Lauriam - aber wohl auch alle anderen anwesenden - hätten nicht gedacht so schnell eine Antwort auf des Kamfpmagiers Verdacht zu bekommen. Luina stellte sich erneut vor - diesmal als Tinia Laveran - und erzählte ihre Geschichte. Es schien als hätte Janos sowie Kallin soeben vorgeschlagen hatte, diesem Geist, der den Namen Belrus hatte, eine Falle zu stellen, die dann jedoch nach hinten los ging. Das zu verstehen erfreute den Studenten nicht, doch er blieb optimistisch. Wütender als zuvor, aber optimistisch.
"Ich verstehe. Janos war zwar sehr intelligent, doch das nützte ihm nichts, da er zu leichtfertig an die Sache ran ging. Das werde ich mir merken müssen. Aber sag mir, Luina... oder eher Tinia, wie hast du nun vor mit Belrus zu verfahren? Willst du Rache?", fragte er, während er seinen Notizblock in seiner Tasche verschwinden ließ.
Derweil grübelte Itzuki über etwas nach, während er aber auch nicht Amen ignorieren wollte. "Und was ist mir dir, Amen? Kommst du mit den ganzen Enthüllungen mit?", sagte er zu ihm, ehe er allgemeiner wurde: "Ich werde sowie es jetzt aussieht versuchen im Rat etwas gegen den Zauber zu unternehmen. Dessen Nutzen können wir zwar kaum verbieten, doch eine Warnung sollte drin sein und wenn man ihn etwas umändert kann man vielleicht Belrus Einfluss in der ganzen Sache entfernen. Immerhin, eine Möglichkeit in die Geisterwelt reisen zu können klingt sehr verlockend und hat auch mich schon ein wenig angereizt es versuchen zu wollen, doch sowie es jetzt ist... Ich will mit dem Typen nicht das mir anvertraute Wissen teilen. Und wegen Belrus selbst, vielleicht könnte ich-"
Lauriam verstand worauf der Fuchswandler hinaus wollte und unterbrach ihn daher genau an der Stelle:
"Nein, denkt nicht mal daran eine Suchaktion zu starten. Ich bin mir sicher, dass ihr beim Sammeln der Informationen über all die Hexereien, die ihr kennen lernen durftet, viele Kontakte knüpfen konntet, aber eine Suchaktion wird nichts bringen. Nicht nur dürfte Janos Körper nicht mehr existieren, sofern er nicht durch weitere Maßnahmen... "frisch" gehalten wurde, dieser Belrus könnte überall auch unter anderen Namen bekannt sein. Selbst wenn euch das, was er gemacht hat extrem stört, eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen würde keinen Sinn machen. Diesen Zirkel aber auf einer Liste an gefährlichen Zaubern zu setzen halte ich für eine gute Idee. Ihn verbieten würde es nur erschweren Belrus auf die Spur zu kommen oder eine funktionierende Falle zu stellen, zumal die umstehenden Studenten und Studentinnen, die noch nicht wegen dem ganzen Krach geflohen sind sich den Zirkel bereits eingeprägt haben könnten, dass das Wissen - und damit das Interesse daran - sich verbreiten wird, ist also eine gegebene Möglichkeit. Zumal Belrus jederzeit wieder von selbst das Wissen über den Zirkel weiter verbreiten könnte."
Eine Warnung wird zwar nicht jeden davon abhalten, doch es dürfte die Zahl der törichten Magier verringern.
Nachdem alles getan und gesagt wurde und die ersten Verabschiedungen anfingen fand Itzuki dann auch, dass es wohl Zeit war mit etwas herauszurücken. "Ähm... Kallin. Lauriam. Hört mir bitte kurz zu. Da ist etwas, was ihr wissen solltet."
Die beiden bemerkten, dass sie vom Hexereienmagier angesprochen wurden und schauten zu ihm hin. "Es ist etwas in der Stadt vorgefallen..."
Das Ratsmitglied begann von dem Angriff eines Dämons auf einige Studenten zu erzählen, darunter auch Theo, Yuria und Siradda, welche die einzigen waren, die das durch Yurias Anstrengungen überlebten. Die Überlebenden seien aber nun alle in Sicherheit, Yuria und Siradda in Itzukis unterirdisches kleines Versteck, Theo bei einem Arzt, zu dem der Fuchswandler selbst ihn brachte mit der Hilfe einer der Stadtwachen.
Der Schreck schoss sich tief in die beiden Magier hinein. Für einen Moment waren sie komplett sprachlos, ehe sich eine Mischung aus Sorge und Wut auf ihren Gesichtern breit machten. Scarlet, die das sicherlich ebenso sehr, sehr interessant finden dürfte, dürfte nun bemerken wie der Blutdruck der beiden beträchtlich schnell anstieg. "D-Das i-i-ist ein Scherz, oder?!", fragte Kallin als allererstes ungläubig.
"DU VERDAMMTER-", brüllte Lauriam hinterher, der damit rang diese Wut hinunterzuschlucken, ehe er das Ratsmitglied beleidigen würde, wie er es beinahe getan hätte. Doch obwohl er sich fing, schwellte der Stress in Lauriam nicht ab. "Warum zur Hölle erzählst du uns erst jetzt davon? Anstatt hier zu sein, hätte ich-"
Der Fuchswandler begann von seinem bedrückten Blick auf einen mehr ernsteren zu wechseln.
"Hättest du was? Zu Siradda hinrennen und ihr und Yuria die Ruhe nehmen, die sie dringend benötigten? Ich fand es würde ihnen mehr schaden als helfen, wenn ihnen nicht einmal das gegönnt wäre nach diesem traumatisierenden Erlebnis! Zumal Amen und Luina eure Hilfe brauchten! Selbst wenn ihr meine Meinung respektiert hättet, ihr hättet euch kaum hierauf konzentrieren können so voller Sorgen wie ihr jetzt seid, was wie wir ja nun herausfanden fatal hätte enden können." Lauriam schaffte es nicht dagegen zu widersprechen. Aber er wollte! Er wollte so gerne! Dieser verdammte halber Bettvorleger hatte ja Recht, doch sein sorgendes Herz wollte es nicht akzeptieren.
Lauriam zumindest dazu gebracht Itzukis Sichtweise zu verstehen und nun beginnend sich nur noch innerlich große Sorgen um Siraddas Wohlbefinden zu machen, war da noch jemand, der noch nicht so weit war, wenn nicht sogar weiter weg als zuvor. Der Unglaube in Kallins Augen war mittlerweile komplett mit einem kalten Blick ausgetauscht, in dessen, wenn man ihm genau in die Augen schaute auch ein Inferno an Mordlust bemerken konnte. Genau dies konnte man auch seiner Stimme entnehmen, die vor Wut nur so bebte. Diese war aber nicht wie bei Lauriam an Itzuki gerichtet. Nein. "Yuria... Siradda... was haben sie über diesen Dämon gesagt? Wie sah er aus?" Itzuki schüttelte verneinend seinen Kopf, aus gleich zweierlei Gründen.
"Du meinst ob ich die beiden auf der Stelle ausgefragt habe, obwohl ich wie gesagt wollte, dass sie sich erstmal erholen sollen?", begann er sarkastisch-ernst dem Studenten zu entgegnen. "Nein, Kallin und selbst wenn, ich würde dir nichts darüber sagen. Man siehts dir an, das zu hören hat offenbar alte Wunden aufgerissen, aber was wir nun alle tun müssen ist ruhig bleiben und Fehler zu vermeiden. Alle anderen Ratsmitglieder sollten noch heute eine Eilbenachrichtigung über den Vorfall erhalten und es wird garantiert auf der nächsten Tagesordnung des Rates sitzen."
Kallin, immer noch im Moment so explosiv wie ein Pulverfass, sagte nichts zu Itzukis Antwort.
"Wer möchte kann mich ja gerne begleiten, wenn ihr eure Freunde sehen wollt. Mittlerweile dürften sie genug Zeit bekommen haben, um sich auszuruhen. Wenn du willst, Kallin, gebe ich dir die Adresse der Praxis, zu den ich Theo gebracht habe."
Kallin stimmte zu, wollte aber zuerst Yuria sehen. Er bekam die Adresse, machte sich dann aber mit Lauriam auf den Weg zu Itzukis Haus. Was die anderen tun würden, war ihnen überlassen.
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Derweil waren die anderen Dunklen Schwingen längst fertig mit ihrem Mittagessen, doch die darauffolgende Suche nach jemanden, der sie durch den anderen Stadtteil führen würde, sollte sich schwerer erweisen als gedacht. Den Grund dafür sollten sie schon bald herausfinden, als Rhord beschloss bei einem der jüngeren, also einem oder einer, die zu den Studenten gehören könnten, deswegen zu befragen.
"Ähm... Entschuldigung? Könntest du uns sagen wo wir einen Touristenführer finden könnten? Kaum waren wir vom Mittagessen zurück wurden es auf einmal immer weniger von denen..."
Die junge Frau schien mit der Antwort ein wenig zu zögern, gab sie aber dann dennoch:
"I-ich habe es eben erst gehört, aber... es scheint als wären einige unserer Mitstudenten mitten in der Stadt getötet wurden... von einem Dämon, wenn ich das richtig verstanden habe. Tut mir wirklich leid, wenn ihr euch darauf gefreut hattet, aber unter diesen Umständen... ich hoffe ihr versteht." Sie verabschiedete sich schnell und ging weiter ihres Weges. Man konnte ihr ihre Nervosität ansehen - und nun Rhord, wie er sich unwohl fühlte seines Zeichens immerhin selbst ein Dämon, aber immerhin einer, der sich niemals an unschuldigen Studenten vergreifen würde. "Was für eine Scheiße... Kein Wunder, dass..." Noch ehe Rhord weiter ausdrücken konnte wie sehr es ihn stört, dass wegen solchen Vorfällen der Hass gegen Dämonen nur noch stärker werden wird als er ohnehin schon ist, wechselte er da Thema. "Wollen wir solangsam zurück?"
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Und zur selben Zeit in der Basis der Schwarzen Hand waren Keidein und dessen rechte Hand dabei ein wenig Papierkram zu erledigen. Für den Moment tat sich nichts... ehe ein Mitarbeiter reingeschossen kam. Ein Forscher, dessen weißer Laborkittel angesengt und fleckenweise auch schwärzlich aussah und sich in einer heiteren, aufgeweckten Stimmung befand, als dieser einen Bericht auf Keideins Tisch knallte. "Boss, wundervolle Nachrichten! Mein Team hat es wie gewünscht geschafft die Daten zu sammeln, die sie wollten! Wie bereits nach den ersten Tests vermutet wurde wird der Gebrauch in Technologien noch so einige Jahre in Anspruch nehmen, ehe wir soweit sind, doch was bereits in der Reinform alles möglich ist... Ohne Scheiß, was unsere kontinentale Nachbarn da entdeckt haben... Ihr könnt euch sicher sein, dass mein Team und ich weiterhin mit höchster Motivation weiterforschen werden! Haben wir denn noch Vorräte da?"
Keidein und Luzius blickten zuerst nur den Forscher stumm an, schauten dann für einen Moment zueinander und dann wieder zu ihm zurück. Der Katzenwandler trat näher zu dem Mann im Laborkittel, griff sich auf dem Weg mit einer Hand die Akte und mit seiner anderen harkte er um den Hals des Mitarbeiters, ehe er begann mit diesen in Richtung Tür zu gehen. "Das freut uns sehr das zu hören. Und nun sei froh darüber, dass ich derjenige bin, der dir das Prinzip nochmal erklärt, was den Forschungsbereich verlässt und was nicht. ", sprach er mit einem offensichtlich aufgesetzten Grinsen dem Mann ins Ohr und würde nun mit diesen auf diese Weise bis in die Forschungsabteilung gehen. Es blieb ein wütend blickender Keidein zurück, der alleine so die ersten beiden nächsten Mitarbeiter, die etwas von ihm wollten, gleich wieder verscheuchte.
Aella, die nichts von dem Vorfall mitbekam, durfte dafür etwas anderes mitansehen. Denn eben diese beiden Mitarbeiter von vorhin, ein Mann und eine Frau, flüchteten schnell in das Lager, in dem sie sich versteckt hielt. "Jemand hat den Boss wieder die Nerven geraubt?", fragte sich die Kriminelle, worauf ihr Kollege auch gleich eine Antwort hatte. "Das wird wohl der arme Schlucker gewesen sein, den Luzius mit sich herführte. Was glaubst du wie lange wird es dauern bis die Luft wieder rein ist? Zehn Minuten?" Ein Schulterzucken war die einzige Antwort, die auf diese Frage kommen sollte. "Was für ein Mist...", beschwerte sich die Dame und lehnte sich genervt gegen einen Stabel Kisten. Der anfing sich zu bewegen. Und dessen Spitze herunterfiel, aber ihr Kollege konnte sie, eine recht kleine Kiste, gerade noch vor dem Aufprall auf dem Boden fangen. "Das war knapp... Einen Moment später und wir hätten vom Boss Besuch bekommen..." Die beiden atmeten erleichtert auf. "Was ist überhaupt in dem ganzen Zeug? Den einen Tag kommen einige an, nur um den anderen Tag ungeöffnet wieder zu verschwinden... Weißt du was, Zeit das herauszufinden!" Doch noch ehe die Frau es schaffen konnte auch nur eine zu öffnen, schnappte ihr Kollege sie an ihrer Schulter. "Auf keinen Fall! Das ist bestimmt Ware für irgendeinen Kunden. Keidein meinte jedenfalls, dass unauthorizierte Mitarbeiter ihre Finger davon zu lassen haben und hat nur durchblicken lassen, dass es Ware für den Schwarzmarkt sei. Wenn ichs mir recht überlege sollten wir uns besser woanders hin verkrümmeln, ehe jemand bemerkt wie lange wir schon hier drin sind!" Die Dame seufzte, stimme ihrem Kollegin dann aber zu.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (6. Mai 2020, 20:59)