Dass Ihn die "Faszination" über die Schwertgeschichte wohl kaum interessierte konnte man an der stoischen Reaktion herauslesen, dafür brauchte man kein Meister des Fachs sein, Für Noire war es dennoch eine gute Erfahrungsübung wieder das anzuwenden, was Ihr Rouge predigte zu lernen als es um Verhandlungsgespräche ging. Seine Gegenreaktion verlief auch entsprechend gefasst, dass Dämonenschwerter zwar "Artefakte" waren, jedoch keine Seltenheit mehr, da die Herstellungsmethode bekannt war und die Herstellung möglich, also nicht "selten" genug um es für Ihn als "Interessant" genug zu werten. Das war, Gerlinde gesagt, etwas nüchtern formuliert, was sein Interesse an dem Schwert nicht ewig halten wird, deutlich kürzer als Sie sich es wohl erhofft haben. Noire grübelte bereits was sie tun könnten, denn Rhord’s Ring oder das Glasschwert waren keinerlei Optionen für einen Fachmann wie Ihm. Noire selbst hätte zwar zwei Ideen was Sie tun könnte, wobei das auch nur jämmerliche Versuche wären. Die Brosche war kein Artefakt, ein Schmuckstück, das Vorzuzeigen würde nichts bis wenig bringen außer er hätte irgendeine Hintergrundgeschichte zu dem Ganzen, das andere waren die Waffen von Amen. Sie hatte mit ihren Ausgehklamotten logischerweise ihren Bogen nicht dabei, führte aber, im Gegensatz zu gestern, neben ihren Wurfmessern am Oberschenkel dieses Mal auch ihren Dolch an der anderen Seite mit - zumindest einen - Ihn vorzuzeigen könnte etwas bringen da Amens Schmiedetechnik selbst von Ihren Eltern als sehr speziell anerkannt wurde.
Die angespanntere Situation wurde jedoch wieder gelockert, als seine Ehefrau mit einem Tablett, bestückt mit Tassen, einer Kanne und Keksen zurückkam. Es wärmte Noire's Herz etwas so simples sehen zu dürfen.
"Ihr seid zu freundlich." bedankte sich Noire, die ein müdes Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert bekommen hatte, als das Tablett auf den Tisch gestellt wurde und Sie sich frech an einem der Kekse bediente und maniervoll aß, in dem Sie ein Stück abbiss. Selbst der 7-Tage-Regenwetter Griesgram von einem Mann zeigte ein wenig herzvolle Gestik als er dass sah, wandte sich aber schnell davon ab und monierte dass Sie eh nicht lange bleiben würden. Er hatte wirklich herzlich wenig Interesse daran dass die Leute hier lange sein würden, etwas, was man Ihm schon zum Anfang ohne wirkliche Menschenkenntnisse abgewinnen konnte. Das Rhord es war, der die Situation mit einer extrem simplen Idee rettete war hervorragend unerwartet. Seine "öffentliche" Sammlung anzusehen war ein gewitzter Zug, der nicht besser hätte kommen können, besonders nachdem Marta, offenherzlich lieblich wie sie war, natürlich wie aus dem Nähkästchen plauderte, was Ihm nicht mundete, erwartend, und er nach der Rabenklaue erwartungsvoll die Hände ausstreckte.
So sollte es weitergehen wären nicht neue Geräusche zu hören gewesen. Jemand kam in das Haus, aber in normaler Manier, und in dem Raum trat ein Jugendlicher, den Noire gerne als "Gossenjunge" abgestempelt hat. Sein Kleidungsstil, sein Auftreten, sein Verhalten. Es passte perfekt zu den kleinen Ganoven der Gosse. Und sein Verhalten: Ein Musterbeispiel. Aber aufschlussreich. Denn anstatt dass die Eltern ihren Sohn für sein Rüpelhaftes Benehmen oder seine Kommentare, die Ihn, als Vater, total in den Dreck zog und demoralisierte, zu rügen, gab nur Marta in Ihrer Freundlichen Art wieder dass er die Gäste, die seine Blicke sehr missgünstig empfinden durften, nicht so verschrecken sollte. Noire, die nervlich eh grenzwertig war, mundete natürlich dessen Verhalten, Amid wie er hieß, natürlich bei weitem nicht, zügelte sich aber gut genug. Dass er jedoch überlegend und als die Mutter fragte was los sei schilderte, dass er "noch etwas aus dem Keller holen wollte" lies Noire genug Warnungszeit dass sie Nyx informierte, dass sie Besuch bekommen wird und aufpassen sollte, denn anscheinend steckt mehr hinter der Familie Larmanet als der Schein zeigte.
Als Amid dann verschwand und das Sperren der Türe hörbar war und sich Marta entschuldigte, schulterte Noire nochmals ein müdes Lächeln, stoß wohl in etwas Privates hinein, doch sie konnte wahrscheinlich am meisten Marta dahingehend ansprechen. Warum auf Reyson versteifen wenn es andere Möglichkeiten gab anzusetzen.
"Machen Sie sich keine Sorgen um uns. Als Söldner sind wir einen deutlich ... raueren Ton gewohnt, auch wenn wir uns von solchen Verhaltensweisen strikt distanzieren. Der Ruf von Söldnern als entbehrbare Mietlingen sitzt schon tief genug dass die Söldner, die ihren Beruf in anderem Licht sehen, leider unter den Teppich gekehrt werden, wo wir uns zumindest zu den "guten" Söldnern hin sehen. Es bricht mir jedoch das Herz, als Familienmensch und große Schwester jüngerer Brüder, so eine Stimmung erleben zu müssen. Wenn ihr mir verzeiht wenn ich eine persönliche Frage stelle Marta und es steht euch natürlich frei mir, einer Fremden, nicht zu antworten, doch gab es einen Moment wo er sich so verändert hatte wie das, was er gerade von sich gab? Ich habe Zuhause öfters mit meinen pubertierenden Brüdern zu kämpfen und kenne sicherlich die ein oder anderen kleinen Tricks um solche Phasen in den Griff zu bekommen." Noire spiegelte hier die große Schwester wieder die sie tatsächlich auch war. Bei der großen "Familie" war das aber auch keine Kunst dass sie mit Brüder in dem Alter zu tun hatte, die auch ihre Grenzen testeten. Dass Sie natürlich nicht ohne Hintergedanken nachbohrte war zumindest für die Wissenden offensichtlich genug.
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Zur gleichen Zeit bekam Nyx die Warnung von Noire zu hören, die dann sehr aufmerksam die Türe beobachte und vom Schrank abließ, als diese geöffnet, geschlossen, verschlossen und irgendwo noch behandelt wurde. Nyx Sicht im kompletten Dunkeln war ausgeprägter als bei den meisten, Berufsbedingt, kam aber nicht an die von Noire ran, die als Katzenwandlerin praktisch Nachtsicht in den Genen hatte. Dass sie wohl gerade den "Jackpot" traf teilte sie Noire auch im Gegenzug mit, denn Reyson war für Nyx nun mehr in die Ferne und "Amid" mehr in die Nähe Gerückt. Ihr "Fluchtweg" war damit abgeriegelt und dass jemand so vorsichtig war zeigte dass sie Ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, doch auch sie war kein Anfänger was das anging, zahllose Menschen haben Ihr Leben aufgrund ihren Fallen, Techniken und Künste geben müssen. So war sie bereit, ihr nächstes "Ziel" zu beschatten, Ouroboros hatte ihre Geduld und ihre Künste in ihrem Jagen nach der Person in Frage zu Lebzeiten gut trainiert, also vertraute Sie darauf dass sie, wie damals, alleine klar kam. Und einen Ausweg gab und gibt es immer, die Türe war nur der einfache Weg. Sie war auch nicht leichtsinnig und hatte ihre Tarnung und Gravitation nicht einfach beendet als sie hinter der Türe war, das wäre ein fataler Anfängerfehler gewesen. Also stand sie da, Amid betrachtend, bereit, ihm zu folgen und auf jede Aktion von Ihm genauestens Acht zu geben.
@Tobi: @Night Zap:
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Zu den meisten weiterem Verlauf konnte Scarlet, erneut, nicht wirklich etwas beitragen, bedingt dadurch, dass sie Itsuki pflegte und dieser sich dafür vorhin bedankte, aber auch, da Sie immer noch rätselte wohin denn das Blut verschwunden war. Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch dann erst wieder geweckt, als es darum ging, dass sie etwas Organisches nehmen sollten, etwas, woran sie feststellen konnten wie es sich auf nicht leblose Dinge auswirkt. Da kam Ihr eine Idee.
"Wenn ihr Obst nehmen solltet ... lasst es mich mit meinem eigenen Blut tränken. Dann kann ich es besser kontrollieren und beobachten ... Oder wir verwenden eine kleine Blutkugel ... die ich forme und lege diese dazu. Blut ist ... organisch ... also Lebendig. Dass sollte auch gehen.. immerhin ist Blut keine Magie ..." Ihr Gedankengang war sehr simpel, sie wollte aber nochmal etwas beitragen. Und ihr eigenes Blut zu spenden war für sie die wenigste Sorge die alle anwesenden haben sollten.
@Raisen: @Tobi: