Selbstverstaendlich sollten wir lynchen. Zum einen verschenken wir ansonsten einen Tag (ich denke nicht, dass wir durch das Mordopfer wesentlich schlauer werden; im besten Fall stirbt niemand), wir verschenken insbesondere auch die Stimmabgabe als Informationsquelle (und natuerlich die Moeglichkeit, einen Mafioso zu erwischen, auch wenn das sicherlich nur begrenzt wahrscheinlich ist). So gesehen ist jeder, der (jetzt; ich bin mir bewusst, dass man Situationen konstruieren kann, in denen es sinnvoll ist, niemanden zu lynchen) gegen einen Lynch ist, auch verdaechtig, da er nicht im Interesse der Buerger handelt. Das ist ja jetzt nun auch nichts Rundenspezifisches, sondern gilt nahezu allgemein, insofern finde ich es schon interessant, dass gerade jemand wie Shizuo. (den ich fuer erfahren genug halte, um das wissen zu koennen) ueberhaupt auf die Idee kommt, so etwas in Betracht zu ziehen. Tatsaechlich kam der Vorschlag aber urspruenglich von Kurz (der es eigentlich auch besser wissen sollte):
Eigentlich mag ich heute niemanden lynchen. Wir wissen rein gar nichts, kein Mord oder des Gleichen. Es lässt sich einfach nichts ableiten. Unschuldiges Blut möchte ich am ersten Tag auch nicht an den Händen haben. Was jetzt?
Bemerkenswert finde ich an der Stelle, dass er von „unschuldigem Blut“ spricht — als Buerger muss doch klar sein, dass man (gerade am ersten Tag, wo noch fast nichts bekannt ist) das Spiel nur gewinnen kann, indem man Mitspieler lyncht, und dass dabei nahezu zwangslaeufig auch irgendwann ein Unschuldiger dabei sein wird. Fuer Buerger gibt es also keinen besonderen Grund, Angst davor zu haben, jemand unschuldigen zu lynchen — so funktioniert das Spiel halt, und es funktioniert nicht, wenn man nicht lyncht. Als Mafioso hingegen weiss man natuerlich schon, dass das Lynchopfer unschuldig sein wird, und moechte damit auch nicht unnoetig assoziiert werden.
Am ersten Tag ist es meist so, dass sich nie etwas großes ergibt.
Wenn wir heute nicht lynchen, haben wir morgen wieder einen „ersten Tag.“