Turos folgte der Wegbeschreibung auf dem Zettel, den er von dem Greis bekommen hatte. Ihm schossen die Bilder vom Alten in den Kopf, wie er das Schwert mit Leichtigkeit hob und führte. Er müsse übermenschliche Kräfte haben und was sagte er noch gleich er wäre über 200 Jahre alt? Wer war dieser Mann nur?
"Das müsste dieses Haus hier sein", murmelte Turos, als er an einem hölzernen Haus angekommen war. Aus dem Schornstein qualmte es und man hörte das Geräusch. Ja, dieses Geräusch, wenn Eisen auf Eisen prallt, hatte er lange nicht mehr gehört. Turos tritt durch de Tür, vorbei an einem handgefertigtem Vorhang, ins innere. Dabei klopfte er an einen Balken: "Entschuldigung..ist jemand da?" Ein Seufzen kam aus einem Raum, das Schlaggeräusch hörte auf. Spannung ballte sich in Turos auf. Wie der Schmied wohl aussähe? Bestimmt sehr kräftig, der Lautstärke der Hammerschläge nach zu urteilen.
"Großvater!", rief Turos verwundert, als der Greis in den Raum trat. "Äh, ich meine Herr..Herr Großv-" "Wag es ja nicht, Bengel." entgegnete der Greis mit einem scharfen Blick, "Nenn mich lieber Poccolo." "Poccolo? Ich kenne den Namen.", meinte Turos nachdenklich. "Er steht an meinem Haus, ja." Turos lachte kurz. "Nein, nein. Mein Mentor erwähnte diesen Namen. Poccolo grinste: "Ja, dein Mentor war Bethram, nicht wahr?" Als er diesen Namen hörte zuckte er auf. Kurz starrte er den grinsenden Greis an. "Von wo kennst du ihn? Hat der alte Greis denn überhaupt mal unser Dorf verlassen?" "Ist das eine schlechte Angewohnheit von dir, Respektspersonen unverschämte Namen zu geben?" Turos reagierte nicht darauf. "Ich habe ihn sehr lange nicht gesehen. Wir waren früher Söldner, wurden oft für miserable Jobs angeheuert. Unsere Kindheit war nicht einfach, wir mussten ganz allein Leben! Zusammen haben wir das allerdings geschafft und heute sind wir Schmiede, nun schon seit mehr als hundert Jahren. Was ist aus Bethram geworden? Wirklich viel hört man nicht über ihn, aber das ist ja kein wunder in eurem Dörfchen." Turos Miene wurde sehr ernst, er schaute auf den Boden. "Ich weiß es leider nicht...ich verließ mein Dorf vor 2 Jahren, als etwas schreckliches geschah. Wir wurden angegriffen, keiner wusste was es war, nur, dass es dunkle Wesen waren. Bethram drängte mich, dass Dorf zu verlassen. Ich wollte lieber Kämpfen! Gegen die Biester, die de friedliche Ruhe unseres Dorfes zerstörten."
Es lag eine unsagbare Stille im Raum. "Aber ich hatte zu viel Angst..ich hatte verdammte Angst. So etwas hatte ich noch nie gesehen und ich bin sonst kein schreckhafter Mensch. Aber wie diese schwarzen Kreaturen sich den Weg durchs Dorf bahnten, mit ihrer dunklen, bedrückenden Aura. Man konnte den Hass förmlich riechen!"
Poccolo atmete tief durch. "Ich kenne diese Kreaturen. In unserer Söldnerzeit begegneten wir ihnen. Turos, willst du stark werden? Willst du das nächste Mal, wenn du den Biestern gegenüber trittst mutig sein?"
"Nur deswegen lebe ich noch. Ich möchte mein Dorf retten, es von dieser Pest befreien!", antwortete er mit schwerem Atmen."
"Gut, sehr gut. Dann melde dich für die Reise nach Iridriel an, sie findet schon morgen früh statt. Es ist eine Aufgabe, gestellt an junge aber erfahrene Leute wie dich, direkt vom König! Auf dieser Reise wirst du viel lernen und eine Menge Informationen bezüglich der Kreaturen sammeln können."
"Aber ich hatte vor dich zu bitten mich zu unterrichten!", wand Turos ein. Was folgte war ein Schlag mit dem Gehstock auf den Kopf. "Du Idiot, ich werde dir nicht beibringen können. Ich und Bethram sind gleich gut, vielleicht bin ich sogar der schlechtere. Alles was du brauchst, lerntest du von ihm."
Turos überlegte kurz. Diese Reise würde ihm tatsächlich mehr bringen, als in die Lehre des Großvaters zu gehen. Er würde direkt mit seinem Feind konfrontiert werden. "Okay", murmelte er, "Ich werde mich dafür melden. Es ist wohl in Interesse aller, dass das Dunkle besiegt wird." Poccolo nickte. Er erklärte ihm noch, wo er sich zu melden habe und dann wünschte er ihm viel Glück und sie verabschieden sich. Ob sie sich wieder treffen würden? "Danke Großvater Poccolo, das werde ich brauchen.", sagte Turos noch beim rausgehen, worüber sich Poccolo wieder herzlich aufregte. "Was für einen Bengel hast du da nur unterrichtet Bethram. Er ist genau wie du.", lachte Poccolo innerlich.
Noch einmal schaute Turos kurz in die Schmiede. "Großvater, sag mal, von wo wusstest du denn eigentlich, dass Bethram mein Mentor war?" Piccolo lächelte. Die Handarbeit unseres Freundes erkennt man einfach, gleich als ich dein Schwert sah, wusste ich, dass es von ihm war. Aber passe gut darauf auf, solch ein schönes Schwert hat er noch nie gemacht." Turos nickt entschlossen und bedankte sich noch einmal.
Sogleich lief er zum Questbrett und meldete sich an.
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Muss man die Quest noch manuell annehmen?
Kapitelwechsel zu Kapitel 2.