Bevor die von Amen beabsichtigte Vorstellungsrunde beginnen konnte, wurde er von mehreren Gestalten unterbrochen, die durch die Tür auf der anderen Seite in den Raum kamen. Dennoch fand er es gut, dass zumindest zwei der Anwesenden lachen konnten - Laura und das blonde Mädchen. Wobei er das Lachen von Laura schon in der Taverne sah. Dadurch fühlte sich der Junge in dieser kalten, emotionslosen Atmosphäre zumindest etwas besser. Vielleicht waren die Leute nicht ganz so schlimm. Natürlich nur, wenn man ignorierte, dass sie öfters mal Leute töten. Amen bemerkte den Mann, der hinter ihm den Raum betrat, überhaupt nicht, da seine Aufmerksamkeit auf die beiden neu eingetroffenen Männern gerichtet waren, die offenbar die Veranstalter dieser Tee-Party waren.
Ein dünner Mann mit komischen Stacheln auf dem Kopf, dem Rücken und den Händen zeigte sich und deutete zu der verhüllten Person von vorhin, "Seelenjäger, Meister Dichtermond ist angekommen. Die Besprechung kann jetzt beginnen." Der Mann unter dem schwarzen Mantel erhob sich und führte die Gruppe in den nächsten Raum. Er war also auch Teil der "Schwarzen Hand"? Im Nebenraum wurden sie von zwei skurrilen Typen begrüßt: Ein braunhaariger Mann, der aussah, als er wäre er der Anführer dieses Haufens. Neben ihm stand ein muskulöser Glatzkopf mit silberfarbener Haut. Amen musste sich zusammenreißen, sonst hätte er losgelacht, als er die drei Nebeneinander stehen sah: Links ein Stachelkopf, Rechts ein silberner Glatzkopf und der Anführer mit dem langen Zopf. Doch dem Jungen sollte das Lachen ziemlich schnell vergehen.
"Einen schönen Tag, wünsche ich Ihnen", der Mann in der Mitte sprach los, um zu erkären, worum es hier überhaupt ging, "Wie ich sehen kann, hat sich eine ziemlich illustre Runde versammelt, um das Angebot unserer Organisation anzunehmen. Bevor wir allerdings den Auftrag besprechen, für den wir Sie angeheuert haben, möchten meine Kollegen und ich sie noch ein wenig näher kennenzulernen. Ganz besonders mein Freund Veriktor ist ganz versessen darauf, die Wahrheit aus ihrem Mund zu hören. Also, sagen ihm bitte, wer Sie sind, warum Sie die Belohnung benötigen, und wer sonst noch weiß, dass Sie heute hier sind. Und Vorsicht, Veriktor mag keine Lügner." Hatte er eine Kraft, die es ihm erlaubt, Lügen zu erkennen?
Veriktor, der Mann mit der Glatze und den silbernen Händen, trat vor und stoppte neben Amen. Erst jetzt hatte der Junge den blonden Mann neben sich bemerkt. Wie lange stand der schon dort? Er hatte ihn zuvor gar nicht gesehen. Amen war...irritiert. "So, dann wollen wir mal anfangen. Ich bin Lambert Hohlstein, ich möchte eine seltene Medizin für meine kranke Tochter finden, und meine Frau weiß nur, dass ich auf der Suche nach dieser Medizin aufgebrochnnnnnn-", Veriktor legte seinen Arm um den armen Gesellen, der sich gerade vorgestellt hatte, "Meister Dichtermond hat doch gesagt, dass ich keine Lügner mag. Wer weiß, dass du bei der Schwarzen Hand bist?" "Die-die Stadtwache von K-k-Killius... hat mich geschickt. Ich sollte... ihnen von euren Plänen... berichten...", der blonde soldaten-ähnliche Mann gestand sofort alles. Dass er von der Stadtwache war und nur zum Spionieren hier war. Amen hatte ein sehr schlechtes Gefühl. Er war sich inzwischen sehr sicher, dass er hier nicht hergehört. Nein, das war nichts für ihn. Im nächsten Moment schien die Zeit für ihn Still zu stehen, als ein spitzes Objekt an ihn vorbei in den blonden Mann raste und ihn durchbohrte. Blut spritze auf seine Kleidung, da er sich direkt daneben befand.
Amen schluckte, sein Herz raste und er begann leicht zu zittern, vor ihm wurde ein Leben gestohlen und niemand interessierte es. Ein warmes, beruhigendes Gefühl machte sich in seiner Brust bemerkbar. Shinra, die versuchte, ihm zu helfen.
Es tut mir leid, Shinra. Bitte, halte mich davon ab, so zu werden. Dennoch muss ich diesen Weg hier gehen. Es tut mir leid.
Der Weißhaarige spürte die Blicke der anderen auf seinem Körper - diese Leute konnten sein Unbehagen doch riechen und schlugen auf jedes Zeichen von Angst wie Spürhunde an. Verlegen blickte der Junge auf den Boden, er kämpfte mit sich selbst, kämpfte, um nicht nachzugeben und wegzulaufen. Die Vorstellungen von den Leuten vor ihm hörte er nur gedämpft. Als der große, silberne Mann sich vor ihm breit machte, atmete Amen durch.
Der Weißhaarige hob den Kopf, Wer nur auf dem Boden schaut , blickte dem silbernen Mann so ernst in die Augen, wie er nur konnte, wird nie voran kommen. "Ich bin Amenhotep, Wanderer aus einem kleinem Dorf weit im Westen und keiner weiß von meinem Aufenthalt hier", seine Stimme war zuerst wackelig, doch dann wurde sie klar und kräftig, "Ich bin hier, um die zwei Personen zu finden, die mir alles genommen haben. Mein Meister Amun und das Demonmädchen, Menhit" und wird nie träumen können. "und ich möchte stark genug werden, um jene zu beschützen, die ich auf meinem Weg noch kennen lerne"
Amen hatte in diesen wenigen Minuten sein Ziel gefunden, seinen Weg.
Danke dafür...Meister.