Jacob bestätigte grundsätzlich das, was Rouge aus eigener Erfahrung widerspiegelte und seine Erklärung waren nachvollziehbar. Wenn man sein eigenes Gleichgewicht, wie man es gewohnt war, nicht mehr hatte, war die Umstellung, auch wenn es prinzipiell die gleichen Bewegungsabläufe waren, bemerkbar und hinderlich. Sie sagten auch nichts weiter drauf, dachten Sich eben Ihren Teil und wie Blanc, testete selbst Jacobs Reaktion trotz des kleinen Gesprächs. Doch auch hier bewährte sich Jacob's Erfahrung, denn er schaffte es ohne große Probleme den Hieb zu parieren und so abzulenken, dass Blanc mit diesem Angriff höchstens die Parierstange des Flamberge‘s erreichen konnte. Sein zweites Schwert zog er nicht, auch wenn er damit noch eine weitere Reaktion herauskitzeln hätte können, denn er hatte es nur zugbereit gehalten falls er sich selbst verteidigen muss. Er zog daher sein Schwert zurück und nickte ab.
Bei Anna erlebte Rouge, wie auch Nian, die aus den Augenwinkel heraus und auch Lloyd, der nach dem auch hier erfolgreichen Test die Reaktion von Anna erleben dürften. Rouge setzte zu einem ähnlichen Schlag mit anderer Waffe an und - interessanterweise - setzte sie die gleiche Bewegung ein wie Nian, sie imitierte sie nach, wenn auch die Ausführung lange nicht so sauber und flüssig wie bei der Nonne waren. Rouge hatte von Anfang an geplant den Schlag nie zu vollenden, aber so knapp wie sie es, erfahren wie sie war, durchzuziehen. Die Klingen trafen fast aufeinander, eher die Klinge auf den Griff, doch die Reaktion und die Umsetzung war erstaunlich für eine komplett unerfahrene Person.
"Ohoho ..." - Lloyd staunte nicht schlecht, auch wenn er in einigen Dingen direkt kritisieren wollte. Aber wo keine Kampferfahrung existiert, kann man auch nicht ansetzten. Nian hingegen schmunzelte zufrieden. Jemand so junges hat ihre Bewegung nach nur einmal sehen im reinen Grundprinzip imitiert.
Lloyd blickte die beiden Mitprüfer an, nickten sich gegenseitig zu und gab die letzte Anweisung für den zweiten Part.
"Zum Abschluss zeigt uns ein paar Bewegungsabläufe. Was Ihr vorzeigt bleibt euch überlassen. - Es ging nun noch zu zeigen, wie sie nun Bewegung, Haltung und Waffe im reinen Phantomkampf präsentieren konnte. Insgeheim war es die Möglichkeit natürlich vor seinen Brüdern und Schwestern zu prahlen - oder sich großartig zu blamieren und damit noch durchzufallen. Für Nian's Part, packte die Klinge wieder in die Scheide, um zuerst die Kunst des Schwertziehens zu präsentieren, so wie Blanc es mit seinem Schwert auch tat. Eine flüssige Bewegung. Danach führten Sie, diverse Hiebe und Stiche durch, immer Formhaltend und wenig Angriffsfläche bietend. Die Naginata benutzte Sie jedoch nicht zum Präsentieren.
Nachdem alle drei etwas vorführten - bei Anna war es offen ob Sie etwas vorführte, wobei Sie bei ihren diesen Part lange nicht so streng beurteilten wie den Rest, gaben Sie das OK an alle drei. Sie haben den zweiten Teil ebenfalls bestanden. Am Rande konnten Sie, als sie in die Masse zurückkehrten, auch hören wie sich Ann, Lailah, Kaz und Severin bereits auf den dritten Teil voreinstimmten. Sie haben bisher auch beide Teile des "Events" bestanden.
In diesem Teil gab es auch wenige, die einen schlampigen Stand hatten oder die Prüfer merkten, dass Ihnen irgendwas auf den Herzen lag, da Ihr Fokus nicht da war wo Sie Ihn sonst hatten. Für die drei sprachen die Waffen, sobald sie aufeinanderprallten, eine eigene Sprache, die Sie mittlerweile auswendig kannten bei Ihren Kindern oder Brüder/Schwestern in Lloyds Fall. Diese wurde entsprechend die Erlaubnis für die nächsten Tage bzw. für die nächste Woche entzogen, je nach Schwere des Problems - sei es das Drilltraining oder ein Ratsuchendes Gespräch, ggf. Beurlaubung und Freigang. Sie nahmen die Probleme ernst wenn sie welche feststellten, gerade auf emotionaler und geistiger Ebene. Und sie waren stark genug besetzt dass Sie die Aufträge verteilen konnten, notfalls würden die Kommandanten einige Aufträge mitübernehmen wenn eine Umverteilung logistisch gesehen nicht passte.
Der Dritte Teil der darauf folgte dürfte der spannendste für die Frischlinge wie Anna, Jacob und Nian sein. Lloyd ging zu der Kiste zurück, die er dank seiner Statur und Stärke alleine tragen konnte aber auch zu tun hatte aufgrund der Größe und Schwere, nahm den Deckel ab, steckte seine Hände in die Kiste und zog ein Paar massive Panzerhandschuhe hervor. stellte diese ab und zog ein weiteres Paar hervor, an denen jeweils zwei massive Schildhälften mitmontiert waren. Die Größe der reinen Panzerhandschuhe war schon banal, doch das Konstrukt mit den Schildhälften war noch massiver. Für einen normalen Kampf war diese Ausrüstung nichts, dafür war es einfach ein zu großer Haufen Metall. Doch dieser Haufen "Schrott" hatte einen anderen Zweck.
"Wir beginnen mit Teil Drei. Erste Gruppe vortreten." - Erneut war es der Schwertkämpfer und Lanzenträger. Lloyd verblieb in den massiven Panzerhandschuhen mit den zwei Schilden, presste die zwei Unterarmhälften mit der Faust in den Himmel empor zusammen und bildete damit einen massiven Schild. Wer genau hinsah sah, dass das Metall etwas leicht immer wieder schimmerte. Der Glanz den man darin feststelle erinnerte geübte Waffenkundler an einen ganz bestimmten Stein: Einen Wetzstein. Diese Schilde oder Panzerhandschuhe hatten nur einen Zweck: So stabil wie möglich zu sein aber gleichzeitig eine Art Schärfefunktion zu erfüllen, damit Waffen, die bewusst auf diese Klumpen Metall geschlagen werden, nicht daran kaputtgehen oder stumpf werden nach wenigen Hieben. Diesen "Luxus" gab es jedoch nur zum Preis von einem absurden Gewicht und Unhandlichkeit, doch es war damals eine Sonderanfertigung um genau für solche Momente bereit zu sein. Als Beispiel musste der Schwertkämpfer mehrere Hiebe auf den Schild durchführen und seine Kraft beweisen. Im Akkord wohlgemerkt, für etwa ein, zwei Minuten. Dabei beobachteten Blanc und Rouge oder nur einer von beiden, die jeweils bei mehreren Personen eine weitere Person die andere abprüfte wenn die Waffe - wie die Lanze nicht gerade gut war auf einen Haufen dickem Metall einzustechen. Dem würde ein Speer nicht gerade lange standhalten. Die Person, die den Schildschläger beobachteten, achten darauf, wie gut verteilt die Kraft eingesetzt wurde, welche Techniken eingesetzt wurden um dem Schild her zu werden und ob dies mit der Zeit nachließ. Wer zu schnell Ausdauer verlor teilte seine Kräfte falsch ein oder verschwendete zu viel unnütz, und das würden Sie schnell herauffinden in dem Sie einen zwangen das Limit auszureizen. Damit bekamen die drei, die bald dran waren, ein neues Gefühl für die letzte Prüfung.
Auch das Vierergespann aus Lailah, Ann, und Severin durften mit ihren Waffen - Kurzschwert, Kampfstab, Schwert an Lloyds massiver Verteidigung austesten - Einzeln und als Gruppe um die Synergie zu zeigen - während Kaz mit seinem Speer von Rouge auf die Prüfung genommen wurde und Sie einen Schlagabtausch führten - Rouge sich aber an die Stärke von ihrem Gegenüber anpasse um ein gleichmäßiges Kräfteverhältnis aufzubauen, um am Ende nochmal etwas Druck aufzubauen und den Schlagabtausch erzwungen schwieriger zu gestalten. Auch wenn die vier erst seit kurzen das Gruppentraining absolviert und nun ihre ersten Aufträge ausführten, waren sie eingespielt und trainiert genug dass alle vier auch den dritten Text bestanden und Freigabe für weitere Aufträge bekamen.
Das ganze zog sich, wie auch der zweite Teil, entsprechend etwas hin, gab aber genug Zeit dass man sich von diesem erholen konnte um dann in Teil 3 nochmal alles zu zeigen. Auch hier waren es nun Anna, Jacob und Nian, die hervorbeordert wurden. Und als erstes wurde Jacob aufgerufen, seine Kunst und Stärke an Lloyds massiven Schild zu testen, während Blanc und Rouge genau beobachteten. Hier nahmen Sie sich es jedoch vor, einzeln zu prüfen und genau zuzusehen. Lloyd erlaubte sich aber bevor Jacob beginnen durfte, eine Besonderheit zu verlangen.
"Jacob, ich möchte dass du die erste Minute wie du gewohnt bist mit deiner Magie deine Waffe und Rüstung zu beeinflussen, diese dann aber in Minute zwei wieder abkapselst und die gleiche Bewegungsabläufe wiederholst. Ich möchte den Unterschied spüren." - Blanc hatte wie auch Rouge eine kleine Sanduhr am Gürtel hierzu montiert um die Zeit zu stoppen. Nian und Anna sollten erstmal zusehen. Sobald Jacob begann loszulegen, begann auch die Sanduhr zu laufen.
@Raisen:
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"Nun, sollte er. Siradda war in der Geisterwelt immer an unserem Tisch präsent und saß laut Diana und Nyx damals als die Schlägerei und das Verstecken ihres Körper-Ichs losging sehr offensichtlich auf einen der Barhocker. Und dass sie mitging dürfte er ohne Schwierigkeit gesehen haben." mehr konnte Noire nicht dazu sagen, da Sie in der Zeit ... anderweitig beschäftigt war.
Was dann die Informationen anbelangte ging er nur auf die fehlende Kontaktmöglichkeit ein. Sie war zwar nicht begeistert darüber dass der Informationsaustausch zwischen Nyx und Aella in dem Moment absolut suboptimal lief aber Ihr blieb keine Wahl, also informierte sie Nyx über das Zwischenfazit, während diese sich im Lager erstmal ausruhte und die Kisten skeptisch betrachtete. Könnte Sie nicht eine mit etwas Nachhilfe zum Fallen bringen in der Hoffnung sie zerbricht? Das würde zwar einiges an Energie kosten, aber auch die Gefahr bergen dass jemand hier reinstürmt, wenn nicht sogar Geistern. Dann müsste sie genau aufpassen was sie tat.
@Tobi: