Viska und Rhord schaufelten das Eis regelrecht in sich hinein, und zahlten dafür mit Kopfschmerzen. Ein vorbeilaufender Kellner lächelte verschmitzt. "Aber nicht doch, Speiseeis muss man eben genießen, sonst steigt einem die Kälte zu Kopf!" tadelte er in einem freundlichen Ton.
Nachdem er vorbeigegangen war, erkundigte Lauriam sich weiter nach Korinas Fluch. Er stellte einige Ähnlichkeiten zu Dämonenpakten fest, aber auch Unterschiede. Und er erkundigte sich nach der Natur der Verbindung zwischen Mensch und Klinge.
"Hat nix mit der Geisterwelt zu tun, das konnte mir die Hexe sagen, die herausgefunden hat, dass ein Dämonengeist da drin versiegelt ist. Das Schwert ist viel direkter mit mir versiegelt, durch ein Mal, das auf meinem Rücken aufgetaucht ist, nachdem ich verflucht wurde. Sie konnte mir auch sagen, dass sowohl der Dämon, von dem der Stahl stammt, als auch der versiegelte Dämon Lebensentzugskräfte haben. Der Hunger steckt mich wahrscheinlich einfach an, und ich werd zum wilden Tier. Mehr weiß ich allerdings nicht darüber. Es ist nur einmal passiert, als ich es bekommen hatte, und Séamus, also der Dämon, der es mir gegeben hat, hat mir erzählt, es könnte erneut passieren. Und ich hab nicht vor, auszutesten, ob er die Wahrheit gesagt hat."
Sungjin heckte einen verrückten und überaus idiotischen Plan aus, sich als Soldaten auszugeben, die ein Waisenkind kaufen wollten.
"Nichts für Ungut, aber ich glaub, ein Teil meines Gehirn ist verwest, so dumm war das, was du grade gelabert ha-OH GROSSE GEISTER, DAS ARME KIND!"
Ein weißhaariges Mädchen im Vorschulalter baumelte am Fensterbrett des Kinderheims. Den weißen Haaren nach zu folgen handelte es sich dabei um Hokulani, aber selbst wenn nicht, Séamus machte sich Sorgen um sie. Er mochte zwar ein Dämon sein, aber er war kein Unmensch. Trotz seines Hungers auf Menschenfleisch vermiet er es sogar, Menschen zu töten (Was zugegebenermaßen nicht so schwer war, wenn man jemanden beschattet, der im Durchschnitt eine Leiche pro Tag produziert).
Ein blauhaariger Mann im Priestergewand kam ans Fenster und streckte eine Hand aus, um Hokulani in Sicherheit zu bringen, doch er war den Bruchteil einer Sekunde zu spät: Die Finger des Mädchens waren nicht stark genug, um ihr Körpergewicht zu tragen, und sie stürzte auf die Straße zu. Séamus stürmte vorwärts, schneller und schneller, er spührte, wie er instinktiv seine Dämonenform annahm und mit halb versunkenem Körper durch den Straßenboden schwamm, um schnell genug zu sein, und endlich, gerade noch rechtzeitig, erhob er sich aus dem Grund, kehrte zu seiner Menschenform zurück und fing Hokulani auf. Erst dann bemerkte er, dass er bei seiner Rettungsaktion so einige Neugierige Augen auf sich gezogen hatte.
"Er ist ein Held!" "Wart mal, war er grad kurz ein Affe?" "Gestaltwandler sind komisch, aber der hier hat's echt drauf!"
Jetzt kam auch der blauhaarige Priester hinzu, dem der Moment der Todesangst aufs Gesicht geschrieben stand, zusammen mit mehreren Schweißtropfen, weil er so schnell die Treppe heruntergestürmt war.
"Es ist... uff... ein Wunder, dass sie schnell genug waren. Sie können mir die kleine jetzt übergeben." sagte er in leicht energischen Ton. Hatte er Séamus' wahre Natur erkannt?
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