Die Aktion glückte, aber nicht so sehr, wie Rhord erhofft hatte. Ein leichter Treffer und mehr nicht. Richard meinte nur noch, dass das mit dem Gedanken lesen zwar nahe dran war, aber dennoch falsch. Der Dämon konnte es sich einfach nicht erklären. Er wusste immer über alles vorher bescheid und schien auch Korinas wilde Angriffe sehr leicht abwehren zu können. Dieser Typ... er sieht doch nicht etwa alles, bevor es geschieht, oder? Zuerst war es nur ein wirrer Gedanke, der dem Dämon in der Schwere und Kompliziertheit der Situation kam, doch als er etwas mehr darüber nachdachte... Es könnte sogar passen. Und wenn es nur das Resultat ist und es doch etwas leicht anderes war, es schien in diese Richtung zu gehen. Aber wie so einen Gegner überwinden? Hmm... er wirkte bisher immer recht arrogant. Ob man das ausnutzen könnte?
Korina setzte den kampf ihrerseits fort, veränderte aber die Art wie sie attackierte. Jetzt wo aber klar war, dass Richard nicht seine Gedanken las - oder aber Nerven aus Dämonenstahl besitzt - war es wieder sicherer etwas voraus zu planen. Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass jeder Angriff von ihm geblockt oder ausgewichen wird. Derzeit eher nur ausgewichen. Dass es dazu kommen wird, davon konnte Rhord fast schon mit Garantie von ausgehen. In seiner Dämonenform könnte er den Leibwächter bestimmt mittels seiner Erdmagie unter Druck setzen und vlt. in die eine oder andere nur schwer entkommbare - selbst mit Blick in die Zukunft - Situation bringen. Aber mehr als ein paar Sekunden traute sich der Dämon derzeit noch nicht zu. Er musste umdenken, was er sonst noch tun könnte als einfach weiteranzugreifen... und es kam ihm eine Idee! Aber natürlich! Selbst mit einem Blick in die Zukunft oder was auch immer dieser Typ da macht, es müsste funktionieren. Bisher wirkte Richard nicht so, als wäre er überkräftig wie Reinhardt und auch seine Klinge sollte mit dem Gewicht seiner eigenen - oder Blancs besser gesagt - nicht so einfach stand halten können. Und er selbst wird gegen Ende wieder eine Waffe, seine eigene, in den Händen halten, sollte es doch schief laufen! Aber sein Zeitfenster wird klein sein. Außerdem wird er warten müssen, bis Korina für einen Moment weit genug von Richard weg steht. Ob nun weil dieser auswich oder sie selbst zurückweichen musste.
Rhord sammelte vorher soviel Magie, wie er aufbringen konnte. Der Leibwächter wird ihn trotz der Schwertkämpferin nicht vergessen haben. Aber dies war kein Problem. Hoffentlich.
Die Aktion begann:
Der erste Schritt bestand dadrin, dass er auf Richard zulief. Er holte bereits im Lauf mit seinem Zweihänder aus und hielt diesen über sich, was wie ein Versuch auf einen senkrechten Abwärtsschwung wirken sollte. Die Situation sah verzweifelnd aus, ein solcher Angriff wäre zu erwarten und so arrogant wie Richard bisher wirkte nutzt er seinen Trick vielleicht gar nichtmal. Und wenn nichta cuh nicht schlimm, solange er nicht ewig weit in die Zukunft sehen kann.
Im nächsten sammelte er die magische Energie, die er bereithielt in seine Hände, ließ sie aber noch nicht frei. Es trennte die beiden nun nur noch etwa drei Schritte. Der Dämon warf Blancs Zweihänder mit einem Wurf geradeaus auf Richard zu. Das Schwert rotierte einmal in der Luft, aber das scharfe Stück davon würde beim Gegner angekommen auf diesen gerichtet sein.
Dritter Schritt: Da sich seine Hände mit der vorherigen Bewegung gegen Boden bewegten ließ er die gesammelte Magie aus seinen Händen über den Boden - welchen er aber nicht berührte - bis von Rhord aus auf des Leibwächters linke Seite (also von Richard aus rechts) fließen. Es bildete sich eine mannhohe Wand aus Dunkelheit, die den Weg für ein Ausweichen in dieser Richtung verhindern sollte. Sie war lang genug, dass Rhords Gegner nicht einfach um sie herummanövrieren konnte und würde mindestens einen Treffer aushalten, wenn aber auch kaum mehr.
Somit blieb Richard nur noch ein Fluchtweg, wenn er nicht vorher reaktionshaft, wie er bisher immer war, schon vorher in die falsche Richtung gesprungen wäre und damit dorthin wo nun die Wand war: Seine linke Seite. Von Rhord aus der rechte Weg. So schnell er konnte bewegten sich des Dämons Hände zum zweiten Zweihänder an seinem Rücken, der mindestens genauso gut sein sollte, wie der von Blanc: seinen eigenen. Nun müsste Richard bereits in einer Ausweichbewegung gegen das heranfliegende Zweihandschwert sein. Wenn er die Wand voraussah oder Glück hatte in die einzig richtige Richtung. Aber auch die wollte Rhord ihm mit einem diagonalen Schritt nach rechts, um des leibwächters Fluchtweg auf dem schnellsten Weg entgegen zu kommen und einem diagonalen Aufwärtschwung (rechts unten nach links oben) vermiesen, so geschwungen, dass dieser Angriff Richard in seiner Ausweichbewegung abfangen würde. Er achtete dabei besonders darauf, dass sein gegner nicht wie damals dieser Drachenmenschtyp sich einfach davon rollt.
Das was sich Rhord dachte, was er in seiner Dämonenform tun könnte, wollte er nun in seiner menschlichen Form umsetzen: Einen unausweichlicher Angriff. Das fliegende, rotierende Zweihänderschwert ist nichts, was Richard einfach so mit einem Schwung seines Einandhalbhänders ohne hohes Risiko unterbinden könnte und sowieso wird ihm ein Ausweichen im ersten Moment am sinnvollsten erscheinen. Und eben dadrin muss er ihn abfangen, um einen unausweichlichen Angriff versuchen zu erschaffen. Hoffentlich hat der Leibwächter nicht noch ein Ass im Ärmel, womit er die Aktion irgendwo negieren kann. Aber wie zuvor gedacht, selbst wenn: Rhord ist nicht verteidigungslos geworden!
@Soren: @Night Zap:
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Lauriam begann langsam und mit acht darauf den Nebel nicht zu beeinflussen an Höhe zu gewinnen.
Hierzu öffnete er die erste Windflasche und wird den gesammelten Wind herauskommen lassen.
Damit Richard auf der anderen Seite nichts davon mitbekommen würde und somit auch nicht Reinhardt warnen konnte, ließ Lauriam sich nur so weit vom Wind hochtragen lassen, wie die Steinmauer hochreichte. Leider reichte der Nebel auch bis hierhin, weswegen sich der Spezialagent nur mithilfe von Wärmesignaturen orientieren konnte.
Dann würde er sich über die Position begeben, wo eben noch Reinhardt stand, seine Sensenklinge mit rasenden Wind umhüllen und darauf warten, dass wer anderes macht, was auch immer er oder sie mit diesem Nebel vorhatte. Lauriam wollte die zweite Aktion auf Reinhardt. Einmal um demjenigen, der die Idee kam nicht in die Quere zu kommen, zweitens um sicherzugehen, dass der Typ noch immer an Ort und Stelle stand. Er konnte zwar seine Wärmesignatur spüren, was sein Gegner bei ihm nicht mehr können sollte, aber wer weiß was für andere Tricks er noch hat. Daher würde er auch auf die Geräusche achten, die aus dem nebel kamen, um eine ungefähre Idee zu haben und sich somit doppelt zu vergewissern.
Sobald er sich sicher ist, dass alles abgelaufen ist, wie vom ersten Angreifer - oder die ersten, es könnte ja auch noch der Rest mitmischen wollen - würde er von oben erstmal herunterstürzend es auf den Kopf des Leibwächters absehen. Wenn dieser sich wegbewegt - die sich bewegende Wärmesignatur würde es bemerkbar machen, würde er alles mitnehmen, was er mit einem Schwung auf den Oberkörper des Mannes sonst noch entfernen könnte und abschließend den Fall nicht nur abbremsen, sondern versuchen etwas weiter weg von Reinhardt auf den Boden zu gleiten.
Selbst wenn er nur einen Teil des Brustharnisch entfernen sollte wäre dies ein riesiger Gewinn für seine Seite.
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