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681

Montag, 2. September 2019, 16:45

Die kommenden zwei Tage nutzte Noire genauso, wie Sie es am Nachmittag zuvor begonnen hatte - Sie trainierte in der - sie war sich mittlerweile ziemlich sicher - Abstellkammer und dem Holzstock - was wohl einfach ein Besenstil war - weiter die Basis der Speerkunst. Wenn Sie eins gelernt hatte dann, dass sie Basis verinnerlicht sein musste bevor man darauf aufbauen konnte. Dort halbherzig vorzugehen bedeutet nur, dass sich das später bemerkbar machen würde - Rouge drillte Ihr das oft genug ein was dafür sorgte dass Noire eine gute Schützin wurde und auch den Umgang mit Dolche gut beherrschte - etwas, was deutlich schlechter sein könnte wenn sie nicht den Vorgaben ihrer Lehrerin gefolgt wäre. So sah man Noire selbst selten in der Basis oder außerhalb, nur wenn Sie eine Pause einlegte und sich aus dem Speisesaal etwas besorgte. Nyx beobachtete dieses Training, als sie über Noire stolperte bei Ihren weiteren - unerlaubten - Spaziergängen im Quartier - wo sie auch ab und zu bei Siradda vorbeispähte. Nur dass sie sich dieses Mal nicht preisgab und nur Still und Heimlich sie "besuchte". Das war auch der Grund warum Noire von Nyx dahingehend auf aktuellen Stand gehalten wurde. Diana hingegen erkundete die Stadt und betrachtete die Nachfolgen ihrer Aktion. Sie selbst war eine stolze Jägerin und Söldnerin, also schmerzte es Ihr genauso wie Noire - ebenfalls wissend was für eine große Bürde die Katzendame trug - was hier vorgefallen war.

An darauffolgenden Morgen wollte Sie nur Ihr Frühstück abholen und direkt wieder in die Kammer verschwinden, doch ein Großteil - wenn nicht sogar alle - anwesend war entschied Sie sich mit den anderen zu essen, zumal sich die Chance so nicht oft ergab, stand sie doch wie Lauriam eigentlich sehr früh auf und traf daher die anderen an sich nicht, entschied sich aber zuerst ein wenig Morgensport zu betreiben und dann zu frühstücken, was sie zu der Situation hier brachte - warum Lauriam später frühstückte war Ihr jedoch ein Rätsel.

Wie so oft kam unerhofft eine Situation, die für die meisten sehr skurril ausgesehen haben muss - selbst für Noire, die bisher noch skeptisch war was Nyx Ihr da erzählte, aber als "Siradda" vor Ihnen als das Mädchen auftauchte, welche zum Verhör genutzt wurde - wobei "auftauchte" eine sehr relative Formulierung war - bestätigte Nyx ihre Anwesenheit in der Geisterwelt und Diana, die erstmal Sprachlos war als einzige uneingeweihte vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Noire selbst konnte das leichte Nuscheln der anderen anwesenden SH-Mitglieder im Speisessaal vernehmen, die genauso perplex waren, aber stillschweigen wahrten in diesem Sinne. "Also hatte Nyx doch tatsächlich die Wahrheit gesagt über dich Siradda. Wer hätte sowas wohl erwartet?" Nyx hingegen schwieg, erstaunt wie weit die Dämonin das Ganze innerhalb von zwei weiteren Tagen Training mit ihrer noch so verrückten Idee gebracht hatte – ihre Gestik verriet jedoch ihr – positives - Erstaunen. Die Situation selbst sollte jedoch schnell wieder noch verrückter werden, als in der Geisterwelt Nina der "echten" Siradda um den Hals fiel, die Reaktion des Mädchens vor Ihnen und Noire der von Siradda wohl widerspiegelte - und die eigentliche Geste von Korina, der Händedruck, in einem Desaster endete - Und Noire nur den Kopf schüttelte. "Wie schaffst du es jedes Mal in so eine Situation zu gerade, Schwesterchen?" - SIe hat oft genug miterlebt wie Korina in solche sehr seltsamen Situation nun "reingefallen" war, und das sogar am eigenen Leibe.

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682

Montag, 2. September 2019, 19:32

"Vergiss nicht, wenn Amun stärker als Menhit ist", meinte Amen nach Lauriams weiteren Ideen, "dann wird auch seine Magie auf einer Stufe sein, die wir uns nicht einmal vorstellen können." Der Weißhaarige hatte keine Angst, aber er bezweifelte, dass Lauriam so einfach die Magie von Amun überschreiben könnte. Doch ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert! Zusammen mit Vada und Rhord gingen sie zurück zu der Basis. Amen blieb draußen, denn er musste sich noch um die Geister kümmern, die ihm zuvor im Kampf geholfen hatten. Dasra und Nasatya waren, ebenso wie Lilith, außer Gefecht und er half dabei, sie in Sicherheit zu bringen.

Die nächsten zwei Tage vergingen friedlich und Amen verbrachte die meiste Zeit in der Stadt, wo er mit den Geistern herumspazierte. "Kommt, gehen wir, ihr Zwei", lächelte Amen, während er scheinbar mit sich selbst sprach. Doch wer in die Geisterwelt sehen konnte, wusste, dass er mit zwei jungen Mädchen sprach - Dasra und Nasatya. "Du auch, Brigid", meinte Amen in die Richtung, in der er ihre Stimme das letzte Mal vernommen hatte.

"Wohin gehen wir, Bruder?", meinte Nasatya, die neben Amen lief und dabei die vorbeigehenden Menschen näher betrachtete. Sie liefen gerade die Hauptstraße entlang, an deren Ende das Stadttor wartete. "Wir gehen in den Wald...etwas spazieren", lächelte Amen. "Also trainieren?", mutmaßte Dasra, die sehr nahe an Amen lief. Die Zwillingen waren überraschend schnell wieder auf den Beinen gewesen, aber dennoch machte sich der Weißhaarige Sorgen über Dasra. Der Kampf gegen Lauriam schien nicht spurlos an sie vorbeigezogen zu sein, denn seitdem wich sie nicht mehr von seiner Seite. War es aus Angst? Hatte sie Angst vor Lauriam oder machte sie sich Sorgen um ihn? Sie möchte auch nicht reden. Amen seufzte. "...du hast mich ertappt." Brigid lächelte leicht, aber auch sie war, ebenso wie Amen, angespannt.

Diesmal gingen sie tiefer in den Wald hinein, als sie es das letzte Mal getan haben. Sie mussten weit genug weg sein, damit kein Jäger oder andere Wanderer aus Versehen vorbeikamen. Schließlich stoppten sie an einer Stellte, wo eine kleine Lichtung war. Das Rauschen eines Baches war in der Ferne zu hören. Auch das Rascheln der Tiere im Unterholz konnte der Junge vernehmen. Die Sonnenstrahlen konnten nicht durch die dichte Decke aus Blättern brechen, weswegen es angenehm kühl war. Hier in der Natur war es wesentlich schöner als in jeder Stadt. "Bist du soweit, Brigid?", meinte Amen, während die Zwillinge einige Meter weiter Platz nahmen und die schöne Atmosphäre genossen. "Ja, kann losgehen", antwortete Brigid und sie atmete durch. Amen tat das gleiche und er zog den Rapier aus der Geisterwelt, mit dem sich Brigid verbunden hatte. "Erwache, Brigid!", rief Amen in den Wald hinein.

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Amen atmete schwer und setzte sich auf den Boden. Er hätte sich etwas zu trinken mitnehmen sollen, denn er hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist. Der Junge lehnte gegen einen Baum und sah auf seine Hände - beide zitterten vor Erschöpfung. Während des Erwachten Zustandes fühlte er sich so, als würde er von neuer Energie durchzogen sein - Brigids Magie -, die ihn dazu verleitet, zu denken, dass er wieder topfit wäre. Sein Körper allerdings ist erschöpft, aber das spürt er erst, nachdem das Erwachen zu Ende ist. "Etwas ist anders, meinst du nicht auch?", meinte Amen in die Geisterwelt. "Ja, es ist nicht ganz...so wie gegen Menhit", stimmte Brigid zu, die ebenfalls erschöpft auf dem Boden, neben Amen, saß. "Ich denke wir müssen das erst gewohnt werden..." "Oder mein Körper ist nicht stark genug, um das auf Dauer aufrechtzuerhalten."

"Was habt ihr da gemacht?!", Nasatya eilte zu Amen und Brigid und sah abwechseln zu den beiden. Ihre Augen funkelten förmlich vor Erstaunen. Dasra folgte ihr."Können wir auch einfach so verschwinden wie sie [Brigid]?" Amen lächelte leicht. Indra wollte ihn bereits dazu drängen, die zwei Zwillingen zu einem lebenslangen Vertrag zu überreden, aber das lehnte der Weißhaarige natürlich sofort ab. "Nein, das ist sehr gefährlich", er schüttelte den Kopf. "Ohh...", schmollte Nasatya enttäuscht. "Ich will aber!", ärgerte sich Dasra und griff auf die Stelle, an der Amens Bein lag. Wenn da nicht die Grenze zwischen den Welten wäre, würde sie glatt an seinem Bein ziehen.

Nach einer fünf minütigen Heulerei von Dasra, was war nur los mit ihr, gab Amen schließlich resignierend bei. Er seufzte. "Gut!", rief er genervt, was bei den Zwillingen einen Jubel auslöste. "Meinst du das ernst?", fragte Brigid entsetzt. "Es wird sowieso nicht klappen", antwortete der Weißhaarige. Die beiden wussten nichts über den Vertrag. Wenn Amen also einfach die beiden Sasumata herbeiholte - was er sogleich tat - und "Erwacht, Dasra und Nasatya" rief, müsste also überhaupt nichts passieren. Alles war also in Ordnung und unter Kontrolle! "Und ob es das wird!", rief Nasatya voller Motivation. "Genau!", stimmte Dasra ein.

Erschöpft und mit müden Beinen erhob sich Amen und ging einige Schritte vom Baum weg. Die beiden Sasumata hielt er in den Händen. "Erwacht, Dasra und Nasatya!", rief er, wissend, dass nichts passieren-

"Amen!"


--------

In der Früh des kommenden Tages gesellte sich eine fremde Person zum Tisch der Schwingen - die sich prompt, allerdings stark stotternd, als Siradda Hioda vorstellte. Keiner seiner Geister war anwesend, da sie die Gebäude der Hand für gewöhnlich mieden*, weswegen Amen nicht wusste, dass die eigentliche Siradda in der Geisterwelt war. Amen begutachtete das Mädchen, das wohl um die 17 Jahre alt war. Unter ihrer Kapuze konnte der Junge ein paar grau-silberne Strähnen erkennen. Doch das komische war die Augenbinde, mit der sie ihre Augen verdeckte. Amen schwieg, starrte sie aber unentwegt an. Der Name Siradda sagte ihm etwas, aber was?


*Dasra sitzt mit Nasatya in der Nähe der Eingangstür der Basis und sie warfen allen einen bösen Blick zu, die vorbei- oder hineingingen.

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Auch Vada saß still an dem Tisch. Er wusste sehr wohl, wer diese neue Frau da war - das war jeden Falls der Körper von der Frau, in der Lauriam Claires Seele gesteckt hatte. Da half die Kapuze und die Augenbinde nichts. Die Gesichtszüge waren eindeutig. Doch es handelte sich nicht um Claire, denn sie stellte sich als Siradda vor. Den Namen hatte er woanders schon gehört - einer von Lauriams Geistern hieß doch so. Der Dunkelhaarige wartete, wie sich das alles entwickelte, bevor er einen Kommentar dazu abgab.

683

Montag, 2. September 2019, 20:42

Hundert Jahre ungefähr noch. Korina war da zuzustimmen, solange zu warten war kaum sinnvoll, besonders wenn man noch eine Rechnung zu begleichen hat. Darüberhinaus wird er wohl nach einer Möglichkeit suchen dieses Limit zu überschreiten, was nicht wünschenswert wäre, denn wenn er was findet, dann kann es der Typ, der Aella und Siradda durch die ganze Scheiße geschliffen hat auch.

Als die beiden Dämonen und vielleicht auch noch weitere vom Rest trennten kam es zu vielen Kämpfen gegen sie, bis nur noch eine kleine Anzahl von ihnen verblieb.
"Nina kennen wir ja schon, aber was ist über die anderen beiden zu wissen? Und nicht nur das, was ist mit den Herzen derer, die während all den Kämpfen getötet wurden. Jedes einzelne was ihr zurückgelassen habt oder musstet kann an diesen Vater zurückgebracht worden sein. Es gibt dutzende von verschiedenen Fähigkeiten, schwache wie mächtige und es wäre eine große Hilfe zu wissen, was uns so erwarten könnte. Denn man kann davon ausgehen, dass die Typen bereits eine ganze Menge über uns wissen und wie es so schön heißt ist Wissen Macht."

Soweit dazu und der Sache mit der Verbindung zwischen Korina und Nina, aber eine Sache interessierte den Spezialagenten dann doch noch am Ende, als alles andere gesagt war. Etwas was mehr mit den beiden hier am Tisch zu tun hatte.
"Aber zu euch beiden würde ich auch noch sehr gerne etwas wissen. Ihr meintet ihr realisiertet mit der Zeit, dass ihr ausgenutzt wurdet. Aber wie? Welche Entwicklung habt ihr und die anderen durchgemacht? Keineswegs werden wir alle von denen bekehren können, aber vielleicht könnten wir auch bei ihnen diesen Prozess zumindest in gang bringen. Selbst wenn wir es schaffen diesen Vater zu stoppen, werden doch all seine ihm loyalen Kinder, die überlebt hatten und nicht nur lediglich aus Angst bei ihm blieben, doch mit Sicherheit Rache an uns üben wollen. Wenn wir zuvor sie dazu anfangen lassen würden an diesem Typen zu zweifeln könnte dies die zukünftige Gefahr verringern.
Aber es gibt da noch eine Frage, die ich euch mal gerne mal fragen wollte, eine die euch eigentlich gefallen dürfte:
Wie sähe für euch eine perfekte Welt aus?
Ihr seid unter dem Einfluss eines geistesgestörrten Monsters aufgewachsen. Selbst wenn ihr aus der Indoktrination ausgebrochen seid, mache ich mir ehrlichgesagt Sorgen darüber was für Spuren das hinterlassen hat. Dann wäre da noch der Teil, dass ihr irgendwie bis an Cassius Seite gelangt seid, ihr werdet also wohl genauso wenig skrupel haben wie dieser Vater oder ich was eure eigenen Ziele anbelangt, denn das ist fast schon eine Notwendigkeit in dieser Umgebung. Dass ihr jedem in eurem Umfeld, der nicht bei drei auf einem Baum ist diese Frage von eben stellt macht meine Besorgnis mit der Information über eure Herkunft ebenfalls nicht besser. Vorallem, warum fragt ihr das jeden?
"

Ja, es wurde persönlich, aber das kümmerte Lauriam im Moment herzlich wenig. Er nahm die beiden zuvor schon ernst, aber nun war es nochmal eine ganz andere Sache.

______

Nachdem Siradda auf diesem Brett einer Brust gefallen war und endlich die sich darauf entschuldigende Nina von sich wegbekommen hatte, musste sie sich nun erstmal neu orientieren. Das war alles anstrengender als es aussah! Sie wusste, dass sie sich auf der Seite, wo ihr gerade schwarz vor Augen war, wieder hochkommen musste. Dort wo... nein daran dachte sie jetzt lieber nicht. Sie war auch dabei langsam wieder aufzustehen, als Korinas Berührungsängste mit ihr durchgingen. Das begann langsam, doch noch bevor Siradda es schaffte aufzustehen wurde ihr Kopf mit einem Schlag der zappelnen Arme getroffen. Während Siradda in der materiellen Welt durch die Wucht den Halt auf ihren Beinen verlor, war in der Geisterwelt zu sehen, wie die Siradda dort einmal mit einem "Autsch." zusammenzuckte und sich dann an der Stelle die Wange hielt, wo sie eben auf der anderen Seite getroffen wurde.

Auch beim zweiten Versuch aufzustehen wurde es nicht leichter, doch da sie über die Geisterwelt ihre Situation in der materiellen Welt bestens im Blick hatte sah sie auch kommen von wo die umherschlagenden Arme kamen. Dies ermöglichte es ihr nach ein paar Anläufen Korinas beide Arme zu fassen zu bekommen. Da sie zwar körperlich schwach aussah, aber den Körper einer Dämonin nutzte, hatte sie dennoch die benötigte Kraft, um nicht chancenlos zu bleiben. Ohne wäre es ein hoffnungsloser Fall gewesen, aber mit konnte sie zumindest etwas dagegen ankämpfen, während sie versuchte nun erstmal auf dem Boden von Korina in einem Satz zur Seite wegzurollen. Es war dennoch erstaunlich für sie, wie viel Kraft jemand aufbringen konnte, die so jegliche Kontrolle über sich verlor. Wäre das noch weitergegangen hätte sie ohne fremde Hilfe wohl zum äußersten Mittel greifen müssen - was wahrscheinlich mindestens große Sorge, aber eher wahrscheinlich eine Panik unter den Bediensteten - und vorallem Korina - hier ausgelöst hätte.

Nachdem dieses Abenteuer hinter sich gebracht worden ist stand die Siradda in der materiellen Welt endlich wieder auf, während beide einmal tief ausatmeten.
"K-könntest du mich bitte beim... nächsten Mal v-vorwarnen? Generell habe ich ja nichts gegen Berührungen, a-aber... gerade ist so ziemlich alles neu für mich...", bat und erklärte sie als allererstes Nina mit einem erschöpften Blick und wartete darauf, bis Korina zumindest wieder stand.
Dann wandte sich die Dämonin aber Noire zu, die auch etwas zu ihr gesagt hatte, Momente bevor das das Chaos seinen Lauf nahm. "Nun, als mir die Sache in den Kopf gekommen war, glaubte ich zuerst auch nicht dran. Aber meine Not und deine Worte hatten mir sehr geholfen meinen Entschluss zu festigen und es zu versuchen!", antwortete sie der Katzenwandlerin und reichte auch ihr ebenso die Hand. "Wir haben zwar schonmal miteinander gesprochen, aber ich denke das ist nochmal was anderes.", fuhr sie fort. Was dann aber folgte war ihr etwas unangenehm, als ihr Blick auf Amen fiel. Dieser hatte zwar nichts gesagt, aber sie wollte am liebsten gleich etwas klarstellen. Dennoch war sie nun nur noch nervöser und fing an die Spitzen ihrer Zeigefinger gegeneinanderzudrücken. Ihr wäre ein entspanntes Verhältnis zu den anderen Dunklen Schwingen am liebsten, doch es gab nunmal einen Fall gab, wo sie von Anfang an wusste, dass es schwer werden könnte. "Ähm... hi, Amen! I-ich ho-hoffe, dass du kein alzu großes P-Problem damit haben wirst mit einer Körperdiebin wie mir zusammenzuarbeiten. " Sie hielt der Höfflichkeit wegen dennoch ihre Hand zu ihm ihn, obwohl sie zitterte.

Zu Vada wusste sie überhaupt nichts zu sagen, grüßte ihn aber wie den Rest dennoch, doch Lauriam blickte bereits ebenfalls zu ihm. "Ich kann mir denken, welche Frage dir gerade auf der Zunge brennt. Lass sie aber bitte noch etwas ankommen, dann klären wir das.", bat der Spezialagent den Angeborenen in einem freundlichen Tonfall. Allgemein war der Anführer der Dunklen Schwingen bisher sehr gelassen drauf. Er musste sogar einmal schmunzeln, als das Chaos von vorhin begann.

Blieb Rhord übrig, wo der Seelendämonin erst jetzt auffiel, dass dessen Frage von eben ja noch gar nicht beantwortet wurde!
"Tur mir leid, Rhord, das hatte ich fast vergessen! I-ich begleite d-die Gruppe eigentlich schon seit Anfang an, n-nur bisher nur als ein Dämonengeist. An Lauriams Seite. Ich habe aber diesen K-Körper, den ihr für das Verhör von Claires Seele nutztet, woher du d-diese Fo-Form wiedererkennen könntest, nicht wie andere Dämonengeister oder äh.. allgemein andere Geister es tun würden übernommen. V-viel mehr habe ich meine Dämonenfähigkeit dazu genutzt! M-mein Geist ist m-momentan noch in der Geisterwelt und steuert über meine Gedanken die Seele des Mädchens, der dieser Körper ursprünglich gehörte... in etwa wie eine Marionette. D-der Körper ist aber nun auch der e-einer Dämonin... der die Menhit aus Claires Körper erschaffen hatte."

Und mit einem Mal war Rhord trotz einer vielsagenden Antwort nur noch verwirrter. Aber nicht nur das, für einen Moment schreckte er zurück. Die Erinnerung von seiner Nahtoderfahrung war noch frisch.
"K-k-keine Sorge! Es gibt absolut keinen G-Grund zur Sorge! Und falls es für euch alle schwer zu verstehen ist, dann ist das wirklich nicht schlimm... Als ich es einem anderen Geist erklärte, w-wusste ich auch nicht so recht wie genau ich es erklären soll..."
Der Echsendämonin schaute erstmal misstrauisch zu seiner Artgenossin zurück, entspannte sich aber kurz darauf wieder. Er verstand, dass sie nichts gemein mit der tobenden Kreatur von damals hatte. Verstehen tat er aber immer noch nur das mindeste.
Nachdem auch Rhords Hand geschüttelt war, rechnete die Dämonin nun zuersteinmal mit einigen Fragen. Lauriam konnte sie bereits ansehen, dass dieser nur geradezu brennte ein paar bestimmte Fragen zu stellen, er ließ aber allen anderen den Vortritt.

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Montag, 2. September 2019, 23:18

Natürlich wollte Lauriam wissen, was die Dämonen, die Vater treu geblieben waren, so alles drauf hatten. "Camus ist von allen wohl das größte Übel. Er kann nichtmagisches Metall verformen. Eine Berührung, und Rüstungen werden zu eisernen Jungfrauen. Xavier hingegen kann zum Berserker werden und so seine Kraft und Wundresistenz ins unermessliche steigern, je mehr er sich dem Zorn und der Wildheit hingibt. Er ist gefährlich, kann aber nicht mit seinen Verbündeten im Team kämpfen." beschrieb Dashret die Lebenden.
Als Erläuterung zu den Fähigkeiten der Toten teilte Kemet folgendes mit: "Die Gefallenen hatten vor allem elementare Fähigkeiten. Feuer, Wasser, Wind, und so weiter. Wir werden dir eine Liste erstellen."

Die Antwort auf die nächste Frage enthielt einige Dinge, die die Geschwister lieber für sich behalten würden, weswegen sie nur das wichtigste sagten. "Dashret und ich, wir wurden beide schon durch Pakte zu Dämonen, bevor Vater uns fand und zu sich holte. Auch nachdem wir zu ihm kamen, hatten wir noch einige Male die Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen, denn wie es der Zufall so wollte, waren einige ihrer engen Verbündeten auch Geschäftspartner von Vater. Doch das sollte nicht für lange sein, denn diese Dämonengeister stimmten Vaters Methoden weniger und weniger zu, weshalb sie den Geschäftskontakt abbrechen wollten. Diese Geister haben uns damals die Augen geöffnet, und einigen unserer Geschwister ebenfalls. Diese Dämonen waren sehr alt - sie gehören zu jenen, die sich zur Zeit des Kriegs der Verheerung auf die Seite der Menschheit schlugen und deshalb auch den Helden des ersten Jahrhunderts Unterstützung im Kampf gegen Dämonen und Monster gegeben. Sie sind so alt, dass ihre Existenz vermutlich bereits zu Ende gegangen ist." In öffentlich verfügbaren Geschichtsbüchern fand man nichts über Dämonen, die Menschen im Krieg geholfen hatten, aber jemand so gut informiertes wie Lauriam sollte wohl wissen, dass gut ein Viertel der Dämonenarmee gegen Ende des Krieges die Seiten gewechselt hatte.
"Wahrscheinlich hat Vater seitdem Vorkehrungen getroffen, die neue Generation seiner Kinder zu größerer Loyalität zu erziehen. Ich glaube nicht, dass man sie noch davon überzeugen könnte, ihren Treueschwur zurückzunehmen."
Da warf Korina etwas ein. "Ich weiß nicht... es gibt zumindest ein Paar, bei dem ich glaube, ihnen könnten die Augen geöffnet werden." sagte sie grüblerisch.

Zuletzt folgte noch eine Frage, die sie schon hatten kommen sehen. "Unsere Perfekte Welt?" antwortete Kemet, "Wir wünschen uns eine Welt, in der jeder die Chance hat, in Freiheit zu leben. Wer in dieser Welt anderen seinen Willen aufzwingen will, muss damit rechnen, dass sie sich wehren können. Niemand würde von Grund auf mächtiger sein als andere."
"Es ist wahr, wir haben uns mit Cassius verbündet, weil wir keine Skrupel haben, der uns vom Erreichen unserer Ziele abwenden könnte. Aber wir haben schon, bevor wir unseren Vater kennen lernten, herausgefunden, dass Gutherzigkeit in dieser Welt keinen Platz hat. Was die Frage betrifft... wir sind daran interessiert, was jemanden antreibt. Jemand, der sich eine Welt wünscht, in der die Menschen gut zueinander sind, ist wohl auch jemand, der gerne gut zu anderen ist, oder jemand, der gelitten hat und sich wünscht, solche Leid gäbe es nicht. Dagegen wäre jemand, der sich eine Welt wünscht, in der er selbst und die, die er liebt, glücklich sein können, darauf aus, Bedrohungen, die dieses Glück in Gefahr bringen, auszumerzen. Wir gehen nicht davon aus, dass irgendeine einzelne Person tatsächlich eine Welt erschaffen kann. Es ist einfach nur eine hypothetische Frage zu einem Thema, das uns interessiert, seit wir lernten, wie Vater von seinem Traum nach Ruhm verdorben wurde."

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Korinas Panik wurde beinahe noch schlimmer, als starke Hände ihre zappelnden Arme packten. Aber die Hände waren zwar sehr stark, stark genug, um ihre eigene Kraft zu überwinden, aber doch spürbar der Griff von kleineren Händen. Korina schlug die Augen auf - das war Siradda, die sie da festhielt. Schwer beeindruckt von der Kraft des unscheinbaren Mädchens (und zu wirr im Kopf, um Eins und Eins zusammen zu zählen und darauf zu tippen, dass Siradda ihren neuen Körper bereits zum Dämon gemacht haben könnte) hörte sie tatsächlich mit dem Zappeln auf, und Siradda, die von dem Chaos anscheinend nicht weniger erschüttert war, konnte aufstehen. Jetzt konnte Korina auch die Spur ihres versehentlichen Hiebes an Siraddas Wange erkennen. "Oh, das tut mir leid, war grob von mir." sagte sie.
Auch Nina war gab Entschuldigungen von sich. "Tut's noch weh? Entschuldige, ich war halt so beeindruckt von dem Auftritt, da konnt ich mich nicht zurückhalten. Aber ehrlich, der Körper steht dir gut! Wenn ich einen neuen Körper bekäme, hätt ich auch gern so einen süßen. Und ich bin mir sicher, Korina fands nicht sooo schlimm, sie mag ja keine Berührungen, aber die Hand hat sie dir gegeben."
Korina bekam das natürlich mit. "Also, es war ja ein Versehen, also könnt ich dir nicht böse sein, Siradda."
Als nächstes folgte eine Begrüßungsrunde von der Dämonin, die auch erklärte, was hier vor sich ging. Anscheinend steuerte sie die Gedanken des Mädchens, dass soeben die Stolperpartie hingelegt hatte? Wäre Korina hartherziger, hätte sie wohl Einspruch dagegen erhoben, dieses Mädchen so zu behandeln, aber sie hatte ihre eigenen Verbrechen und somit keinen Platz zum Reden. Stattdessen beschloss sie, die Stimmung mit einem Witz zu lockern. "Oh, du hast den Körper also zu einem Dämon gemacht? Heißt das, du kannst mit uns kämpfen? Wird toll, mitanzusehen, wie unsere Gegner zu Tode gestottert werden." Sie legte einen Arm hinter den Kopf und grinste mit geschlossenen Augen, um zu zeigen, dass sie es nicht ernst meinte.
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@Tobi:

685

Dienstag, 3. September 2019, 20:15

Das Chaos selbst war für Nyx wieder ein Augenschmaus, sah sie doch von beiden Seiten was sich genau entwickelte und fand es so süß, wie sich klein Siradda mit Nina abkämpfen und gleichzeitig noch mit Korina einig werden musste als die beide wie gestrandete Fische rumzappelten. Noire selbst wollte eigentlich schon eingreifen, aber so wie sich Korina wandte war das keine gute Idee wenn Sie unbeschadet rauskommen wollte. Die Befürchtung bestätigte sich auch als "Siradda" nicht ganz ohne an der Backe geschlagen wurde. Lauriam nahm das alles sehr locker als Sie Ihn mit einem wohl eher ratssuchenden Blick ansah also wartete Sie ab bis sich die Situation von selbst ergab und Nyx auch ihren Spaß hatte zuzusehen. "Böse Fledermaus!" rief Diana ein die schon fast selbst Schmerzen fühlte dabei zuzusehen - weiterhin noch etwas geschockt was sie gerade kennengelernt hatte.

Dass Noire dann Ihre Aussage sogar noch tatsächlich kommentiert bekam überraschte sie, sobald sich die Situation beruhigte und eine weiterhin mit verbundenen Augen vor Sie stehende Siradda sah. Als sie erneut ihren Grund für den Entschluss nannte, wo Noire weiterhin der Meinung war dass sie doch nicht so viel dazu beitrug, nahm sie Hand trotzdem lächelnd entgegen. "Etwas anderes, das trifft es tatsächlich gut. Mit dieser Gruppe wird es zumindest nie langweilig etwas neues zu sehen." Noire konnte nicht leugnen dass ihre bisherige Zeit bei den Schwingen Ihr Weltbild zu einem gewissen Maß neu geprägt hatte, besonders da sie bisher nur ihre "heile" Welt in Iridae kannte oder immer unter den behutsamen Flügeln ihrer Eltern. Dass sie dadurch auch nun diverse, schwierige Lebensprüfungen vor sich hatte konnte sie damals jedoch nicht erahnen, zumindest nicht in diesem Umfang.

Als Rhord dann seine Erklärung bekam war dieser deutlich perplex und wusste nicht so recht was er davon halten sollte, so kam es Noire zumindest vor, auch wenn er sich nach der Erklärung noch sehr unsicher gab. "Was ist los Aella? So ruhig heute?" wandte zumindest Nyx in der Geisterwelt ein, denn sie war bisher ohne Worte, was sich wiederspiegelte da sie sonst schon aktiver von sich aus sprach. Das fiel der sonst ebenfalls so schweigsamen Nyx auf, die aber die Situation wieder herrlich genoss und daher etwas redseliger war.

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Raisen

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686

Mittwoch, 4. September 2019, 20:20

Es dauerte eine Weile, aber schließlich machte es klick und Amen wusste, woher er Siradda kannte - er fragte sich, warum er das nicht gleich sofort wusste. Siradda war, neben Aella, die zweite Dämonin, die Lauriam begleitete. Just in dem Moment der Realisation, wurde er schon von Siradda angesprochen, so dass er keine Zeit hatte, um zu verstehen, was es bedeutete, dass sie nun in der menschlichen Welt war. "Ähm... hi, Amen! I-ich ho-hoffe, dass du kein alzu großes P-Problem damit haben wirst mit einer Körperdiebin wie mir zusammenzuarbeiten. ", erklärte sie mit zitternder Stimme...ihre ganze Haltung war unsicher, was wohl von ihrer extremen Nervosität kam. Amen dämmerte es nun, was Siradda getan hatte: Genau das, von dem Lauriam erzählt hatte. Das Bewusstsein einer Person ausgelöscht...um ihn dann zu einer willenlosen Puppe zu machen. "...abartig", war das erste, was der Weißhaarige von sich gab, während Siradda ihm noch die Hand entgegenstreckte. Als würde sie darum bitten, seinen Segen zu erhalten. Sie wird es...nein, hat es bereits getan, also warum das ganze? Entsprechend kam es nicht gerade überraschend, dass er die begrüßende Geste ablehnte. Ihre Bedenken kamen wohl daher, dass Menhit es war, die ihren Körper nur dadurch bekommen hatte, in dem sie die echte Menhit aus eben jenem gerissen hatte. Amen würde sich dabei nicht wohlfühlen oder so etwas - das waren wohl ihre Gedanken.

Doch es gab zwischen den zwei Fällen zwei große Unterschiede: Erstens, die echte Menhit wurde nicht gelöscht, sondern lebte, wenn auch als Geist, weiter und zweitens, Menhit schlüpfte in den Körper...also war es sie, die auch jeglichen Schmerz fühlen würde. Siradda hingegen nahm der Seele jeden verstand und versteckte sich zugleich noch in der Geisterwelt. Wenn der Körper also seinen Zweck erfüllt hat, wird er weggeworfen. Ein Feigling, suchend nach Macht, koste es was es wolle. Das war Siradda. Amen kann es nicht verhindern, noch würde er versuchen, diesen Leuten irgendein Mitgefühl einzureden, denn das besaßen sie nicht. Es war sinnlos, als würde man gegen eine Wand reden. Dass sich alle anderen sofort damit einverstanden erklärten, verstand der Weißhaarige allerdings nicht. Was war nur los? Sind die alle so kalt geworden? Sein Blick ging über den anderen hinweg, selbst Noire lachte dabei.

"Das ist doch abartig", kommentierte Amen das ganze, als er das alles so vernahm, "Sie nimmt einer armen, wahrscheinlich unschuldigen, Seele den Verstand und das Bewusstsein und steuert im Schatten ihre...Puppe." Dem Weißhaarigen drückte das aufs Herz. "Und wenn sie ihren Zweck erfüllt, wird sie weggeworfen. Der Zweck ist dann wohl das Kämpfen für die Gruppe - und da Siradda keine Ahnung vom praktischen Kämpfen hat, wird sie wohl gleich beim ersten Kampf besiegt. Was dann? Kommt dann der nächste Körper und die nächste Seele?" Amen war bewusst, dass er damit wieder nur einen Konflikt mit Lauriam hervorrief, aber er hatte seine Moral und auch wenn er selbst merkte, wie diese langsam abnahm, je länger er dieser Arbeit nachging, - noch konnte er denken wie ein Mensch. Dann fiel sein Blick zu Noire und Korina. "Was ist eigentlich mit euch zwei?", warf er dann in ihre Richtung. "Was würde Rouge denken, wenn sie dich hier sieht, wie du angesichts dessen wie ein Kleinkind lachst und dich amüsierst? Schäm dich..."


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Vada zuckte nur mit den Schultern, als Lauriam ihn darum bat, fürs erste nichts zu sagen. Das, was er sagen hätte wollen, fiel dann sowieso in Amens Rede. Einige wahre Punkte sprach der Weißhaarige schon an - nämlich, das Siradda nicht kämpfen konnte und was geschah, wenn sie einen Kampf verlor und der Körper unweigerlich unbrauchbar wird. Das emotionale Getue war ihm im Grunde egal, doch auch da waren richtige Punkte dabei...sofern man denn das nötige Mitgefühl besaß. Für Vada drehte es sich mehr darum, was für einen Nutzen die Gruppe daraus zog: Wenn Siradda mit ihrer Puppe eine ernst zunehmende Verstärkung darstellte, dann wird er sich nicht dagegen aussprechen. Ist sie allerdings nur ein Klotz am Bein der Gruppe, dann sah die Sache anders aus.

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687

Mittwoch, 4. September 2019, 23:11

Lauriam griff wieder zur Feder, denn auch folgendes wollte er eine vielleicht mithörende Nina nicht mitbekommen lassen
"Was ihr Aussehen angeht lässt sich eurerseits wohl kaum etwas sagen, deren alten Körper dürften längst weg sein. Gibt es irgendwelche Verhaltensarten, an denen wir die beiden erkennen könnten, wenn sie die nicht bereits abgelegt haben? Die beiden klingen nach Problemen, wobei wir bei dem einen den Vorteil haben, dass wir bisher niemanden mit einer Ganzkörpermetallrüstung dabei haben... Kann man bei dem anderen denn nicht versuchen auf den Kopf zu zielen? Oder wirkt die Wundheilung selbst bei einem zerstörten Gehirn oder abgeschlagenen Kopf noch? Es dürfte zwar dennoch schwer werden, aber grundlegende Taktiken lassen sich ja dennoch bereits jetzt machen.", stand Minuten später auf dem Papier vor den beiden Dämonengeistern.

"Dass es Dämonen auf der Seite der Menschheit gab habe ich bereits gehört. Oder um genauer zu sein habe ich es von meinen beiden Begleitern. Die kennen einige, die diese nur zu gerne als "Verräter" betitelten. Aber okay, belassen wir es dabei. Wobei... eine Sache wäre da doch noch. Ein Mittel, wie wir diese Kinder vielleicht aufwecken lassen könnten. Ich gebe zu meine Idee wird wahrscheinlich nicht funktionieren, aber vielleicht können wir in den entscheidenen Momenten diesen Vater selbst dazu benutzen. Ich habe verstanden, dass er zu mächtig war und so, aber könnt ihr euch vorstellen, dass dieser ganze Wahnsinn, der ihn antreibt, einen Kern hat? Nach allem was ich gehört habe, habe ich da nämlich so ne Vermutung... und ich kann mir vorstellen ihn damit zu konfrontieren dürfte ihn sehr wütend machen... und ihn vor allen anwesenden Kindern entlarven."

Lauriam wurde noch nicht spezifischer, doch er konnte sich da etwas vorstellen. Oh welch Ironie das wäre....
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Nyx fragte und Aella wollte antworten:
"Ich fühle mich einfach zwiegespalten, das ist alles. Sie ist meine Schwester und ich liebe sie, aber genau deswegen mache ich mir auch Sorgen. Auf der anderen Seite kann ich sie nicht mehr beschützen und du hast gesehen, dass sie allermindestens den Schmerz auch hier spürt, den sie dort abbekommt. Aber dann wären da noch andere Aspekte... Wobei ich es andererseits auch sehen mag, dass sie versuchen möchte anzufangen auf ihren eigenen Beinen zu stehen. Fürs erste bleibt mir aber nicht viel besseres übrig als zu beobachten... sowie sie es eine lange Zeit tun musste."

____

"Sag das nochmal, wenn ich mich erst einmal verwandelt habe.", reagierte Siradda auf Ninas Kommentar, dass ihr neuer Körper doch so süß sei. Zu Korina wollte sie noch nichts weiteres antworten als: "Da wirst du dich wohl noch etwas gedulden müssen. Ich versuche es gleich zu erklären, sobald die erste Vorstellungsrunde... und das was da mit Sicherheit sogleich kommen wird, hinter uns ist..."

Siradda hatte nämlich fest damit gerechnet, dass das nun kommt. Schon bei Amens ersten Wort zog sie ihre Hand zurück und machte sich bereit für das, was sie verdient hatte zu hören. Vom ersten Moment an, wo sie auf diesen Gedanken kam wusste sie es sehr genau. Die Worte des Weißhaarigen stachen ohne Gnade ein und es bedurfte eine Menge auf der Seite der Seelendämonin um jetzt nicht wegzulaufen. Doch weglaufen, genau das war es womit sie hiermit aufhören wollte. Daher musste sie auch bereit sein sich solchen Momenten zu konfrontieren.

"Ich weiß, dass ich jetzt unumkehrlich zu einem Monster geworden bin, wenn ich es nicht schon längst war... Trotz allem, was ich zuvor versucht habe, um mein eigenes Gewissen zu erleichtern... Ich habe mit dem Mädchen geredet, meine Gründe erklärt und ihr selbst die Wahl gegeben, was sie möchte... Das was die Schwarze Hand mit ihr vorhatte, was wahrscheinlich damit geendet hätte, dass sie auf dem Sklavenmarkt landet oder das was ich ihr anbot. Ich gab ihr das Angebot, dass sie einen Abschiedsbrief schreiben könnte, der in einigen Wochen zu ihrer Familie geschickt wird, aber auch die Aussicht, dass sollten die Dinge mit euch zu Ende gehen, hoffentlich im guten und auch eines Tages Aellas und meine Probleme gestoppt sein sollten, dass ich ihr alles wieder geben würde, was ich gestohlen habe... Wenn sie es denn dann noch immernoch zurück möchte... oder irgendwas anderes möchte. Im unwahrscheinlichen Fall, dass es wirklich dazu kommt würde ich alles in meiner Kraft stehende tun, um ihr dann zu helfen... Nungut, fast alles, mit ein-zwei Ausnahmen, natürlich... Einfach wegwerfen möchte ich sie aber auf jeden Fall nicht, ich werde versuchen diesen Körper genauso zu schützen, wie ihr den euren schützen würdet. Aber selbst all das... Es macht das was ich tat nicht weniger böse und als Selbstverteidigung nützt das alles genauso wenig. Ich... ich werde dir und den anderen, die nichts mit mir zu tun haben wollen versuchen aus dem Weg zu gehen, solange ich es eben kann... Aber bitte behandelt meine Schwester nicht so wie mich jetzt. Sie war auch dagegen, wenn auch mehr aus anderen Gründen... Bitte bestraft sie nicht für etwas, was sie nicht tat.
Darüberhinaus werde ich aber dennoch versuchen das meiste aus dieser neuen Situation zu machen... Sowohl versuchen diese neu gewonnene Freiheit auszunutzen, als auch was... was das kämpferische angeht...
"

Sie benötigte all ihre Kraft um während ihrer Erklärung nicht in Tränen auszubrechen und vorallem ruhig zu bleiben. Aber nun blickte sie in Lauriams Richtung, als sie sich erstmal auf einen leeren Platz setzte. Dieser verstand, dass die Dämonin eine Pause für ihre Nerven brauchte und übernahm den kommenden Part.

"Was die Einsätze angeht macht euch da keine Sorgen. Ich habe Siradda von Anfang an klar gemacht, dass ich ihr nicht gestatten werde mitzukommen, solange sie mich nicht in einem Kampf überzeugen konnte. Sie kann in der Zeit sowas machen wie Dante oder Florence im Auge behalten - oder ihnen einfach Gesellschaft leisten - sollten wir warum auch immer denken dass das trotz des Paktes noch notwendig sein würde, trainieren oder versuchen nur als Geist mitzukommen. Da die herkömmliche Magie nur minimal etwas für sie war wird sie versuchen im normalen Waffenkampf sich etwas anzueignen. Dass der Körper, den sie nutzt, der einer Dämonin ist, kommt da dem denke ich entgegen. Ihre besonderen Eigenschaften in ihrer anderen Gestalt, mit denen ein paar von uns sogar schon zu genüge vertraut sein dürften, sollten uns auch zugute kommen können, sobald sie bereit sein sollte."
Korina - und damit Nina -, Vada und in gewisser Weise auch Amen, da er nur maximal Bruchstücke vom Kampf mitbekommen haben sollte, sind damit noch nicht vertraut. Noire, Rhord und Lauriam dagegen können aus erster Hand bezeugen, wie gefährlich Siradda werden könnte, sobald sie einmal weiß was sie zu tun hat. Man konnte zumindest dem Echsendämon ansehen, dass dieser sich an den Kampf und dem, was beinahe geschehen ist, nur zu gut zurückerinnerte. Er blickte einmal zu Noire, die da auch so eine Erinnerung daran sogar noch an ihrem Körper haben könnte.

"Dann gibt es aber auch noch einen zweiten Vorteil, den Siradda nun hat... wobei es derzeit noch ein ziemlicher Nachteil ist. Noch ein Grund, weswegen sie fürs erste uns nicht auf die Aufträge begleiten wird. Schaut sie euch an und ratet mal. Ein Tipp: Die Augen sind nicht das einzige, wo im Moment nichts ankommen sollte, wenn es nach ihr ginge."

Dann versuchte aber Rhord irgendwas zu der ganzen Sache zu sagen.
"Also ähm... sorry, aber ich versuche mein bestes mitzukommen. Amen, ich verstehe was du meinst. Jetzt wo ich langsam verstehe was sie getan hat, kommt es mir auch nicht richtig vor. Aber ist das was wir tun... nicht genauso falsch? Ich habe da ehrlichgesagt Schwierigkeiten damit sagen zu können wie viel schlimmer sie nun ist als wir oder sogar umgekehrt! Wobei nein, sie hat das ja freiwillig gemacht... Wobei Killius-Stadt... " Rhord musste einmal stöhnen. Es fiel ihm wirklich schwer sagen zu können, ob sie denn überhaupt besser daständen als sie. In einem Versuch Siradda besser verstehen zu können, versuchte sich der Dämon an einer Frage: "Siradda, könntest du zumindest einmal erklären, warum du das hier alles machst?"

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Donnerstag, 5. September 2019, 17:00

Da Lauriam wieder zu schreiben beginn, verschwand Kemets Projektion erneut, um dem Lärmzauber neu zu sprechen. Dashret beantwortete die Frage.
"Zum Thema aussehen müssen wir bedenken, dass wir jemanden, der mit ihnen einen Pakt geschlossen hat, an den erhaltenen Merkmalen erkennen können. Camus' Dämonenform hatte ein Exoskelett, das glänzte wie Metall, und ebenso glänzende Flügel."
Da Korina erst vor kurzem mit einem geflügelten Widersacher Bekanntschaft gemacht hatte, sah sie schon Lauriam Gegenfrage kommen, und sagte deshalb: "Der falsche Rabenteufel hatte schwarze Federflügel, also ist sie wohl kaum der Vertragspartner von diesem Camus." Dann ließ sie Dashret weiterreden. "Und Xavier sah als Dämon so aus wie ein Mann mit blutroter Haut und drei Paar Armen. Was den Kampf mit Xavier angeht, seine Wundheilung ist etwa die gleiche wie bei anderen Dämonen. Ich sprach von seiner Wundresistenz. Seine Haut wird unfassbar stark, wenn seine Fähigkeit ihn kräftig. Schwerter fügen keinen Kratzer zu. Einschläge werden von ihr abgefedert. Gegen extreme Bedingungen wie Hitze ist er fast komplett isoliert. Ihn zu töten, wenn er einmal in Fahrt ist, wird sehr schwierig. Ab diesem Punkt wären wohl die beste Möglichkeit, ihn zu ersticken, mit Giftgas oder dem Rauch eines großen Feuers, aus dem er nicht entkommen kann.

Dann fragte Lauriam, ob die Geschwister wussten, was den Vater im Kern antrieb. "Vater... er war einst ein großer Held, zu einer Zeit, als die Menschen leicht glauben konnten, dass alles Böse auf der Welt von Dämonen stammt, und als Dämonentöter war er damit ein Verteidiger des Guten. Doch als die Bedrohung durch Dämonen zurückging und von Menschen gemachtes Unheil wie der Krieg der drei Fangzähne unzählige Leben erschütterte, ich glaube, da veränderte sich etwas in ihm. Im Grunde genommen wollte er immer noch als Held der Gerechtigkeit gesehen werden. Und im Angesicht von menschlichen Verbrechen hieß dies, Verbrecher zu strafen statt nur Dämonen. In seinen Augen ist er ein Gesandter des Guten, und damit ist er zu jeglichen unaussprechlichen Methoden berechtigt, solange das Böse am Ende besiegt wird."
Das war eine bedrückende Ansicht. Wenn der Vater wirklich so verblendet war, dann würde er wohl kaum darauf anspringen, ihm die Wahrheit seiner Taten vor Augen zu führen. "Und was für eine Idee hast du, Lauriam?" fragte die Schwertkämpferin, "Sie dir zum Beispiel mal Nina an. Sie redet offen über die schlimmen Dinge, die ihr Vater ihr angetan hat, und ist ihm trotzdem treu ergeben. Ich glaub kaum, dass irgendeine Reaktion sie und ihre Geschwister erschüttern könnte."

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Die meisten in der Gruppe schienen Siraddas Erklärung gelassen hinzunehmen. Die Ausnahme bildete Amen, der ganz und gar nicht davon begeistert war. Er fand es abartig, dass Siradda sich einfach so Körper und Seele einer unschuldigen Frau bemächtigte. Kein großer Unterschied zu seiner eigenen Erzfeindin, die der freundlichen Menhit den Körper gestohlen hatte. Und er herrschte auch Korina und Noire dafür an, über diese Situation zu Scherzen.
Siradda rechtfertigte sich damit, dass sie von der Person, die sie im Grunde genommen überschrieben hatte, die Erlaubnis dafür erhalten hatte. Im Idealfall würde diese Frau sogar ihr altes Leben zurückerhalten, und egal wie es kommen würde, es war wohl ein besseres Schicksal, als von der Schwarzen Hand entsorgt zu werden.
Und dann waren natürlich noch Korina und Noire, die augenscheinlich kein Problem mit der Sache hatten. Korina fühlte sich schuldig, als sie Amens Tirade mitanhörte, und Siraddas Erklärung gab ihr kein besseres Gefühl, auch wenn sie verstand, dass die Dämonin dieser Frau nichts angetan hatte, was die Frau nicht wollte, sondern ihr eher geholfen hatte.
"Ich gebe zu, ich hatte schon einige Bedenken, aber bei Siradda, die keinen bösen Eindruck macht, wenn sie doch so schüchtern, und freundlich, und vor allem, auf unserer Seite, ist, da hab ich mich wohl beeinflussen lassen... Ich gebs zu, so zu denken, das ist selbstsüchtig. Ich meine, sagen wir mal, Siradda, du seist die gleiche Person wie jetzt, aber statt eine von den Schwingen zu sein, wärst du eine von den Töchtern von Ninas Vater. Wenn du dann dasselbe abziehen würdest mit ner Person, die du so kontrollierst, dann hätt ich dich wahrscheinlich dafür gehasst. Selbst, wenn ich diese Frau getroffen hätte und sie mir selbst gesagt hätte, sie sei damit einverstanden, hätt ich ihr das nicht abgekauft. Also, so wie's aussieht... ich kann das jetzt nicht gut heißen. Ich hab mir geschworen, ich würde mein Leben als Verbrecher hinter mir lassen, sobald ich mit den Schwingen fertig bin. Und da will ich jetzt schon einen Anfang machen."

Nina, die das Ganze schweigend Mitangesehen hatte, wandte sich jetzt wieder Siradda zu. "Also ich glaube dir, dass diese Frau damit einverstanden war. Also hast du nichts schlimmes getan. Aber was dem "Dante und Florence Gesellschaft leisten" angeht, ich glaub, das wär nicht so gut. Florence würd dieser Trick nicht so gefallen, denk ich." Näher führte sie das aber nicht aus.
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Donnerstag, 5. September 2019, 19:58

Die an sich bis dahin aus einer Mischung aus Verwunderung, Schweigen und langsameren Lockerwerden wurde jäh in die Richtung gelenkt, die schon viel früher einschlagen hätte können. Amen, der bisher wohl am meiten Zurückhaltung innerhalb der Gruppe zeigte lies seinen Frust nur freien Lauf - nicht unberechtigt, wenn man bedachte was gerade einem hier offenbart wurde. In etwa genau das, was er so sehr hasst. Etwas, was Menhit der echten Menhit antat, etwas, was Noire im Wald erlebt hatte. Nicht nur dass, er nahm auch kein Blatt vor den Mund um Noire als auch Korina beide für ihre "freundliche" Art zu rügen und zog sogar Noires Mutter in seinen Vergleich. Nicht zuletzt rechtfertige sich zuerst Siradda selbst, bevor auch Lauriam seinen Teil dazu beitrug wie er das ganze sah und was er für "Grenzen" aufgezeigt hatte, an die sich Siradda halten müsste. Siradda's Entschuldigung wird nur wenig bringen, dass konnte Noire bereits erahnen, die bereits ihren stoischen Gesichtsausdruck zurückerhalten hatte, da sie missbilligend über diese von Amen getätigte Aussage reagierte. Es war eine Sache sie persönlich anzugreifen, eine andere ihre Eltern ins Spiel zu ziehen.

Nyx, die das ganze Querfeuer in der matieriellen Welt auch mitbekam als auch Diana, die nicht so recht wusste was sie nun davon halten sollte wandte sich trotzdem noch an Aella. "Das war also der Grund warum du wie Sieben Tage Regenwetter vor einigen Tag Nachts in das Zimmer zurückgekehrt warst, am Boden und der Wand anlehend vor dich hingegrübelt hast und auch die restlichen Tage dich nicht mehr gezeigt hast ..." Nun war Ihr zumindest eine Sache noch klarer, wusste sie aber bereits was Siradda vorhatte, war sie doch die besagte Geisterperson die die schwierige Erklärung bekam.

Korinas Erklärung war auch verständlich, besonders als sie die Töchter und Söhne von "Vater" aufzeigte und letztendlich das ganze ebenfalls nicht gutheißen konnte oder wollte. Beide hatten einen gewissen, persönlichen Groll, und Noire tat gut darin diesen zu respektieren, doch Amen musste auch lernen dass es Grenzen gab die er ebenfalls einzuhalten hatte. "Auch wenn ich nicht weiß warum du jetzt Mutter in die ganze Sache hineinziehsen möchtest obwohl du Sie und Ihre Vergangenheit nicht kennst solltest du versuchen dein Schubladendenken nicht auf alles anzuwenden." Sie deutete auf Siradda. "Dass sie vor deinen Augen eine unschuldige Seele nutzte um hier vor uns zu stehen ist genau das, was wir beide wissen, ähnlich wie das, was Menhit ... mit der Echten Menhit tat. Was nun? Wirst du Sie ebenfalls nun Hassen? Sie Ignorieren? Sie umbringen wollen um die Seele zu befreien?" Sie war provokant ohne Ende. Bewusst. Weil sie wusste was sie erlebt hatte dank einem Gespräch nicht all zu lange her. Und Noire auch ihren fairen Anteil an Erlebnisse hatte. "Wenn es danach ginge ... müsstest du mich genauso hassen. Meine Hände sind Blutgetränkt. Ich habe Leute getötet. VIele. Viel mehr wenn ich nicht das Kredo unserer Familie hätte, das vielen von uns davon abhielt, einen dunklen Pfad zu beschreiten. Ich habe Dinge getan die sehr wohl unter die gleiche Kategorie von "Böse" fiel. dabei schlug sie mit der geballten Faust auf den Tisch, denn sie war nicht mehr die kühne, fürsörgliche "Noire" wie sie jeder in Iridae kennenlernen konnte, sondern eine emotional aufgebrachte Person. Das düfte das erste mal sein dass die Schwingen Noire "Wütend" erleben. Ihr Ton war deutlich, aber auch mit einem gewissen Hauch an Wut und Schmerz.

"Bevor du also beginnst andere Leute zu verurteilen solltest du vielleicht einmal beginnen die Leute erst einmal kennenzulernen und ihre Geschichte zu erfahren anstatt sie alle über einen Kamm zu kehren und deinen persönlichen Groll und Frust blind auf das nächstbeste Ziel zu feuern! mit diesen Worten Stand Noire ohne weiteren Kommentar auf und verlies den Speisesaal, um sich in die Kammer zurückzuziehen und Ihr Training fortzuführen. Nyx war überrascht wie aufbrausend Noire sein konnte und folgte ihr lieber, während Diana Siradda mit Worten Noires tröstete "Noire will dass du dir nicht so viele Gedanken darüber machen solltest und du zu deinem Entschluss stehen solltest, ansstatt dir einreden zu lassen was "Gut" und was "Böse" ist."

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690

Freitag, 6. September 2019, 13:48

Während Korina einlenkte, drehte Noire völlig durch und am Ende ihrer provokanten Schimpftirade schlug sie auf den Tisch und stürmte aus dem Raum. Amen blickte sie perplex an, da er nicht verstand, was hier gerade vor sich ging. Noire hatte Siradda und ihre Handlungen in Schutz genommen, aber keine Geschichte erklärt das hier. Was Siradda widerfahren war, war sicher auch tragisch, aber das rechtfertigt nicht ihre jetzige Handlung. Genau so wenig wie Brigids Vergangenheit es erklärt hätte, wenn sie alle in Melsens Anwesen abgeschlachtet hätte. Nachdem Noire sowieso nicht heiß auf eine Antwort von ihm war, beließ er es dabei und wandte sich wieder Siradda zu.

"Wenn ich dir ein Messer an die Kehle halte und sage, du hast die Wahl zwischen dem Tod und zu meinem Sklaven zu werden, mit der Aussicht, vielleicht eines Tages freizukommen - dann ist das keine Wahl", erklärte Amen, "Sondern nur eine Entschuldigung für dein Gewissen, weil sie ja den Tod hätte wählen können." Der Weißhaarige atmete durch. Ihm fiel das ganze schwer, aber er versuchte seiner Moral, seinen Grundsätzen treu zu bleiben - er wirft sie nicht bei der erstbesten Gelegenheit über Bord. Zwar wusste er, dass es heuchlerisch war, wenn er immer noch bei den Schwingen ist, aber das ausnutzen von Unschuldigen, nur um sich selbst stärker zu machen...da ist eine Grenze erreicht, bei der er lieber sterben würde, als so tief zu sinken. Amen wollte noch etwas sagen, aber ließ es schlussendlich. "Macht was ihr wollt", seufzte er und verließ ebenfalls den Raum.


-------------

Zuerst verließ Noire nach einer Wutrede den Raum und anschließen Amen. Was ein Haufen. Vada lauschte unterdessen den Worten von Lauriam, der erklärte, dass Siradda erst mitkämpfen dürfte, wenn sie ihn überzeugte. "...wenn sie uns alle überzeugt", fügte Vada an, der zwar nicht das letzte Wort hatte, aber Lauriam dürfte verstehen, worauf er hinaus wollte. Er erklärte es dennoch für den Rest: "Sie ist immer noch eine sehr gute Freundin von dir, Lauriam. Wir sollten kein Risiko eingehen." Die Worte über ihre potenziellen Fähigkeiten klangen auf jeden Fall vielversprechend, sofern Siradda es schaffte, sie zu kontrollieren.

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691

Freitag, 6. September 2019, 17:03

Da hatte der Spezialagent tatsächlich etwas missverstanden bei dem einen Dämon. "Ich fürchte so ein mächtiges Gift haben wir nicht, dass es einen Dämon töten könnte, egal in welcher Form... oder habt ihr da eine Idee? Aber ja, ihn ersticken lassen könnte eine Möglichkeit sein... oder jemand spielt den Köder und lockt ihn soweit vom Rest weg wie nur möglich. Oder besitzt Xavier einmal in Fahrt noch genug Vernunft um solche Manöver zu erkennen?"

Was die Vermutung der beiden über diesen Vater anging, da musste Lauriam zugeben, dass er anfing an seinem Einfall zu zweifeln.
Aber...
"Eins vorweg, ich kann damit natürlich auch komplett falsch liegen, aber... was ich vermute kann man denke ich auch vielen anderen mächtigen zusprechen. Insbesonders aber jenen, vor denen man sich aufgrund dieser Macht leicht fürchten kann. Allgemein ist die Frage, wer will mit einem Monster wirklich etwas zu tun haben? Ich denke es gibt niemanden, der diesen Vater erkennt als was er ist und sich dennoch gerne mit ihm abgibt, geschweigedenn einen ehrlichen Umgang pflegt. Selbst zu den Zeiten nach dem Krieg könnte die Angst seines Umfeldes bereits groß genug gewesen sein können, dass niemand sich traute sich gegen das zu stellen, was er sich dachte. Erinnert euch das zufällig an wen?"

Lauriam würde es nicht wagen laut den Namen in diesem Kontext auszusprechen, den er da im Kopf hatte, aber diese beiden Dämonen dürften nur zu gut wissen wer gemeint war.
"Doch einmal an der Spitze der Macht lässt sich daran nicht mehr viel ändern. Ich habe so einige aufstrebende Gesichter gesehen, die irgendwann merkten, dass sie außer Macht und Reichtum eigentlich nichts besitzen und letztlich an dieser Erkenntnis zerbrachen. Insbesonders in diesem... Geschäft kann man das leicht mal sehen. Es mag genug Fälle geben, die damit eine Ewigkeit leben können, aber der Rest... der Rest wird sich damit kaum einfach so abfinden. Sie würden versuchen etwas daran zu ändern und desto verrückter oder verzweifelter sie werden, desto schlimmer kann es werden."
Aber wie könnte dies sonst noch zu diesem "Vater" passen?

"Mir kam die Idee, dass dies der Kern sein könnte, als ich diese Geschichte hörte und diese viele Kinder bedachte. Er will ein Märtyrer werden, der von allen geliebt wird und manipuliert sein Umfeld ebenso. Doch jedes Mal wenn jemand hinter diese Indoktrination schaut wird er nur daran erinnert, dass ohne all diese Lügen und Tricks, dass normalerweise niemand etwas mit ihm zu tun haben möchte. Doch statt seine eigenen Fehler einzusehen, verlässt er sich weiterhin auf seine Macht und sinkt nur noch tiefer in diesen Wahnsinn. Sollte ich recht haben und man ihn damit konfrontieren, vielleicht könnte man ihn so richtig wüten machen? Desto schlimmer es werden würde, desto mehr würde er vor seinen Kindern zugeben, dass an all dem etwas wahres dran ist... inklusive dem Teil der Manipulation von ihnen selbst."

Nachdem all das gesagt war, musste der Spezialagent aber einmal seufzen.
"Aber irgendwie bekomme ich auch das Gefühl, dass ich mir wegen nichts den Mund fusselig rede und da zu viel reininterpretiere. Ist wirklich schwer zu sagen."

____


Aella nickte Nyx Vermutung bezüglich ihres Verhaltens seit ein paar Tagen zu. "Du hast es erfasst. Ich kenn meine Schwester sehr gut und da kam das alles sehr überraschend. Sie beginnt zu versuchen sich zu verändern und ich kann nur hoffen, dass ich mithalten kann. Sie wird sich auf jeden Fall sehr viel aussetzen müssen, soviel steht schonmal fest..."

Die Situation eskalierte noch viel weiter als Siradda das erwartet hätte. Sie wollte eigentlich nacheinander zu jedem etwas antworten, aber Schlag auf Schlag kochte es nur noch weiter hoch. Bei Korina blieb es noch ruhig, aber Noire wurde sehr emotional. Die Dämonin konnte es ihr nicht verdenken, hatte Amen es ja persönlich gemacht, doch sie fühlte sich mitschuldig. Noch ehe sie sie fassen konnte war Noire schon aus dem Raum geflüchtet. Nachdem Amen seine Meinung auch darüber klargestellt hatte, wollte dieser dasselbe tun. Hier aber schaffte die Seelendämonin es vor ihn zu treten, noch ehe er durch die Tür kam. Das was er sagte wollte sie nicht so stehen lassen. Würde er mit Gewalt versuchen durchzukommen könnte und wollte sie nichts dagegen tun, aber sie hoffte dass dies ausreichen würde.

"D-Du hast recht. Sie hatte die Wahl zwischen einem vermutlich schrecklichen Ende und dem Tod, der sie so oder so erwartet hätte oder einem kleinen Hoffnungsschimmer. Sie hatte keine Aussicht auf eine Zukunft. Aber nun, so unwahrscheinlich der Fall auch ist, wo ich sie nicht mehr brauche und das hier beenden kann, sie könnte eines Tages wieder frei sein. Zwar in dem Körper einer Dämonin, aber immer noch frei und ich würde ihr helfen damit irgendwie zurechtzukommen. Ich versuche nicht meine Taten herunterzuspielen, aber nicht alles an meinem Handeln ist komplett böse. Das "Wie" ist es mit Sicherheit, aber was ich hieraus machen möchte und wie ich mir erhoffe, dass alles ausgeht, da bin ich anderer Meinung. "Böses" tun um etwas für einen selbst "gutes" zu erreichen. Das ist etwas, womit selbst du vertraut bist, aber auch der Rest der Unfreiwilligen hier! Du hattest mitgeholfen den Fürsten zu töten. Das war etwas böses. Aber warum? Weil du denkst, dass Menhit und Amun zu stoppen wichtiger ist! Noire tat es ebenfalls, aber nur deswegen hat sie nun ihren Vater wieder!"
Böses tun um gutes zu erreichen.
Das war ihr Leitgedanke. Der Faden an dem sie angefangen hatte sich zu halten.

Nun trat die Dämonin zur Seite. Wenn Amen immer noch weglaufen wollte sollte er es immer noch wollen. Dann blickte sie aber zu Rhord, der auch etwa so wirkte, als sei er sich unsicher, was er tun könnte.

Mittlerweile kamen ihr die Tränen, die sie auf dieser Seite versuchte zurückzuhalten, die auf der anderen Seite jedoch schon längst flossen - wo ihre Schwester aber Beistand leistete - da das alles wirklich zu viel für sie wurde. Aber hier aufhören wollte sie nicht. Selbst wenn der, der das wohl hauptsätzlich gerade hören sollte verschwinden würde. Der Rest sollte das genauso hören können.

"Rhord, du hattest gefragt warum ich das hier mache. Die Antwort ist mal wieder egoistisch, aber ich habe genug davon immer und ewig die schwache Dämonin zu sein, die nicht nur hilflos und nutzlos zuschauen darf, wie alle anderen sich in Gefahr begeben und sich abmühen, sondern möchte euch ebenfalls helfen. Ich wünsche mir, dass das alles hier für euch gut ausgeht und ich möchte auch nicht mehr einfach nur zuschauen müssen. Und sagt jetzt bitte nicht, dass ihr nicht danach gefragt habt! Ich werde dennoch mein bestes tun, denn das ist mir eben wichtig!"

Für einen Moment musste die Seelendämonin sich die Tränen aus dem Gesicht wischen, schaute dann aber weiter in Lauriams Richtung, ehe sie mittendrin, falls noch anwesend, zu Amen zurückblickte. Das alles hatte mit den Augenbinden etwas sinnloses an sich, aber da wollte sie momentan wirklich nichts gegen tun!
"Und ich will ganz besonders nicht mehr nur beobachten müssen wie jemand mir wichtiges zweimal am selben Tag dem Tod so nahe kommt, darunter eine Situation in die er ohne mich nie gekommen wäre! Nicht, wenn ich sogar eine Möglichkeit habe zu helfen. Aber anders als viele der Geister hier kann ich bis auf meine verluchte Fähigkeit, die auch noch vom Kern aus zu nichts wirklich moralisch gutes benutzt werden kann, nichts auf den Tisch legen. In einem Kampf falle ich Lauriam bei einem Pakt ja sogar tendenziell mehr zur Last, während jede andere entweder direkt oder indirekt irgendwie helfen kann. Aber jetzt... jetzt kann ich vielleicht endlich anfangen damit aufzuhören mich hinter anderen zu verstecken..." Siradda, deren Verzweiflung man zwar nicht ihren Augen, aber an ihrem Zittern und ihren geballten Fäusten ansehen konnte, musste nachdem sie das sagte beschämt einmal zur Seite schauen. Sie war sich der einen Ausnahme bei diesen Worten bewusst. "... hinter fast niemanden..."

Dann, sollte er noch vor Ort sein, wendete sich die Dämonin von Amen, ab und begann sich zum Rest zurückzubewegen. Doch auf den ersten Schritten würde sie sich nochmal zu dem weißhaarigen Jungen umdrehen. "Wenn du und der Rest mich hassen möchtet, dann tut das. Ich werde es niemanden verübeln und werde diesen Weg dennoch gehen. Wenn du wieder einen freien Kopf hast würde ich mit dir auch gerne einmal über Menhit reden. Wenn du das nicht möchtest dann werde ich das akzteptieren... auch wenn ich denke, dass du dir meine Vermutung zumindest einmal anhören solltest."

Nun wollte sie sich aber lieber wieder den anderne zuwenden. Auf dem Weg zurück schnappte sie sich aber dann auch noch ein Brett, etwas Brot und Aufstrich.
"S-sorry... Wenn ich einmal so zu reden beginne, d-dann vergesse ich so einiges. Korina, was du meintest kann ich gut verstehen und ich werde es auch dir nicht übel nehmen, wenn du das so denkst. Zwing dich zumindest nicht dazu es nur weil ich es bin oder sowas zu mögen oder sowas. Ich selbst halte es ja auch nicht für etwas perfektes, wobei ich wie gesagt auch einige wenige gute Seiten für sie daran sehe, wie eben gesagt. Wenn man die Chance hat weiterzuleben, sollte man es auch versuchen... zumindest in den meisten Fällen. Wobei ich auch nicht drum herum komme zuzugeben, dass ich mich darauf freue wieder in dieser Welt etwas machen zu können. Als jemand, die niemanden für wirklich immer übernehmen möchte, wie durch eine Übernahme durch einen Pakt, hätte ich nie gedacht zu sowas nochmal eine Chance zu bekommen. Es gibt sovieles was ich tun möchte..."
Zum ersten Mal, seitdem der Streit mit Amen begann, konnte Siradda wieder leicht lächeln. Bei einer Sache, die sie vorhatte, musste sie sich aber einmal den Kopf schütteln, um sich nicht dadrin zu verlieren. Stattdessen nahm sie sich endlich etwas von dem Frühstück und begann in der Zwischenzeit auf Nina in der Geisterwelt zu reagieren.

"Das mit Florence überrascht mich ehrlichgesagt. Der Körper, den sie da nutzt ist doch nicht ihr eigener, oder? Sie wirkt geistlich älter und Dämonenkörper wachsen selbst bei einer Mutation im jungen Alter noch bis zu einem Alter, wie Rhord ungfeähr auf einen wirkt. Da bliebe ja nur noch, dass der Körper, den sie nun nutzt, eigentlich jemand anderen gehörte. Oder übersehe ich da eine Möglichkeit..."
Nachdenklich hielt sie ihren Kopf einmal kurz schief, ehe ihr eine einzelne Möglichkeit einfiel. "Oder gehört sie auch zu der Sorte Dämon, die sowas jemanden eigentlich nicht antun möchte, aber wegen irgendwas musste? Könnte dein Vater sie dazu gezwungen haben? Wenn sie nichts mit mir zu tun haben möchte wäre das zwar schade, aber in dem Falle könnte ich es wohl nachvollziehen..."

____

Lauriam ließ Siradda nicht aus seinen Augen und wurde mit der Zeit auch weniger locker. Vada ignorierte er dabei jedoch nicht.
"Du kannst dir sicher sein, dass ich sie nicht mit Samthandschuhen anfassen werde, wenn sie sich in einem Kampf gegen mich beweisen möchte und das weiß sie. Wenn du oder jemand anderes sich dafür anbieten möchte, könnt ihr das aber auch gerne tun. Ihr könnt euch dahingegend frei mit ihr absprechen, egal ob es sich nun um eine Trainingseinheit handelt oder um eben so einen ernsteren Kampf. Ich werde auch versuchen sie nicht in einem bedenklichen Maße anders zu behandeln als den Rest von euch, zumindest was meine Aufgaben als Anführer anbelangt. Sollte ich es doch tun, ohne es selbst zu merken, weise mich aber bitte darauf hin. Es ist das erste Mal, dass ich da trennen muss und ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich sie bevorteile."
Im persönlichen Rahmen wäre das natürlich etwas anderes. Bei solchen Streitereien wie jetzt würde er Siradda nicht zur Seite springen, aber wenn es wirklich ernst für sie werden sollte, wie zum Beispiel dass sie deswegen jetzt angegriffen wird, da würde für ihn und der Winddämonin schnell eine Grenze erreicht sein.

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Freitag, 6. September 2019, 21:36

Als Alternative dazu, genug nicht atembare Luft zu erzeugen, um Xavier zu ersticken, schlug Lauriam vor, den Berserker einfach wegzulocken. "Das würde klappen. Wenn er sich ganz der Wut hingibt, greift er einfach blindlings das nächstbeste Lebewesen an. Wenn jemand mit gezielten Attacken seine Aufmerksamkeit erregt, während die anderen sich zurückhalten, könnte er weggelockt werden." kommentierte Dashret. "So hat es jedenfalls funktioniert, als wir geflohen sind. Ich habe es jetzt aber nicht vorgeschlagen, weil damals der arme Schlucker, der sich freiwillig als Lockvogel gemeldet hat, mit seinem Leben gezahlt hat."

Auf Lauriams Vorschlag hin hörte das Summen auf, dass den Raum erfüllte. Kemet erschien in ihrer Projektionsgestalt, und schüttelte den Kopf. Wie aufs Stichwort war diesmal Dashret an der Reihe, zu verschwinden und das Gespräch mit Gesumme zu isolieren. Er wusste wohl, dass seine Schwester hier etwas wichtiges zu sagen hatte.
Bei ihrer Antwort war Kemets normalerweise emotionslose Stimme von einem Hauch von Gefühlen erfüllt. War es Trauer, oder Wut, oder gar Angst? Genau bestimmen konnte man dies nicht. "Nein. Das wird leider nichts. Bei unserem Ausbruch habe ich persönlich gegen Vater gekämpft. Zwar hat er mit aller Macht versucht, mich niederzustrecken, was ihm auch beinahe gelungen wäre, aber er hat dabei auch mit mir geredet. Er klang nicht wie jemand, der wütend war, dass wir für uns selbst dachten und uns deshalb gegen ihn rebellierten. Stattdessen versuchte er, mich dazu zu überzeugen, Buße zu tun und an seine Seite zurückzukehren, bevor es so weit kommen würde, dass er gezwungen sei, mich niederzustrecken. Lange Zeit dachte ich, das sei nur eine verzierte Drohung gewesen, um Gnade betteln oder sterben. Doch schließlich wurde mir klar, dass er es ehrlich gemeint hatte, dass die Trauer in seiner Stimme nicht nur ein Schauspiel war. Er sah uns nicht als Verräter, die seine Manipulation durchschaut hatten. Was er in uns sah, waren verrückte Sünder, die sich vor seinen Worten die Ohren zu hielten, und denen er eine Chance gab, sich von den Sünden reinzuwaschen. Nichts liegt ihm ferner, als dass seine Sicht der Dinge unwahr sein könnte, und wer anders denkt, der ist kein Feind, sondern einfach jemand, der die Wahrheit verleumdet und damit ein Sünder ist. Der, der am meisten in Vaters Erlöser-Geschichte indoktriniert ist, ist kein anderer als er selbst."

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Plötzlich ging alles ganz schnell. Amens explosive Reaktion hatte auch Noire aufgeheizt, die ihn wütend fragte, warum er denn nicht all die anderen Untaten, die die Schwingen vollbrachten, auf die gleiche Weise anprangerte, bevor sie kurzerhand den Raum verließ. Einen Moment lang wollte Korina ihr folgen, aber sie wusste nicht so recht, was sie ihrer Schwester sagen sollte. Eigentlich war ihr Argument logisch, wenn man sich über Siraddas Tat beschwerte, sollte man die Verbrechen, die andere Schwingen begangen hatten, auf ähnliche Weise beurteilen. Aber hatte Amen nicht schon einmal zum Ausdruck gebracht, dass er es als falsch sah, für die Schwingen Verbrechen zu begehen, auch wenn sie dies inzwischen nicht mehr aus freiem Willen taten? Letzten Endes beschloss Korina, die keine Erfahrung mit dieser wütenden Version von Noire hatte, nicht zu nah ans Feuer zu gehen, sie fürchtete, es nur schlimmer zu machen.
Stattdessen gab sie einen Kommentar ab zu dem, was Siradda nun sagte. "So, wie sich dieser Seelentrick für mich anhört, ist diese Frau praktisch nicht mehr bei Bewusstsein. Ich bin zwar nicht mit deinen Taten einverstanden, aber ich muss sagen, einfach so einzuschlafen ist bestimmt angenehmer als das, was die Schwarze Hand mit ihr angestellt hätte, selbst ohne ein eventuelles Erwachen."

Nina war etwas verwirrt von Siraddas Aussage. Sie war doch selbst eine Dämonin, sie musste doch so etwas wissen, oder? "Nein, das ist ihr erster Körper. Dämonen altern ja viel langsamer als normale Menschen, besonders, wenn sie nicht hungern müssen. Und Florence scheint eben besonders langsam zu altern. Sie hätt schon gern einen neuen Körper, aber sie mag es eben nicht, anderen den Körper zu klauen, weil sie findet, dass..." Das Fledermausmädchen biss sich auf die Lippen, sie hatte anscheinend schon zu viel gesagt. "Ähm, das ist ihre Sache. Bitte frag sie deshalb nicht, ist ein empfindliches Thema. Und sag ihr nicht, dass ich was drüber gesagt hab!"
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693

Samstag, 7. September 2019, 13:13

Siradda stellte sich vor Amen und schnitt ihm den Weg ab. Der Weißhaarige blickte ihr in die Augen - oder zumindest dorthin, wo die Augen wären, wenn sie die Augenbinde nicht tragen würde. Sie sprach davon, dass sie böse Sachen machen würde, um damit gutes zu erreichen. Ebenso will sie nicht weiterhin "nutzlos" sein, sondern der Gruppe helfen, damit alles gut ausgeht. Worte, die Amen verstand und akzeptierte, aber er hatte dennoch eine andere Vorstellung. "Gut...Böse, das sind nur Sachen, um andere anzuprangern und sich selbst als etwas besseres darzustellen", meinte Amen nüchtern, "Das ist keine Waage, die sich schlussendlich aufhebt. Man kann nicht drei Menschen töten und dann drei andere retten und sagen, alles ist wieder in Ordnung, so funktioniert das nicht." Der Weißhaarige war drauf und dran, einfach zu gehen, aber erklärte sich dann noch weiter, da Siradda sagte, es mache ihr nichts aus, wenn sie gehasst wird. "Noire hatte recht, ich sollte alles anprangern, was hier geschieht und das mache ich auch. Ich verabscheue, was du mit dieser Seele gemacht hast. Ebenso verabscheue ich es, was wir mit dem Fürst gemacht haben und Claire und dem Bischof. Das sind unsere Sünden und ich versuche nicht, das aufzuwiegen, um mir ein besseres Gefühl zu verschaffen. Ich verabscheue auch mich selbst, weil ich egoistisch genug war, mich auf diesen Tausch mit der Hand einzulassen. Ich rede hier nicht, um mich als etwas bessere dastehen zu lassen, ich bin der selbe Abschaum wie ihr. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich alles wortlos akzeptieren werden, was hier vor sich geht. Ihr macht auf Freunde, aber am Ende des Tages stelle ich mir die Frage, wie viele hier wohl den, der neben euch steht, ein Messer in den Rücken jagen würden, wenn es einem selbst helfen würde. Ich kann jeden Falls mit Bestimmtheit sagen, dass es mich weder überraschen, noch wundern würde, wenn es schlussendlich passiert." Damit hatte Amen mehr oder weniger alles gesagt, was er loswerden möchte. Schade, dass es Noire nicht gehört hat, aber mit diesen Kapitel musste er wohl auch abschließen. "Ruft mich, wenn wir weiterreisen", sagte Amen noch, sah aber noch ein letztes Mal zu Siradda, "Wir können jeder Zeit über Menhit reden, wenn du etwas weißt, wäre es nett, wenn du es mir sagst. Danke." Damit verließ er den Raum diesmal wirklich.

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"Gut", nickte Vada, der Lauriams Wort vertraute, aber dennoch eine Warnung aussprechen möchte, "Mach nichts dummes. Ich denke nicht, dass die Gruppe es sich leisten kann, dich zu verlieren." Damit meinte Vada unterschwellig, dass Lauriams Leben wertvoller als das von Siradda war - sollte es jemals zu so einer Entscheidung kommen.

@Tobi: @Night Zap:

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Samstag, 7. September 2019, 17:56

Beim Gift gingen die beiden nicht mehr darauf ein, was also wohl in eine Sackgasse führte. Doch Flucht schien eine Option zu sein, wenn auch eine lebensgefährliche. Zumindest war es das für den letzten, der dies versuchte. "Sofern wir ihn dazu bewegen können vada zu verfolgen und Vada auch einen Weg zum flüchten hat, kann der ihm ja beim weglaufen seine Asche einflößen. Ich werde die kommenden Tage Vada von diesem Plan in Kenntnis setzen. Genauer werde ich alle aber erst dann übermitteln wenn wir diese Liste bekommen, von der ihr gesprochen habt. Ohne eine so wichtige Informationsquelle werden unsere Pläne nur schlechter sein können, als sie es dann sein könnten."

Seine Idee erwies sich tatsächlich als falsch und Lauriam akzeptierte dies einfach: "Dann bleibt uns tatsächlich nichts anderes übrig als jeden einzelnen zu besiegen, der sich uns in den Weg stellt. Zumindest werden wird dadurch eine gute Anzahl an Dämonenherzen und Dämonenstahlwaffen in unseren Besitz bringen können. Zumindest wenn ich davon ausgehe, dass diese Familie so groß ist, wie ich es mir mittlerweile vorstelle. Nina wird davon wenig begeistert sein, aber die Typen sind potentiell zu gefährlich, als dass wir sie am Leben lassen können. Vorallem nach dem Tod ihres Vaters, wie bereits gesagt. Apropo hat der Typ überhaupt zumindest einen richtigen Namen? Er wird den kaum in der Öffentlichkeit benutzen, schätze ich mal, aber ihn besser identifizieren zu können wäre wohl nichts schlechtes."

"Vaters Name lautet Markus Jesziary. Wenn ihr ihn an den dämonischen Merkmalen erkennen möchtet, die er zweifellos zeigen wird, wenn er einen Pakt mit jemandem schließt oder gar einen ganz neuen Körper erhält, kann ich euch sagen, dass er in Dämonenform aussieht wie ein riesiger Vogelmensch. Seine zwei paar Arme sind mit glänzenden Federn bedeckt, die in verschiedenen Farben leuchten kann. Flügel besitzt er zwar keine, doch das macht er mit seiner Dämonenfähigkeit wett, Schwarze Arme. Diese besitzt er zusätzlich zu seiner Angeborenenfähigkeit, Bindungen mit magischen Gegenständen herzustellen, und erlaubt ihm, sich zusätzliche Gliedmaßen aus Dunkelheit wachsen zu lassen." antwortete Kemet.

Markus Jesziary... Nein, den Namen kennt er nicht. Ein Vogelmensch, der allerdings nicht fliegen kann... zumindest sofern er sich mit dieser Angeborenenfähigkeit nicht auch Flügel wachsen kann, falls das unter die Gliedmaßen aus Dunkelheit fallen kann.

"Aber wenn er sowohl eine Angeborenenfähigkeit besitzt als auch ein Dämon ist, dürfte er sonst nichts an Magien besitzen... Nun jedenfalls möchte ich mich an dieser Stelle für das Gespräch bedanken. Ich bin mir sicher mit all den Informationen über ihn und diese Geschwister sollten wir bereits größere Erfolgschancen besitzen. Hast du noch Fragen, Korina?"

Die Schwertkämpferin verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln und damit kam dieser Austausch auch zu einem Ende.

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Samstag, 7. September 2019, 17:57

Amen machte seine Ansicht zwischen "gut" und "böse" klar und auch, dass er nicht nur das schlecht findet, was sie mit dieser Person gemacht hat, sondern auch seine Beteilligung an dem Tod des Fürsten. Ferner erklärte er, dass er nicht alles einfach so akzeptieren wird, was hier geschieht, aber auch, dass er es als durchaus möglich ansieht, dass sich die einzelnen gegenseitig verraten werden, wenn es ihnen selbst am meisten nützt. Siradda konnte darauf nur kopfschütteln. "Und ich werde das erst glauben, wenn ich es sehe. Nenn das jetzt ruhig naiv, aber dann bin ich das eben... Und was "gut" und "böse" angeht, da gebe ich dir nur teilweise recht! Ja, man kann nicht einfach das eine mit dem anderen ausgleichen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man es nicht dennoch versuchen sollte etwas zu tun, was man als "gut" empfindet, selbst wenn man davor etwas "schlechtes" gemacht hat. Aber ich denke auch, dass man dennoch zwischen "gut" und "böse" unterscheiden kann, über das rechtfertigen der eigenen Taten hinaus! Es ist auch ein moralischer Kompass für einen selbst! Würde jeder aufhören da zu unterscheiden... ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Welt dann wäre... Daher finde ich es auch gut, dass du nicht alles einfach so akzeptierst, auch wenn ich es nicht gut finde, wie wenig Vertrauen du selbst in den Rest zu stecken scheinst..."

Das Streitgespräch kam zu einem Ende. Amen informierte den Rest, dass er gerufen werden soll, wenn sie weiterreisen und zu Siradda, dass er für ein Gespräch über Menhit offen wäre. Das war zumindest etwas aus der Sicht der Seelendämonin. Was sie über diese Frau vermutet könnte den weißhaarigen Jungen unter Umständen irritieren, aber wenn er es zumindest als Möglichkeit sehen kann, könnte ihn das in der Zukunft auch sich selbst helfen.

Siradda konnte selbst nicht genau sagen, ob "sie" nun bei Bewusstsein ist oder nicht. "Sie" ist jedenfalls soweit vernebelt und unterdrückt, dass sie all das hier machen kann, aber heißt das auch, dass sie selbst überhaupt gar nichts mehr mitbekommt. Es war zu hoffen, vorallem für die schlechten Zeiten, die mit Sicherheit kommen werden.
"Nun, dann kann ich ihr wohl nur ein gutes Erwachen wünschen... und auch dann dafür sorgen, dass es auch so kommen wird. Zumindest soweit ich es eben kann."

In der Geisterwelt war Siradda indessen nun nicht weniger überrascht. "I-ihr erster Körper? A-aber wie? Ich war zehn, als ich und Aella zu Dämonen wurden und bin danach nochmal gewachsen..." Das war so lange her, aber sie wusste, dass das so war. Aber wieso...
Zu ihrem Glück war Aella in solchen Fällen gerne mal besser informiert als ihre Schwester und konnte dies dann auch erklären. "Erinnerst du dich, als wir mal so gut wie gar nichts zu essen bekamen, weil dieses Monster an uns irgendeinen Frust ablassen wollte? Soweit ich mich erinnere alterten wir wieder genau zur selben Zeit. "
Man merkte der Seelendämonin an, dass sie sich sofort daran erinnerte. "Das war wirklich die schlimmste Zeit von allen... Ich war so sehr mit meinem Hunger beschäftigt, dass ich alles andere irgendwie ausgeblendet hatte. Aber du hast Recht wenn ich das richtig bedenke war ich nach dieser Phase größer geworden."
Das würde aber auch bedeuten... "Das erklärt das mit Florence, aber wenn sie größer werden möchte müsste sie dann doch nur lediglich eine Zeit lang weniger essen als sonst, oder? Aber okay, ich werde dann versuchen sie in Ruhe zulassen, wenn sie deswegen nichts mit mir zu tun haben möchte."

Lauriam nickte Vada zu. "Nett das von dir zu hören. Ich werde aufpassen, aber ich kann auch schonmal garantieren, dass ich ebenso nicht einfach zuschauen werde, sollte sie auf einem Einsatz dann trotz allem in Gefahr geraten. Aber das ist jetzt noch Zukunftsmusik. Erstmal muss sie überhaupt dazu bereit werden."

Rhord, der in der Zwischenzeit nur zuhören konnte, fand hier dann aber auch endlich wieder etwas, wo er mitreden konnte. Vorallem im Hinblick dazu, was Vada und Lauriam gerade beredeten, was ihm ja auch nicht entging. "Na dann sollten wir schätze ich mal bald damit anfangen. Falls du einen Trainingspartner suchst stehe ich jederzeit bereit, vorallem wenn niemand anderes möchte und wenn ich mir dich so anschaue weiß ich schon wo wir anfangen sollten. Aber sag mal, was meinte Lauriam da eben mit diesem großen Vorteil und Nachteil?"

Siradda, die bei dem Angebot noch freudig lächelte, zuckte einen Moment später bei dieser Erwähnung zusammen. Musste er sich ausgerechnet diese Worte merken? "I-ich weiß üüüberhaupt nicht wovon er redet! G-ganz und gar nicht!", erwiderte sie zusammen mit einem nicht überzeugenden Lachen.
Lauriam als auch Aella musssten schmunzeln, als die bis eben noch durch die ganze Aufregung so selbstbewusst wirkende Dämonin wieder in alte Muster zurückfiel. Die beiden nickten sich zu und der Spezialagent stand kurz darauf auf, während sich die Winddämonin hinter ihre Schwester in der Geisterwelt bewegte. "Etwas, wo ich mir nicht im geringsten vorstellen kann, wie das wirklich wäre.", verkündigte er in die übrig gebliebene Runde in einem für seine Verhältnisse ungewöhnlichen schelmischen Tonfall.

"B-b-bit-tte nicht!", bettelte Siradda mit beiden Armen vor sich haltend, aber es sollte nichts nützen. In den Augen der beiden war es zu wichtig, dass die anderen über diese Schwäche, die zu einer Stärke werden kann, bescheid wissen mit all ihren Konsequenzen für Siradda, auch wenn ihr das unangenehm war

Nun verdeckte Aella in der Geisterwelt die Augen ihrer Schwester mit ihren Händen. Siradda begann zu zappeln, auf beiden Seiten, doch war nicht mehr in der Lage rechtzeitig zu erkennen, dass Lauriam die Kapuze nach hinten entfernte, worauf ein Zopf am Hinterkopf zum Vorschein kam - wo man bei genauerer Hinsicht oder gar beim anfühlen dessen merken konnte, dass dieser ein kleines herauswachsende Dämonenhorn verbergen sollte. Das zu zeigen war allerdings nicht sein Gedanke hierhinter, denn wie ein Reflex bedeckte die Dämonin nun das Paar Ohren ihres neuen Körpers. Darauf hatte es der Spezialagent abgesehen und ein behutsames hochziehen der Augenbinde zuerst auf Stirnhöhe und dann ganz von der Besitzerin weg, legte endlich ihre bisher verdeckten, wenn auch noch verschlossenen, Augen frei. Während dem ganzen blieb seinem gegenüber bis auf das Zappeln und das jetzige Verdecken und geschlossen halten ihrer Augen, komplett verteidigungslos.

"Sorry, aber du weißt selbst, dass du es nicht aufschieben kannst dich daran zu gewöhnen, wenn du wirklich zu uns stoßen möchtest. Da musst du nun durch.", erklärte der Anführer der Dunklen Schwingen ruhig und freundlich, wenn auch mit Spaß an der Sache. Die Seelendämonin zappelte einen Moment weiter, ehe sie langsam anfing sich zu beruhigen. Bedrückt seufzte sie einmal, ehe sie darauf einging: "Naaaa gut. Kannst du zumindest die Dunkelheitohrenstöpsel so lassen?"

Ein Schnippsen später kannte die Seelendämonin die Antwort. Lauriam zog wie angekündigt was sowas anging keine Samthandschuhe an, soviel stand für sie nun fest. "Und nun Augen aufmachen!" Aella entfernte sich nach dieser Aufforderung wieder von ihrer Schwester. Und wie sie bat, so geschah es auch: Nach einem kurzen Zögern konnten die übrig gebliebenden Schwingen Siraddas smaragdgrünen Augen zu Gesicht bekommen. Sie blickten nervös von einer Person zur nächsten, aber ab und an auch irgendwo anders hin, als würden sie ungewollt abdriften. Das war aber nicht die einzige Auffälligkeiten, denn nicht nur zuckte sie jedes Mal zusammen, wenn irgendwer in der materiellen Welt etwas sagte, mit jedem vergangenen Moment wirkte sie auch etwas kränklicher. Es dauerte nicht lange, bis sie sich nach diesen Augenbinden umschaute, die Lauriam in seiner Hand hielt. Doch selbst als sie diese erblickt hatte, konnte sie kaum zielgerichtet nach diesen greifen. Nicht nur das, auch in der Geisterwelt wirkte es so, als würde sie von da aus versuchen danach zu greifen, nur sah es aufgrund ihrer anderen Position dort so aus, als würde sie in die Luft greifen.
Das wurde nur noch schlimmer, als Lauriam sich ein paar Schritte von Siradda nach hinten entfernte. Die Dämonin versuchte dem zu folgen, doch sie konnte keinen geraden Schritt gehen. In der Geisterwelt wurde dies sogar noch getoppt, als sie sich auch dort in Bewegung setzte, nur um Momente später in Diana hineinzukrachen und nun sie es war, die mit Siradda auf dem Boden lag.

"Siraddas Sinne sind komplett mit denen ihres neuen Körpers verknüpft. Sie kann dadurch nicht nur fühlen, was mit diesem geschieht, sie riecht, schmeckt und vorallem sieht und hört auch alles was auf dieser Seite geschieht. Doch besonders mit den letzten beiden Sinnen hätte wohl jeder Verstand ein Problem, wenn dieser nur daran gewohnt ist auf einer Stelle etwas zu sehen oder zu hören. Sie dagegen muss nun die Eindrücke von zwei Seiten gleichzeitig verarbeiten. Würde sie es beherrschen könnte sie dadurch auch jederzeit von der Geisterwelt aus sehen, was in ihrem Rücken geschieht oder andersweitig eine zweite Perspektive sich zunutze machen. Aber jetzt... nun ihr sehts ja mit euren eigenen Augen. Sie kann mit beiden Augen offen noch nichtmal unterscheiden welchen Körper sie wann steuert, was sie aktuell nur kann, wenn sie auf einer Seite die entsprechenden Sinnesorgane bedeckt oder verschließt."

"M-m-mir ist s-s-s-schlecht...", jammerte die mit ihren Nerven fertige Seelendämonin auf beiden Seiten, während sie in der Geisterwelt nun auf Diana lag und in der materiellen Welt nur durch das festhalten von Lauriam davor bewart werden konnte nun in einer Kettenreaktion gegen Vada zu fallen. Ihrem fertigen Gesichtausdruck konnte der Angeborene wohl gut entnehmen, dass sie sich derzeit ziemlich übel fühlen musste, im wahrsten Sinne des Wortes. "Sie wird sich daran gewöhnen müssen, daher werde ich sie dazu zwingen innerhalb geschlossener Orten wie diesen öfters so herumzulaufen. Nur vor und während der Essenszeiten werden die wichtigsten Ausnahmen sein, damit der Rest von euch nicht wie jetzt potentiell in Mitleidenschaft gerät. Bitte habt Geduld mit ihr."

Und nur einen Moment später kam jemand durch die Tür geschossen. Oder eher gelaufen, aber bei dem Tempo konnte man auch ersteres sagen. Es war die Stadthalterin, die recht panisch aussah und einen geöffneten Brief in ihrer Hand hielt. Jedem einzelnen Mitglied der Schwarzen Hand, das zwischen ihr und den übrigen Dunklen Schwingen stand oder saß bekam das Papier für etwa fünf Sekunden vors Gesicht gehalten und ohne Ausnahme sprang jeder und jede Einzelne sofort auf und räumten die Tische auf. Einige rannten in die Küche, einige in den Gang vor der Kantine und vor der Tür konnte man bereits ein Mitglied sehen, das eifrig dabei war schnell durch die Gänge zu fegen. Bei den Dunklen Schwingen war Lauriam der erste, dem sich die Frau näherte. Was mit dieser jungen Frau in seinen Armen war erschien ihr im Moment sehr egal zu sein. "Es geht um euren nächsten Auftrag!", sprach die sonst so ruhige Frau den Spezialagenten an, welcher recht verblüfft von dem allen hier zurückblickte. "Und warum macht ihr hier gerade deswegen so einen Wirbel?" Lauriam verstand es nicht in diesem Moment, tat es aber einen Moment später, als er das Papier in die Hand gedrückt bekam. Einen Blick auf eben jenes später dämmerte es ihn. "Dieses Siegel...", murmelte er zuerst und laß sich dann äußerst aufmerksam den Rest des Briefes durch.

"Okay, alle hergehört. Der nächste Auftrag steht an und es scheint Cassius extrem wichtig zu sein. Dieses Siegel benutzt er nur zu wirklich besonderen Anlässen und ich kann euch sagen, dass selbst Braig für einen Auftrag kooperativ wurde, wenn er es zu Gesicht bekam. Stört euch nicht an den Arbeiten der anderen Mitglieder, aber der Auftraggeber wird hierher kommen und laut Nachricht handelt es sich um einen hochrangigen Bekannten, von dem Cassius schon sehr lange möchte, dass dieser in seine Schuld gelangt und genau dieser kommt im Moment hierher!"
Dann wandte sich Lauriam zu Rhord. "Es scheint sich im übrigen um den Informanten zu halten, der damals in Killius-Stadt nicht aufgetaucht war. Ihr müsst euch nicht sehr besonders verhalten, solange ihr zumindest höflich bleibt, aber ich denke die Warnung solltet ihr schonmal wissen... und bitte informiert Amen darüber, sobald ihr ihn seht!"

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Zur selben Zeit auf der Straße vor dem Versteck der Schwarzen Hand, näherte sich eine vermummte Gestalt dem Eingang. Sie trug eine braune Robe und das Gesicht war bis auf die Augen mit einer Maske bedeckt. Sie schaute sich vorsichtig um und kam schließlich an der Eingangstür zu stehen. Doch anstatt durch diese sofort hineinzugehen, wollte dieser Mann zuvor etwas zu den vorwurfsvollen Gesichtern sagen, die ihn gerade anstarrten. "Bitte urteilt nicht so über mich. Wäre ich nicht am Ende meiner Möglichkeiten angelangt würde ich gerne davon absehen durch eine Tür wie diese zu schreiten, wie ich es mein bisheriges Leben ebenso vermeiden konnte. Aber es ist etwas, was ich offenbar tun muss..."

Nach einer verabschiedenen kleinen Verbeugung, ohne weitere Worte, trat der vermummte Mann in das Versteck der Schwarzen Hand ein.


Ende von Kapitel 3. Es folgt bald ein nahtloser Übergang in Kapitel 4.