Ungefähr sechs Monate war es nun her, seit Siela den Schrei vernahm. Der Krieg endete und damit kehrte wieder Frieden ein.
Doch alles was sie wusste war nur, dass es einen Konflikt gab, der eskalierte. Der Kampf der beiden Legendären ging an ihr vorüber und es war so, als wäre sie wie in der Zeit 100 Jahre in die Zukunft gereist. Nur das Legendäre Celebi hätte das gekonnt, aber das ist ja auch nur ein Mythos.
Es war eine lange und einsame Zeit in ihrem Exil gewesen. Die Tage vergingen und irgendwann hörte sie auf diese zu zählen. Möglicherweise hatte sie bereits vergessen, dass es auch noch eine Welt außerhalb der Insel gab, aber das war nicht von Bedeutung.
Erst durch das Ende des Krieges wurde ihr wieder bewusst, was ihr fehlte. Sie wollte zurück. Ihre Heimat wieder sehen und die Nähe anderer Pokemon spüren.
Doch wie kommt man von einer Insel mitten im Nirgendwo herunter? Ein Boot oder dergleichen war nicht zu sehen und auch kein Wasserpokemon in der Nähe, dass einen mitnehmen könnte. Aber für ein Geist Pokemon ist das kein Problem. Durch ihre Fähigkeit "Schwebe" können sie selbst über das Wasser schweben, wenn auch nur gerade über die Oberfläche. So machte sich Siela auf den Weg, dem Schrei entgegen.
Nach ungefähr einer Woche, kam sie am Festland an. Es waren zwar schon 6 Monate seit dem Ende des Krieges vergangen, aber es bestand kein Grund zur Eile. Siela wusste, dass sie sehr lange auf dieser Insel war und dementsprechend waren ihre Erwartungen auch nicht zu hoch.
Sie fand eine Stadt vor, die langsam wieder errichtet wurde. An allen Ecken und Enden werkelten Pokemon und brachten alles in einen lebenswerten Zustand. Sicherlich gab es noch viel zu tun, aber der Anfang war gemacht.
Viele verschiedene Spezien konnte sie hier sehen, ein Bisaknosp half einem Schillok bei der Errichtung eines Hauses. Auch ein Sandam trug seinen Teil dazu bei. Es war erfrischend zu sehen, wie Pokemon so friedlich miteinader lebten. Zu Sielas Zeit war das leider noch anders. Doch nirgends konnte sie ein anderes Geist Pokemon finden. Entweder sie lebten in einem anderen Stadteil oder sie waren in dieser Stadt nicht erwünscht. Allerdings hatte bis jetzt noch kein anderes Pokemon ihre Präsenz als störend empfunden.
Als sie durch die Straßen streifte, endeckte sie ein alt wirkendes Gebäude. Es musste ein Inn sein, der Aufschrift nach zu urteilen. Eine kleine Gasse führte an ihm vorbei und Siela hörte das Platschern von Wasser. Es wirkte beruhigend und so ging sie der Quelle nach. Hinter dem Inn befand sich ein Garten, den die Gäste wohl zur Erholung nutzen konnten oder um ihr Frühstück einzunehmen. Es gab ein paar Bänke und einen Teich, der mit Quellwasser versorgt wurde. Daher auch das Plätschern.
Sie setzte sich auf eine der Bänke und blickte zum Mon hinauf. Es war ein zunehmender Mond und eine Sichel war zu erkennen.
Der Mond strahlte auch hier so hell, wie auf der Insel, doch es war viel lauter und lebendiger. Einerseits freute sie das, doch es bedeutete auch mehr Zwietracht.
Gedankenverloren blickte sie weiter in den Himmel, vernahm aber ein leises Schnarchen aus Richtung des Inns.
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@Raisen:
So jetzt kannst du was draus machen.