"Ich will nicht, dass du denkst, ich würde dich verachten oder so, nur weil du ein Dämon bist. Ich finde dich wirklich nett, weißt du? Und ich freue mich, dass wir so gute Freundinnen sind. Man hört immer, Dämonen seien das reine Böse, aber... du bist ganz bestimmt nicht so, und ich wette, es gibt noch andere wie dich. Und... ich bin dir auch nicht böse, dass du es vor mir geheimgehalten hast. Du wolltest ganz einfach nicht, dass ich Angst bekomme, oder?" Kurmai lächelte Annika entschuldigend an. "
Ja, genau das war meine Sorge.. viele Leute - nun, sie haben nicht ohne Grund Angst vor Leuten meiner Rasse, und das.. nun, ich wollte nicht, dass ihr dieselben Vorurteile habt.", sie sah bedrückt zu Boden.
"Es ist nicht so, dass ich komplett unschuldig bin.. aber, nun. Sagen wir, ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen und alle, die mich je kannten oder noch hassen können, denken, ich wäre tot. Es gibt nichts, was mich noch bei meiner Familie hält - und darüber bin ich wirklich sehr sehr froh.", sie sah wirklich glücklich aus, bei dem Gedanken daran, ihrer Familie entkommen zu können. Trotzdem hoffte sie, dass Annika ihr ihre Sorgen, was ihren "verstorben" Status anging, nicht ansah - denn auch wenn Kyrian ihr versicherte, dass niemand mehr nach ihr suchen würde, so hatte sie ständig Angst verfolgt zu werden.
"Oh. Stimmt,", antwortete Yin.
"Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass ihr Euch da schon kennen gelernt habt." Sie sah zu Anning und legte den Kopf schief. "
Nein, ich denke, sie mag dich. Stimmt doch, oder?" Anning sah Yin ausdruckslos an und schüttelte leise den Kop
f. "Ich äh. Also." Anning holte einen Schreibblock aus einer kleinen Tasche, die sie bei sich führte, und schrieb in sehr ordentlicher und schwungvoll elegantanter Handschrift ein:
"Versuch es erst gar nicht.", auf das Blatt Papier, schob es vor sich auf den Tisch.
Da trat auf einmal Farah zu der kleinen Gruppe, Yin fing sofort an zu lächeln. Sie und Salem waren doch noch wiedergekommen! Während Salem Anning nicht beachtete, und anfing Shja zu verarzten, plapperte Farah mit ihrer Schwester und tat etwas, was ungefähr ein Todesurteil war, aus Yins Sicht:
Sie. berührte. Anning.
Ihre Schwester drehte sich langsam zu Farah und sah sie mit einem sehr sehr bösen Blick an. Ohne zu sprechen, drückte er den gesamten Hass aus, den man für jemanden empfinden konnte, der einem gerade bei etwas sehr sehr privatem störte - ungefähr wie eine Kakerlake beim Baden, oder dergleichen.
Fass mich nie wieder an. Schien sie zu sagen.
Als Farah dann auch noch an Annings Diadem griff, war es zuviel des Guten. Während die Elfe von einem Schwall Gefühle überwältigt wurde (
Abscheu für die fremden Menschen und ihren Gedanken, ein bedrückendes Gefühl von Druck um den Kopf herum, dass sich in Kopfschmerzen umsetzte, Angst, Ekel vor dem Essen, Schüchternheit und Scham, dass die anderen sie alle nicht mögen könnten) taumelte Anning zurück, weil sie im Umkehrschluss von Farahs Gefühlen überrascht wurde (
Trauer um Altaris und Mitgefühl für Yinyué, ein unglaublich anziehendes Gefühl für Yins Suppe, ein verbindendes Gefühl von Freundschaft für Salem). Für einen Moment hörte man nur Annings schockiertes Keuchen, dann sah sie Farah aus einer Mischung aus Neugier und Anerkennung an. Anning war sich unsicher - zum einen war sie von der jungen Frau respektos berührt worden, zum anderen konnte sie sie gar nicht hassen, weil sie ihre Schwester mochte - und umgekehrt. Und sie ähnelte ihr. Mehr, als die beiden sich wahrscheinlich bewusst waren. All das ging dem weißhaarigen blassen Mädchen in diesem Moment durch den Kopf.
@Night Zap: @LucaAndrea: @Altaris: