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Drain

Jack of all Trades

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721

Donnerstag, 24. April 2014, 21:26

Ein leichtes Erröten schlich sich auf Celestes Wangen. Ja, Feinarbeit war wirklich nicht ihre Stärke. Sie schaute Salem aufmerksam zu und probierte es anschließend selbst aus. Zu erst lief es gut, die Schale pellte sich in Kräuseln von der Kartoffel, doch dann blieb sie stecken. Sie versuchte es mit so viel Feingefühl wie möglich, jedoch half das nicht viel. Ein bisschen mehr Gewalt verhalf zum Abpellen der Schale... und zu einem kleineren Schnitt im Daumen. Mehr als ein dumpfes "Aua" kam allerdings nicht.
Sie schob sich den Daumen in den Mund um ihn vom Blut zu befreien. Nun errötete Celeste noch stärker. "Ich bin wohl zu grob.", lachte sie, gab aber nicht auf.
Nach dem sie einen kleinen Verband um den Daumen band ging es weiter. Diesmal klappte es ganz gut, nicht ideal, aber besser.

"Sag mal..ich möchte nicht unhöflich sein und respektiere Priester und ihren Glauben, aber ist es nicht schwer in solchen Zeiten an eine höhere Macht, die einem gut gesinnt ist, zu glauben?", fragte sie, den Blick nicht von der Prozedur des Kartoffelnschälens abwendend.

_________________________________

@Night Zap:
Das könnte glatt der Plot eines Hentais sein. x'D



Night Zap

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722

Donnerstag, 24. April 2014, 22:05

"Sehr gut, du machst schon Fortschritte. Alles eine Frage der Übung, sage ich." Das Steckenbleiben des Messers war ihm in jüngeren Jahren auch öfters passiert.
Als sich Celeste in den Daumen schnitt, fügte er noch hinzu: "Oh, ich habe vergessen zu erwähnen, dass du den Daumen nicht zu weit oben ansetzen solltest. Lass mal sehen." Ohne darüber nachzudenken, ob ein solcher Witz unangebracht war, nahm er ihre Hand (ebenfalls ohne darüber nachzudenken, ob das angebracht war, während sie praktisch am Daumen lutschte) und ließ ein paar Funken Heilmagie auf dem Schnitt erscheinen. Den Verband, nach dem sie mit der freien Hand gegriffen hatte, brauchte sie gar nicht.

Auf ihre Frage, ob das Verfolgen seines Glaubens in solch düsteren Zeiten schwer sei, antwortete er: "Nun, viele Leute haben sich seit dem Fall vom Glauben abgewandt, weil sie sich von den Göttern verlassen fühlen. Sie sind der Meinung, dass die Götter uns im Kampf gegen die Dämonen geholfen hätten, wenn sie die Sterblichen wirklich liebten. Doch ich glaube, dass die Götter uns diese Welt hinterlassen haben, damit wir unabhängig von ihnen Leben können, genau wie Kinder, die aus dem Elternhaus ausziehen. Und genau wie diese Kinder, die noch lange nach dem Ausziehen auf die Unterstützung ihrer Eltern vertrauen können, gibt mir der Glaube an die Götter die Kraft, weiterzumachen und nicht aufzugeben."

_________________________
@Drain: Dir sei Folgendes versichert: Sollte dieses RPG aus irgendeinem Grund mal superberühmt werden, wird diese Szene die Basis vieler Regel 34-Fanarts und Fanfictions sein.

Altaris

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723

Donnerstag, 24. April 2014, 22:55

Bei Raisens Geschichte weiteten sich Farahs Augen, man konnte mit etwas Fantasie sogar ein Glitzern in ihnen erkennen.
"Woooow!", staunte sie laut. Anscheinend war es ein Geheimnis! Super!
"Keine Sorge Kumpel, dein Geheimnis ist bei mir sicher! Ich werde niemandem sagen dass du ein alter Sack bist!" Mit diesen Worten deutete Farah einen Salut an.
Dann ging sie an Deck. Es war echt ziemlich dunkel im Vergleich zu dem Sonnenlicht am Tag, aber da sie in Dulluas aufgewachsen war konnte sie trotzdem recht gut sehen. Das Mondlicht war ungefähr wie die Lichtkristalle an der Höhlendecke.



Altaris winkte ab. "Nein danke, außer du bestehst darauf oder trinkst selbst noch etwas, Kyrian." Er sah zu Yin, die wohl selbst trinken wollte, und dabei sehr enthusiastisch schien. Kyrian sah ihn dabei fragend an. Doch für Altaris war die Antwort klar.
"Sie ist kein Kind mehr, oder? Sie muss eigene Erfahrungen machen. Wenn sie sich übernimmt, wird sie das schon lernen - auf die eine oder die andere Art. Wenn Yin Alkohol trinken will, ist das ihre eigene Entscheidung als Erwachsene."
Dann sah er zu Kurmai, die noch immer saubermachte. Unweigerlich musste Altaris seufzten. In diesem kleinen Zimmer zusammen mit Kurmai nächtigen? Das würde ihr nicht nur Albträume bescheren.
"Ich kann.. auch draussen sitzen oder irgendwo schlafen, wenn das Kurmai lieber ist."
"Kill without being caught, and then survive the trial... Sounds eerily similar to the real world."

724

Donnerstag, 24. April 2014, 23:23

Kyrian musste unweigerlich bei Altaris strengem Kommentar lächeln. "Nein, natürlich ist sie das nicht mehr.Und natürlich darf sie auch ihre Grenzen austesten." Yins Augen funkelten nochmehr. "Aber..", sie spitzte ihre Ohren. "Nicht mit meinem 13 Chateau D'esiernié.", Kyrian sah Yinyué mit gespieltem Ernst an. Dann wandte er sich Kurmai zu. Der Blutfleck war durchsichtiger geworden, aber immer noch eindeuig sichtbar. "Gib es auf, Kurmai. Wir müssen demnächst sowieso von hier weg, da spielt ein Blutfleck auf dem Boden mehr oder weniger keine Rolle..", die Succubi richtete sich langsam und unsicher auf und sah zu Altaris. "Muss ich..", fing sie schüchtern an. "Nein, ich denke du kannst heute bei Yin im Zimmer schlafen, in Ordnung?" Yin nickte, sah aber immer noch geknickt den Wein an. "Es nützt doch gar nichts, den verkommen zu lassen! Ich meine, wenn wir sowieso von hier wegmüssen..", quängelte sie. "Wein verkommt nicht."
Da regte sich auf einmal Anníng. Sie stand auf und sah Kyrian aufmerksam an. "Du willst nicht, dass Kurmai bei Euch schläft?" Kyrian strich sich durchs Haar und seufzte. "Hmm.. Dann-" "Ach iwo, das geht schon. Du kannst dich auch mal etwas zusammenreißen, Schwesterherz.", fuhr Yin dazwischen und stemmte die Arme in die Hüften. "Kurmai hat niemandem etwas zu Leide getan, ihr ist einfach übel mitgespielt worden und irgendwer wollte sie dann auch noch umbringen.. Da können wir sie doch auch mal in unserem Zimmer schlafen lassen!"


Altaris

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725

Donnerstag, 24. April 2014, 23:42

Altaris sah den Blutfleck auf dem Boden an. "Wartet mal kurz.", sagte er und unterbrach damit alle anderen. Er ging an den Blutfleck heran, dann in die Hocke und fuhr schließlich mit seiner Hand an dem Blut entlang. Dann zog er das Blut wie durch Magie - es war ja auch Magie, Blutmagie - heraus und hatte nun eine kleine Blutblase über seine Handfläche schweben. Sich wieder aufrichtend sah Altaris sich um, fand jedoch anscheinend keinen Platz für das Blut und behielt es deshalb vorerst in Kontrolle. Der Boden war nun nicht mehr dreckig, doch anscheinend gab es nun ein Problem mit den Schlafräumen.
Anning wollte nicht mit Kurmai in einem Raum schlafen und Altaris konnte das nachvollziehen, immerhin war sie ein Dämon und Anning konnte Gedanken lesen, war also nicht gerade begeistert davon.
"Also entweder Anning schläft hier bei mir, oder ich gehe einfach raus. Das sind die Lösungsmöglichkeiten.", unterbrach er Yin, die gerade dabei war, ein wenig ausfallend zu werden.
"Oder natürlich Kyrian fesselt mich wie vor einem Exorzismus ans Bett, damit Kurmai sich sicher sein kann dass ich nichts tue." Er grinste, als hätte er einen guten Witz gemacht, aber ob er so gut angekommen war wusste Altaris nicht.
"Das war übrigens ein Witz.", fügte er also hinzu. Nun sollte es jeder wissen!
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726

Donnerstag, 24. April 2014, 23:56

Kyrian sah skeptisch zu, wie Altaris den Boden mit Blutmagie reinigte. Eigentlich sah er nicht gerne, dass diese Art von Magie hier benutzt wurde.. aber da schwebte auch schon ein Tropfen Blut über seiner Hand. Anning und Yin starrten wie gebannt darauf. Letztere zischte etwas seltsames und hielt sich verkrampft an dem Stuhl vor ihr fest. Sie schien Kyrian und Yin etwas mitzuteilen, da die beiden wie bei einem plötzlich auftauchenden Migräneanfall zusammenzuckten und zu ihr sahen. Dann stürmte sie aus dem Zimmer.
Niemand lachte über Altaris Witz. (Grillenzirpen)
Kyrian seufzte sah ihr leicht verärgert hinterher. "Lassen wir die Zimmeraufteilung einfach so, wie sie ist - Altaris, du schläfst im Gästezimmer. Die Anwohner könnten hier auf schlechte Ideen kommen, wenn sie dich Nachts draußen so rumsitzen sehen. Nichts für ungut.", er grinste ihn schief an. "Allerdings wäre es vielleicht eine gute Idee, wenn du.. nochmal mit Anning sprechen könntest. Sie hat wohl ein paar Erinnerungen von dir mitbekommen.", er sah kurz zu Kurmai und dann wieder zu Altaris. "Es ist zwar nicht leicht mit ihr zu kommunizieren, aber du solltest es wenigstens versuchen." Dann drehte sich der Hellseher zu Kurmai. "Und du versuchst, in Yins Zimmer nichts kaputt zu machen, okey?" Kumai lächelte matt und trottete aus dem Zimmer hinaus. Yin sah immer noch staunend zu Altaris schwebender Blutkugel.. "Wow.. was.. ist das? Wie hast du das.. gemacht?"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nadzieja« (24. April 2014, 23:59)


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Freitag, 25. April 2014, 00:13

Nachdem Kyrian ihm sagte, dass er es tun sollte, lief Altaris auch schon Anning hinterher. Als er aus dem Raum lief antwortete er Yin nurnoch schnell: "Blutmagie, nein [ich bringe es dir nicht bei], ist verdammt gefährlich." Sie hatte seine Erinnerungen mitbekommen? Wahrscheinlich die, wie er Kurmai töten wollte. Oder die von damals, als er Blutmagie anwandte? Nein, unwahrscheinlich, dann hätte sie doch bestimmt nicht so reagiert.
Nicht weit von ihm sah er schon Anning, die sich immernoch mit einem ziemlich zügigen Tempo entfernte.
"Hey, Anning! Bleib stehen!", rief er im Lauf hinterher, während er sein Tempo erhöhte.
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728

Freitag, 25. April 2014, 00:25

Yin sah Altaris erstaunt nach. Hinter IHR war er nicht so schnell hergerannt! Hmpf. Sie musste ihn unbedingt fragen, wieso Blutmagie eigentlich so verschrien war. Was war so schlimm daran?

Anning blieb erst stehen, als sie in sicherer Entfernung zu allen anderen Bewohnern des Palastes war. Die Träume der Anwohner hier machten ihr Angst, und in manch so einen war sie schon förmlich hineingezogen worden. Es war schwer, sich aus skurilen Träumen die sehr flexibel von der Struktur waren, zu befreien, da nichts Sinn ergab, was man auch tat. Umso gruseliger war es, wenn man sich dann den Ängsten einer völlig fremden Person gegenüberstehen sah! Ihre letzte derartige Begegnung war schon Monate her, aber seitdem hatte sie gelernt immer ganz in der Mitte des Korridors zu laufen, um ja keiner Wand und dem dahinterliegenden Menschen zu nahe zu kommen.

Auf dem Hof blieb sie stehen und drehte sich langsam zu Altaris um, der sie mühelos inzwischen aufgeholt hatte. Sie sah ihm in die Augen und spürte, wie er unruhig darüber nachdachte, sie zu beruhigen, und dass das doch gar nicht möglich sei, oder zumindestens kaum, da sie ihn doch nicht mochte. Als er einen Schritt auf sie zutrat, machte sie einen Schritt zurück und starrte ihn an. Aus ihrem Blick konnte man nicht eindeutig schlau werden, es war eher eine Mischung aus.. Furcht, Respekt, Skepsis, Abneigung und Neugier. Letzteres wohl eher ganz wenig.
Sie schaute ihn weiter an und schien einmal tief ein- und wieder auszuatmen.


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729

Freitag, 25. April 2014, 00:40

Altaris versuchte bedacht vorzugehen. Jedes Mal wenn er einen Schritt auf sie zulief, ging Anning einen Schritt zurück. Also hob er seine Hände als würde er zeigen, dass er nichts wollte - und setzte sich, wie auch vorhin bei Yin schon, auf den Boden. Auch bemerkte er, wie sie ein einziges Mal ziemlich tief einatmete und stark wieder ausatmete. Sie versuchte sich zu beruhigen. Das war gut! Das zeigte, dass sie wenigstens bereit war nicht mehr wegzulaufen.
Wir können auch so kommunizieren, wenn du willst. Somit kann wenigstens keiner zuhören. Ich weiß nicht, ob du dich auch per Gedankensprache nicht mitteilen kannst - aber zumindest ist es privater als über mehrere Meter laut zu reden.
Altaris wartete ab, wie Anning reagieren würde, dann fügte er noch etwas hinzu.
Wenn du mir, irgendwie, klar machst was dich so überrascht hat, werde ich es dir erklären.
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730

Freitag, 25. April 2014, 01:08

Anning sah sich um. Gut, hier schliefen wirklich schon alle. Dann wandte sie sich wieder Altaris zu. Er benutzte Gedankensprache, was zwar zuvorkommend gegenüber ihrer Privatsphäre war, allerdings nichts an der Tatsache änderte, dass sie sich auch nicht direkt über diese mitteilen konnte. Doch das konnte er natürlich nicht wissen. Er setzte sich hin und schien äußerlich als auch innerlich ruhiger zu werden. Sollte sie sich jetzt hier hinsetzen? Mitten auf den sandigen Boden? Vorsichtig, ihn nicht aus den Augen lassend, setzte sie sich hin, möglichst darauf achtend, nicht allzuviel Dreck an ihren Rock kommen zu lassen.
Wenn du mir, irgendwie, klar machst was dich so überrascht hat, werde ich es dir erklären. Sprach er sie in Gedanken an. Anning versuchte es. Es fiel ihr schwer mit Personen zu kommunizieren, denen sie nicht nahe stand - entweder verstanden die meistens nicht, was sie mit ihren Botschaften ausdrücken wollten, oder sie nahmen Annings Versuche mit ihnen zu kommunizieren gar nicht war. Im schlimmsten aller Fälle misdeuteten sie ihre Bilder auch.Anning hoffte imständig, dass Altaris sie nicht missverstehen würde. Sie schloss kurz die Augen und konzentrierte sich darauf ihm nur die Erinnerungen zukommen zu lassen, die sie so in Panik versetzt hatten: Eine von Spinnen befallene Kurmai. Eine tote Dämonin am Boden liegend, nackt. Blut neben ihr, auf ihr. Verschmiertes Zeug, Altaris über sie gebeugt...

An dieser Stelle brach Anning ab und sah Altaris erwartungsvoll und skeptisch an. Konnte er ihr diese Bilder erklären? Wie konnte ihr Vater - also, nicht der der hier vor ihr saß, sondern ihr richtiger Vater, auch nur einen Moment davon ausgehen, dass sie ihm vertrauen konnten, wenn er zu solchen Taten in der Lage war? Kurmai war noch am Leben, also hatte er den Plan mit den Spinnen, wozu auch immer sie gut waren, wohl nicht umsetzen können. Aber was war mit der anderen Person? Anning hatte die junge Frau auch schon in Kurmais Gedanken gesehen, lebendig, unter anderem. Aber so richtig schlau wurde sie aus diesen Bildern auch nicht..
Nichtsdestotrotz, sie traute Altaris nicht. Er war ein Dämon. Ganz offensichtlich. Er hatte Yinyué gerettet, das schien aber mehr der Situation geschuldet, dass er mit Kyrian sprechen wollte. Zumindstens vermutete sie dies aus den egoistischen und ehrgeizigen Gefühlen, die sie in Yins Erinnerungen an ihn gespührt hatte. Zudem hatte er sich noch nie für sie interessiert - und ein Vater würde dies doch, oder?
All diese Gedanken behielt Anning natürlich für sich - vorerst. Sie wartete ab, wie er sich rausreden würde.


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731

Freitag, 25. April 2014, 03:06

Altaris war sich nicht wirklich sicher, ob er Anning einfach alles erzählen sollte. Aber da er nun ohnehin schon daran dachte, machte es ja ohnehin keinen Unterschied mehr.
Also.. du weißt ja, was ich angerichtet habe, vor 20 Jahren. Das, und auch viele andere Dinge, hat mich in Depressionen gestürzt. Zusammen mit vielem was innerhalb der Zeitspanne der letzten zwei Jahrzehnte passiert ist wurden sie nur noch schlimmer. Und irgendwann, wenn die Psyche eines Lebewesens zu stark ausgelastet ist, verliert es einfach völlig den Verstand. Und dann..
Er hielt inne. Anning sollte wissen, was er ihr sagen sollte. Er erinnerte sich selbst nicht mehr vollständig an die Ereignisse, die gestern passierten. Er hatte einen Blackout gehabt, teilweise. Doch die Bilder die Anning ihm zeigte waren schlimm, so wie er es erwartet hatte.
Ich habe in meinem Leben viele schlimme Dinge getan. Dich werde ich dabei auch garnicht belügen. Denn anders als Yin kannst du diese Information vertragen und bist dir dessen ohnehin bewusst. Diese Tote Frau, die du gesehen hast.. war meine Frau. Sie hat mir und vielen unschuldigen Menschen viel Leid zugefügt, aber ich habe nie etwas unternommen. Zumindest nicht, als ich bei Verstand war..
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732

Freitag, 25. April 2014, 12:19

Annìng sah zu Boden und musste Altaris Worte erst einmal verdauen. Seine Frau? Dann musste sie wohl auch eine Dämonin gewesen sein. So genau und akkurat waren die Erinnerungsbilder aus den Köpfen leider nie, um alles im nachhinein feststellen zu können. Annìng musste sich beherrschen, um den Dämonen vor ihr nicht einfach mit weiteren Fragen, die für ihn nur wilde Sinneseindrücke, Gefühle und Bilder sein würden, zu bestürmen, sondern ihm ihre Gedanken Häppchenweise und in geordneter Form darzubieten.

Seine Erklärung mit 'der Depression' schien zwar nachvollziehbar, aber etwas einfach zu sein. Schließlich könnte man damit die größten Missetaten, und genau das tat er ja, entschuldigen! Auch wenn es einem schlecht ging konnte man sich nicht zwanzig Jahre lang gehen lassen. Das war ihrer Meinung nach einfach zu viel.
Zuerst einmal musste sie sich darüber klar werden, welche Fragen ihr wichtig waren: Hatte er ein schlechtes Gewissen? Wenn ja, wieso hatte er in all den Jahren nicht versucht, dagegen etwas zu unternehmen, wenn er im Nachhinein so klar und deutlich sieht, dass seine Frau 'unschöne' Dinge getan hatte? Wie äußerte sich die Depression und wieso hat er sich keine Hilfe geholt? Hatte er seine Frau geliebt? Ansonsten hätte er ihr doch auch helfen wollen... (hierbei ging Anning von dem Grundgedanken aus, das keine Person von Grund auf böse war, sonders dass irgendwer oder was sie dazu gemacht hatte.) Niemand verliert 20 Jahre lang den Verstand. Hat es ihm Spaß gemacht, Menschen zu töten? Wie ergeht es ihm jetzt? Genießt er es immer noch, Macht über andere zu haben?

Ihr fielen noch tausend weitere Fragen ein, zum Beispiel, wie sein Verhältnis zu ihrer Mutter war, aber diese unterdrücke sie vorerst. Es würde vielleicht noch genug Gelegenheiten geben, ihm die Antworten dazu zu unterlocken. Ganz im Gegenteil zu Altaris war sie sich ihrer eigenen Fähigkeiten nicht im vollen Umfang bewusst. Sie wusste zwar, dass die Menschen zu vorschnellen emotionalen Ausbrüchen auf ihre Art zu kommunizieren neigte, aber dass sie dadurch auch gekonnt provozieren und quasi als Lügendetektor durch die Welt marschieren könnte, war ihr nicht klar.

Anfangen würde sie erst einmal mit einer einzigen Frage, sie wollte ihn nicht verwirren, sondern Antworten bekommen. Wenn sie ihren Vater fragte, bekam sie die zwar auch, aber die Antworten direkt von der Person, die die Lage der Welt zu verantworten hatte zu bekommen, war um einiges reizvoller. Sie hoffte nur, dass hier niemand vorbeikommen würde und sie unterbrach. Fremde Gedankengänge konnte sie hier gerade wirklich nicht gebrauchen.
Sie sah wieder auf (all ihre Gedankenordnungsprozesse hatten gerade mal ein paar Sekunden angedauert) und sah Altaris in seine stechenden Augen. Ihr Gesichtsausdruck war dabei entschlossen und ernst. Sie stellte ihm eine Frage, die folgend bei ihrem Gegenüber ankam:
Zuerst verspührte er ein Gefühl von Wärme, die ihn umgab, und ein leichtes, angenehmes Prickeln. Dann sah er Mara, wie sie lachte und sich zu ihm drehte, vor sich. Kurz darauf ihre geschändete Leiche. Dann ein Ziehen in der Brust, so als wüsste man gerne die Antwort zu einer Frage, die einem auf der Seele lastet.
Die zweite Frage folgte nur wenige Sekunden danach. Anscheinend war Annìng doch neugieriger, als sie zugab.
Mara in ihrer Villa stehend, Altaris' Leibsklavin quälend. Altaris trat hinzu und tat ihr weh (hier verblasste das Bild etwas, so als würde Anníng ihm nicht die ganzen emotionalen Ausmaße zeigen, die sie hierbei selbst verspürte. Quasi.. eine Zensur.). Kurz darauf hörte man ein leidiges Schreien und das abrupte Abbrechen. Die gefesselte Frau mit nur einem Auge war tot. Mara grinste boshaft. Altaris machte es ihr gleich*. Die Szene brach ab und das ziehende, fragende Gefühl trat wieder auf.
Dann sah Altaris wieder Annìngs herausfordernden, interessiert- aber skeptisch dreinwirkenden Blick.



*In den Erinnerungen, die Annìng ihrem leiblichen Vater zeigte, sah man Altaris natürlich nicht - schließlich waren es seine Erinnerungen, und es wäre seltsam die als Außenstehender 'von Außen' sehen zu können. Stattdessen steckte der Betrachter quasi in seinem Körper - wenn er Emotionen zeigte, äußerte sich dies auch wie im echten Leben, man spürte also, wie er lächelte, u.Ä..


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733

Freitag, 25. April 2014, 14:23

So war das also. Sie hinterfragte seine Beziehung zu Mara und seine Taten mit Valerie. Allerdings hatte sie da wohl einen Fehler gemacht.
Selbst du bist wohl vor deinen Gefühlen nicht sicher. Auch deine Kräfte werden von ihnen geleitet - obwohl du das wohl nicht oft bemerkst. Ich habe nicht gegrinst, als ich Valerie getötet habe.
Altaris erinnerte sich zurück. Er hatte Valerie getötet, damit sie nicht so viel leiden musste - schon die ersten Dornen seiner Magie hatten sie getötet. Mara neigte dazu, ihre Sklaven zu quälen, wenn sie darauf Lust hatte - Altaris hatte sie dann meistens irgendwie erlöst.
Ich habe dir schon gesagt, dass die Dämonin meine Frau war. Ich habe sie in der Tat geliebt wie eine Frau. Allerdings hat sie mich nur benutzt, um einen höheren Rang bei den Dämonen zu gelangen. Über 20 Jahre Zusammensein hatte sie aufgegeben, nur um zu einer Frau zu gehen, die ihr letztendlich eine höhere Position in der Dämonenhierarchie anbot. Diese Frau war - wie du dir vielleicht denken kannst - Kurmai.
Und auch die hatte letztendlich nur mit Altaris Gefühlen gespielt, indem sie Mara nur benutzte, um an seine Fähigkeiten ranzukommen - doch sie hatte die Rechnung ohne seine Wutausbrüche gemacht.
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734

Freitag, 25. April 2014, 16:12

Anníng fühlte sich ertappt. Er hatte es also nicht genossen, diese Frau namens Valerie umzubringen? Dann täuschten die Erinnerungen sie wohl. Sie sah betroffen zu Boden. Und trotzdem sah sie in seinen Gedanken, als er davon berichtete, unzählige Erinnerungen in denen er Sklaven ohne Bedenken umgebracht hatte. Selbst Kinder waren dabei. Sie biss sich auf die Lippen. Immerhin hatte er ihre Fragen halbwegs verstanden. Das war schonmal mehr, als man von den meisten Mitmenschen behaupten konnte.
Die Erwähnung Kurmais machte ihr zu schaffen - klar hatte sie von ihren (damaligen) Plänen gewusst. Aber musste sie ihr nicht genauso misstrauen, wie Altaris, wenn sie der Auffassung war, dass man Dämonen allgemein nicht trauen sollte? So reuevoll und schuldbewusst Kurmai ihr gegenüber auch war, Annìng hatte in ihren Tagträumen und Gedanken hin- und wieder den Wunsch vernommen, sich zu rächen. Ihren Ruf wieder herzustellen. Der Oase zu entfliehen - auch wenn das sinnlos sein würde, da man sie für tot hielt - und die gesamten Menschen hier zu verraten. Natürlich hatte sie ihrem Vater davon erzählt, aber der hatte nur abgewunken und darauf bestanden, Kurmai zu vertrauen. So wie es Anning vorkam, kämpften in Kurmai zwei ambivalente Gefühle miteinander: Zum einen das Vertrauen, dass sie Kyrian und der Gesellschaft gegenüber hatte und dieTatsache, dass er ihr Leben gerettet hatte. Auf der anderen Seite stand da ihr verletztes Ehrgefühl als hochrangige Dämonin.. die ihren Durst nach Macht nicht einfach so abstellen konnte. Sie war blamiert worden, bis aufs Tiefste - konnte sie das einfach so verschmerzen?

Was würde Altaris davon halten? Er war ein Dämon, und natürlich war er deswegen besonders misstrauisch und hinterhältig - aber genau darum sollte er es ja einschätzen können, ob Kurmai zu trauen war oder nicht. Nicht, dass Anning sein Wort ohne zu Überlegen für bare Münze halten würde.
Anning machte eine Handbewegung, mit der sie etwas wegschob. Dann nahm sie Blickkontakt zu ihm auf und schickte ihm folgende Bilder, diesmal schneller, da sie sich inzwischen nicht mehr ganz so sehr darauf konzentrierte portionenweise und langsam zu kommunizieren:
Kurmai, zwei Situationen die in ihr tobten: Kurmai beim Stapeln von Büchern. Kurmai sah Anning an, die mit dem Rücken zu ihr stand. In der Hand hatte sie einen Federkiel, der als Lesezeichen in einem der Bücher gelegen hatte. Die Succubi sah auf den Kiel. Dann auf Annings bloßen Nacken. Der Kiel war spitz und kräftig. Eine Weile geschah nichts.. dann legte die Dämonin den Kiel wieder in das Buch zurück und schloss angespannt die Augen.
Szenenwechsel. Kurmai lag in ihrem Bett. Neben ihr schnarchte jemand im Zimmer nebenan. (Hörte man genauer hin , erkannte man Yin.) Kurmais Hände krampften sich angespannt zusammen. Unter ihrem Kopfkissen spürte sie den beruhigenden Griff eines Küchenmessers.

Dann die finale Frage von Anning die sich wie folgend äußerte: Kurmai, wie sie einen Federkiel in der Hand hielt und etwas
aufschrieb - Kurmai im Kreise von anderen Dämonen - dann ein Gefühl,
eine Mischung aus Wärme und Sicherheit: Vertrauen.


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735

Freitag, 25. April 2014, 17:33

Kurmai schien Anning zu interessieren, denn bei ihrer Erwähnung reagierte sie indem sie sich auf die Lippen biss. Schon kurz darauf zeigte sie Altaris Bilder aus Kurmais Erinnerungen. Ziemlich verzwickt, aber für seine Meinung von Kurmai hätte er so viele Erinnerungen nicht gebraucht. Er konnte Kurmai nicht trauen.
Ich traue ihr nicht. Ich habe dir bereits erzählt, dass sie nur an mich herankommen wollte. Was sie wollte, hatte ich allerdings nicht erwähnt.
Altaris machte eine kleine Pause und sah Anning ernst an.
Sie scheint überaus interessiert an deinem Vater (damit meinte er Kyrian), deiner Mutter und einem dritten Mann interessiert zu sein. Zu sehr, wenn du mich fragst. Auch mich wollte sie nur benutzen, um an einen der Drei heranzukommen - wer, scheint ihr egal zu sein. In dieser Oase hat sie aber auf jeden Fall einen, mit Glück sogar zwei dieser drei Leute. Und wenn mich mein Verstand nicht täusch, sogar bald alle drei. Dieses ungewöhnlich hohe Interesse, zusammen mit den ganzen Dingen sie sie scheinbar kaputtmacht, was auf Nervosität hinweist.. Und dann auch noch diese Erinnerungen. Dass sie noch keine Tat angerichtet hat, könnte zeigen, dass sie auf einen richtigen Moment wartet - oder natürlich tatsächlich Reue zeigt. Das bezweifle ich allerdings.
Altaris dachte weiterhin nach, ungeachtet dessen ob Anning seine Gedanken las oder nicht. Er ging seine Gedanken an Kurmai durch und suchte in Gesprächen oder Verhalten nach irgendwelchen anderen Anhaltspunkten.
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736

Freitag, 25. April 2014, 18:20

Je länger die Nacht auf dem Schiff sich in die Länge zog, desto unruhiger wurde das Meer. Die Wellen wurden höher und Kyuriu, Shja, Siela und Mordain hatten alle Hände voll zu tun, die Segel nicht unkontrolliert im Wind schlackern zu lassen. Es wurde zunehmens schwieriger, sie unter Kontrolle zu halten. Als der Schoner seitlich von einer großen, Schaumkronenbedeckten Welle getroffen wurde, lief ein Zittern durch das Schiff - der Ausguck, in dem Akira stand, bebte sichtlich mit.
Auch unter Deck war der Sturm immer lauter geworden - das Schwanken, welches vorher angenehm und fast schon beruhigend gewirkt hatte, wandelte sich in eine schwer zu überspürbaren Faktor, der die Insassen hin- und herwanken ließ.

@Drain: @Dr. Chiba: @DancingMoon: @Raisen: @Altaris: @Shizuo.: @Riako: @Night Zap:

Annìng nickte langsam. Das hatte sie sich fast gedacht. Auch sie hatte Schwierigkeiten, dem Vertrauen, dass Kyrian in Kurmai setzte, Vertrauen zu schenken (die Antwort, die sie Altaris schickte, setzte sich aus folgenden Erinnerungen zusammen: Kyrian, wie er Kurmai beruhigend eine Hand auf die Schulter legte und sie sichtlich weniger aufgeregt erschien. Worüber sie sich so aufgeregt hatte, sah man nicht. Nächste Szene: Kurmai saß in ihrem kleinen Zimmer (dem Gästezimmer) und hatte ein Messer in der Hand. Yin trat durch die Tür und sah erschrocken, wie Kurmai sich selbst verletzte. Ihr ganzer Arm war blutig. Eine Szene später, jemand hatte einen Verband um den zierlichen Arm der Dämonin gelegt. Sie schaute dankbar. Letzte Szene, anscheinend aus Kurmais Erinnerungen an ihr Leben früher: Sie, über eine Schrift gebeugt, in der Altaris, der der Sprache der Dämonen mächtig war, folgendes entziffern konnte: Hellsicht, Weisheit, Weg zur-.)
Sie sah Altaris fragend an. Was sollten sie seiner Meinung nach wohl tun? (Ein ziehendes Gefühl in der Brust und viele Wege.) Kurmai war zwiespältig, und außerdem noch nicht lange bei ihnen (Ein Baum mit vielen Ästen, der noch nicht Wurzeln schlagen konnte). Vielleicht waren sie viel zu voreilig? (Ein frühreifer Apfel wurde gepflückt.) Vielmehr Erinnerungen hatte sie nicht mehr von ihr - nur noch ein paar Gedanken, die allesamt nicht sehr aussagekräftig waren (ein Strauch ohne Blätter, und die, die dort wuchsen, waren klein und schmächtig).
Je länger Annìng mit Altaris kommunizierte, desto komplexer und schneller wurden die Bilder die sie ihm schickte und desto weniger hielt sie sich zurück, die Bilder auseinanderzuhalten, sie gingen mehr oder weniger ineinander über. Auch die Emotionen, die ihm gesandt wurden, schienen heftiger und lösten ein seltsams Gefühl in ihm aus. Fast schien es, als würde Anning ihm mehr zutrauen, oder zumindestens eine Spur von Misstrauen verlieren, indem sie sich weniger beherrschte. Altaris konnte es nicht wissen, aber dies war eine Form von ihr, dem Kommunikationspartner zu vertrauen.
Es gab noch mehrere Dinge, die sie beschäftigten und die sie gerne von dem Dämonen, der sich ihr Erzeuger nennen wollte, gefragt hätte, doch sie verschob sie auf eine andere Nacht oder Gelegenheit, das Problem mit Kurmai erschien ihr wichtiger.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nadzieja« (25. April 2014, 18:22)


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Freitag, 25. April 2014, 21:42

Der blubbernde Inhalt des Topfe schwappte hin und her, während das Schiff von immer größeren Wellen getroffen wurde. "Langsam fange ich an, mich zu fragen, ob irgendjemand auf diesem Schiff überhaupt etwas von der Suppe haben will. Und wenn, wird sie ihnen warscheinlich sofort wieder hochkommen." sagte Salem, der selbst ein wenig seekrank war.
Wenige Minuten später war die Suppe fertig. Salem löschte das Herdfeuer, und er und Celeste ergriffen den Topf mithilfe von dicken Handschuhen, die er glücklicherweise in einer der Schubladen gefunden hatte, an den beiden kochend heißen Griffen und trugen ihn ins Esszimmer. In der Mitte des langen Tisches befand ich eine Mulde, in der der Topf vor dem Schwanken des Schiffes sicher war.
Schnell wurde auch der Tisch gedeckt, dann sagte Salem: "Wir können die anderen jetzt zum Essen rufen." Und das taten sie auch. Der Priester ging an Deck (Der Wind bließ sehr stark, aber zum Glück regnete es nicht) und läutete eine Glocke, die er für das Signal zum Essenfassen hielt.
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Ich glaube, es gibt tatsächlich solche Glocken auf Schiffsdecks, und ich habe keine Ahnung, wofür sie wirklich da sind. Real Life writes the Plot!

Altaris

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Freitag, 25. April 2014, 22:12

Wieder zeigte Anning Altaris Erinnerungen von Kurmai - sie verletzte sich und es blutete ziemlich.
Blutmagie? Kam es Altaris in den Sinn. Die nächste Erinnerung. Hellsicht, Weisheit, Weg zur. Weg zur was? Macht? Unsterblichkeit? Mit hoher Wahrscheinlichkeit eines dieser Dinge. In dieser Schrift ging es auf jeden Fall um Kyrian.
Gut, pass auf. Normalerweise weihe ich Leute nicht gerne in meine Pläne ein, aber hier brauche ich deine Hilfe. Wir sollten nichts überstürzen, darum könnten wir sie.. testen.
Anning sendete ihm mehr Bilder, aber vor seinem geistigen Auge schob er diese Bilder zur Seite und malte sich ein eigenes Bild.
Ich werde sie mit etwas überraschen und du musst ihre Gedanken lesen. Daraus werden wir schließen können, auf welcher Seite sie steht.
Er dachte weiter nach. Sollte er sofort alle seine Rückschlüsse offenlegen oder indirekt anfangen? Indirekt war wahrscheinlich besser. So nervös wie Kurmai war, würde sie, vor allem bei Altaris, bestimmt den Köder schlucken.

"Huch!"
Farah stolperte, als eine starke Welle das Schiff traf, und fiel nach vorne auf die Holzplanken des Decks. Ein wenig Wasser kam auch über das Deck - und durchnässte Farah mitsamt Klamotten. Super. Sie bemerkte eine Schiffsglocke - gab es etwa Essen? Hastig stand Farah auf, doch war sie nicht sicher ob man so einfach essen konnte bei solch einem Sturm. Sie harrte noch aus und ging noch nicht unter Deck, sondern wartete an der Tür. Jemand wie Evelin oder Danial würde ihr bestimmt erzählen können, ob man bei so einem Sturm essen konnte. Unter der Erde konnte man solche Erfahrungen ja schließlich nicht sammeln!
"Kill without being caught, and then survive the trial... Sounds eerily similar to the real world."

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Dr. Chiba

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Freitag, 25. April 2014, 22:14

Danial hatte sich nach den Worten Evelins zurückgezogen. Unterdeck. In die Lagerräume. Auf dem Weg war er an einigen Leuten der Gruppe vorbeigekommen,
hatte sie aber wieder mal gekonnt ignoriert. Die Kriegerin musste das Bot steuern, weshalb er gut Zeit für sich haben konnte. Er musste daran denken, dass er
seine Antworten bald bekommen würde. Allerdings schrie sein Will fast wie eine Peitsche auf ihn ein, es jetzt wissen zu wollen. "Geduld... Geduld", murmelte der
Erzmagier zu sich selbst, als er zwischen einigen Fässern saß, in denen Salz mit getrockneten Fleisch aufbewahrt waren. Er wollte allein sein. Irgendetwas in
ihm vermittelte dem Gedächtnislosen das Gefühl, dass es besser so war fürs erste. Nur eine Ratte war seine Gesellschaft. Er kommunizierte mit ihr per Gedanken
und belächelte die meiste Zeit der Konversation, da die Ratte sich freute endlich jemanden zum Reden gefunden zu haben.

Ihr Name war Erikus. Komischer Name, wie Danial fand, doch jedes Lebewesen brauchte einen Namen. Also sagte er nichts dazu, auch wenn er sich wunderte wie
leicht es ihm fiel mit dem Tier zu kommunizieren. Sie unterhielten sich über das Schiff und das Meer. Selbst als die Ratte ihm erzählte, dass sie schon einige Jahre
hier lebte, seit sie in das Loch gefallen war, wusste sie nicht viel über das Meer. Etwas Enttäuscht über sich selbst schmunzelte der Magier, dass seine Barriere
nicht diese kleine Ratte namens Erikus entdeckt hatte. Während ihrer Unterhaltung teilten sich die beiden einige Stücken Trockenfleisch und eine Flasche Rum,
die Danial gefunden hatte. Er war erstaunt, was er alles so aufs Schiff gebracht hatte.

Als die beiden immer mehr vertieft waren in ihr Gespräch war es Erikus, der in eine leichte Panik ausbrach und dem unwissenden Magier erklärte, dass bald ein
Sturm aufkommen würde. Kein einfacher, den sie so einfach durchsegeln konnten, sondern ein gewaltiger, verschlingender Sturm, der alles und jeden in die Tiefe
reißen würde, welcher nicht für ihn bereit war. Hastig leerte Danial den Rum und nahm sein letztes Stück Trockenfleisch, bis er sich aufrappelte und sich mit eiligen
Schritten zum Deck aufmachte. Erikus verschwand wieder in sein "Zuhause" und so trennten sich die Wege der beiden. In Eile stolperte Danial auf der Treppe zum
Deck, doch konnte einen Sturz verhindern. Endlich dann angekommen spürte er, wie die Wellen höher schlugen und immer härter gegen das Schiff rammten. "EVELIN!
Wir müssen die Segel einholen. Dieser Sturm wird uns zerreißen, wenn wir die Segel offen lassen. Und hol alle an Deck!"
Bei seinen Worten bemerkte er gar
nicht das Leuten der Glocke, was wahrscheinlich gut durchs ganze Schiff zu hören war...
Genius by brith,
Slacker by choice~

740

Freitag, 25. April 2014, 22:24

Als Evelin mit dem Boot zum Ufer schipperte, war Kyu fast klar, dass die Meisten eher mit ihr fahren würden, als sich von ihrer Eisplatte transportieren zu lassen. Etwas enttäuscht, sah sie den anderen zu, wie sie langsam das Boot betraten und sich setzten. "Hrm...dann gehe ich eben allein..." Kyuriu sah ziemlich traurig aus, sie fühlte sich ausgeschlossen von allen. Keiner hatte auch nur in Erwägung gezogen, mit ihr überzusetzen, aber vielleicht war sie auch selber Schuld. Erst ihre merkwürdigen Kommentare gegenüber dem Priester, dann ihre Aufmüpfigkeit gegenüber Danial und nun auch noch der Eis-Trip zum Schiff. Einige dachten wohl, sie würde nur angeben wollen, dabei wollte Kyu nur helfen. "Nun denn... ich nehme dann nur Siela mit. Wir sehen uns an Bord..." sagte Kyu leise. Sie schnappte sich die kleine Siela, hielt sie in ihrem rechten Arm, damit sie nicht von der Eisscholle fiel und beförderte sich und das Fuchsmädchen zum Schiff. "Ich hoffe du hattest nicht zu sehr Angst?" fragte die junge Frau. Siela war die ganze Zeit über ziemlich ruhig gewesen, also beschloss Kyu nichts weiter zu sagen, sondern zu warten, bis sie sich beruhigen und selbst mit ihr reden würde.

Kaum waren die anderen angekommen, stellte sich Evelin ans Steuer und gab Anweisungen an jeden in der Truppe aus.
"Kyuriu, Shja, Siela und Mordain, ihr kümmert Euch um die Segel." Das wäre kein Problem, wenn Kyu jetzt wüsste, wie so etwas funktioniert. Unter der Erde gab es keine Schiffe und woher sollten die 4 gelernt haben, wie man mit Segeln umgeht? Noch etwas zurückhaltend wandte sie sich an ihre Mitstreiter. "Mordain, Siela, Shja? Wisst ihr, wie man so was macht?"

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