Es war belustigend, mit anzusehen, wie sehr Korina im Boden versank. Kaithlyn ahnte, dass ihre Schwester bereits einen Crashkurs in Sachen Gestaltwandlerkörper erhalten hatte, denn sie schien genau zu wissen, dass das versehentliche Fummeln für Noires momentanen Zustand verantwortlich war. Nachdem Kaithlyn und Rouge dem Schauspiel kurz zusehen, wollte die Fuchswandlerin wieder zur Sache kommen.
"Zu beidem sage ich gerne ja, aber vielleicht sollten wir uns ein stilleres Plätzchen suchen, bevor wir weitermachen. Es ist zwar herrlich amüsierend, hier zuzusehen, aber wir wollen doch auch nicht, dass wir durch die ständigen Unterbrechnungen den Faden verlieren, oder?"
Inzwischen hatte Korina aufgehört, sich die Ohren zuzuhalten, und begonnen, langsam aufzustehen, ihr Gesicht abgewendet von den anderen drei im Zelt. Ihre Stimme war fiepsig wie die einer Maus, die von einer Katzenarmee eingekreist war.
"Äh, Noire, ich findääh wir solltäähn den beiden ihräh Privatsphärääh lassen und das alles vergessen." Bei letzten Teil des Satzes wurde ihre Stimme fast unverständlich. Während sie aufstand, griff sie blindlings nach Noires Arm und versuchte, die Katzenwandlerin mit sich aus dem Zelt zu ziehen. Problem war nur, dass ihr Arm sich merkwürdig dünn anfühlte. Und merkwürdig flauschig.
Oh, Götter. Jetzt wurden schon wieder Korinas Knie weich vor Scham.
Burois hatte keine Gelegenheit, auf Irias Erklärung zu antworten, denn sein Versuch, sich aus der Dämonenprügelei rauszuhalten, ging leider nicht wie geplant. Auf einmal flogen zwei der Dämonengeister mit Magie auf ihm zu und versuchten, auf ihm aufzusitzen. Nein Danke, er war schon jetzt voll belegt. Der Strohmann fuchtelte umher und versuchte, Aella abzuwerfen, was allein zwar nicht viel bringen würde, die Winddämonin aber hoffentlich von Nyx ablenkte. Außerdem kam auch Nina vorbei, deren Flugfähigkeit dank des Mangels an einem echten Körper mit echten Verletzungen nicht eingeschränkt war (und psychologischee Hemmungen gab es auch keine, da sie dank des Rauschs keinen Schmerz spürte), und näherte sich von rechts.
Die düstere Schwester der Gefiederten hielt derweil Burois Stirn, und er fühlte etwas ekliges über seine Kopfhaut laufen, irgendwelche Magie, mit der sie dem Gefühl nach wohl an seine Seele wollte, für ein Geisterwesen wie ihn überaus gefährlich.
"So nicht, Jungspund." brummte der Geisterbär, und die grünen Streifen in seinem Fell wurden zu dünnen Seilen aus geflochtenem Gras, die sich um Siraddas Hände wickelten. Die Seile an ihrer linken Hand begannen zu leuchten, während sich die an der rechten Hand verdunkelten. Diese Dämmerungsmagie sollte als Brücke zwischen ihren Seelen dienen - höchst gefährlich für Geister, bei denen die Seele ohne schützendes Gefäß existierte und noch gefährlicher bei einem Gegner, der versuchte, seine Seele zu beschädigen, aber es war wohl die beste Möglichkeit, das ganze hoffentlich schnell und gewaltlos zu beenden. Er warf nur einen sehr kurzen Blick auf Siradda, schließlich wollte er nicht in ihren Angelegenheiten herumschnüffeln. Nur ein paar sehr frische Erinnerungen ließ er sich zeigen: Den Genuss von materieller Nahrung. Ah, das erklärte so einiges. Er spührte auch eine schreckliche Furcht in ihr, vor etwas, was schon vor so einiger Zeit geschehen war, sie war so stark, dass er es auch bei einem sehr oberflächlichen Blick erkennen konnte.
Durch die Verbindung würde er es hoffentlich schaffen, an den Halluzinationen vorbei direkt zu ihr zu sprechen.
"Hab keine Angst. Ich bin ein neutraler Geist. Und diese Leute sind deine Freunde."
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