"Also, Matthew." begann der ältere Mann: "Hier trennen sich unsere Wege. Ich hoffe, dass ich dich darauf vorbereitet habe, was nun passiert - ich werde unter die Erde zurückkehren. Malhir - seht zu, dass ihr ihn nich über dem Meer fallen lasst", lachte er. Dann hob er die Hand zum Gruß. Der Jüngere, der wohl Matthew hieß, kam nun auf Malhir zu.
"Höhenangst habe ich keine - eine Wahl hätte ich aber auch im anderen Fall nicht gehabt", lächelte er. "Ich bin bereit."
Malhir begann, die beiden Kämpfer zu mögen:
"Das ist gut. Ich werde euch jetzt mit Magie an mich binden, bleibt bitte so stehen", er stellte sich auf die Hinterbeine und baute sich hinter Matthew auf. Aufgerichtet war er deutlich über zwei Meter groß. Er hob beide Klauen und Bänder aus dunkler Energie wuchsen aus seinen Flanken und legten sich um Matthew, sicherten ihn, sodass er an Malhir gebunden war, sich aber trotzdem bewegen konnte. Als der Zauber abgeschlossen war verblassten die Bänder und es sah aus, als stände Matthew einfach nur vor ihm. Es war eine merkwürdige Erfahrung, die Malhir bereits selbst einmal gemacht hatte, doch wenn man keine Angst vor Höhen hatte, auch eine beeindruckende Erfahrung. Malhir hielt es für angemessen, den beiden noch etwas über sich zu erzählen, es war ihr Recht, mehr als seinen Namen zu erfahren, da er nun für das Leben des jungen Kriegers verantwortlich war. Wenn Matthew zu viel Angst bekam würde es für Malhir schwerer sein, ihn festzuhalten. Also fügte er noch an die beiden gewandt hinzu:
"Ich bürge als König der Draconen für sein Leben, bis wir Evelin erreichen. Wahrscheinlich habt ihr euch Drachenreiten spektakulärer vorgestellt, doch das hier hat auch was!", rief er dann lachend und entfaltete knatternd seine Flügel:
"Können wir?"
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@Ryden:
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Akira sah sich auf dem Schlachtfeld um. Die Gruppe schien überlegen zu sein, obwohl viele sich einer Übermacht stellten, unterlagen die Söldner doch. Evelin bewegte sich gerade in einer großen Gruppe und verteidigte das Mädchen, das immerzu aß, während Shja gerade Salem und Celeste zur Hilfe eilte. Hier wäre sie nur im Weg. Dann sah sie auf einer Anhöhe einen Reiter und einen anderen wichtig aussehenden Mann, die gerade einen Gefangenen in ein Zelt beförderten. Akira konnte gerade noch einen genaueren Blick darauf werfen und sie sah zu ihrem Schrecken, dass es das Katzenmädchen war, Kyu. Keiner der Gruppe schien die Entführung bemerkt zu haben oder ihr zur Hilfe zu eilen, sie musste Handeln. Schnell schätzte sie die Situation ab: Dort oben standen zwei Gegner. Kyu beherrschte Magie, brauchte so keine freien Hände, selbst wenn sie gefesselt war, es stand also zwei gegen zwei. Im Grunde genommen hatte sie sowieso keine Wahl, als Kyu zu helfen. Noch während sie zu diesem Schluss kam, rief sie wieder ihre magischen Kräfte heran und tatsächlich gelang es ihr. Sie entfaltete ihre schwarzen langen Flügel, während sie sich duckte um loszustürmen. Dann schlug sie mit den Flügeln und raste auf die Anhöhe zu. Da Fliegen zu viel Energie kostete, hob sie nicht ab, sondern glitt viel mehr über den Sand, während ihre Flügel sie über den Wüstensand jagten. Es war ein wundervolles Gefühl, jedoch unterdrückt von der Sorge um das Katzenmädchen. Es gab nicht viele Dinge, die zwei Söldnerbarbaren mit einem jungen Mädchen vorhaben könnten, Akira musste unweigerlich an all die Banditen im Armenviertel unter der Erde zurück denken. Sie hatten sie meistens unterschätzt, vielleicht würde es ja dieses Mal auch so sein. Die Söldner bemerkten sie, als sie die Anhöhe hinaufschoss, und zogen ihre Schwerter. Akira wollte kein Feuer spucken, da sie bereits die Müdigkeit in allen Knochen spürte und Kyu nicht gefährden wollte, also hob sie beide Klauen und steckte sie in Brand. Weiß-rote Flammen loderten um ihre Krallen auf, als sie Anstalten machte, die Entführer anzufallen. Die Banditen jedoch wichen keinen Schritt zurück, sondern zogen selbstbewusst ihre Waffen. Sie waren wahrscheinlich gut ausgebildet, dachte Akira besorgt, während sie zu dem Zelt rief: "Ryu, ich helfe dir!"
In dem Moment erreichte sie die Kuppel der Anhöhe und sah, was dorthinter lag und ihr stockte der Atem: Sklaven, gefesselt, und noch mehr Söldner mit Waffen, die nun den Hügel hinauf kamen.
Akira spürte, wie ihr ein Angstschauer den Rücken hinunterlief. Die Banditen hatten nun wohl zwei Geiseln...
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@DancingMoon: