Rhord ging vorraus und sah dadurch ebenfalls einige der Anblicke, die sich hier auftaten. Familien oder zumindest Kinder und Frauen in Zellen gestopft. Es machte sich Wut in Rhord breit. Nicht die Art, wo er die Kontrolle über sich verliert, sondern normale Wut auf das gesehende. Zumindest in diesem Moment.
Am liebsten wollte er irgendwo gegenschlagen, aber er wollte nicht die Insassen vor ihnen verschrecken. Soviel Feingefühl besaß dann selbst Rhord auch. Noire schlängelte sich wieder vor Rhord hin, auf eine der Zellen zu, während Korina erklärte, was sie irgendwie in Erfahrung bringen konnte. Niemand da.
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Vielleicht ist dieser Anblick selbst für die Wachen auf Dauer zu viel? Oder verstecken sie sich? Hinter der Eisentür dort, wo vielleicht Blanc ist? Ob wir die anderen befreien sollten bevor wir riskieren in einen Kampf zu gehen oder erst danach?"
Mehr als Mutmaßungen und andere unsichere Gedankengänge waren für ihn nicht möglich. Gerade als er damit abgeschlossen hatte, bemerkte er, dass Noire bereits eine der Zellen aufgebrochen hatte und in diese eingetreten war. Rhord folgte ihr, nicht sicher, ob sich auch irgendwas in einer der Zellen verstecken könnte... aber sie waren leer, also was sollte schon geschehen? Die Katzenwandlerin hielt etwas in der Hand. "
Was hast du da?", fragte er als er ebenfalls mit Schild in der Hand die Zelle betrat seine ehemalige Schiffszimmerpartnerin, interessiert in einem Versuch sie durchs reden etwas aus ihrem derzeitigen Zustand zu bekommen. Nachdem er sie gefragt hatte schaute der Dämon sich selbst um.
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Und ich dachte ich hätte es damals schlimm geha-", sprach er in den Raum, ehe er sich einmal umdrehte und durch die Gitterstäbe nach außerhalb schaute. Ein einzelner stechender Schmerz machte sich in seinem Kopf breit, zusammen mit ein paar dieser Bilder, die sich schon zuvor bei seinen Wutanfällen breit machten. Alles was Rhord erkennen konnte war ein ähnlicher trostloser Raum, der diesem hier aber nicht eins zu eins glich. Aber er spürte keine Wut, wie die Male zuvor. Er fühlte sich nur einerseits leer, aber sein Herz pochte auch auf einmal wie verrückt, was Rhord dazu veranlasste dahin zu fassen. "
Wieso...", murmelte er, was wohl nur Noire hätte hören können, ehe er sich wieder fasste.
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E-egal. Vielleicht sollten wir auch einfach erstmal auf den Rest warten? Ich möchte all die Leute gerne so schnell wie möglich befreien, aber auch so, dass es klappt..." Sie waren hier ohne Aussicht auf eine andere Zukunft eingekerkert, wie er einst. Rhord konnte wohl mehr als jeder andere von den Dunklen Schwingen verstehen, was diese Menschen wohl durchmachen mussten. "
Jetzt sie und dann... meine Freunde daheim..." Sein Herzpochen wurde langsamer, aber in der Zwischenzeit war er ziemlich verschwitzt geworden. Diese Umgebung bekam ihm nicht.
@Soren:
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Der alte Mann hielt sich wage, vorsichtig und riet lieber nichts über diesen Feind, diese Organisation herauszufinden. So wie es sich anhörte hätte er auch genauso gut über den innersten Zirkel der Schwarzen Hand sprechen können. Von denen will normalerweise auch niemand etwas erfahren, da man ansonsten mit gefährlichen Wissen leben muss... und ausplaudern die eigene Lebenszeit drastisch verkürzt. Doch eben deswegen klang, was der alte Mann da andeutete, nach nichts was ignoriert werden sollte. Lauriam legte den aktuellen Balast etwas weiter weg ab, darauf achtend, dass keine Wachen auf dem Boden ihm zu nahe wäre.
Er brauchte Distanz, damit niemand waches zuviel mitbekommt, was er jetzt zu sagen hat, als er dem alten Mann wieder näher kam und anfing in einer Lautstärke zu sprechen, den auch Vitaya an den Zellentüren nur teilweise mitbekommen würde. Dies tat er nicht hauptsächlich wegen ihr, sondern um immer noch wache, aber zum eigenen Schutz liegen bleibende Wachen nicht mithören zu lassen. "
Du deutest sowas an und erwartest von einem Menschen seine Neugier im Zaum zu halten?", fragte er einleitend, ehe das Schwarze Hand-Mitglied zu dem überging, wie er selbst als ein Mitglied einer dubiosen Organisation über sowas dachte.
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Wisst ihr, was solche angeblich mächtige Organisationen überhaupt erst zu ihrer Stärke bringt?" Er gab dem Mann nichteinmal die Chance zu antworten. "
Nichtstun, das Problem wachsen lassen, wie ein Geschwür, bis es zu spät ist. Wie viele gibt es, die über sie wissen und gegen sie sind? Sie effektiv bekämpfen kann? Wenn du diese Fragen nur verneinen kannst und dich wirklich über das Leben anderer sorgst, solltest du wirklich nicht versuchen dein Wissen mit in dein Grab zu nehmen. Ich frage daher nochmal, was meine Kollegin schon tat: Was ist das für eine Gruppe? Erzähl mir alles." Lauriam klang so ernst, wie er beispielsweise bei einem Verhör sein würde, wobei er natürlich nicht gewalttätig werden würde. Das würde hier nichts bringen, nicht bei dem hier. Hier halfen nur überzeugende Worte. Der alte Mann wird wahrscheinlich verstehen, dass sein gegnüber selbst Dreck am Stecken hat, aber wenn seine größte Sorge derzeit tatsächlich diese andere Organisation ist, wäre es nur dumm deswegen jetzt sich zu verweigern oder andere Schritte anzudrohen.
Zusätzlich machte sich der Spezialagent bereits weitere Gedanken, wie sie damit umgehen sollten. Die Schwarze Hand dürfte dies gewiss interessieren, wenn sie denn nicht schon längst selbst darüber weiß. Je nachdem was die Ziele der anderen Organisation sind und ob sie sich mit denen der Hand überschneiden... Konkurrenz wird in diesem Geschäft nicht gern gesehen und wenn möglich oder notwendig zertreten, wenn sie sich nicht beugt.
Vielleicht sollten sie einen oder zwei von diesen Wachen mit dem Symbol mitnehmen? Ein gewisser Lügendetektor und dessen stacheliger Freund würden sich bestimmt sehr freuen. Auf Iridae gibt es Außenstellen der Schwarzen Hand, eine davon kannte Lauriam sogar bereits, da dürften die eine gute Idee haben, wie man ein-zwei Mitglieder dieser anderen Organisation, ohne dass diese es mitbekommen für Gegenmaßnahmen außer Landes schafft... nun wenn die kompetent genug dafür sind.
@Soren: