Für den ersten Moment dachte Braig, dass er da einen ziemlichen Langweiler vor sich hat, der so ausdruckslos fragte, ob das Standard bei der Hand wäre wahllos Leute abzuschlachten. Für einen Moment dachte er sogar der Junge würde kneifen wollen.
"Nenn es eine persönliche Präferenz. Ich möchte doch wissen wen ich da vor mir habe.", erzählte er Vada, während dieser das Messer zog und dann dazu ansetze dem Typen das Licht auszublasen. Dass die Stadtwache verfehlt wurde bewertete er dann jedoch noch nicht. Im Prinzip war Braig froh, dass dieser potentielle Rekrut es sich nicht so einfach macht und der Wache einen schnellen Tod bescheren möchte. Doch die Frage, die ihn beschäftigte war der Grund hierfür. Will er ihn verschonen? Oder wird er die Sache etwas anders angehen?
Der schwarzhaarige Junge fragte nach, was für ihn rausspringe. Dies war eine von zwei Fragen, die ihn beschäftigten. Ehe er jedoch mit der zweiten anfing ließ er den gefesselten Mann vor sich einfach verbrennen. Als Braig das zappeln dieser lebenden Kerze beobachtete zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht ab. Ehe er jedoch reagieren konnte, stellte das Ex-Mara-Mitglied seine zweite Frage: Wer er denn sei. Vada stand auf, reichte über die brennende Leiche seine Hand und stellte sich erneut vor.
"Für einen Moment hatte ich mir schon Sorgen gemacht, aber zumindest scheinst du kein Langweiler wie manch anderer bei uns zu sein. Aber lass mich mal überlegen, was für dich da rausspringen könnte.", begann der Spezialagent zu antworten und ließ erstmal die Hand des Jungen über dem Feuer hängen. "Zuerst einmal wirst du diese Nacht und die Zeit darüber hinaus überleben.", fuhr er fort und deutete einmal kurz auf die brennende Leiche vor seinen Füßen. "Da draußen sind noch immer Stadtwachen am patroullieren und es wäre doch ein Jammer, wenn sie dich mit ihm hier vorfinden würden." Braig achtete während er Vada seine Situation klar machte ganz genau darauf, ob sein Gegenüber zu einem Angriff übergehen würde. In dem Falle würde er mithilfe seiner Gravitationsmagie diese um Vada herum nach hinten gehen lassen, wogegen der Junge ersteinmal ankämpfen müsste. So geschwächt, wie er es noch sein sollte, sollte er aber nicht weit kommen. "Aber nicht nur das, du hättest auch die Möglichkeit bei einem zukunftssicheren Arbeitgeber anzufangen. Wer gute Leistungen vorzeigen kann steigt nicht nur auf und bekommt dadurch sehr lukrative Aufträge, es winkt sogar noch mehr." Mit einer Hand erschuf Braig neben der brennenden Leiche mithilfe seiner Dämmerungsmagie eine Projektion von jemanden, den Vada momentan wohl nur zu gerne sehen würde: Dario, sein Bruder. "Zugriff auf ein Informationsnetzwerk, mit welchem es dir möglich sein könnte eines Tages eine rührende Wiedervereinigung zweier Brüder zu bewirken. Ein unauschlagbares Angebot für einen kleveren Burschen wie dich, oder?"
Braig war nicht entgangen was es ist, was Vada am allerliebsten jetzt wollen würde. Er hat genug "Interviews" mit Mara-Mitgliedern geführt, sodass er über die beiden Brüder oben an der Spitze des zugrunde gegangenen Syndikats bescheid weiß. Mit dem Abschluss seines Angebots bestätigte er nebenbei auch noch die Mutmaßung darüber, ob sein Gegenüber denn auch die Wahrheit erfahren hat. Dass Vada ihn tatsächlich beim lügen erwischt hat bezweifelte er allerdings stark. Jemanden, der das lügen seit frühen Tagen trainiert hat bei eben diesem zu erwischen ist nunmal nicht so leicht. Viel mehr ging der Spezialagent davon aus, dass Vada sich nicht sicher ist, aber somit versuchen möchte die Wahrheit aus ihm rauszubekommen. Was es letztendlich auch war, war für Braig allerdings nicht wichtig.
"Du willst also die ganze ungeschönte Wahrheit hören, was Kleiner?", entgegnete der Spezialagent und war dabei Vada die Hand zu geben, ehe er anfing seine Gravitationsmagie auf das Ex-Mara-Mitglied zu wirken. Auf der Stelle, wo Vada stand und etwas drumherum wurde die Schwerkraft schlagartig stärker und zerrte den schwarzhaarigen Jungen langsam zu Boden. Nur seinen Kopf ließ Braig unbeeinflusst, damit sein gegenüber noch verhindern kann mit seinem Kopf voran in den Flammen zu landen, wenn er versucht den Rest seines Körpers weit genug oben zu halten - was Braig ihm noch ermöglichen würde. Wäre Vada nicht noch so geschwächt wäre dies nicht so einfach, aber jetzt war es keine schwere Aufgabe. Um den Moment zu krönen platzierte Braig nun einen seiner Füße auf den Kopf des vielleicht neuesten Schwarze Hand-Mitglieds und fing an absolut respektlos und voller Hohn zu ihm zu sprechen:
"Die Wahrheit ist, dass du nicht in der Position bist um Forderungen zu stellen. Du bist allein, im Moment schwach und für die Hand nichts anderes als ein Insekt, welches sie genauso gut einfach zertreten könnte. Du willst meinen Namen wissen? Trete dem letzten übrig gebliebenen großen Fisch innerhalb dieses Landes bei und du wirst ihn erfahren. Sieh es doch als eine Art Bonus." Braig beendete die Aktion, indem er gleichzeitig seinen Fuß wegnahm und das Wirken seiner Magie beendete. Zudem ging er zwei Schritte zurück. Vada düfte momentan nach dem allen von Kopf bis zum Fuß mit kochender Lava gefüllt sein und er wollte möglichst alles mitbekommen.
@Raisen
_____
Siakin entging nicht die Reaktion von einem von Rhords Gefährten. Da dieses ihn jedoch nicht störrte - er war sowas mittlerweile gewöhnt - ließ er es einfach an ihm vorbeiziehen und setzte sich mit Rhord auf den Wagen. "Eine ziemlich gemischte Gruppe habt ihr da.", merkte der ebenfalls teilweise geschuppte Dämon an, als er seinen Blick über die Anwesenden schweifen ließ. Eine Tierwandlerin, der weißhaarige Junge ist bestimmt der eine Angeborener von dem Rhord ihm das letzte Mal erzählte und dieser große Typ, der selbst ihn selbst mit seiner Muskelmasse übersteigte stachen ziemlich heraus. Hinzu kommt dann auch noch, dass mit Rhord ein Dämon fest mit ihnen reist. Die normalen Menschen schienen hier in der Unterzahl zu sein.
"Und ich hatte schon befürchtet mal wieder sonderbar herauszustechen!", lachte Siakin, ehe er zu einem Gesprächsthema kam, welches ihn ziemlich interessierte.
"Hab gehört ihr wart auf Iridae. Hat jemand Lust mir während der Fahrt etwas von diesem Inselstaat zu erzählen? Hab gehört, dass es dort sehr schön sein soll."
Während Lauriam so beiläufig verfolgte was da besprochen werden würde, fragte sich dieser, wo Vitaya abgeblieben war. Sie verspätete sich stark und hätte schon längst wieder hier sein müssen. Es schien das eingetroffen zu sein, was er von ihr nicht erwartet hätte: Sie war abgehauen. Er ließ eine ununterschriebene Nachricht an Cassius schicken, um diesen über ihr Verschwinden zu informieren. Während der Fahrt würde der Spezialagent dann auch den Rest darüber in Kenntnis setzen.
@all
_____
Die Fahrt dauerte einige Tage und während dieser Zeit blieb Lauriam nichts anderes übrig als sein Heft wieder und wieder zu lesen, sowie weiter zu üben mit Licht und Dunkelheit umzugehen, möglichst so, dass die Fahrt nicht in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden würde. Die Möglichkeit hatte Rhord nur was das Trainieren von Eismagie, beziehungsweise das erzeugen von Kälte anging, da er mit Wärme und Feuer ausversehen ihre Mitfahrgelegenheit abfackeln könnte. Siakin war ziemlich verblüfft davon, als er hörte, dass Rhord versuchte in der Magie stärker zu werden. Ein Schritt, den er so nicht kommen gesehen hatte. Er hatte natürlich nichts dagegen einzuwenden.
Und irgendwann erreichten sie schließlich Jonis Vernal. Die Festivitäten haben bereits begonnen, noch bevor das eigentliche Fest angefangen hatte und prompt übernahm Korina die Führung. Lauriam hatte nichts dagegen einzuwenden, hatte er doch so viele Jahre dieses Fest immer wieder verpasst. Es hatte etwas nostalgisches an sich für ihn.
"Wir könnten uns erstmal mit den Neuen treffen, danach sollten wir immer noch genug Zeit haben, um das Fest etwas zu genießen."
Letzten Endes würde er die anderen aber nicht dazu drängen. Persönlich hatte er auch nicht wirklich Lust darauf, doch wollte er es auch einfach hinter sich bringen.
@all
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (5. April 2019, 19:16)