Vada wurde auch langsam wach. Es war einige Zeit her, dass er so lange geschlafen hatte. Er war gespannt, wie der heutige Tag verlaufen wird. Er achtete nicht allzu viel darauf, dass Siradda noch in ihrem Bett lag - er erhob sich, machte sich und sein Bett fertig, zog sich an und verließ den Raum.
"Guten Morgen", unten angekommen, grüßte er jene, die bereits wach waren - Lauriam, Rhord und Korina. Vada suchte sich erst einmal etwas zum Frühstücken.
@Tobi: @Night Zap:
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"Guten Morgen Amen .... du warst spät zurück gestern.... Auch nicht schlafen können?", wurde Amen von Noire geweckt. Der Weißhaarige gähnte und streckte sich im Bett. Er war immer noch müde. Hatte er zu viel geschlafen? Amen lächelte leicht für sich selbst, was Noire im dunklen Zimmer nicht sehen konnte...oder vielleicht doch sehen konnte mit ihren Katzenaugen. "Guten Morgen!", antwortete der Weißhaarige erheitert, "Ich habe...gut geschlafen."
Amen wollte nichts vor Noire verheimlichen, überhaupt nicht, nachdem sie die letzten Tage kaum miteinander gesprochen hatten und er das Gefühl hatte, dass sie in weiter Ferne rückte...was den Jungen traurig stimmte.
"Ich musste noch ein paar Sachen klären...mit Shinra", erklärte Amen, "Ich denke nun ist alles geklärt." Der Weißhaarig wirkte nicht nur erleichtert, er war es auch. Er war froh. Extrem froh. Shinra bedeutete ihn mehr, als er sich jemals gedacht hatte und umso froher war er, dass es gut gelaufen war...
@Soren:
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Nian gab sich bescheiden und sie verbrachte noch etwas Zeit mit Anna, um ihr weitere Wörter beizubringen. Anna schätzte die Zeit mit Nian sehr und es hatte zweifelsfrei einen positiven Einfluss auf sie - was auch Eris erfreute. Doch langsam musste Nian ihren Pflichten nachgehen und sie verabschiedeten sich voneinander. Anna wird noch die Zeit bis zum Mittagessen mit dem Lernen von Wörtern verbringen.
Ob es bald wieder so ein Event geben wird? Das fand sie großartig!
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Lloyd hatte nichts mehr zu sagen, auch Jacob war fürs erste still. Er ließ den drei Damen genug Zeit, sich Antworten zu überlegen.
Zuerst mussten sie sowieso noch zum Auftraggeber oder besser gesagt, dessen Fahrer. Denn laut Beschreibung war der Auftraggeber ein gut verdienender Händler, der jemanden dafür bezahlte, dass er die Waren in die Siedlung brachte. Die Schattenwölfe waren nur zusätzliche Angestellte, die die Waren schützen sollen, was angesichts der momentane Lage wohl die richtige Entscheidung war. Jacob störte das nicht sonderlich - wer ihnen am Ende ihre Bezahlung aushändigte, spielte schließlich keine Rolle. Sie würden in Porta Iridae am Stadtrand auf den Transportwagen warten, wo dann auch der Startpunkt ihrer Reise war. Die Reise würde nicht allzu lange dauern, nur ein paar Stunden und es lässt sich leicht in einem Nachmittag erledigen.
Die Reise nach Porta Iridae war schnell abgeschlossen und verlief ereignislos. Jacob war etwas enttäuscht darüber, noch keine Antworten erhalten zu haben. Die fünf Schattenwölfe erreichten die Stadt, ihren Treffpunkt, und warteten erst einmal darauf, dass der Fahrer mit der Transporkutsche auftauchen würde. Sie waren überpünktlich, weshalb sie noch etwa 15 Minuten hatten, bevor diese Auftauchen würde. Jacob würde sein Gespräch von vorhin noch gerne abschließen, bevor es soweit war, weshalb er nun - aufgrund mangelnder Antworten - etwas nachstocherte.
"Na, wie siehts auf?", meinte er leichtherzig zu den jungen Frauen,
"Wie wärs, wenn du startest, Janett? Hast du dir etwas überlegt?" Jacob war sich bewusst, dass er Janett damit keinen Gefallen tat, wenn er sie als erstes befragte, aber sie wirkte als jene, die am unsichersten war. Er drängte sie also in gewisser Weise dazu, sich dem zu stellen. Doch das war nicht seine Absicht - er hatte einfach irgendeine der drei Damen ausgewählt. Schließlich war es irrelevant, welche als erstes antwortete.
Janett wirkte überrascht, dass sie als erstes gefragt wurde - sie wirkte nervös, sah kurzzeitig nach unten und dann wieder hoch zu ihm.
"Ähm-, ich denke, ich wurde ausgewählt, weil- weil ich nebenbei eine Jägerin bin", meinte sie unsicher,
"Und da es,- ähm, um Tiere geht, denke ich, dass das der Grund war." Sie wirkte unsicher in ihrer Antwort, aber der Inhalt davon war interessant. Jacob hatte keine Ahnung, was die drei Damen konnten oder welche Fähigkeiten sie hatten. Als er hörte, dass sie eine Jägerin war, wusste er sofort, dass das der Grund war, warum sie hier war. Jacob musste nicht einmal zu Lloyd blicken - er war sich sicher, dass das die korrekte Antwort war.
"Oh?", der Söldner war überascht - es gab nicht viele junge Leute, die dieser Tätigkeit nachgingen,
"Das klingt aufregend, wie ist es, eine Jägerin zu sein?" Janett war etwas überwältigt von dem plötzlichen Interesse an ihrer Person...was man ihr auch ansehen konnte. Jacob fühlte sich, als hätte er gerade zu viel nachgefragt. Zu persönlich?
"Ich- ich liebe es...mit den Tieren", sprach Janett nervös,
"...umzugehen." "...du scheinst perfekt für den Auftrag zu sein und...", nickte Jacob, unterbrach seinen Satz aber. Er wollte sagen "und für die Folgeaufträge"...doch er wollte die Dame nicht überfordern und gab ihr erstmal eine Pause.
Sein Blickt entfernte sich von Janett und schweifte zu den zwei anderen Damen. Lena sah Jacob bereits so fordernd und motivierend an, dass er sich schlecht vorkommen würde, jetzt Viola zu befragen.
"...", er musste nicht einmal etwas sagen, sein Blick zu Lena genügte, um ihr ihre Antwort zu entlocken.
"Ich bin hier, um die Tiere davon abzuhalten, den Wagen zu erreichen!", verkündete Lena mit einer Menge Selbstvertrauen. Sogar so viel davon, dass Jacob bereits verwundert darüber war.
...
Jacob wartete auf mehr, aber Lena starrte ihn nur an. Es herrschte eine unbeholfene Stimmung. Schließlich seufzte Jacob und kratzte sich am Kopf. Lena legte den Kopf schief, sie wirkte komplett ahnungslos. Dass Jacob mehr erwartete, kreuzte für keine Sekunde ihren Verstand. Aus irgendeinem Grund hatte Jacob aber das Gefühl, dass da nichts anderes kommen würde, selbst wenn er nun darauf bestehen würde, dass sich Lena mehr ausdachte. Er lächelte etwas.
Blieb...nur noch Viola. Jacob sah zu ihr. Sie sah zurück. Keiner sagte etwas. Bis Jacob den Mund öffnete- aber zugleich unterbrochen wurde.
"Ich möchte erst einmal wissen, warum DU hier bist!", sprach Viola herausfordernd. Diese Gegenfrage - wenn gleich er es hätte erwarten sollen - erwischte ihn eiskalt. Dieses verdammte Gör. Jacob wusste nun, dass Lloyd mit "Charakter" zuvor am meisten auf Viola angespielt hatte. Der Söldner konnte sich nun auf keinen Fall zurückziehen und die Frage unbeantwortet lassen.
"Ich bin hier, um euch zu unterstützten, solltet ihr mit etwas überfordert sein", antwortete Jacob in einem ruhigen - aber provokanten - Ton.
"Lena meinte zuvor, es wäre übertrieben, dass auch ich anwesend bin, aber über diese Situation ist zu wenig bekannt. Ich helfe euch, aber ich werde nicht derjenige sein, der das meiste machen wird. Im Gegenteil. Ich werde erst eingreifen, wenn ich merke, dass ihr nicht mehr weiter könnt", sprach Jacob, der sich selbst in genau dieser Rolle sah. Er wusste, dass Lloyd und die anderen ihn zu diesem Auftrag eingeteilt hatten, damit er die Absicherung war, sollte etwas unglaublich Gefährliches in diesen Wäldern lauern, aber er wollte den Mädchen keinen Schrecken einjagen. Deshalb drehte er es, um die Mädchen anzuspornen. Das konnte man aber auch falsch verstehen - nämlich dass Jacob es einfach haben wollte, während er die Mädchen arbeiten lässt.
"Sollte es allerdings der Fall sein, dass ihr drei den Auftrag erledigen könnt, ohne dass ich einmal eingreifen muss, dann verzichte ich auf meinen Anteil der Belohnung und ihr könnt sie unter euch aufteilen. Klingt doch fair, Viola, oder?" Viola schwieg kurzzeitig...nickte dann allerdings.
Damit war seine Antwort erledigt, nicht wahr? Viola musste nicht extra aufgefordert werden.
"Ich bin hier, um diesen Zweien [sie sah kurz zu Janett und Lena] ihre Aufgaben zu geben", erklärte Viola,
"Ohne mich, sind die zwei nämlich verloren. Lena hat nichts anderes als das Kämpfen im Kopf und Janett...nun, das hast du heute ja schon gesehen" Viola nahm kein Blatt vor dem Mund, ganz zur Missgunst von Janett - die es aber schon aufgegeben hatte, sich zu wehren. Gegen Viola gab es kein ankommen. Lena hingegen fasste das mehr als Kompliment, als als Beleidigung auf, weshalb sie stolz lächelte.
"Deshalb habe ich mir auch bereits etwas überlegt, wie wir vorgehen werden!", meinte Viola in einen bestimmenden Ton. Jacob sah überrascht auf...hatte sie....nein- hatte sie deshalb zuerst nach seiner Antwort gefragt? Wenn es wahrlich so war, hatte er das Mädchen zweifelsfrei komplett unterschätzt.
"Oh? Und das wäre wie?"
"Ich hab mich zuerst über die Route informiert und der Weg geht so, dass immer nur eine Seite des Weges an einen Wald grenzt, niemals beide. Ich möchte das Janett im Wald - sei es in ihrer Tier- oder Menschenform unsere Vorhut bildet. Sie soll uns warnen, wenn etwas auf uns zu kommt", erklärte Viola,
"Lena hält alles auf, was in unsere Nähe kommt. Sie ist die Stärkste von uns." Sowohl Janett als auch Lena nickten sofort, trotz der "Beleidigung" zuvor. Das vermittelte Jaocb, dass die beiden einen großen Respekt vor Viola hatten und es wohl öfters so war, dass Viola das Ruder an sich riss.
"Und deine Aufgabe?", hakte Jacob nach.
"Sollte es ein Tier an Lena vorbeischaffen oder mehrere gleichzeitig angreifen, bin ich die letzte Abwehrlinie...nun, sollte zusätzlich noch etwas an mir vorbeikommen - was ich nicht glaube - dann ist es deine Aufgabe, ihnen den Rest zu geben."
Der Plan war bei weitem nichts, was man nun einen Geniestreich bezeichnen könnte, aber angesichts der Normalität des Auftrages, war es ein guter Plan. Jeder hatte klare Aufgaben und Jacob würde weder dagegen sprechen noch großartig zustimmen. Die Dreiergruppe war zuerst am Zug und entsprechend, beließ er ihren Plan unkommentiert. Doch er war positiv überrascht, das konnte man ihm ansehen.
"Zufrieden?!", sprach Viola eindringlich, nachdem sie keine Antwort von Jacob erhalten hatte. Der Söldner lächelte leicht.
"Ich bin gespannt", war seine kurze Antwort und in der Ferne konnte man bereits das Geräusch von Pferdehufen hören...
"Doch eines noch, ich will nicht, dass ihr wahllos diese Tiere abschlachtet - es soll nicht in einem Massaker enden. Verstanden?" Jacob wusste nicht, mit wie vielen Tieren sie zu rechnen hatten oder wie aggressiv sie waren, aber in der Regel ergreifen verwundete Tiere die Flucht...er wollte nicht, dass das ganze in einem Blutbad endet.
@Soren: