ja, die Schwarze Hand hatte schon Geschäfte mit der Kirche des Schwarzen Engels gemacht, und so einiges an Material, um die Fraktion des Vaters anzuschwärzen, sollten er oder seine Kinder ein zu großes Risiko für die Hand darstellen. Die Sekte mit diesen Leichen im Keller zu erpressen, konnte aber auch Konsequenzen für Gruppen haben, die nicht in diesen Konflikt involviert werden.
"Die Kirche will vor allem mich, und wenn die Hand versucht, sie zu erpressen, können sie wiederum mich erpressen."
Traurig sah sie Noire an.
"Sie könnten den Pegasusorden über die Lüge aufklären, die ich Kaithlyn eingetrichtert hab. Und wenn das rauskommt, wird sie nicht nur mir an den Kragen wollen. Die Schattenwölfe würden dann auch dem Schutz eines Schwerverbrechers angeklagt werden. Das will ich nicht. Das könnte ich niemals zulassen."
Wenn es keine Möglichkeit gab, die Dunklen Schwingen vor einem Selbstmordkommando zu bewahren, weil der Feind auf all ihre Tricks eine Antwort hatte, würde Korina fast schon lieber allein losziehen, um zu versuchen, Vater zu stoppen.
Wieder zum Thema Nina.
"Ja, in der Tat, sie hat sich mindestens ein mal davon gestohlen, nachdem ich Dante in Jonis Vernal zum ersten mal getroffen hab, bevor ich wusste, dass er zum Vater gehört. Wahrscheinlich nicht lang genug für ein richtiges Gespräch, aber später hab ich durch eine dünne Wand in dem Hotel, in dem ich übernachtet hab, herausgefunden, dass Dante und Florence im gleichen Gebäude gewohnt haben. Da Nina wusste, wo ihre Geschwister sich die Nacht über aufhielten, hat sie ihnen vielleicht einen Besuch abgestattet, während ich geschlafen hab."
"Ja, genau so wars!" sagte Nina plötzlich, und Korina starrte ungläubig in die Richtung, aus der sie die Stimme der Dämonin gehört hatte, direkt über ihr.
Die anwesenden Geister konnten Nina nicht nur hören, sondern auch sehen: Sowohl Fledermaus- als auch Insektenflügel waren angerissen, und ihr ganzer Körper sah ziemlich zerknittert aus. Geister zeigten keine sichtbaren Verletzungen, wenn ihre Form beschädigt waren, aber der angeschlagene Gemütszustand, der mit der Wiederzusammensetzung nach einer Zerstörung einherging, wirkte sich bewusst oder unterbewusst auf ihr Erscheinungsbild aus. Nina war aus einem winzigen Punkt aus dem Nichts erschienen, der erst ein fahles Licht abgeben hatte, bevor das Dämonenmädchen daraus herausgeplatzt war, was so ähnlich aussah, als würde man das Abfließen des Wassers aus einer Badewanne rückwärts beobachten.
"Also, worüber habt ihr grad geredet, außer, dass ich mich mal davongeschlichen hab? Wird nicht mehr passieren, großes Schwertmeisterehrenwort, wie du sagen würdest, Rabe."
Korina seufzte. Irgendwie hatte sie sich schon sorgen um Nina gemacht. Jetzt schien aber wieder alles in Ordnung zu sein.
"Selbst, wenn du ein Schwertmeister wärst, würd ich dir nicht glauben." sagte sie harsch, um keine Schwäche vor jemandem zu zeigen, der ja eigentlich ein Feind war.
"Ach ja, Nina ist zurück." informierte sie dann Lauriam und Noire.
Weil Dante und Florence in der Eingangshalle der SH-Basis als Außenseiter nur misstrauische Blicke von vorbeigehenden "Hand"langern des Syndikats ernteten, schlug Florence vor, ein paar der Schwingen aufzusuchen, denn deshalb waren sie ja eigentlich da. Ein Administrator verwies sie zur Cafeteria, weil er da "ein paar der Leute vom Seelenjäger" gesehen hatte, also begaben die Geschwister sich dorthin, wo sie auch schon auf Rhord, Amen und Vada stießen, gerade, als der Echsendämon von der Konfrontation mit Menhit berichtete.
"Hm, sie hat jemanden einfach zum Dämon gemacht? Nicht sehr nett von ihr." kommentierte Florence unverblühmt.
____________________________
@Tobi: @Soren: @Raisen: