Die Söldnerin, die vor Mordain stand, betrachtete nachdenklich seine Hellebarde. Vielleicht dachte sie darüber nach, ob ein Angriff mit einem Säbel gegen Mordains Waffe doch nicht so schlau war. Dann zuckte sie mit den Schultern und warf sich in einem ungelenken Sprung auf ihn, benutzte dabei ihre Waffe wie eine kleine Axt. "Hyyaaaa!", schrie sie laut.
Evelin beobachtete den Kampf hin- und hergerissen. Auf der einen Seite war da Farah, die in diesem Moment von fünf Söldnern und Söldnerinnen überwältigt und zu Boden gerissen wurde, auf der anderen Seite Raisen, der sich von zwei Angreifern bedrängt sah und ebenseits zu Boden ging. Während die Kriegerin darüber nachdachte, wem sie helfen sollte, wich sie der Frau aus, die sich auf sie gestürzt hatte. Sie war ziemlich plump und überhaupt hatte sie den Eindruck, dass die Söldner nicht sehr erfahren waren. Ihre Angriffe waren einzig und allein deshalb eine Gefahr, weil sie das Überraschungsmoment für sich hatten.
Die Söldlinge um Farah herum fackelten nicht lange und griffen zu mehreren an. Während einer von ihnen Farah den Griff seines Säbels gegen die Schulter rammte, hackte ihr ein anderer mit dem Säbel in die Kniekehlen.Farah fiel zu Boden.
Raisen dagegen richtete sich, konnte Evelin beobachten, wieder auf. Die beiden Söldner ihm gegenüber grinsten sich noch immer an bevor sie sich aufteilten und einer hinter den Jungen sprang, der andere von vorne auf ihn zustürmte und ausholte, um ihn mit seinem Knüppel anzugreifen.
Evelins Gegnerin stach zu. Evelin konzentrierte sich und wich in einer eleganten Bewegung zur Seite aus. Sie war zwar fertig und wirklich ziemlich kaputt, aber um derartige Tölper zu besiegen... Sie drehte der Frau mit einem Ruck die Hand um und brachte sie zum schreien. "Gib auf.", zischte sie ihr zu und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Als die Frau anstalten machte sich zu wehren, schlug Evelin ihr in einer schnellen Bewegung mit der Handseite auf den Nacken. Die Frau klappte sofort zusammen. Evelin lies sie los und richtete sie wieder auf. Um sie herum drehte sich alles. Irgendwie war ihr Tuch verrutscht und die Sonne stach nun ohne Schutz erbarmungslos auf sie ein. Sie hörte jemanden schreien.
Farah wehrte sich am Boden so gut es ging, konnte jedoch gegen diese Überzahl nicht viel tun. Einer der Söldner spuckte sie sogar an, bevor er auf ihre Hand trat, um sie am Boden zu halten. Ein zweiter sprang auf ihre Beine und die Söldnerin lachte hämisch, bevor sie ihren Säbel in des Elfin rechte Hand bohrte.
Evelin atmete einmal tief ein und aus, bevor sie in ihre Richtung rannte. Ungewöhnlich schnell stand sie auf einmal vor Farah, und hielt die fünf Söldner davon ab, ihr weiteres anzutun. Evelin keuchte, während sie darauf wartete dass die Sterne aus ihrem Blick verschwanden, um wieder mehr sehen zu können. Jetzt in Ohnmacht zu fallen wäre äußerst unpraktisch! Sie parierte klirrend den Säbel eines Mannes und wich einem weiteren Angriff aus. Fünf Gegner.. auch nur eine Herausforderung mehr. Sie lächelte grimmig und achtete multitaskingtalentiert darauf, nicht auf Farah zu treten, während sie über ihr stand.
Kyu ritt in ziemlich schnellem Tempo auf die andere Seite der Düne. Der Söldner hielt die fest auf sein Pferd gedrückt und schnaufte, da ihn diese Aktion anscheinend ziemlich anstrengte. Einige Momente später lies er seinen Gaul im Trab laufen und das Katzenmädchen erblickte etwas, mit dem sie wirklich nicht gerechnet hatte: Hinter der Düne, ungefähr 300 Schritt weit entfernt, waren SKLAVEN! HUNDERTE! Nein. Sie blinzelte. Doch nur .. dreißig? vierzig? Es war schwer abzuschätzen. Aber es waren mehr Slaven als Söldner, soviel war klar. Zusammengepfercht drückten sie sich alle auf zwei verschiedene Haufen, Männer und Frauen getrennt, kaum mehr als Lumpen am Leib, von der Sonne gerötete Haut und ziemlich elend aussehend. Ihre Hände und Füße waren mit Ketten und Seilen umschlungen, sodass sie sich zwar frei bewegen aber nur mit Behinderung fortsetzen konnten. Um die Sklaven herum standen weitere Söldner, fünf Stück, die Kyu interessiert betrachteten, aber ansonsten nicht weiter reagierten. Vier Kamele trugen Pakete auf dem Rücken und vier weitere Kamele waren mit weiteren Söldnern bestückt, von denen einer besonders bewaffnet war und violette Kleidung trug. Zwei Zelte waren gerade dabei aufgebaut zu werden (von weiteren Sklaven).
Kyus Söldner blieb nun vor einem der wichtig aussehenden Männern stehen und sagte etwas zu ihm auf einer Sprache die sie nicht verstand. Er klopfte dem Mädchen auf den Po (sie lag mit dem Baum zuunterst auf dem Pferd vor ihm) und lachte dreckig. Der Mann ihm gegenüber grinste und entblößte eine Reihe schwarzer Zähne.
Die Gegner vor Salem nutzten sein Zögern aus und griffen an - hörten aber sofort auf, als eine Stimme hinter ihnen lauter wurde. "Die gehören mir!", rief ein berittener Reiter, scheinbar der Anführer der Söldner aus, und trabte auf den Priester zu -er schneller und es schien, als würde er im Galopp Anlauf nehmen um einen der Drei (Salem, Siela oder Celeste) mit seinem breiten Schwert zu erwischen. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er näher kam. Ausweichen war möglich, allerdings wäre es wahrscheinlich hilfreich, sich zu ducken. Der Reiter kam immer näher.
Akiras Gegner hingegen war platt. Ziemlich. Der Söldner rauchte und lag ziemlich überwältigt im heißen Sand. Von ihrer Position aus hatte die junge Dracone gute Sicht auf die Szenerie.
Shjas Gegner brüllte ihm genauso stark etwas entgegen und passierte seinen Angriff - bis auf seinen letzten. Shjas improvisierte Waffe blieb an seinem Kettenhemd hängen und zerrte ihn dadurch näher an den Troll heran. Man konnte seinen ausgesprochenen Schweißgeruch und seinen schlechten Atem riechen, als er stöhnte um wieder vom Troll wegzukommen.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nadzieja« (30. April 2014, 23:09)