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Donnerstag, 29. August 2019, 00:06

Amen schien nichts dagegen zu haben von Lauriam seinen Arm aufgetaut zu bekommen und so half der Spezialagent dem Angeborenen. Den anderen ging es laut Amen auch gut, das war auf jeden Fall eine positive Nachricht und Lauriam bekam auch bestätigt, dass es sich tatsächlich um Seia bei der Täterin handelte. Bei seiner darauffolgenden Frage musste der Spezialagent allerdings wirklich erstmal überlegen, denn das hier ist schon ein wirklich ernstzunehmender Fall, der nicht leichtfertig ignoriert werden darf. Währenddessen ließ er erstmal den Jungen fortfahren und dieser erklärte, dass er sich zwar nicht gegen die Hand stellen möchte, aber auch nicht stark versuchen wird Seia von ihren Racheversuchen abzuhalten.
Am wichtigsten, so Amen, schien ihr aber Braig zu sein. Ob er damit versuchte anzudeuten, dass dieser Mistkerl als Ablenkung, als Ziel, fürs erste herhalten könnte, das Seia vom Rest ablenken könnte?

"Wenn dem so ist, dann sollte sie wohl besser bald erfahren, dass Braig es definitiv wieder versuchen wird Siradda einzufangen. Und dafür muss er zu uns. Solange Seia bei uns bleibt und uns keinen weiteren Grund gibt gegen sie vorzugehen, sollte sie also irgendwann ihre Chance bekommen.", erklärte er Amen, musste dann aber wohl auch darauf eingehen, was den jetzigen Fall angeht.

"Ich werde das hier aber natürlich nicht ignorieren können. Cassius werde ich hiervon allerdings auch nicht in Kenntnis setzen. Das sollte wirklich die allerletzte Option bleiben."
Und das war in ihr beider Interesse, was Lauriam natürlich aber lieber für sich behielt. Amen und Seia sollten ja auf keine Ideen gebracht werden.
"So wie ich es sehe gibt es nur drei Optionen. Vor allen gilt es als erstes, dass ich versuchen werde mit ihr zu reden. Das wird wahrscheinlich nichts bringen, aber es ist am unkompliziertesten. Ich werde ihr danach jedenfalls noch eine Chance geben. Danach jedoch haben wir nur eine Wahl zwischen Möglichkeiten, wo es immer einen Verlierer geben wird. Die erste wäre, dass wir sie zerstören. Ich selbst würde gerne darauf verzichten, falls möglich, aber wenn sie mir keine andere Wahl lässt, werde ich es tun. Die zweite, dass sie ihren Willen bekommt, zumindest was meine Wenigkeit angeht. Die komplette Schwarze Hand wird sie aber nie im Leben zerstören können. Schlag einen Kopf ab und es wächst woanders ein neuer nach. Möglichkeit Nummer drei wäre die einzige, wo niemand sterben müsste, aber man kann es auch nicht als wünschenswert sehen.", erklärte Lauriam und schaute dann einmal in Richtung dessen, was die Arena gerade in zwei Hälften teilte. Er dachte an Siradda. "Du hast gesehen, was Siraddas Magie mit anderen machen kann. Sollten wir sie nach ihrem nächsten Versuch schnappen können, ohne dass wir sie zerstören, könnte Siradda versuchen sie all das vergessen zu lassen, was sie antreibt. Sie wird das kaum mit sich freiwillig machen lassen, immerhin zwänge man ihr damit ein Lüge auf, aber sie würde auch all die schmerzhaften Erfahrungen vergessen können."
Das wäre ja vielleicht noch so eine Lösung gewesen, allerdings...

"Allerdings hält diese Manipulation auch nur maximal zwei bis drei Wochen an und es kann einen Geist auch nicht dazu helfen dorthinzugehen, wo alle anderen sterbenden hingehen, da das für diese manipulierten Seelen nicht möglich ist. Siradda müsste also mindestens einmal jede zweite Woche sie "behandeln", damit die Lüge sich nicht in Luft auflöst... und sie erst richtig wütend wird."
Das war jedenfalls alles, was dem Spezialagenten dazu aktuell einfiel. Ob es noch einen Weg gibt, auf den er im Moment einfach nicht kommen mag?

_____

Die Winddämonin blickte weiterhin zornig auf Seia, während diese nun ihre Meinung, ihren Zorn in ihr Gesicht schrie. Es war bitter was sie hören zu bekam und doch... und doch...
"Weil Lauriam nicht das einzige Monster hier ist. Ich bin es auch. Siradda ist es auch.", begann sie zu erzählen, während sie versuchte jetzt nicht die Nerven zu verlieren. "Es ist wahr, wir töten unschuldige Menschen. Keiner von uns hat wirklich Spaß dabei, wir sind uns den Wert eines Lebens mehr als bewusst. Aber jeder von uns hat auch einen Grund, der ihn antreibt. Egoistisch, aber ohne diesen Egoismus, wo glaubst du wäre Lauriam heute? Wohl längst tot, verhungert in einer der vielen Armenviertel dieser Welt. Wer weiß, vielleicht auch nicht, aber für ihn war dieser Weg der einzige, auf dem er wissen konnte, dass er überleben kann. Der einzige, wo er wusste, dass ihm nicht dasselbe Schicksal wie seine Eltern ereilen wird, die obwohl sie laut ihm nie etwas falsches gemacht hatten, alles verloren, was sie ihr Leben lang aufbauten. Wenn es mit ihm zuende geht, dann soll es durch seine eigenen Fehler sein, aber bis dahin will auch er sein Leben leben. Reinster Egoismus, aber weißt du was? Siradda und ich können ihn nur bestens verstehen. Denn... "

Nun wo sie diesen Teil erreicht hatte, fing es der Winddämonin schwerer zu fallen über alles zu reden. Doch sie wollte auch nicht zurückweichen! Vorallem nicht jetzt!
"Denn auch wir können hier nur stehen, weil wir unsere Leben... nein Existenzen über das von vielen anderen stellten. Meine Schwester wurde dazu gezwungen dabei zu helfen sehr, sehr viel Leid ihr komplett fremden Personen zuzuführen. Sich zu weigern bedeutete, dass ich dafür büßen musste, was bei einem Dämonenkörper mehr bedeutet, als du dir wahrscheinlich vorstellen kannst. Den Großteil unseres Lebens hingen wir an einem einzigen Faden, der einzigen Möglichkeit aus dieser Hölle zu entkommen. Unserer Ausbrennung. Wir schafften es wie durch ein Wunder zu fliehen. Das bisschen Freiheit was wir jetzt haben, ich werde alles tun, was notwendig ist, um sie nicht wieder zu verlieren. Doch noch heute will uns diese Vergangenheit nicht loslassen. Im Gegenteil. Sie versucht uns zurückzuziehen. Indignito, Braig, Kline. Zumindest in einem Falle dürftest du zu genüge wissen, um was für Monster es sich dabei handelt." Mittlerweile flossen Tränen aus den Augen der Winddämonin, doch sie behielt ihre Fassung und blieb aufrecht stehen. Nicht nur das, sie zeigte nun auch einmal auf den Trümmerhaufen. "Und dieses "Monster", wie du ihn nennst, tut alles in seiner Macht um das zu verhindern. Um uns zu beschützen. Er könnte sich soviel Ärger sparen, so viele gefährliche Feinde loswerden und vielleicht sogar dafür noch etwas bekommen, würde er uns ausliefern. Stark genug, um alleine zurechtzukommen wäre er mittlerweile. Aber bis heute tat er es nicht. Für den Rest der Welt mag er Abschaum sein, aber für uns... für uns ist er ein wahrer, unaustauschbarer Freund. Und das ist auch genau der Grund, weswegen auch ich weiter machen werde, um ihm zu helfen. "

Aella wischte sich kurz ihre Tränen aus dem Gesicht und sich wieder zu beruhigen. Es wird ihr wohl nie leicht fallen über ihre Vergangenheit zu reden.

_____
Rhord fasste sich weitergin an seinem Kopf und kämpfte gegen sein inneres Monster an. Dank Siakin wusste er mittlerweile wie er es versuchen kann und versuchte sich an all die schönen Erinnerungen zu konzentrieren, nicht nur die Schlechten, die wie eine Lawine andere schlechte wieder aufreisen. Er stöhnte, knurrte und fiel sogar auf die Knie. Wie froh er doch war, dass ihn gerade niemand sehen konnte. Lauriam und Amen hatte er schon etwas länger weder gesehen noch gehört und von Vada war auch keine Spur zu sehen - wo Rhord wirklich hoffte, dass das einfach nur daran lag, dass dieser sich versteckte oder gegangen war, während er nicht hingeschaut hatte. Gleiches konnte er auch zu diesen Kindenr sagen, aber von denen war aktuell auch niemand da. Außer ihm und seinem schmerzenden Köpfchen.

Mit der Zeit kühlte das Gemüt des Dämons glücklicherweise aber langsam wieder ab.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (29. August 2019, 17:54)


Night Zap

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662

Donnerstag, 29. August 2019, 11:11

Das Thema Magie und Fortbildung schien besser bei Itsuki anzukommen als Gerede über Moralität. "Ja, einen Austausch sehe ich als eine gute Sache. Die Bibliotheken der Stadt zu besuchen, und die vielen Abhandlungen und Sachbücher von den verschiedensten Quellen zu sehen, hat mich dazu motiviert, selbst ein wenig beizutragen. Ich habe vor kurzem mit dem Verfassen einer These über die verschiedenen Arten Hexenkunst begonnen, die ich schon lange schreiben wollte. Ich finde nämlich, dass es falsch ist, die unzähligen Arten von Zauberei, die sich nicht mit den drei Zweigen vereinbaren lassen, unter einen Hut zu zwingen."
Wie es schien, teilten Scarlet und Itsuki nicht Genevieves Denkweise, was sie nicht überraschte. Schließlich sah sie sich selbst, mit ihrer Gier nach Wissen und Macht, und der Tatsache, dass es ihr nichts ausmachte, für ihr überleben Menschen zu töten und zu essen, als Böse, und deshalb machte sie sich eigentlich nicht so viele Gedanken darüber, was sie tun könnte, um "Gut" zu werden. Genevieve hatte keine Zeit, sich zu viele Gedanken über graue Moralität machte. Aber sie kannte einige Leute, die mehr darüber nachdachten.
"Ich glaube, Khan würde sich gerne mal mit euch darüber unterhalten. Er mag zwar nicht so aussehen, aber er hat eine Vorliebe für Philosophie. Ehrlich gesagt, ich glaube, er wäre lieber nach Acydos oder Usjun gegangen. Die dortigen Universitäten wären eher nach seinem Geschmack. Aber er wollte eben seiner Schwester treu bleiben."
Sonst hatte sie eigentlich nichts zu sagen. Scarlet schien sie nicht zu sehr zu mögen, und sie war auch zu instabil, um sie in die Sekte zu bringen, das würde nur hässlich enden. Khan konnte ja einen Versuch wagen, wenn er unbedingt wollte, und es gab noch jemand anderes aus Genevieves Familie, die sich bestimmt brennend an Scarlet interessieren würde, aber Gen hatte jetzt wichtigeres zu tun. "Jedenfalls muss ich jetzt weiter. Scarlet, falls du immer noch daran interessiert bist, mit meinem Bruder zu reden, könntest du mir bitte sagen, wo er dich finden kann?" Ja, Khan und Veronica konnten vielleicht etwas mit dieser Frau anfangen. Besonders Veronica würde sich bestimmt mit ihr anfreunden wollen.
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663

Donnerstag, 29. August 2019, 20:58

Itsuki war erfreut zu hören, dass er an keinem Punkt angefangen wurde ihn mehr und mehr zu ignorieren. Er wusste zumindest von sich selbst, dass er durchaus zu sowas neigen kann.

Scarlet wirkte im Vergleich zu ihrer aufgedrehten Art von zuvor sogar ziemlich unsicher, als würde sie anfangen an ihrer eigenen Denkweise zu zweifeln. Sie wirkte ratlos und hoffte von Itsuki eine Antwort erhalten zu können.

Ehe er aber dazu etwas sagen konnte antwortete nochmal die auf jeden Fall menschliche Priesterin der Kirche des Schwarzen Engels. Itsuki war hin und hergerissen, wem er zuerst antworten wollte, entschied sich aber erstmal für sie, da er gerne bei Scarlet ausführlicher werden wollte.
"Was das angeht stimme ich dir gerne zu. Ich selbst arbeite auch schon lange demselben Ziel entgegen und denke, dass sobald ich mit meinem aktuellen Projekt fertig bin, wir diesem ziel schon sehr bald näher sein müssten. Und was Khan angeht, ich wäre sehr gespannt darauf, was er zu sagen und, äh, zeigen hätte."
Der Fuchswandler fühlte sich schlecht dabei so mit ihr zu sprechen, während er mit sich selbst haderte. Das was er sogleich Scarlet erklären wollte traf, wenn auch etwas anders, auch auf ihm zu. Aber letztendlich fühlte er sich dazu verpflichtet zumindest fürs erste dazu kein Wort zu verlieren. Stattdessen widmete er sich nun voll und ganz der Rothaarigen.

Manchmal fällt es uns natürlich leicht zu entscheiden, was wir als gut oder böse empfinden. Wenn du zum Beispiel siehst, wie ein Verbrecher jemand unschuldiges ausrauben möchte, dann wäre dein erster Gedanke doch sicherlich, dass der Verbrecher böse ist, oder? Also jetzt mal ganz davon abgesehen, dass man dem unschuldigen natürlich dennoch helfen sollte, wenn man denn kann! Aber warum muss der Räuber stehlen? Tut er es aus reiner Gier oder braucht er das, was er von anderen nimmt, um seine arme Familie vom verhungern zu beschützen?

Immer mehr Nichtmagier in diesem Land sehen ihre einzige Möglichkeit darin zu überleben, indem sie böses tun. Und die Magier, die sie sich gerne als Ziele aussuchen? Meist unschuldige Leute, die das jetzige System als ebenso schlecht empfinden. Ich will keinenfalls Mord und andere Verbrechen rechtfertigen, aber aus meiner Sicht gibt es in dieser Lage niemanden, der wirklich bösartig ist. Selbst unter denjenigen, die denken, dass alles so bleiben muss wie es ist, glaube ich daran, dass es da auch durchaus gutartige Persönlichkeiten gibt, die so aus gutem Willen denken.
", erklärte der Fuchswandler, um Scarlet ein Beispiel zu liefern, das sie verstehen könnte.
Mit seinem guten Gehör und einer Magie, die er anwendete, konnte er einiges davon mitbekommen, was auf dem Fest gesagt wurde. Daher wusste er aber auch, dass er die folgende Information möglichst so verpacken muss, dass Scarlet gedanklich am falschen Punkt abbricht

"Ich habe regelmäßig mit denjenigen zu tun, denen man da durchaus Schuld zusprechen könnte. Leider sind die Mitglieder im Hohen Rat, die eine Veränderung wollen, derzeit in der Minderheit. Als einer von ihnen muss ich es wissen...", erläuterte er weiter und gab der Angeborenen einen Moment, um zu realisieren, dass er zwar einer derjenigen ist, die an der Macht sitzen, aber dennoch ähnlich denkt wie Scarlet, die etwas gegen die Magier hat, die das jetzige System verteidigen.

"Sorry, dass ich das erst jetzt erwähne, aber ich wollte nicht, dass du einen falschen Eindruck von mir erhälst. Aber was bedeutet das für dich, fragst du dich bestimmt immer noch, oder?
Ich würde sagen, tu weiterhin das, was du als richtig ansiehst. Aber wenn du dir wegen etwas unsicher bist, frag jemanden dem du vertraust oder versuche die Beweggründe von jemanden zu verstehen, der etwas böses tat. Was ersteres angeht stände ich dir jedenfalls gerne zur Verfügung!
", kündigte das Hohe Ratsmitglied an und reichte freudig grinsend Scarlet die Hand.

"Wie ich schon sagte, ich handle gerne mit Wissen und Erfahrungen. Und du hast mir heute schon soviel tolles gezeigt, ohne dass ich bisher eine Gegenleistung erbracht habe. Wenn ich die Stücke richtig zusammengesetzt habe fehlt dir aktuell ein Ort, wo du bleiben könntest, oder? Du könntest ja zunächst bei mir unterkommen, bis du weißt, wie es mit dir weitergehen sollte. Dann kannst du mir auch mehr über dich erzählen und was dir passiert ist und ich kann die Stadtwache währenddesen davon überzeugen, dass sie sich wegen dir und deinem Spaß auf dem Fest sich keine Sorgen machen müssen! Klingt das für dich fair?"

Itsukis Schweife fingen wieder an zu wedeln. Er war gespannt darauf, ob sie ihr Angebot annehmen würde. Scarlet war einer der wenigen Fälle, wo die Person ihn genauso sehr interessierte, wie die besondere Magie, die sie besaß und wegen ihrer besonderen Persönlichkeit machte er sich keinerlei Sorgen, ist er ja immerhin selbst auch so ein Sonderfall. Da dürfte eine Menge Spaß auf ihn zukommen, sollte die Rothaarige einschlagen!

Damit würde dann wohl auch die Priesterin ihre Antwort bekommen, wo Khan sie denn finden könnte und sobald sie gehen würde, könnte Scarlet von Itsuki etwas flüstern hören.

"Weißt du... gerade eben habe ich eine Entscheidung treffen müssen, die auf beiden Wegen sowohl gut als auch böse war. Auch ich komme manchmal nicht darauf, was wirklich die beste Entscheidung ist oder ob es überhaupt eine gibt. Manchmal müssen wir auch einfach hoffen und ansonsten mit den Konsequenzen klarkommen. Aber wenn es mal dazu kommen sollte, dass du eine falsche Entscheidung triffst, lass nicht den Kopf hängen. Jeder macht Fehler und wir sollten uns daher nicht daran aufhängen, sondern weiter nach vorne schauen."

664

Freitag, 30. August 2019, 10:13

Als Scarlet sich angesprochen fühlen durfte, und zwar als man gesagte an sich richtete, lauschte sie einfach nur stillschweigend. Der Vergleich zwischen einem Räuber der jemanden überfiel und die Beweggründe dahinter brachte nochmal vor dass eine Tat für die meisten als Böse, für Ihn als notwendiges Übel oder als Böses aus der Not weil das Gute nicht mehr funktionierte anzusehen war. Scarlet verstand im Prinzip was er sagen wollte. Doch die Chance dass sich viele dieser "Lüge" zu nutzen machte um Böses zu rechtfertigen, wie könnte man das erkennen? Sie erinnerte sich an die Räuber zurück - zumindest die, die nicht bewusst eingespannt waren an der entscheidenden Nacht, wo der alte Mann, ein verdeckter Ermittler, sterben musste. Sie taten es wohl aus Not, mit dem gleichen Antrieb, doch es war dennoch böse so etwas zu tun.

Was dann folgte war jedoch ein Aufzeigen was dieses "Übel" eigentlich verursachte und wo Scarlet Ihren Groll hegte - auch aus persönlichen Gründen, immerhin war das Schuld daran was aus Ihr wurde! - das Nichtmagier hier von Magiern oder diesem "System" zu leiden hatte. War dieses System auch Schuld daran dass sie damals gefangen genommen wurde? Sie hatte oft hinterfragt "Warum Sie?" oder "Was machte Sie so besonders?" - die Hintergründe warum überhaupt so viele Personen entführt wurden um in Alvenheim an Ihnen magische Experimente durchzuführen hatte sie nie erfahren - noch hatte sie den Drahtzieher je zu Gesicht bekommen. Nur das Gesicht der Person, die Ihre Eltern umbrachte. Das war doch garantiert nur Böse oder? Das konnte keinen guten Grund haben. Fragen schossen durch den Kopf. Fragen, mit denen Sie eigentlich abgeschlossen hatte, vor vielen, vielen Jahren, als Sie die Hoffnung aufgab an dem Moment, als "Er" starb und nicht mehr zurückkam zu Ihr. Doch ... Böses darf nicht ungesühnt bleiben, egal aus welchen Grund oder? Also müsste Sich auch für Ihre Taten sühnen! Irgendwann ... aber nicht heute. Und nicht morgen. Nein. Nie! Das ist die beste Lösung! - Ihre Gedankengänge verflochten sich erneut zu einem Wirrwarr der sich mehr und mehr wieder dem Wahnsinn näherte, der ihr alltäglicher Begleiter war.

Sie war aber noch weit genug bei der Sache, auch wenn sie leicht anfing zu kichern, zu grinsen und Itsuki anzusehen, als dieser erklärte dass er Teil des "Systems" war, aber es ändern möchte. Er war also auch Böse! Aber er tut Böses um die Bösen zu beseitigen! Er war also ... nicht anders als Sie! Dann war es ja richtig was Sie tat! Sie hat sich also nie Gedanken machen müssen darüber. Sie war so ein Dummerchen! Dass er Ihr dann anbot dass Sie Ihm vertrauen könnte und Ihr helfen würde wenn sie möchte, hielt Ihr dabei die Hand und bot Ihr ein "Geschäft" an. Er selbst möchte die Schuld begleichen, die er nun angehäuft hätte da er so viel spannendes von Ihr gesehen hatte - Sie wusste nicht ganz was daran so spannend war, es ist doch ganz natürlich dass man die schöne, rote Flüssigkeit besitzt und sie kontrolliert! Das tat jeder! Nur nicht richtig! Und sie konnten es nicht wertschätzen! Diese Ketzer! Er bot Ihr Unterkunft und die Möglichkeit Ihren Weg dabei zu finden - und ihr kleines Spiel als "Spiel" zu verkaufen. Er gab Ihr also Deckung. Schutz. Die Erlaubnis weiterhin solche "Spiele" durchführen zu können. Die Priesterin hatte dabei auch erwähnt anzubieten "Khan" zu erzählen wo Sie auffindbar wäre und damit würde das kombinierbar sein. Er war ganz toll! Und so zuvorkommend. Und Direkt. Nicht so wie Sie. Sie wandelt im Schatten, gab nichts Preis. Das mag sie nicht. Das ist nicht fair zu Ihr gegenüber. Sie streckte den Arm nach oben und griff seine Hand. Sie war so schön warm. Und sein Blut war so interessant. Sie musste sich zügeln nicht gleich wieder damit zu spielen! Immerhin wird sie oft genug noch die Chance haben wenn Sie bei Ihm war. "Wenn das so ist ... wäre es doch unhöflich wenn ich das nicht annehmen würde... Und Ihr könnt mir sicherlich helfen etwas herauszufinden.... Ich suche etwas. Etwas ganz bestimmtes. Und ich suche auch Wissen. Über eine Sache. Dann haben wir einen fairen Handel nicht? ... Oh. Ich muss aber erst meine Sachen aus der Herberge holen. Da wäre es gut wenn Ihr mitkommt! Sonst würd ich euch nicht mehr finden. Und das wäre Sehr. Sehr. Traurig." ein weiteres, leichtes Kichern, während sie sich danach aufrichtete und Geneviere gegangen war. Dort sprach er nochmals davon dass er gerade "Dinge" tat die Gut als auch Böse war, aber nur ganz leise, flüsterte ihr süße Worte in Ihr Ohr! Dabei war es nur eine kleine weitere Erklärung zu Moral, aber dafür war sie nun zu aufgedreht.

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Freitag, 30. August 2019, 13:01

Scarlet gab eine sehr vage Antwort auf Genevieves Frage. Ehrlich gesagt hatte es den Anschein, als würde sie ihre Antwort an Genevieve und ihre Reaktion auf Itsukis Angebot, bei ihm unterzukommen, miteinander vermischen. Sie schien wohl auf das Angebot eingehen und bei Itsuki bleiben zu wollen, aber sie schien generell an der Frage, ob ihre Taten jetzt gerecht waren oder nicht, interessiert zu sein, da wollte sie wohl auch hören, was Khan dazu zu sagen hatte.
"Nun, wenn das so ist, Herr Ratsmitglied, dann werde ich Khan zu Ihrem Anwesen schicken." sagte Genevieve also zu dem Fuchswandler, und wandte sich zum Gehen. "Ich wünsche euch noch einen Guten Tag. Und pass gut auf meinen Bruder auf, Scarlet, er kann ein Rabauke sein."
Und so ging sie davon.
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Freitag, 30. August 2019, 14:31

"Wenn dem so ist, dann sollte sie wohl besser bald erfahren, dass Braig es definitiv wieder versuchen wird Siradda einzufangen. Und dafür muss er zu uns. Solange Seia bei uns bleibt und uns keinen weiteren Grund gibt gegen sie vorzugehen, sollte sie also irgendwann ihre Chance bekommen", erklärte Lauriam die ganze Sache mit Braig. Der Mistkerl hatte es also auf Siradda abgesehen? Amen war erfreut das zu hören, denn es wird ihnen die Arbeit ersparen, nach ihm zu suchen. Als nächstes legte Lauriam seine Gedanken zu dem ganzen offen - Amen hörte ruhig, ohne den Anführer der Schwingen zu unterbrechen. Auch er hatte kein Interesse daran, dass es im Moment aus dem Ufer gerät. Für die Zukunft allerdings... "Ich weiß nicht, was der große Plan der Hand hinter den Schwingen ist, aber wir beide wissen, dass der Moment kommt, an dem die Grenze erreicht ist", antwortete Amen vollkommen neutral, ohne auf etwas deuten zu wollen, "Aus Gewalt und Unterdrückung wird Verzweiflung und wer nichts mehr zu verlieren hat...ist am gefährlichsten. Seia ist an einem Punkt, an dem sie nichts mehr hat, das man ihr noch nehmen könnte. Wenn der Faden reißt, dann geht es nicht mehr darum, ob sie es schafft, die Hand auszulöschen oder nicht, sondern nur mehr, wie groß der Schaden wird...wie viele sie mit sich in das Verderben nimmt." Der Weißhaarige seufzte und es tat ihm unglaublich leid, was Seia widerfahren ist und er will nicht, dass sie weiterhin blind durch diese Dunkelheit, voller Hass und Wut, wandert. "Ich will nicht mit ansehen, wie sie sich selbst zerstört, Lauriam." Amen schwieg kurz, um etwas zu überlegen, was sie nun machen könnten. "Ich stimme nicht mit allem überein, was du machst und teile auch nicht deine Moral, aber im Vergleich zu anderen Leuten aus der Hand, kann man mit dir noch am besten reden: Bitte, sprich' mit Seia und biete ihr Braig an." Er war sich darüber bewusst, dass er kein Recht hatte, irgendeine Bitte an Lauriam zu stellen, nachdem dieser vor wenigen Minuten fast von Seia getötet wurde, aber mehr fiel ihm nicht ein, um sie aus dieser Dunkelheit zu leiten. Selbst wenn es bedeutet, dass er sich noch tiefer in die Schuld der Hand - oder besser Lauriam - begab.

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Aella blickte weiterhin zornig, während sie zuhörte, was Seia zu sagen hatte. Danach erzählte sie von den schlimmen Sachen, die Lauriam durchgemacht hat. Dann von Siradda und auch von sich selbst. Alles unglaubliche Trauergeschichten...und doch kümmerte das Seia wenig. Oder besser gesagt, sie war viel zu wütend, als dass sie sich jetzt von diesen Geschichten einlullen ließ. Aellas Tränen waren auch nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. "Gegen sein Schicksal anzukämpfen und unschuldigen Menschen leid zuzufügen sind zwei verschiedene Sachen!", warf ihr Seia nun boshaft entgegen, da sie genug davon gehört hat, wie man ein schwierige Vergangen nutzte, um sein Handel recht zufertigen. Das war nicht mehr, als faule Ausreden! "Man hat immer eine Wahl! Und wenn es heißt, dass man dagegen ankämpft, obwohl man chancenlos ist! Aber ihr und Lauriam seid nichts anderes als feig und heuchlerisch! Euch geht es nur darum, dass ihr am Ende überlebt - egal, wie viele Opfer es fordert. Ob unschuldig oder nicht, das alles kümmert euch einen Dreck! Rede nicht so, als würden dir die Leute, die ihr gefühlslos tötet, etwas bedeuten." Seia war angeekelt von den Worten, die Aella um sich warf. Alles nur, damit sie ihre eigene verdrehte und hässliche Welt schönreden konnte und sich nicht schlecht dabei fühlen müsste. Die Dämonin lebte in einer Scheinwelt und nichts anderes, die nicht weiter von der Realität entfernt sein könnte. Schließlich reichte es auch Seia und sie explodierte nahezu erneut. "Du willst also Trauergeschichten austauschen?!", begann Seia als Antwort auf Aellas Tränen, "Ich wurde von der Hand aus meinem Dorf entführt, versklavt, dutzende Male vergewaltigt und am Ende auf einem Haufen Müll entsorgt! Das waren jene Leute, die neben Lauriam der Schwarzen Hand zugehörig sind! Denkst du mich kümmert es, was dir widerfahren ist! Genauso wenig, wie es euch und dem Rest eurer Organisation kümmert, was mir passiert ist!" Seia war nun ebenfalls den Tränen nahe, aber sie konnte sie noch zurückhalten, da sie mit ihrer Schimpftirade noch nicht fertig war. "Aber ich stelle mich nicht über den anderen und versuche meine Geschichte als Entschuldigung zu nutzen! Eure Vergangenheit ist vollkommen egal für euer Handeln im hier und jetzt! Aber weißt du, was mich am meisten ankotzt? Dass das genau selbe immer noch Hunderten anderen unschuldigen, jetzt in diesem Moment, passiert!" Seia atmete schwer und versuchte sich wieder einzukriegen, aber so richtig am Ende war sie noch immer nicht. Sie hatte noch etwas...letztes: "Ich kämpfe gegen die Hand, damit ich so viele dieser Unschuldigen retten kann, wie es mir möglich ist. Mir mag es nicht gelingen, die Hand auszulöschen und wenn ich nur eine Seele aus ihren Fängen rette...zumindest kann ich am Ende des Tages mit mir selbst leben - wissend, dass ich nicht zu dem Monster wurde, gegen das ich ankämpfen wollte!" Aella kann so wütend auf Seia sein, wie sie nur will. Damit konnte sie leben.

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Sophia sah keinen Weg, um Seia zu stoppen, weswegen sie es gleich ließ. Solange die beiden nicht anfingen, gewalttätig zu werden, war es nur halb so schlimm. Zudem es vielleicht nicht ganz so schlecht war, wenn sie sich mal so...austauschten. Im übrigen stimmte sie Seia zu, denn sich den Verbrechern anzuschließen, um seine eigene Haut zu retten, ist nichts anderes als feig. Wie auch immer, Sophia blickte um sich, wo war eigentlich dieser Vada? Rhord ist durch die Wand gedonnert und dann war der Dunkelheit weg...nein...das konnte doch nicht etwa sein! Er wurde unter dem Dämon begraben. Sophia seufzte und näherte sich Rhord. Einen großen Teil ihrer Magie nutzte sie nun, um sich für kurze Zeit in der menschlichen Welt zu materialisieren. "Hallo!", winkte sie Rhord lächelnd entgegen, als sie kurz vor seinem Gesicht auftauchte, "Du sitzt übrigens auf diesen Vada." So schnell wie sie aufgetaucht war, war sie auch wieder weg.

Vada bekam in der Zwischenzeit keine Luft mehr...und er hatte das Gefühl, langsam das Bewusstsein zu verlieren.

@Tobi:

667

Freitag, 30. August 2019, 18:27

Amen sprach durchaus wahres an und Lauriam konnte ihm da nur zustimmen. Er dachte da überraschend ähnlich wie der weißhaarige Junge. Zumindest soweit er nicht nur über Seia redete.

"Weißt du, ich sehe das sehr ähnlich. Mein Verhalten euch gegenüber hat immerhin auch den Zweck diesen Punkt hinauszuzögern. Stelle dir vor an meiner Stelle würde Braig stehen. Ich tue mich schwer daran zu glauben, dass nicht fast jeder von euch mittlerweile am Ende seiner geistigen Kräfte wäre. Mal ganz zu schweigen von denen, die bereits in der Zwischenzeit gestorben wären. Ich weiß ja selbst wie es mir ging, als ich mit ihm einmal für eine längere Zeit zusammenarbeiten musste. Ja, es gibt ein Limit und ich denke und hoffe das weiß selbst Cassius, dass dies nicht unendlich lange weitergehen kann... Doch wo er das Limit sieht, das kann ich nicht im geringsten voraussagen und wo dieses im Vergleich zu eurer Grenze ist."

Doch hier ging es hauptsächlich um Seia im Moment, weswegen Lauriam sie nicht unerwähnt ließ.
"Was sie angeht verstehe ich, dass sie diesem Punkt bereits sehr nahe steht und auch warum. Aber dennoch, egal wie sehr ich sie auch verstehen kann, ich werde nicht zurückschrecken sie aufzuhalten. Für mich im Optimalfall ohne dass sie überhaupt einen Schaden anrichten kann."
Amen war ehrlich zu ihm, da erwiderte der Spezialagent dies. Er ist in keiner Position, wo er einfach nur zuschauen kann, sollte es soweit kommen.

Doch wenn er Amens anderen Worte richtig verstand...
"Heißt das, wenn du nicht mitansehen willst, wie sie sich selbstzerstört, dass du mit der dritten Möglichkeit einverstanden wärst? Es wäre ziemlich riskant, aber wenn sie sowieso schon dabei ist sich selbst über Umwege ein Ende zu setzen, wäre es zumindest noch eine letzte Chance sie zu retten. Auch wenn das Ergebnis nicht wirklich etwas ist, was man jemanden wünschen kann, sofern das "Opfer" es nicht selbst möchte, sie würde wieder in der Lage zu sein ohne ihren Hass zu leben. Nur sie dann in unserer Nähe zu halten dürfte schwierig werden... Es wäre soviel einfacher, wenn es realistisch wäre, dass Seia selbst dem einwilligen würde. Zumindest die schlimmsten Erinnerungen könnte Siradda so manipulieren, dass sie die nicht mehr abrufen kann und somit ihr leid zumindest etwas lindern."

Und damit den Angeborenen Geist weg von diesem gefährlichen Punkt für ihn selbst ziehen. Das wäre natürlich ebenfalls nicht schlecht.

Dann fiel dem Spezialagenten bei dem ganzen Stress um Sea aber noch etwas ein, was er wohl besser mal dringend mit Amen diskutieren sollte. "Während wir noch auf dieser Seite feststecken, kann ich genausogut etwas anderes ansprechen. Amen, haben du und deine Geisterfreunde so oder so ähnlich vor gegen Menhit zu kämpfen, sollten wir wieder auf sie treffen? Allgemein möchte ich dich wegen etwas in Kenntnis setzen, aber erstmal glaube ich sollte etwas anderes, viel dringenderes, geklärt werden."

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Die Winddämonin musste es erstmal über sich ergehen lassen, was Seia ihr da an den Kopf schmiss. Dass das alles nur Ausreden seien, sie sich nicht ein bisschen darum kümmern würde, dass sie unschuldige töten - oder dabei zumindest mithelfen - und dass sie sich anders als die Geschwister nicht über andere hinwegsetzt. Auch der Teil mit dem mit sich Leben können stach fies in sie hinein. Aber Aella erkannte auch Momente, wo sie definitiv sagen konnte, dass Seia falsch lag.

"Aber sie sind miteinander verwoben! Vielleicht nicht in deinem Falle oder dem anderer, aber für uns? Ich kann es zwar nicht mit Sicherheit sagen, da es nunmal so passiert war wie es ist, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir auf allen anderen Wegen längst wieder dort wären, von wo wir für immer entkommen wollten! Nein, mittlerweile kann ich das sogar mit grenzender Sicherheit sagen. Ja, damals konnten wir es nicht wissen und damals hatten wir nur noch im Sinn, wie wir uns vor all dem beschützen könnten, aber ohne Lauriam hätte selbst die Schwarze Hand zu unserem Feind werden können mit Braig unter ihnen! Was wir tun ist böse und moralisch falsch, keine Frage, aber denk bloß nícht, dass wir uns dazu entschieden hatten weil wir es als den leichtesten Weg sahen. Nein, es war der einzige Weg den wir finden konnten und wir hatten unglaubliches Glück damit. Moralisch entschuldigt das gar nichts, aber für mich selbst? Für mich reicht das, um diese Entscheidung nicht zu bereuen, so böse sie auch bis heute noch ist!"

Moralisch war es nie richtig einem Verbrecher zu helfen, egal wie verzweifelt man ist. Aber für sie war es keine Frage der Moral, sondern vielmehr eine dessen, was sie denn überhaupt tun könnten.

"Dagegen ankämpfen, selbst wenn man chancenlos ist? Nein, das könnte ich tatsächlich niemals. Nicht nach allem was ich gesehen hatte. Ich kann deine Beweggründe wieso du der Schwarzen Hand schaden möchtest nachvollziehen, aber hast du denn im Gegensatz zu mir noch etwas zu verlieren? Gegen das übel anzukämpfen, das uns dazu benutzen möchte noch viel mehr Unheil zu verursachen, als wir es jetzt tun, wäre gleichbedeutend damit meine Schwester in ihren endgültigen Untergang zu schicken und unsere so blutig errungene Freiheit aufzugeben. Alles was wir taten wäre vergeblich gewesen. Nein, das ist etwas, was ich niemals möchte. Und anders als bei dir ist es für uns aussichtslos unserem Feind überhaupt einen Schaden zu verursachen. Du könntest hier und dort jemanden retten oder jemand bösartiges niederstrecken, ehe dasselbe mit dir geschieht. Aber in unserem Fall? Selbst wenn wir es mit all unserer Kraft versuchen würden, wir sind hoffnungslos. Nichts was wir tun könnten, könnte irgendwas verbessern. Nur verschlechtern."

Aber Seia hatte auch Lauriam erwähnt und den wollte Aella auch nicht unverteidigt lassen. Wobei das tatsächlich schwerer war für sie, als in ihrem eigenen Falle.

"Was Lauriam angeht... Ja er handelt egoistisch und um am Ende zu überleben. Aber wie ich bereits sagte. Er sah für sich, in seiner Situation, keinen anderen Weg, auf dem er hätte überleben können. Es mag keine Entschuldigung sein, aber von seinem Respekt fürs Gesetz und all das blieb nach dem was er erlebt hatte einfach nichts mehr übrig und das machte ihn zu dem, wer er heute ist. Zumindest ich kann verstehen, warum er so ist, wie er ist. Du wahrscheinlich wirst das niemals. Aber... In meinen Augen versucht er zumindest sein bestes nicht so zu werden wie Cassius oder Braig. Trotz all seiner Taten versucht er nicht zu einem absoluten Monster zu werden. Aber so viel, wie er muss, um zu überleben. Für dich mag das nicht ausreichen, aber ich werde mein bestes geben, dass er auch so bleibt. Für einen anderen, besseren Weg ist es für ihn schon längst zu spät, daher werde ich zumindest versuchen ihn auf diesem zu unterstützen."

Aella war sich unsicher, ob sie da eben nicht irgendwo den Faden verloren hatte, aber sie brauchte auch selbst diese Worte. All dies fällt ihr nunmal nicht so leicht, wie Seia es ihr vorwirft.

"Glaub ruhig, dass uns alles so leicht fällt. Solange ich weiß, was der Wahrheit entspricht reicht mir das. Falls du mir nicht glauben möchtest, wie hoffnungslos ich es sehe gegen meine Vergangenheit anzukämpfen, dann frag das nächste Mal, wenn du sie siehst Siradda, ob sie mit dir ihre Erinnerungen über ihre Fähigkeit teilen könnte. Falls es dich überhaupt auf einmal interessieren sollte. Was Lauriam angeht hasse ihn auch ruhig genauso sehr wie den Rest der Hand. Aber wenn du es weiterhin versuchen solltest ihn zu verletzen oder gar zu töten, dann sei gewarnt: So sehr ich deinen Hass auch verstehen mag, ich werde es nicht zulassen. Der ganze Rest dieser Organisation ist mir komplett egal, aber nicht er. Ich will nicht nocheinmal jemanden verlieren, der mir am Herzen liegt. Solange ich dazu noch in der Lage bin, solange ich nicht den Wert von Leben vergesse und solange ich alles tue, um meine mir verbliebenden nächsten zu schützen werde ich niemals zu dem Monster werden, von dem ich weggelaufen war. Zwischen mir und ihm sind selbst jetzt noch Welten und ich habe auch vor, dass es dabei bleibt!"

Sie war erschöpft. All das Sprechen über für sie so schwierige Themen war mehr auslaugend als der gesamte Trainingskampf. In dieser Erschöpfung schaute sie einen Moment zur Seite und bemerkte etwas näher kommen. Es würde sie nicht treffen, aber Seia. Sie musste tatsächlich für einen Moment überlegen, aber letztenendes würde sie wohl ihre eigenen Worte von vorhin verraten, wenn sie nichts täte. Sie erzeugte einen leichten Windstoß, der Seia augenblicklich zwei Schritte nach hinten stoßen sollte. Der Grund für diese Aktion würde nur einen Moment später an ihren Augen vorbeisausen!

____

Rhord bekam sich immer mehr wieder in griff und nun war nur noch ein leichter Schmerz in seinem Kopf zu spüren. Das reichte ihm aus, er war daran schon fast gewöhnt sogar. Was verblieb war nach den anderen zu suchen, denn für den Moment war er alleine. Er schaute sich hin und her und ging dabei auch etwas um den Schutthaufen, der einst den Erdwall bildete. Finden tat er hierbei nichts. Frustiert davon und in einem Versuch in Ruhe einmal nachdenken zu können, saß er sich einfach auf einen der Steine. Es fehlte jegliches Blut, also hat er sie nicht getötet, oder? Aber die Arena war irgendwie auf die Hälfte geschrumpft. Sah das schon immer so aus? Die Birne des Echsendämons dampfte und ratterte, aber er hatte eibfach keine Ahnung davon was geschehen sein soll. Ab und zu meinte er zwar sowas wie ein stöhnen zu vernehmen, ganz in der Nähe, konnte es aber nicht zuordnen.

Er wollte schon aufgeben und einfach auf dieser Stelle warten, um zu schauen ob jemand von selbst zurückkehrt, doch diese Idee konnte schon sehr bald darauf verworfen werden. Wie aus dem nichts tauchte auf einmal dieses Kind von vorhin auf und grüßte ihn. Rhord hatte zwar keine Ahnung von woher, aber er war glücklich sie wohlauf zu sehen. "Du lebst ja noch! Was ein Glück und ich dachte schon...", reagierte er begeistert über zumindest eine gute Nachricht, ehe zwei weniger gute Nachrichten folgten. Die erste: Er sitzt auf Vada. Was das bedeutete, musste Rhord in den kommenden Sekunden erstmal noch schnallen, da er doch eindeutig auf einen Felsen saß.
Die andere: Das Mädchen verschwand wieder genauso plötzlich wie es aufgetaucht war. "Erst Menhit und nun dieses Kind... Woher kommen all die Leute, die auftauchen und verschwinden können wie sie wollen. Das konnte dieser eine Kerl damals ja auch...", sagte Rhord genervt vor sich hin, hörbar von zumindest Sophia auf der anderen Seite. "Aber was meinte sie damit, dass ich auf ihm sitze. Ich sitze auf einem Felsen und er wird sich ja wohl doch nicht in einen Felsen verwandelt haben, oder? Schreckliche Vorstellung... Oder meinte sie etwa...", fuhr er fort und erst jetzt dämmerte ihn solangsam, was realistisch gesehen gemeint gewesen sein könnte.

Die Dunkle Schwinge sprang sofort auf, drehte sich um und trat mit all dem, was er in so kurzer Zeit an Erdmagie und normaler Kraft in ein Bein sammeln konnte gegen den Stein, in der Hoffnung, dass sein zweiter gedanke richtig war und nicht der erste. Der Stein flog nach dem tritt wie ein Ball einfach nach vorne davon, bis er in dieses Geröll flog. Und unter eben jenem Stein wurde er endlich fündig!

"Vada! Dir gehts ja gut! ... Einigermaßen... Oder? Vada?"

___

Gleichzeitig war auf der anderen Seite auch zu hören wie etwas einmal gegen das Geröll schlug.

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Raisen

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Samstag, 31. August 2019, 09:58

"Nein", war die kurze Antwort, als Lauriam mutmaßte, dass Amen mit der dritten Möglichkeit - der Löschung von Seias Gedächtnis - einverstanden wäre, "Die Vergangenheit lässt sich nicht löschen, das solltest du auch wissen. Sie eine Lüge leben zu lassen bringt absolut nichts." Um das Thema zu wechseln, da der Anführer der Schwingen wohl wusste, dass Amen nicht mit der dritten Möglichkeit einverstanden wäre, sprach er etwas anderes an, was die Aufmerksamkeit des Weißhaarigen erregte: "Während wir noch auf dieser Seite feststecken, kann ich genausogut etwas anderes ansprechen. Amen, haben du und deine Geisterfreunde so oder so ähnlich vor gegen Menhit zu kämpfen, sollten wir wieder auf sie treffen? Allgemein möchte ich dich wegen etwas in Kenntnis setzen, aber erstmal glaube ich sollte etwas anderes, viel dringenderes, geklärt werden." Amen sah Lauriam fragend an, was meinte er? "Ja, Menhit wird fallen", antwortete er auf die erste Frage, "Sie wird nicht weiter damit durchkommen..."

---------------

Aellas und Seias Denken differenzierte sich zu stark, als dass sich da eine Ebene finden ließ, mit der sie beide einverstanden waren. Während Aella ihren Weg verteidigte, war es Seia, die es nicht akzeptieren könnte, dass sie eben jene Organisation unterstützt, die für so viel Leid verantwortlich war. All die Unschuldigen...warum nur? Das war keine Leben, auf den sie großen Wert lag. Ja, Aella hatte recht, sie hatte keinen mehr, den sie verlieren konnte, aber dennoch würde sie sich selbst treu bleiben. Das eigene Leid ist nicht mehr wert als dass aller anderen. Aellas Erklärung ging gefühlt eine Ewigkeit und dennoch hörte Seia zu. Es war nicht so, als würde sie sofort alles ablehnen, was aus ihrem Mund kam, aber Taten sprachen immer noch weit mehr als Worte es jemals könnten und Lauriams Handlungen waren eindeutig. Sich zu fügen und das zu tun, was die Hand will, nur um sich selbst zu retten...nein, das verstand sie nicht. Ein Mithelfer war immer noch ein Täter und nichts anderes. Plötzlich nutzte Aella Magie und der Geist ihr gegenüber wurde nach hinten gestoßen. Seia blieb noch auf den Füßen, aber taumelte nach hinten. "Was-", wollte sie schon wütend anfangen, als ein Felsbrocken zwischen den beiden - direkt dort wo sie eben noch war - vorbeisauste. Die Wut von eben verflog in einer Sekunden, als sie realisierte, was geschehen war. "Danke", murmelte sie in die Richtung von Aella.

Inzwischen hatte sich auch Indra erhoben und näherte sich den beiden Streithähnen. "Ich denke das reicht fürs erste", sagte sie seufzend, "Wir sollten zusehen, dass wir hier rauskommen, bevor der Rest auch noch einstürzt. Und holt eure beiden Geliebten da raus." Indra zeigte dabei auf den Haufen von Erde, der sie von Lauriam, Amen, Brigid und den Zwillingen trennte.

Seia nickte resignierend - sie seufzte als Indra das Wort "Geliebten" verwendete - und legte ihre beiden Hände auf den Boden. Doch...sie war zu müde. "Ich hab nicht mehr genug Kraft, um den ganzen Haufen wegzubewegen...", lächelte sie entschuldigend. Vielleicht konnte Rhord etwas machen?

---------------

Sophia, zurück in der Geisterwelt, beobachtete Rhord, der hoffentlich bald schnallte, was sie gemeint hatte. Gut, am Ende des Tages war es ihr egal, ob Vada überlebte oder nicht, aber zumindest wollte er ihm eine Chance zur Rettung geben, nachdem er zuvor so schnell zur Zusammenarbeit eingewilligt hatte. Dass Rhord aber so lange brauchte, um zu verstehen, was sie meinte...

Schließlich tat er es allerdings und trat den Erdbrocken, auf dem er sich befand einfach zur Seite und darunter zeigte sich Vada.

Instinktiv holte Vada tief Luft und riss die Augen auf. "Puh, danke!", verkündete der Dunkelhaarige, nachdem er sich aufgesetzt hatte, "Ich dachte schon, ich würde hier sterben!"

@Tobi:

669

Samstag, 31. August 2019, 13:36

Lauriam hätte sich auch wirklich gewundert, wenn Amen da dabei gewesen wäre. Das hätte ihn nicht ähnlich gesehen. Wobei... "Löschen lässt sie sich nicht, aber wenn man sie hinter sich lassen kann, kann das für so manchen viel bedeuten. Es ist eine Lüge, aber nicht zwingend eine böswillige.", erwiderte Lauriam zuerst, um dann aber auf diesen speziellen Fall wieder einzugehen. "Aber in diesem Fall ist es für dich besonders bei einer Freundin keine Option. Wie auch immer, ich werde es dennoch versuchen, wenn Seia nicht aufhören sollte, aber sich schnappen lassen. Es bleibt die friedlichste Option, die zumindest ich sehe, auch wenn es kompliziert werden würde."
Warum ebenfalls Lauriam eine Gehirnwäsche als besser ansah als eine Zerstörung sollte dann auch sogleich folgen, als er zu einem von Amens "Lieblingsthemen" kam. Menhit.

Amens Antwort war hierbei nicht ganz das, was er hören wollte, daher fing er an etwas klarzustellen.
"Okay, dann werde ich jetzt mal davon ausgehen, dass du und die anderen genauso auch gegen Menhit kämpfen möchtet. Ist dir bewusst welches Risiko du damit sehr stark eingehst?", fragte Lauriam einleitend und schaute dann einmal mithilfe seines Geisterblickes zu dieser Dashra.

"Nicht nur du wirst in Lebensgefahr sein, sondern auch deine Geisterfreunde. Ich hätte die Gelegenheit gehabt Dashra zu zerstören, was schneller gewesen wäre als das, was ich letztendlich mit ihr machte. Vor dem Einsturz konnte ich einmal kurz zur Seite erkennen, dass Rhord diese Lilith zu Boden bekam und in der Lage gewesen wäre sie ebenfalls zu vernichten. Aella meinte zu mir, dass sie sich um Indra gekümmert hatte. Ob sie noch in der Lage gewesen wäre eine Waffe aus Dunkelheit zu erschaffen, um ihr den Rest zu geben, kann ich nicht sagen, aber man kann davon ausgehen. Die Grundsituation in deinem Kampf gegen Menhit mag anders werden, da es sich wahrscheinlich nur um einen Gegner handeln wird, aber dennoch sehe ich es als durchaus annehmbar, dass es Verluste auf deiner Seite geben wird. Zumindest so wie es jetzt steht."

Das dürfte ein ziemlicher Schlag in Amens Magengrube gewesen sein so eine Prognose zu hören zu bekommen. Doch der Spezialagent fuhr fort. "Offensiv seid ihr ohne Zweifel gut aufgestellt, vorallem wenn ihr zusammenbleibt. Aber defensiv gab es so einige Lücken. Jemand, die wissen müsste, dass sie kaum eine Chance haben wird, sollte jemanden wie mir fern bleiben, nicht näher kommen, egal wie emotional der Moment ist. Eine Berserkerin wie Lilith es zu sein scheint ist erledigt, wenn sie sich warum auch immer zu weit vom Rest trennt. Was würdest du tun wollen, wenn sich Menhit oder ein anderer zukünftiger Gegner dazu entscheidet eine von ihnen als Druckmittel zu benutzen, um dich zur Aufgabe zu bewegen? Vergiss nicht, durch eine Domäne holst du sie nicht nur zu deiner Seite, du machst sie auch für jeden irgendwie magisch begabten Gegner von dieser Seite angreifbar."

Um dieser Lektion die Krone aufzusetzen, stellte Lauriam auch noch eine fundamentale, wenn auch grausame Frage.
"Amen, ich weiß, dass du jemand bist, der seine Freunde schätzt. Aber du willst, wie du selbst sagtest, auch auf jeden Fall Menhit erledigen. Wie würdest du dich entscheiden, wenn du dich für das eine oder andere entscheiden müsstest? Die Existenz einer oder mehreren Freundinnen oder ihr, Menhits, Untergang?
Oder könntest du einen kühlen Kopf bewahren, wenn du nochmal mitansehen müsstest, wie noch jemand dir nahestehendes vernichtet wird, wie es bei der echten Menhit der Fall war?

Was ich dich hier frage ist brutal, aber es sind nunmal Fragen und Situationen, die durchaus Realität werden können. Und desto weniger jeder einzelne von euch ein Konzept hat, wie sie oder du euch beschützen könnt, selbst alleingestellt, desto wahrscheinlicher wird etwas davon eintreten. Und ganz ehrlich? Ich denke es würde dich brechen, desto mehr es von ihnen erwischt.
"

Damit Amen jetzt aber auch wirklich versteht, dass sein gegenüber weiß wovon er redet, gab Lauriam etwas über sich preis. Eine Schwachstelle, sozusagen. Es dürfte für Amen und den Rest, der von Aella udn Siradda nur etwas genauer bescheid weiß keine Überraschung sein, dennoch...

"Mir würde es mit den beiden Dämoninnen nicht anders ergehen. Es würde mich ebenfalls fertig machen, das mitzuerleben. Aber das ist auch der Grund, weswegen wir auch längst Methoden abgemacht haben, um uns selbst schützen zu können. Sie sind nicht immer anwendbar, aber es war bislang eine große Hilfe. Und ich denke ihr werdet sowas auch benötigen."

Nun wollte Lauriam erstmal sehen, wie Amen hierauf reagiert, ehe er das Gespräch mit Menhit und ihren Deal zumindest erwähnt haben wollte.

___

Seia hatte nicht mehr viel zu antworten. Auch Aella merkte, dass sich hier nichts mehr tun wird. Zumindest bedankte sie sich für die Geste und sie selbst wollte es erwidert haben.
"Kein Ding."

Was die anderen angeht, da musste sie Indra allerdings zustimmen. Sie sollten besser schnell da raus, bevor alles noch schlimmer wird und Seia schien keine Hilfe mehr zu sein.

"Wenn wir nur diesen Dämon darauf aufmerksam machen könnten...", dachte sich die Winddämonin, was sich aber wahrscheinlich auch schon der Rest sich gedacht hatte. Sie musste seufzen, denn sie wusstem worauf das hinaus laufen wird... Oder?

"Hmm... vielleicht muss ich mich gar nicht mal materialisieren. Sowas wie Gestein sollte doch immerhin...", murmelte die Dämonin vor sich hin und näherte sich einem handgroßen Stein, den sie dann auch anhob. Es ging ohne Probleme! Sie grinste zu dem Rest der Geister. "Würdet ihr mir mal eine Hand reichen?"

_____

Vada ging es also gut, das freute Rhord zu hören. Wie gut, dass er gerade noch rechtzeitig verstand, was die eine gemeint hatte. Nur wo könnte der Rest sein? Und war die Arena schon immer so klein? Irgendwie hatte der Dämon das Gefühl irgendwas verpasst zu haben. Er schaute sich weiter um, aber keine Spur. Da blieb ihm nur eine Option:
"Hey Vada, weißt du wo-", sprach die Dunkle Schwinge, ehe er von irgendwas von hinten getroffen wurde. Es tat ihm kaum weh, aber er konnte es deutlich gegen seinen Rücken spüren. Er drehte sich um und sah auf dem Boden einen handgroßen Stein. Vada von seiner Seite konnte erkennen, dass dieser erstmal von hinten näher kam, schwebend und dann in Rhords Richtung flog, als würde er geworfen werden.

Rhord legte seinen Kopf schief, als er den Stein ansah. Wurde der gerade auf ihn geworfen? Aber von wem? Die nächste Überraschung sollte aber nicht lange dauern, denn der Stein hob ab! Rhord war nun nur noch verwirrter und blickte kurz zu Vada zurück. "Nur damit das klar ist, das bin nicht ich!", machte er bei diesem klar und wandte sich wieder dem Stein zu. Anders als zuvor flog dieser diesmal wieder von Rhord weg, bis er irgendwo auf dem Boden landete. Und da auf eben diesem Boden konnte er etwas erkennen, was wie Buchstaben aussahen und ein Pfeil, der auf das Geröll hinzeigte. Die kleinen Steinchen lagen zumindest so, als sollte es was ergeben. "Lauriam? Amen? Grüße aus der Geisterwelt?"
So langsam fügte sich das ganze Bild für den Dämon endlich zusammen. Wenn auch nicht komplett, es war nur so eine Ahnung.

Der Hinweis war jedenfalls eindeutig, die beiden sollen angeblich auf der anderen Seite stehen und Rhord wusste, was er tun sollte, wenn er schon so in diese Richtung gelenkt wurde. Mithilfe seiner Magie fing er an von oben nach unten, Stück für Stück, an einer Stelle das Geröll wegzubewegen, um einen Durchgang zu erschaffen. Dies würde bei seinem Tempo etwa zwei Minuten dauern, da er nicht wollte, dass der Weg sich wieder von der Seite von selbst zuschüttet.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (31. August 2019, 17:41)


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670

Samstag, 31. August 2019, 18:02

Es sagte schon einiges aus, dass Lauriam kein Problem damit, Seia einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Die Gegenfrage, ob er das selbe bei Aella tun würde, sparte er sich aber und so konzentrierten sie sich auf das folgende Thema, das der Anführer der Schwingen ansprach: Menhit. Lauriam erklärte seine Sicht über Amens Art des Kämpfens und wie sich die Geister dabei einfügten. Im Grunde hatte er ja recht, die Geister waren angreifbar, ohne Zweifel - überhaupt von Menhit, die beliebig zwischen den Welten springen kann. Doch es war nicht so, als wäre Amen komplett ideenlos und ohne Konzept...der Strategie im ersten Kampf gegen Menhit hat funktioniert, auch wenn am Ende der Unterschied zu groß war. Dazu sind die Geister nicht vollkommen schutzlos, wie es sich Lauriam ausmalte. Ambika, Indra und auch Kali - wenn sie überhaupt noch hier ist, hat er sie schon länger nicht gesehen - waren außergewöhnliche Kämpfer, deren Fähigkeiten mit dem Schwert noch über denen von Amen standen. Dazu besaßen sie, wie auch der Rest der Geister, sehr gute magische Fähigkeiten. Sie waren keineswegs alles hilflose Wesen, die man rund um die Uhr beschützen musste.

"Ich schätze deine Worte sehr, Lauriam", bedankte sich Amen für die Sorgen, die sich "sein" Anführer bereitete, "Du hast Recht, Lilith ist ein zweischneidiges Schwert. Sowohl die Domäne als auch der Dämon. Ebenso sind die anderen Geister verwundbar, wenn man die beiden Welten verbindet, aber du redest zu leicht." Amen ist nicht ohne Plan und was Lauriam nicht bedachte bei dem ganzen, war, dass das hier nur ein Trainingskampf war. "Wenn du über Szenarien reden willst, in denen du Dasra ganz leicht hättest zerstören können - vergiss nicht, Seia hätte den Kampf in weniger als ein paar Sekunden zu meinen Gunsten entscheiden können. Dann wären eben du, Aella und Vada von der Erde verschüttet und nun tot. Einzig Rhord könnte sich retten, da er die selbe Magie wie Seia beherrscht. Dieses Spiel lässt sich in beide Richtungen drehen, ist aber wertlos, wie du wohl selbst weißt. Ebenso die Sache mit Lilith. Rhords Anwesenheit war es schließlich, die sie von dir abgebracht hat, aber gegen uns beide zusammen würdest du auch nicht gut dastehen. Wenn du mir nicht glauben willst oder denkst, du wärst damit fertig geworden - frag Rouge. Selbst sie konnte es nur mit etwas Glück."

Amen schweifte ab, was er nun auch selbst merkte. Daher kam er zurück zum ursprünglichen Thema, nämlich wie er die Geister gegen Menhit verteidigen möchte. Auch dazu gab es etwas, was der Junge allerdings noch nicht ganz beherrschte oder verstand: Das Erwachen. Ironischerweise genau das, was er von ihr gezeigt bekam. "Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Es gibt bereits eine Methode, mit der wir kämpfen können, ohne dass die Geister in irgendeiner Gefahr stecken, aber diese benötige ich in einem Trainingskampf nicht." Was genau diese war, ließ er aber unerklärt, denn wirklich scharf darauf war er nicht, dass Lauriam über alles bescheid wusste. "Lass Menhit meine Sache sein, mach dir keine Sorgen darüber."


--------------

Seia und Indra verstand schnell, worauf Aella hinauswollte und natürlich halfen sie ihr zügig. Hatten sie doch alles das selbe Ziel: Lauriam und Amen rauszuholen.

--------------

Vada war, wie auch Rhord, im ersten Moment verwirrt, als sich die Steinchen bewegten, aber schon bald formten sie ein Bild - einen Pfeil, der auf... "Was zur Hölle ist denn da passiert?", meinte Vada überrascht, als er den Haufen Erde sah, der nun die Arena füllte. Als wäre die halbe Decke eingestürzt. "Lauriam und Amen? Sind beide auf der anderen Seite?", überlegte Vada und das musste es sein. Rhord machte sich schnell ans Werk und versuchte die Erde mit seiner Magie zur Seite zu schieben, um einen Durchgang zu schaffen. Vada würde ihm ja helfen...aber er würde nur im Weg stehen. Deshalb sah er einfach zu. In der Zwischenzeit streifte er sich wieder seine Handschuhe über, die er in seiner Tasche verstaut hatte.

671

Sonntag, 1. September 2019, 01:27

Amen entegnete, dass er seine Worte schätze, aber im Grunde war er der Meinung, dass unter anderen Umständen - oder einfach, wenn er oder Seia es hätte tun wollen - der Kampf auch hätte anders verlaufen können und Lauriam hätte letztendlich im Nachteil sein können.
Außerdem sprach er davon, dass er bereits eine Methode besitzt, wo seine Geisterfreunde nicht in Gefahr geraten würden.

"Das hätte auch so sein können, das ist richtig. Und dennoch bleibt die Warnung dieselbe. Doch wenn du meinst, dass du in der Hinsicht vorbereitet bist, dann werde ich darauf vertrauen, dass du das auch wirklich bist. Dennoch würde ich dir raten dir einen alternativen Plan zu überlegen, sollte es mit dem anderen nicht ausreichen. Wenn du schon die Hilfe vom Rest von uns nicht willst, selbst mit dieser Domäne als Hilfe oder anderen kampffähigen Geistern in der Gruppe, dann solltest du extra sicher gehen, dass kein unumkehrbarer Fehler passiert.", erklärte Lauriam, ging dann aber auf das über, über das er Amen in Kenntnis setzen wollte.

"Wo wir bei dem Thema "Nicht helfen" sind... Menhit hatte mir bei unserem letzten Treffen, als sie mich und darauf Rhord in die Geisterwelt zerrte, um uns... ich glaube zumindest vor dem Angriff der Dämonin zu retten... oder in meinem Falle sicher zu gehen, dass ich es auch wirklich trotz meines Ausweichens schaffe, da hatte sie mir ein überraschendes Angebot gemacht."

Lauriam erklärte von dem Deal, den sie ihm anbot und auch die Gründe, warum er sich dagegen entschieden hatte. Die Vorteile waren offensichtlich, aber nicht nur der Teil mit den Geheimnissen vor sowohl Cassius - und damit das Risiko sich von dessen Dämonengeistern erpressbar zu machen - als auch ihm, war nichts was für Lauriam als sonderlich schlau galt. Dass sie ihr jeden starken Angeborenen aushändigen würden kam ebenfalls nicht infrage, da es im Zweifel bedeuten könnte, dass sie den Feind nur stärken, was besonders ihm, Amen, wohl nur noch mehr Probleme bereiten würde. Auch dass sie indirekt angekündigt hatte, dass sie nur temporär von Menhit nicht angegriffen werden würde, bis sie andere Befehle erhalten würde, traf beim Spezialagenten auf Misstrauen.

"Mit anderen Worten, so wie ich sie verstand, hängt der Rest von uns da so oder so mit drinne. Zumindest gehe ich davon aus, dass auch wir Ärger von ihr oder demjenigen, der ihr Befehle geben würde, bekommen werden. Denn dann, so ihre Worte, würde sie ihre Klinge auch wieder gegen uns erheben. Allermindestens scheint es so, dass wir beim Befehl, den sie bekommen wird, mitinbegriffen sein könnten. Dass wir möglicherweise die Vorwarnung verloren haben ist zwar schlecht, aber allem in allem, wäre das sowieso nur ein schwacher Trost gewesen."

Nun lag es eigentlich an Amen dazu zu reagieren, aber eine Sache wollte Lauriam noch loswerden.
"Ihr ganzes handeln wirft Fragen auf, da können wir uns denke ich einig sein. Ich selbst habe auch schon überlegt, bin aber auf nichts gekommen, was für mich als logisch klang. Vielleicht übersehe ich aber auch eine Möglichkeit, denn Siradda schien da irgendein Einfall gekommen zu sein. Sie wird wahrscheinlich demnächst dich dazu ansprechen - oder über einen der anderen versuchen zu kommunizieren, aber sie wollte, dass ich dich vorwarne, dass das was sie vermutet dir nicht gefallen wird. Mit Details ist sie aber bisher nicht rausgerückt. Sie wirkte noch etwas... unsicher würde ich sagen."

Etwa eine Minute später war der Weg dann auch endlich frei und Lauriam als auch Amen könnten endlich wieder auf die andere Seite und dann mit den anderen nur noch raus hier, bevor alles einstürzt.


____
@Raisen:
Ps: Das Gespräch zwischen Menhit und Lauriam war auf Seite 22, falls du das nochmal brauchst

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Raisen

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672

Sonntag, 1. September 2019, 17:18

Amen nickte zustimmend, als Lauriam ihm dennoch riet, noch etwas anderes im Hinterkopf zu haben, falls seine Methode nicht klappen sollte. Damit hatte er wohl recht, aber wenn das Erwachen nicht ausreichte, dann war es das wohl so oder so. Zuerst musste er aber noch hinter dem Geheimnis des Erwachens kommen - zwar wusste er, was er zu tun hatte und was die Voraussetzungen waren, aber was das Ausmaß dieser Kraft war, war ihm noch unbewusst. Mit Brigid könnte er üben...aber mit wem? Zusammen mit Noire vielleicht? Schließlich trägt sie auch Waffen, die nach dem "Alhan" geschmiedet wurden.

Schließlich erzählte Lauriam über den zweiten Teil, den er Amen berichten möchte: Das Treffen im Wald, was vorgefallen war und das Angebot, das er von Menhit erhalten hatte. Dass Lauriam dem Ganzen eine Abfuhr erteilt hatte, erfreute den Weißhaarigen und dafür bedankte er sich auch: "Danke, dass du dich nicht darauf eingelassen hast." Auch er grübelte schon länger, was es mit Menhit und Amun auf sich hatte und warum sie bei ihm und den Schwingen so "friedlich" waren, wo sie andere Leute doch ohne zu zögern töteten. Auch Amen hatte etwas zu erzählen, was in dem ganzen Tumult die letzten Tage unterging...und er vergessen hatte, zu erzählen. "Als ihr mit Menhit beschäftigt wart, ist Shinra vor mir aufgetaucht. Darum war ich einige Stunden weg", begann Amen und erinnerte sich an den genauen Wortlaut von Shinra, als sie ihn "gewarnt" hatte, "Ihr Worte waren...'Amun hat fast alle Teile, die er benötigt. Du bist das letzte Stück und bald wird er kommen, um sich auch dieses zu nehmen'...ich weiß nicht, was genau Amun vor hat. Aber er braucht mich dazu." Amen war ratlos. Menhit will Angeborene und Amun benötigte ihn? Irgendetwas fehlte, um dem Ganzen auf die Schliche zu kommen. Ein Teil des Puzzles fehlte und das mussten sie noch finden. "Aber ich verstehe nicht, warum er mich nicht einfach damals mitgenommen hat. Warum mich überhaupt frei herumlaufen lassen?" Was war an Amen so besonders, dass er gebraucht wird?


@Tobi:

673

Sonntag, 1. September 2019, 18:07

Amen bedankte sich bei Lauriam für dessen Entscheidung und erklärte dann auch sein Fehlen kurz darauf. Der Anführer der Dunklen Schwingen hatte nach dem ganzen Stress mit Dante und Florence und dann auch noch dem, was Siradda vorhatte, an Amens verschwinden gar nicht mehr gedacht. Was er dann aber erzählte, also das, was ihm diese Shinra gesagt hatte, war auch besorgniserregend.
"Amun... Aella nannte den Namen, als sie mit den anderen hier eintraf. Menhit arbeitet für ihn und war auch an dem beteiligt, was in deinem Dorf geschah...", wiederholte Lauriam das, was er von der Winddämonin erfuhr.
"Okay, ich würde schonmal behaupten, dass die beiden etwas vorhaben, was wir uns im Moment nicht logisch erdenken könnten. Etwas woran wir nie dachten oder als unmöglich ansehen und daher nicht als eine Möglichkeit betrachten. Mit anderen Worten etwas, wo wir im Moment nur unsere Fantasie verwenden können. In diesem Falle irgendwas was mit Angeborenen zu tun hat... wenn man nach Menhits Angebot geht vorallem starke Angeborene..."
Lauriam musste überlegen, denn er musste nun auch alles bedenken, was er bisher als Humbug abgestempelt hätte. Und eine Idee kam ihm.

"Sie sammeln Angeborenenfähigkeiten. Vielleicht hat einer der beiden einen Weg, um diese zu stehlen? Aber es scheint so, als können oder wollen sie deine nicht, also zumindest bisher... Heißt das es muss eine Bedingung erfüllt sein? Wenn es aber eine sein muss, die für alle Angeborenen gilt, dann müssten sie bei allen warten bis diese erfüllt sei. Hätten wir welche Menhit ausgeliefert dann auch bei denen... Da sie aber schon relativ lange in deinem Fall warten müssten, würde es nicht damit zusammenpassen, dass dieser Amun schon bald von dir das letzte Stück holen möchte, während er für andere Angeborene noch länger warten müsste, bis sie bereit sind..."

Dem Spezialagenten war bewusst, dass das alles etwas wirr war, aber er versuchte nunmal auch nicht leise vor sich hinzudenken, denn vielleicht fällt Amen ja auch etwas ein.
"Aber wenn es so ist, dass die in deinem Fall ein besonderes Verhalten an den Tag legen und dich sogar herumlaufen lassen, dann würde das bedeuten, dass du ein Sonderfall bist. Besonders letzteres, also dass die dich nicht einfach anketten..."
Was seinem Vorgesetzten da dämmerte könnte dem weißhaarigen Jungen nicht gefallen, aber...
"Was ich jetzt sage wird die wahrscheinlich wenig helfen und erst recht nicht freuen, aber was ist, wenn die beiden - oder zumindest Amun - will dass du stärker wirst? Im Vergleich zu damals und jetzt bist du doch sicherlich stärker geworden, oder? Und dein Antrieb war Rache, um alles, was dir von ihnen angetan wurde, zu rächen. Was ist, wenn das die Intention dahinter war? Sie brauchen dich stärker als du damals warst. Und da Menhit - oder wie auch immer ihr Name war, den Shinra glaube ich damals in Killius-Stadt erwähnte - eine Körperdiebin ist... vielleicht hat Amun dasselbe vor, nur mit dir? Er will dich stark genug haben, damit es für ihn selbst reicht. Was auch immer stark genug für ihn ist. Der Punkt könnte bereits erreicht sein oder ist es sehr bald und nun wartet er nur noch, um sicherzugehen."

Raisen

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674

Sonntag, 1. September 2019, 19:00

Was Lauriam da von sich gab klang schlüssig...extrem schlüssig. Könnte es das sein - könnte das die Lösung des Rätsels sein? "Amun ist mehr als nur der, der Menhit Befehle gibt. Er war derjenige, der mich aufgezogen und ausgebildet hat und mir all das beigebracht hat, was ich jetzt beherrsche. Umso weniger verstehe ich das ganze", erzählte Amen, "Eines Tages brennt er das ganze Dorf nieder und lässt nur mich am leben. Warum?" So gut Lauriams Idee klang, es kam ihm falsch vor. All das, nur um am Ende seinen Körper zu übernehmen? "Wenn es ihm nur um meinen Körper ginge, dann bräuchte er nicht warten, bis ich stärker werde, oder? Menhit musste auch nicht erst warten...die echte Menhit war schwach, wenn es um kämpferische Fähigkeiten ging. Selbst in der Magie war sie wenig begabt...und du siehst, wie stark sie jetzt, trotz schwachem Körper, ist. Oder ist Amun auf einer Stufe, die noch weit über der von Menhit steht, weshalb er einen sehr starken Körper benötigt? ...das alles ist komisch." Amen versuchte weiter zu überlegen, aber so recht kam ihm nichts in den Sinn. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Mehr als die beiden zu finden und sie zu befragen, wird uns wohl nicht übrig bleiben. Ich bin mir auch sicher, dass Shinra mehr weiß, aber wer weiß schon, wo sie ist und wieso sie all das vor mir verheimlicht. Sie hat immer geschwiegen." Amen war verloren. Verloren in einer Welt ohne Antworten - Menhit und Shinra. Dazu Amen. Was war er für die drei? Ein Schlüssel? Eine Verbindung?

@Tobi:

675

Sonntag, 1. September 2019, 20:10

Das war in der Tat überraschend von Lauriam zu hören, dass Amens Meister und sogar einziges Elternteil, sowie er sich anhörte, genau derselbe ist der am Ende das Dorf mitvernichtet hat.

Seine Gegenargumente gegen den mutmaßlichen Plan Amens Körper zu übernehmen waren auch nicht verkehrt. Bei seinem letzten Gedanken konnte Lauriam aber etwas sagen.
"Vergiss nicht, Menhit nimmt wie es scheint von Amun Befehle entgegen. Sie würde kaum auf ihn hören, wenn er nicht stärker wäre, findest du nicht?"
Soweit sein bisheriger Eindruck von ihr reichte konnte der Spezialagent schonmal sagen, dass Menhit ihm nicht wie jemand vorkommt, die von jemand schwächeren Befehle entgegennehmen würde.

"Das was du eben erzähltest klingt aber sehr danach, als hättest du nie deine Eltern kennengelernt. Sofern Amun nicht dazu gehört... Jedenfalls, wenn er dich wirklich so sehr vorbereitet hat müssen wir noch irgendwas übersehen. Vielleicht hatte ja Amun deinen Meister übernommen, sowie diejenige die Menhit übernahm? Aber das bringt uns alles nicht weiter..."
Lauriam musste einmal seufzen, das war alles wirklich kompliziert. Doch deswegen aufzugeben, das kam ihm ebenfalls falsch vor, denn die Situation war definitiv nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

"Okay, jetzt auf die Schnelle werden wir nicht auf des Rätsels Lösung kommen. Lass mich aber nochmal alles was wir wissen zusammenfassen:
Amun und Menhit sammeln Angeborene, vermutlich um sich diese anzueignen. Da Amun der Anführer zwischen den beiden sein wird, wird er es wohl auch sein, der sich die Fähigkeiten aneignen möchte.
Amun ist wahrscheinlich stärker als Menhit. Dieser Typ ist aber gleichzeitig auch dein Meister gewesen, der, wenn alles von Anfang an so geplant war, dich heranzog, obwohl er wissen hätte müssen, dass du irgendwann mal versuchen würdest ihn zu stoppen. Auch müssen wir davon ausgehen, dass du bisher so gehandelt hast, wie er es wollte, aber dich nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt zu sich holen konnte...
"
Es kam nich eine letzte Möglichkeit in Lauriams Sinn. Da war etwas vertrautes, was ihm bisher nicht in den Sinn kam.

"Einen Moment mal... Einen Teil davon kenne ich doch... Siraddas Seelenmagie...", murmelte er vor sich hin, sodass Amen ihn aber noch hören konnte.
"Amen, es besteht die Möglichkeit, dass er dich tatsächlich nicht übernehmen möchte. Viel eher kann es sein, dass er dich in seine Puppe verwandeln möchte. In was für einer Form ist fraglich, aber im Falle von Siraddas Magie ist es so, dass sie oder bei einem Pakt ich, zwar einer Person die Seele entreißen kann und sie so manipulieren kann, dass sie für mich kämpft, aber ich kann ihr nur bedingt etwas neues beibringen, was ich selbst weiß, durch das hinzufügen bestimmter Erinnerungen, aber auch das hat seine Grenzen. Alles andere, was die Seele machen kann, sobald ich sie in einen neuen Körper stecke? Alles, was sich diese Person bis zu dem Zeitpunkt erarbeitet hatte und ich nicht entschieden habe zu nehmen... oder besser gesagt zu blockieren. Das können Kampferfahrungen sein, aber auch Wissen über die Qualität von Stahl, um auch eigenständig Entscheidungen treffen zu können. Sofern diese Magie es nicht blockiert kann die Seele es im neuen Körper nutzen. In deinem Falle würdest du wohl in deinem Körper verbleiben und damit auch in einem Körper verbleiben, mit dem zu vertraut bist, aber du würdest dein "Ich" verlieren. Was übrig bleibt sind deine Fähigkeiten, deine Kampferfahrung. Einfach alles, was Amun von dir braucht. Dich dazu treiben so gut wie möglich gegen ihn und Menhit vorbereitet zu sein würde dann einfach nur dazu dienen, dass er dich in deinem stärksten Moment zu seinen Sklaven machen kann."

Lauriam schaute dann zu der Öffnung. "Ich glaube die anderen werden solangsam ungeduldig. Lass uns am besten auf dem Weg nach draußen weiterreden... sofern du dazu noch überhaupt Lust hast."
Dann, wenn Amen einwilligen würde, würde Lauriam vorangehen und Vada und Rhord das SIgnal, dass sie zurückgehen.

Raisen

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676

Sonntag, 1. September 2019, 20:28

Amen nickte, als Lauriam schilderte, dass Menhit kaum Befehle annehmen würde, wenn Amun schwächer wäre. Wäre sie stärker, könnte sie sich einfach gegen ihn stellen...und sie die Macht an sich reißen. "Das stimmt, ich kannte meine Eltern nicht", sagte Amen, "Amun war es, bei dem ich aufgewachsen bin. Mehr oder weniger, denn er war immer nur ein paar Tage hier und dann wieder für Wochen weg. Überleben musste ich selbst. Wenn ich was zu essen wollte, musste ich in den Wald und mir was erjagen. Im Dorf war ich nur, wenn ich zur Schule musste oder den Bewohnern helfen konnte." Lauriam stellte noch einige Vermutungen an, aber im Grunde war es ein herumstochern in der Dunkelheit. Sie wussten zu wenig über alle beteiligten Personen bescheid.

"Das alles klingt im Rahmen des Möglichen, muss ich gestehen", grübelte Amen, der daraufhin durchatmete und resignierend seufzte, "Eine gedankenlose Puppe zu werden...ein ferngesteuertes Monster, das nur zum Töten da ist...was für ein grausames Schicksal." Der Weißhaarige schmunzelte daraufhin allerdings, denn er wird sich niemals kampflos ergeben. Er wird sich mit allem wehren, was er besitzt und noch mehr. "Ja, wir sollten die anderen nicht warten lassen", sagte er schließlich und wartete darauf, dass Lauriam vorausging. Das ganze mit Menhit, Amun und auch Shinra musste er sich nochmal überlegen. Wollte er die endgültige Antwort überhaupt?


Vada wartete in der Zwischenzeit mit Rhord auf der anderen Seite.

677

Sonntag, 1. September 2019, 21:30

Was Amen da erzählte sprach dafür, dass Amun bereits zu der Zeit mit diesme Körper herumlief. In der Zeit, wo er weg war, hat er doch bestimmt andere Projekte begutachtet... "Hmm... Ob Amun in den Zeiten, wo er weg war auch noch andere Schüler - oder eher Projekte - hatte, die allesamt nichts voneinander wussten? Damit würde Shinras Warnung auch an Sinn gewinnen. Du wärest der letzte unter all den anderen. Dies könnte bedeuten, dass er bereits andere Untergebene hat. Wenn sich dies so herausstellen sollte, dann pass auf wie sie sich verhalten. Ob man ihnen das, was ich vermute, anmerken kann. Es dürfte sich dann wohl auch hauptsätzlich um Angeborene handeln."
Die Warnung würde Lauriam auch an den Rest in den kommenden Tagen weitergeben. Insbesonders Vada könnte vor dem Risiko stehen dasselbe Schicksal wie zu ereilen, wie Amun es mit Amen vorsieht.

"Sollte sich meine Vermutung bewahrheiten habe ich aber bereits eine Idee, wie man versuchen könnte dich und falls es sie gibt die anderen von Amuns Einfluss zu befreien. Sollten sie ihren eigenen Willen verlieren, dürfte ihre Psyche extrem geschwächt sein. Einer der beiden Faktoren, der die Effektivität von einem Seelenraub bestimmt wäre das und würde es mir leichter machen. Ob man das was man mit seinen Opfern geschieht rückgängig machen kann, kann ich nicht sagen, aber überschreiben, das könnte möglich sein. Ich hoffe mal, dass du damit kein Problem hättest, wenn es schon soweit kommen sollte, oder? Immerhin könnte ich versuchen dich zu dem, der du jetzt bist, zurückzubiegen."

Dass er auch die Möglichkeit hätte Amen in seinen willenlosen Sklaven zu verwandeln, das ließ er hier mal lieber unerwähnt. Wenn es schon soweit kommen sollte, dann dürfte das Amen aber immer noch egal sein, da er von alleine da kaum noch etwas gegen machen könnte.

Die beiden gingen also zurück und zusammen mit den beiden anderen zurück zur Basis der Schwarzen Hand. Da der Schaden bei der Trainingsstätte durch Seia geschah wurde dort entschieden, dass der größte Anteil zur Reperatur von Amens Lohn abgezwackt werden würde, die restlichen drei mussten aber auch eine kleine Summe dazulegen. Amen hatte hierbei die Wahl, ob er alles von seinem jetzigen Lohn bezahlen wollte oder nur einen Teil, dafür aber auch bei zukünftigen Belohnungen etwas abgezogen werden würde.

Lauriam bemerkte dann in der Geisterwelt auch die beiden Dämonengeister von Cassius und sprach diese sofort an, um auch das hinter sich zu haben, was die beiden zu besprechen hatten. Er würde ihnen folgen, wenn sie das Gespräch woandershin verlagern wollen.

Und danach vergingen zwei weitere Tage, in denen die Dunklen Schwingen genug Zeit hatten, um das zu tätigen was sie wollten. In Rhord und Lauriams Falle war dies hauptsätzlich Training. Selbst Aella blieb nicht untätig, während ihre Schwester selbst noch beschäftigt war.
______


Dann am kommenden Tag, als die Dunklen Schwingen gerade frühstückten, gesellte sich ein ihnen vielleicht noch leicht bekanntes Gesicht zu ihnen. Sofern sie das Verhör von Claires Seele und den Körper, der dafür benutzt wurde nicht vergessen war. Die restlichen Mitarbeiter der Schwarzen Hand blickten zum Teil recht verdutzt, immerhin waren sich diejenigen, die im hiesigen Kerker ab und an vorbeikamen sich ziemlich sicher, dass die eigentlich dorthin gehörte und nicht frei herumlaufen sollte. Aber niemand handelte, da keiner einen Schimmer hatte, was hier los ist und sie ihnen im Ernstfall shcon nicht abhauen sollte.

Das zum Hauptteil in schwarz gekleidete, so vom Aussehen her wohl um die 17 oder 18 Jahre alte Mädchen stellte sich vor den Frühstückstisch, den die Schwingen nutzten. Sie hatte eine Kapuze übergezogen, so ähnlich wie Florence es gerne tat und versteckte dadrunter grau-silberfarbenes Haar. Aber das war nicht das auffälligste an ihrer Erscheinung: Sie trug eine Augenbinde, konnte aber zum Großteil recht gut zu eben diesen Tisch finden.

"Ähm, hi... M-mein Name i-ist Siradda! Si-Siradda Hioda! Nett euch endlich mal... so kennenzulernen.", stellte sich die für einen Teil der Anwesenden noch unbekannte vor und wirkte dabei recht nervös und es wurde nicht besser, desto mehr Blicke auf ihr lagen. Lauriam blickte mehr in die Richtung der anderen, insbesonders Noire, die Siradda ja noch mit am besten kennen sollte. Auch die Geisterwelt hielt er im Auge. Er war mit dem Vorhaben von der Dämonin nicht wirklich zufrieden, aber die Blicke wollte er dann doch schon gerne einfangen. Rhord klang der Name vertraut, aber er konnte ihn nicht zuordnen. Aber auch dieses Gesicht. "Ähh... hi? Haben wir uns nicht irgendwo schonmal gesehen?"

Zum verblüffen der Gäste in der Geisterwelt: Siradda war da auch, in ihrer gewohnten Gestalt und stand neben ihr. Sie wirkte noch nervöser, wie die Siradda in der materiellen Welt es tat, was unteranderem an den nicht bedeckten Augen erkennen konnte. Sie zuckte kurz zusammen, als Rhord anfing zu sprechen.

_____

Aussehen von Siradda in der materiellen Welt


Mit etwas längerem als diesen Rock natürlich x)

(die Stimme von ihr in der materiellen Welt ist übrigens eine andere)

Night Zap

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678

Montag, 2. September 2019, 00:06

Irgendwann, nachdem Noire gegangen war, fiel Nina etwas ein, das in dem ganzen Trubel um den falschen Rabenteufel und Korinas Verletzung ziemlich untergegangen war. "Ach ja, noch was, Rabe, Dashret und Kemet wollten dich wegen irgendetwas sprechen. Du sollst also in den einen Raum kommen, wo ihr gestern die Seele von Claire verhört habt."
Da die Wunde gesäubert und verbunden war und einige Stunden gehabt hatte, um sich zu beruhigen, konnte Korina auch schon ihr Bett verlassen... was gleich wieder dazu führte, dass der Schmerz stechend zurück kam. Sie ließ ihren schwachen rechten Arm auf dem gesunden Linken ruhen. "Ich frag mich, was die *uff* von mir speziell wollen." Hatte es etwas mit dem besonderen Deal zu tun, den sie mit dem Vertreter der Kirche des Schwarzen Engels, die ja ein Geschäftspartner der Hand war, zu tun?
Als Korina und Nina aus der Krankenstation kamen, liefen sie auch schon Lauriam über den Weg. Nina informierte Korina darüber, dass auch Dashret und Kemet hier waren und den Agenten nach unten führten. "Ich bleib dann mal hier oben. Kemet hat mir nämlich gesagt, ich darf nicht zuhören." Und falls sie nicht darauf hörte, würde sie es wohl mit Lauriams Dämonenfreundinnen zu tun bekommen, dachte sich Korina.
Unten angekommen musste Korina sich erst mal hinsetzen. Die schnelle Versorgung der Wunde und anschließende Bettruhe hatte die Verletzung weniger schlimm wirken lassen, als sie war, und der Weg die vielen Treppen hinunter hatte sie ein wenig ausgelaugt. "Keine Sorge, bis es weitergeht, bin ich wieder fit." versicherte sie Lauriam.
Und sogleich erschienen auch schon die Dämonengeschwister in ihren Projektionsformen. "Gut zu hören, dass du dich nicht von so etwas unterkriegen lässt, Korina Grausee." sagt Dashret spielerisch, man konnte nicht sagen, ob er es ernst meinte oder nicht.
"Lasst uns nicht um den heißen Brei herumreden, damit du dich wieder deiner Genesung widmen kannst." mahnte Kemet. "Wir möchten etwas mit dir besprechen, Korina. Lauriam, dich haben wir ebenfalls eingeladen, da diese Angelegenheit wohl früher oder später auch die Schwingen im Ganzen betreffen wird und du als ihr Anführer am besten gleich aus erster Hand hörst, was wir zu sagen haben."
"Zuallererst möchten wir dir eine Frage stellen. Wenn du eine Perfekte Welt erschaffen könntest, wie sähe die aus?"
Nina hatte ihr schon erzählt, dass diese beiden Dämonen diese Frage gerne einmal stellten. So richtig Gedanken darüber hatte Korina sich noch nicht, aber ihr kam eine Idee. "Hm, eine perfekte Welt... wäre wohl eine, in der niemand glaubt, er sei besser als andere. Und deshalb niemandem gewaltsam seine Meinung aufzwingt." Jeder, der Korina kannte, konnte sich wohl denken, welchen Schurken sie damit meinte. Der dunkle Vater schien die Welt seinen Ideen nach in Sünder und NIchtsünder einteilen zu wollen, und zog damit unzählige Blutspuren durch die Welt.
"Eine Welt ohne solche Unterdrückung... diese Antwort gefällt mir." sinnierte Dashret.
"Nun denn, zum eigentlich Thema, weswegen wir dich hier her gerufen haben. Beginnen wir mit einer Geschichte." begann Kemet schließlich, sobald Dashret mit seiner Fragerei fertig war. Was sollte das sein, eine Geschichte? "Vor langer Zeit, im ersten Jahrhundert, gab es sehr viele Dämonen auf der Welt. Nach der Niederlage des Dämonenkönigs hatten sich seine Untertanen in alle Winde zerstreut. In dieser vom Krieg zerrütteten Welt, in der die Gesellschaft noch einmal ganz von vorn anfangen musste, wollten natürlich so einige von ihnen ihre Stärke ausnutzen, um selbst zu Tyrannen zu werden, wie es ihr König einst getan hatte. Die Stärksten der Menschheit, die einst den Krieg beendet hatten, wurden alt und waren damit beschäftigt, die Länder wieder aufzubauen. So kam es dazu, dass eine neue Generation von Stärksten auf den Plan trat. Talentierte Krieger, unterstützt von jenen Dämonen, die sich im Krieg einst gegen den König gestellt hatten, bekämpften Monster und Dämonen und überwanden die ungezähmte Wildnis, die zwischen den neuen Nationen lag, um den Kontakt zwischen den Ländern zu sichern. Viele berühmte Helden stammen aus dieser turbulenten Zeit. Einer von ihnen ist der Hauptcharakter unserer Geschichte."
Korina fragte sich, worauf diese beiden heraus wollten. Als einziges fiel ihr ein, dass sich zu dieser Zeit auch die Wurzeln des Grausee-Kampfstils entwickelt hatten, aber die bekannte Familiengeschichte reichte nicht weit genug, um mehr darüber zu sagen.
"Dieser Held feierte unzählige Erfolge. Er wurde reich, und war von vielen beliebt. Einen Mann der Gerechtigkeit nannte man ihn. Doch natürlich stieg ihm der Ruhm zum Kopf."
"Diese Ära der Helden ging irgendwann auch zu Ende. Die Zahl der Dämonen sank, Königreiche breiteten sich aus und Staatsarmeen waren mehr und mehr in der Lage, die einfachen Leute zu beschützen. Und nicht nur wegen dieses Umbruchs lief der Held Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Seine Lust an Wohlstand und an schönen Frauen überschatteten zunehmend seine Heldentaten. Er wollte aber nicht, dass es so endete. Er war süchtig nach dem Ruhm, danach, zu demonstrieren, was richtig und was falsch war. Er sammelte mehr Macht. Er manipulierte die Kinder, die aus seinen zahlreichen Liebschaften entsprungen waren. Und in seiner Gier wurde er schließlich zu dem, was er einst zu bekämpfen geschwört hatte: Ein Dämon."
Jetzt fügte sich in Korina aber schon eine Antwort auf die Frage, was die beiden von ihr wollten, zusammen. "Meint ihr..." murmelte sie.

"Nachdem er sich auf dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, flüsterte er noch verstärkt auf seine unehelichen Kinder ein. Und natürlich zeugte er auch noch weitere, er hatte eine besondere Vorliebe dafür, Frauen in schwierigen Umständen zu verführen, sodass deren Kinder kein leichtes Leben haben und eher seinen süßen Worten zu Opfer fallen würden. Auch meine Schwester und ich gehörten zu diesen Kindern. Wir sind Geschwister durch sein Blut."
"Er versprach uns viele Dinge, und Anfangs hörten wir auch auf ihn, obwohl es unsere Leben zerstörte. Doch wir waren glücklich, weil wir dachten, wir würden auf ein gutes Ziel hinarbeiten und aus den Flammen unserer alten Leben etwas neues auferstehen lassen. Doch mit der Zeit... da merkten wir, dass unserer Loyalität zum Teil auch aus Angst geboren war. Wir, und einige andere unserer Geschwister, begannen zu merken, wer Vater wirklich war. Ein Monster, das nach Macht und Kontrolle hungert, wie ein Dämon es nach Menschenfleisch tut. Alles, weil er mächtig gewesen war, und es ihn besonders gemacht hatte, dass er andere mächtige Wesen hatte gegenüber treten können. Wir, die die Wahrheit erkannt hatten, flohen gemeinsam. Wir haben uns in alle Winde zerstreut, damit selbst, wenn einer von uns gefangen und gefoltert wurde, der Rest in Sicherheit war. Doch dieses Monster, das einst ein Mensch war, hat über Jahrzehnte und Jahrhunderte nach uns gesucht, und selbst, wenn er lediglich die Nachfahren der Abtrünnigen fand, mussten diese anstelle ihrer Eltern und Großeltern leiden."
"Euer Vater..." sagte Korina, nachdem die Dämonen ihre Erzählung beendet hatten. "Ist das der gleiche Vater, auf den Dante, Florence und Nina hören?"
"Du hast es erfasst. Dein Feind ist auch der unsere. Auch wenn wir uns schon lange anderen Dingen widmen als unsere Herkunft, so hat deine Situation unser Interesse geweckt. Du hast vor, Vater zu bekämpfen, wenn du ihm begegnest, statt einfach deine Belohnung für die Dienste, die er dir aufgezwungen hat, entgegen zu nehmen und diese Episode deines Lebens zu vergessen, habe ich recht?"
"So ist es. So wie er mit den Leben anderer spielt... Ich habe mich willentlich in Blut getränkt, um sein diabolisches Spiel zu überleben. Unzählige andere wurden zu ähnlichen Handlungen gezwungen, und tausende Unschuldige haben dadurch ihre Leben verloren. Ich kann nicht einfach davon gehen. Ich würde lieber durch seine Klinge sterben, als die selbstsüchtigen Verbrechen, die ich begangen habe, gestern sein zu lassen."
"Eine gute Einstellung. Dashret und ich könnten dem Konflikt zwar leicht aus dem Weg gehen, so als Dämonengeister ohne Nachkommen, die er an unserer statt bestrafen könnte, und haben das in den letzten zwei Jahrhunderten auch getan. Aber wenn du ihn bekämpfst, ist das eine Chance, ihn ein für alle Mal zu stoppen. Wir beide bieten dir unsere Hilfe im Kampf gegen ihn an."
Dashret war auch gleich zur Stelle, um eine Frage zu beantworten, die Lauriam jetzt wohl haben würde. "Wir versprechen natürlich keine Ressourcen der Schwarzen Hand, nur unsere eigene Stärke. Dies ist unsere Angelegenheit, nicht die von Cassius. Allerdings ist mir auch bewusst, dass die Schwingen schon Noire bei der Rettung ihrer Familie unterstützt habe, weswegen ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass diese Gruppe auch Korina bei ihrem eigenen Kampf zu Hilfe eilen wird."
"He. Ich freu mich schon drauf. Wir haben einen Deal." Als Zeichen des Respekts streckte Korina ihren rechten Arm zum Händedruck aus, auch wenn es ihr weh tat. Die Dämonengeister, deren Projektionen nicht stofflich waren, konnten diesen zwar nicht wirklich annehmen, streckten ihre Arme aber auf ähnliche weiße aus, um die Geste zu erwidern.
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Zwei Tage später ging es Korinas Arm schon wieder deutlich besser, was der Stärkung durch die Rabenklaue zu verdanken war. Eine gute Sache hatte dieses vermaledeite Ding ja. Allerdings war sie noch lange nicht bei voller Kampfkraft, und der falsche Rabenteufel seitdem noch einige andere male in der Stadt gesichtet und mit einigen brutalen Toden in Verbindung gebracht worden, weswegen Korina in der Basis blieb, um eine weitere Konfrontation zu vermeiden.
Dafür traf sie eine ganz andere Konfrontation völlig unvorbereitet. Zum Frühstückstisch gesellte sich eine ganz besondere Person. Ihre Augen waren verbunden und - he, war das nicht die Frau, in deren Körper sie Claires Seele für den Verhör verfrachtet hatten? War das jetzt noch immer Claire, oder die ursprüngliche Besitzerin des Körpers?
Die Antwort auf die Frage lautete: Weder noch. Das mysteriöse Mädchen, das noch jünger zu sein schien als Korina, stellte sich als eine Siradda Hioda vor. Siradda? War das nicht der Name von einer von Lauriams Geistern? Korina kannte sie hauptsächlich daher, dass Nina ihr manchmal das Ohr abkaute mit Geistertratsch. Aber da Korina abgesehen von der Fledermausdämonin keinerlei Kontakt zur Geisterwelt hatte, war Siradda gewissermaßen eine Fremde für sie. Anscheinend hatte sie die Nase voll davon gehabt, als körperloser Geist herum zu sitzen, und sich einen freien Körper geschnappt. "Hallo, Siradda." erwiderte Korina freundlich, schließlich sprach sie zu einer Teamkollegin. "Ich bin Korina Grausee, aber das weißt du wohl schon." Sie reichte dem nicht so neuen Neuling die Hand. Korina war fast schon überrascht, dass sie das inzwischen einfach so tun konnte.

Nina war von dem Anblick noch verblüffter als Korina. Denn schließlich hatte Siradda ganz eindeutig nicht Besitz von diesem Körper ergriffen - die echte Siradda stand nämlich in der Geisterwelt neben dem Mädchen, dass sich gerade mit ihrem Namen vorstellte. Aber egal, was hier vor sich ging, eine Sache war klar. "Oh, Siradda, du siehts ja niedlich aus!" rief die Fledermausdame und fiel der Geisterversion von Siradda um den Hals.
____________________________
@Tobi:

679

Montag, 2. September 2019, 07:24

Lauriam folgte den beiden Dämonen, die auch Korina mit eingeladen hatten. Im Prinzip war es auch sie, die sie hauptsätzlich dabei haben wollten, denn es ging um diesen Vater, der auch tatsächlich de rleibliche dieser beider Geister wäre. Sie boten ihre Hilfe gegen ihn an und Korina willigte ein.

"Das war eine recht lange Erzählung, aber meine Fragen darauf lassen sich auf ein paar wenige herunterbrechen. Die allerwichtigste für uns könnte die erste werden:
Wie alt ist dieser Vater? Eine Schätzung schon könnte genügen. Der Krieg der Verheerung ist schon lange her und es sollte noch kaum ein Dämon von dieser Zeit überstanden haben. Das Konzept, dass Dämonen und Dämonengeister eines Tages aufgrund der Last ihrer Erinnerungen vergehen ist mir nicht fremd. Hat euer Vater einen Weg dieses Problem zu umgehen oder kann es sein, dass die Natur selbst sich um unser Problem kümmern könnte, noch zu unseren Lebzeiten? Unter normalen Umständen sollte ihm kaum Zeit bleiben, wenn das was ich recherchiert habe der Wahrheit entspricht. Oder hat das, was er mit der Energie in der Rabenklaue vorhat, damit möglicherweise zu tun. Ihr sitzt direkt an der Spitze einer gewaltigen Informationsquelle, ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr nicht bereits versucht habt darüber mehr zu erfahren und dass die Schwarze Hand nichts rausfinden konnte.
"
Dies wäre das beste Szenario. Vater löst sich einfach auf und keines seiner Kinder kommt auf die Idee seinen Plan fortzusetzen, sofern eines von ihnen die Einzelheiten kennt. Aber das Wissen der beiden war nun ebenfalls sehr wertvoll, denn...

"Aber da ich bezweifle, dass es so einfach werden wird habe ich auch noch andere Fragen.
Erstens, was wisst über seine anderen Kinder? Da ihr geflohen seid werdet ihr kaum etwas über alle wissen, aber wir sollten zumindest über jeden einzelnen etwas wissen, der noch herumlaufen könnte.
"
Bevor er die nächste Frage aussprach ging der Spezialagent nochmal sicher, dass Aella Nina auch im Auge hat. Ihre Fledermausohren könnten möglicherweise auch auf Distanz ein Problem sein... Nein, wenn es sich Lauriam recht überlegte wollte er in diesem Falle ganz sicher gehen. Er holte sich Feder und Papier und schrieb diese Frage nieder. Beides zusammen sollte genug sein.

"Außerdem ist dieser Fluch, diese lebensgefährliche Verbindung zwischen Korina und ihrem Schwert - oder Nina - etwas, wo ihr bezeugen könnt, dass da etwas dran sein kann? Oder war es euch auch insofern neu? Der Grund für meine Frage ist, dass Nina während des letzten Einsatzes zerstörrt wurde, aber Dante noch Florence in irgendeiner Weise wegen des Schwertes in Panik ausbrachen. Selbst bei Dämonengeistern setzen diese sich angeblich nicht jedes Mal wieder zusammen. Bei Nina war dies nun der Fall, es gab aber keine Garantie dafür."

Gespannt lauschte der Agent was die beiden darauf zu sagen hatte.

_____

Die erste Antwort brauchte nicht lange warten, denn Korina stellte sich als erstes nun Siradda vor. Nicht nur das, sie reichte ihr sogar die Hand. Freudig wollte sie die Hand entgegennehmen, doch einen Augenblick bevor sie diese berühren konnte, geschah etwas in der Geisterwelt womit sie zwar hätte rechnen können, es in ihrer Nervösität nicht tat. Denn Nina fand "ihren" Körper so niedlich, dass sie sich direkt an sie schmiss, was die Seelendämonin komplett vereinnahmte.
"N-Nina! S-s-stopp!", rief Siradda histerisch gleichzeitig in beiden Welten. Sie konnte zwar bereits unter Konzentration kontrollieren, wenn sie nur auf einer Seite etwas sagen oder tun wollte, aber wenn sie so in Panik geriet? Keine Chance und so kam es nicht nur dazu, dass fast alle in der materiellen Welt kaum eine Ahnung haben dürften was auf einmal mit dieser Siradda los sei - sie bewegte sich auch so wie die Geister-Siradda - sie sahen wohl auch nicht kommen, dass Siradda in der Geisterwelt so sehr damit beschäftigt war Nina von sich zu bekommen, dass sie ganz außer acht ließ, dass es in der materiellen Welt keine Nina gab. Das eine führte zum anderen und als Siradda es endlich schaffte zumindest etwas die ihr in diesem Moment etwas zu aufdringliche Nina von sich nach vorne wegzudrücken, sie in der materiellen Welt schnurstracks in Korinas Richtung fiel und diese nun davor war mit einem Ruck von ihrem Stuhl umgewälzt zu werden.
Ob ihre Berührungsangst sie mittlerweile auch nicht mehr packte, wenn auf einmal jemand auf Korina lag?

Night Zap

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680

Montag, 2. September 2019, 09:51

Auf Lauriams Fragen hatten die Dämonen auch Antworten parat.
"Ich würde ihn auf ein Alter von etwa 400 Jahren schätzen. Er hat nämlich einmal erzählt, die öffentliche Trauerfeier von König Telvan I. im Jahr 42 miterlebt zu haben." erläuterte Dashret. "Das würde bedeuten, dass ihm unter gewöhnlichen Umständen noch etwa ein Jahrhundert verbleibt."
"So lang kann ich wohl kaum ausharren. Und selbst wenn, er hat irgendwelche großen Pläne, und ich bezweifle mal stark, dass man die aufhalten kann, indem man abwartet und Tee trinkt." warf Korina ein. Sie wusste zwar nicht, warum Seelen einfach so verpuffen sollten wegen einer Last der Erinnerungen, aber Lauriam und die Dämonen waren hier die Experten, das wird schon wohl richtig sein.
"Ja, sein Ziel ist es, zu einem Messias zu werden, der von der Welt vergöttert wird, und dazu muss er erst einmal alle Dissidenten zum Verstummen bringen. Und er wird sich nicht nur mit der natürlichen Lebensspanne einer menschlichen Seele zufrieden geben. Er wünscht, seine Seele auf eine höhere Ebene zu entwickeln, sodass er ewig existieren kann. Zu meiner Zeit als Mensch war ich eine Archäologin, die die Zivilisation vor dem Krieg der Verheerung erforschte. Vater war sehr interessiert an den wenigen Informationen über menschliche Magier, die es schafften, mehr wie Feen zu werden und so viel länger existieren konnten, als es Menschen möglich sein sollte. Es ist mir nicht möglich, zu sagen, ob diese Texte der Wahrheit entsprachen, oder ob ihre Methoden heutzutage noch funktionieren würden. Die Magiekonzentration in der Welt war damals ganz anders als heute."

Als nächstes wandte sich das Thema zu den anderen Kindern des Vaters. "Als wir und die anderen abtrünnigen Geschwister vor zweihundert Jahren fliehen wollten, kam es zum Kampf gegen jene, die Vater noch immer treu waren. Viele seiner Kinder starben an diesem Tag. Von der alten Generation haben nur drei überlebt: Nina, Camus und Xavier. All seine anderen Kinder, wie Dante und Florence, hat Vater erst danach gezeugt, um die Ränge wieder aufzufrischen. Selbst für einen Dämon war seine Zeit als Lebewesen sehr lang. Wenn das wenige, was wir seit unserer Flucht über ihn herausgefunden haben, ist er erst im Alter von 300 Jahren ausgebrannt, ein extrem seltener Fall."

Da die Projektionen nicht stofflich waren, konnten die Dämonen nicht zurückschreiben, und natürlich war ihnen bewusst, dass Nina mit ihren Fledermausohren mithören konnte. Kemet kam eine andere Idee. Ihre Projektion verschwand, damit sie sich auf einen anderen Zauber konzentrieren konnte: Sie brachte die Luft zum Schwingen, damit sich ein hoher Klang durch den Raum verteilte. Wer von außen mithören wollte, könnte wegen dem Klang nichts verstehen, aber wer direkt neben Dashrets Projektion stand, konnte hören, was er als nächstes sagte. "Dies entspricht der Wahrheit. Vater kann in der Tat Körper und Seelen mit magischen Gegenständen verbinden. Dies funktioniert dadurch, dass besagter Gegenstand mit einer offenen Verbindung belegt wird. Die erste Person, die mit dem Gegenstand Körperkontakt hat, oder im Falle eines Geistes, die Erscheinungsform berührt, schließt die Verbindung. Dadurch wurdest du an das Schwert gebunden, obwohl er gar nicht da war. Und natürlich können auf diese Weise mehrere Personen mit dem gleichen Artefakt verbunden werden. Dies ist eine Angeborenenfähigkeit, die er bereits vor seiner Mutation in einen Dämon besaß. Würde die Verbindung, die Nina mit der Waffe hat, aufgelöst werden, bevor die enthaltene Energie entladen wird, würde diese ohne Ninas Fähigkeit außer Kontrolle geraten und in jegliche andere Wesen, die mit dem Schwert verbunden sind, davon geflutet und verbrannt werden. Dass Ninas Erscheinungsform kurzzeitig zerstört worden ist, hat nicht das Band zu ihrer Seele gelöst, denn die Seele existierte noch immer. Nur wenn Nina endgültig zerstört wird, würde das Band brechen, und das wäre dein Todesurteil."
Das war... keine gute Nachricht. Korina musste diesem Fledermausmädchen streng verbieten, sich in irgendwelche Kämpfe einzumischen.

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Gerade, als die beiden Frauen sich den Händedruck geben wollte, hörte Korina die aufgeregten Rufe ihrer geflügelten Begleiterin. Und dann... schien Siradda in Panik zu geraten. So schüchtern, wie sie zu sein schien, war die hyperaktive Nina wohl zu viel für sie. Ihrer Gestik zufolge versuchte sie wohl, Ninas Umarmung abzuwehren, und verlor das Gleichgewicht... und Korina bemerkte einen Moment zu spät, was für Konsequenzen das haben würde. So kam es, dass sie sich plötzlich am Boden befand, erdrückt von einer panischen Dämonin. Siraddas Körper war sehr klein und leicht, ja eigentlich schon abgemagert, aber für Korina, die nicht auf eine unfreiwillige Ganzkörperumarmung auf dem Fußboden gefasst war, fühlte es sich so an wie ein übergroßer Sandsack. Korina versuchte, einfach die Augen fest zuzuhalten und so zu tun, als wäre sie nicht in dieser Situation. Einen Moment lang schaffte sie es, halbwegs ruhig zu bleiben. Aber es half einfach nicht, dass sie aus irgeneinem Grund nicht atmen konnte. Irgendetwas... drückte auf ihren Mund. Dann zitterten ihre Arme und Beine. Dann zappelten ihre Arme und Beine und Korina sah aus wie ein Fisch auf dem trockenen. Ein Fisch, der von einem kleineren, leichteren und nicht weniger panischen Fisch erdrückt wurde.

Als Nina von Siradda weggestoßen wurde, bemerkte sie sogleich, was dadurch in der materiellen Welt geschah. "Äh.... Ups? Tschuldige, Siradda." sagte sie peinlich berührt, aber auch ein wenig schelmisch.
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