Evelin blieb abrupt stehen. "
Du traust mir nicht.", erwiderte sie leise und wandte sich Ethan zu. Sie schien auf einmal ernst zu sein.
"Ich habe nie vor gehabt, die Armee irgendwie mit einzubeziehen. Meine Anonymität hat ihren Sinn, ich will sie auf jeden Fall wahren. Und für den letzten Spruch:" Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und hob ihre Hand. Auf einmal brannte Ethans Wange sehr stark und färbte sich rot, außerdem schaute er nach links. Sie hatte ihm eine Ohrfeige gegeben!
Dann sprach sie weiter. Ihre Stimme zitterte leicht, er schien sie mit seiner Bemerkung echt verletzt zu haben. Hatte er da etwa einen wahren Kern getroffen? Trotzdem sah sie sehr mitgenommen aus.
"Wenn du wirklich so über mich denkst, und glaubst, ich hätte mich und meine Handlungen nicht mehr unter Kontrolle und im Blick, dann möchte ich, dass du die Gruppe jetzt und auf der Stelle sofort verlässt. Was mich nicht davon abhalten wird, deine Schwester zu retten."
Sie machte eine kurze Pause und setzte hinzu:
"Ich bin nicht Kyrian. Ich kann nicht wissen, was die Handlung A an Position B ausrichten wird. Ich bin nicht Assagar, der sich einen Scheiß um das Schickal der Menschen kümmert, weil er das alles schon mal erlebt hat. Ich bin nur eine verzweifelte uralte Frau, die seit Jahrtausenden dafür kämpft dass das, was inzwischen schon passiert ist, rückgängig gemacht und nicht noch verschlimmert wird. Kann sein, dass ich dabei auch nicht genug in die Gruppe vertraue - wie gesagt, ich bin nicht Kyrian, so gelassen bin ich nicht, aber der hat auch nicht sein Volk sterben sehen, und ich bin sicher nicht die Vernünftigste." Sie sah ihn kurz abschätzend an.
"Aber ich bin verdammt nochmal nicht ehr- und kopflos." Sie richtete sich auf und warf ihre Haare zurück, sah Ethan mit einer Spur aus gewonnenem Stolz an, den sie durch das Sprechen wiederbekommen hatte. Viharas versteckte sich hinter einer Ecke, und lauschte, sah sie aus den Augenwinkeln. Doch sie sagte nichts. Sollte er doch tun, was er wollte.
"Ich bin Evelin de la Lucidité. Glaubst du etwa, der Tod eines Dämons würde mir den Mut nehmen das zu tun, was ich für richtig halte? Anderen zu helfen? Ich denke nicht." Sie lächelte in sich hinein. "Nicht, wenn er es auch so gewollt hätte."
"Naja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Er kämpft gut!" Sagte Farah und sah Raisen dabei irgendwie skeptisch an. Yinyué konnte nicht anders. Sie trat zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr: '
Ich habe einen Wunsch von ihm frei. Jeden Wunsch. Ich kann ihn also entweder davon abhalten, noch jemanden zu töten, oder ihn mal so richtig schön gehörig blamieren. Oder beides.' Sie grinste und kicherte, sah dabei zu Raisen. Dieser sagte in dem Moment etwas, aber das überhörte sie total. Dann trat sie zurück. Sah Pressa an. "I
ch.. habe Narois auch gekannt.", ein Schatten huschte dabei über ihr Gesicht.
"Sie war.. wohl die beste Tante, die ich haben konnte. Aber vielleicht können wir ein anderes Mal darüber reden?" Das Thema bedrückte sie sehr, doch sie versuchte wieder zum Lächeln zu finden. Valvatorez war auch zu ihnen getreten.
"Wusstest du, dass er uralt ist? Eigentlich müsste er stinken!", sie deutete scherzhaft zu dem Mann und grinste Farah blöd an.
"Und dabei verheimlicht er uns die ganze Zeit etwas in seinem Notizbuch!"
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