Die Musik wechselt je nach Gesehen und Charakter. Wer ein tieferes Erlebnis haben will, sollte sie beachten.
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Es dauerte nicht mal einen Wimpernschlag, bis Danial sich endlich in seinem alten Turm befand. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf den Platz. Jedoch
war seine Aufgabe gerade eine andere. Hastig öffnete er alle Schubladen. Blätterte durch unzählige Papiere. Verbrannte einige, andere versteckte er oder
quetschte sie in seine Robe. Er eilte. Auch die Bücherregale ließ er nicht aus. Die Zwerge durften niemals alles erfahren, was in diesem Raum passiert war.
Der Erzmagier wusste, dass sein grobe und rustikale Suche nach Papieren und Schriften nicht gerade fein war und vorallem nicht lautlos. Er hatte also nicht
ewig Zeit. Gehetzt wie ein Pferd, welches eingespannt in einer Kutsche war huschte er durch den Raum und vollrichtete seine Arbeit. Einige Werke aus den
Regalen vielen seiner Suche zum Opfer und auch einige Formeln und Zauberansätze, die weit hergeholt waren, aber kurz vor der Vollendung standen, verloren
an diesem Tag ihre Seele.
Der Raum glich einem Schlachtfeld nach nicht einmal einer halben Stunde. Über lagen Bücher und Schriften. Stempel und Werkzeuge. Tinte benetzte den feinen
Teppich, der so wertvoll war wie das Sonnenlicht, was keiner mehr erblickt hatte seit vielen Jahren. Die wenigen Stühle lagen quer im Raum verteilt und ein Regal
gesellte sich flach zu ihnen, dessen Inhalt wie eine Berg aus Leichen sich vor ihm ergötzte. Danial versiegelte den geheimen Zugang und vernichtete alle Anzeichen
das je etwas mit der Wand hinter dem Regal geschehen war.
Aber das würde nicht reichen. Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit, dachte der verzweifelte Mann und blickte wild um sich. Natürlich wenn die Wachen den Raum
so vor finden würden, gäbe es einen Bericht. Aber keine Panik. Es brauchte eine größe Flamme als das. Ein Feuer. Ein Leuchtfeuer...
*
Immer größer wurde der Andrang von Leute auf dem Platz. Der bartige Erfinder rieb seinen Bart und leerte seinen Krug voll Met. In den heiligen Hallen. Immer innersten
Punkt, hatte sich die Ratsmitglieder versammelt und schon einen Toast auf ihn ausgesprochen. Er war nicht zufrieden mit den Ereignissen. Er wusste genau, dass Danial
der richtige für den Job gewesen ist. Aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern.
"Hahaha! BRUDER! Das ist ein wundervoller TAG! Endlich sind wir diesen verlausten
Menschen los mit seinem Funkelstab!"
Dromnier. Sein kleiner Bruder. Nicht viel in der Birne, aber trinken konnte er wie zwei Zwerge zusammen. Er war ein Krieger. Kein Denker. Doch für den Kampf waren sie
nicht bereit. Und würden es sicher auch niemals sein. Die meisten Zwerge waren zu sehr darauf bedacht ihren Reichtum zu häufen. Als der kleine Bruder ihn so von hinten
überfiel mit einem Arm nun auf seiner Schulter abgelegt, verlor er den nachdenklichen Blick über die feiernden Gäste auf dem Platz und ein spielerisches Lächeln nahm auf
seinem Gesicht platz.
"Du solltest dich zügeln, kleiner Bruder. Wir haben einen langen Abend vor uns."
"Ach WAS?!" Bei seinen Worten trank der etwas breiter ausgefallene Zwerg und seinen verdreckten Gesicht von der Arbeit in den Minen, seinen Krug in einem Schwung aus
und brach in großes Gelächter aus.
"Nur weil du nie deinen Pakt mit der süßen Schönheit gemacht hast, solltest du mich nicht bremsen. Ich und der Alkohol sind Feuer und
Flamme für einander!" Es dauerte nicht mal eine ganze Minute, bis der Krug wieder gefüllt und entleert war. Allerdings war Gundarf nun wieder unter sich. Seine Artgenossen
und Ratsfreunde beschäftigten sich mehr mit dem Verbrauch der edlen Brennstoffe, als mit ihm. Genug von dem ganzen und darauf bedacht den Leute die Zuversicht zu
geben, die sie brauchen würden, stolzierte der wohlhabende Erfinder aus der heiligsten Halle und machte sich auf den Weg zum Platz. Sofort folgten ihm zwei Leibwächter
als er die Halle verließ, welche die gleiche Statur hatten wie der bartige Mann in edle Rüstungen gezwengt und wichen nicht von seiner Seite.
Es dauerte nur einige Minuten, bis der neue Aufseher am Haupttor ankam und sich ein weiteres Dutzen an Leibwächtern um ihn getummelt hatte. Er mochte das ganze nicht.
Danial hatte nie solch einen Schutz bekommen. War es so unsicher, Aufseher zu sein? Der Zwerg seufzte und versteckte die dunklen Gedanken tief im hintersten Kämmerchen
seiner wirren Gedanken, als dann endlich sein Blick wieder auf des Fest viel. Die Leute waren schon froh im Gange. Gelächter und Gesänge schallten immer wieder ohne Scheu
aus den Massen heraus. Gundarf schmunzelte bei dem Anblick. Es war genau wie bei den Festen von Danial. Wenn die Leute ohne großen Grund zusammenkamen verstand sich
ein jeder darauf ausgibig zu feier.
"Öffnet das Tor", sprach der Aufseher und seine Wachen taten wie befohlen.
Ein kurzes Raunen ging durch die Gäste, welche sich näher am Tor befanden und nun endlich den rotbärtigen Zwerg mit löwenhafter Mähne in einer feinen Gadrobe aus dem Tor
stolzieren sahen. Sofort holte man einen Stuhl und baute ein kleinen Bereich für den Aufseher auf, welcher sichtlich sich geschmeichelt fühlte und bei einem kleinen Missgeschick
einer Elfin, die gerade dabei war mit einem männlichen Artgenossen eine Tisch herbei zu tragen, ihrem Partner das Tischbein auf den Fuß setzte. Gemütlich setzte sich der etwas
kleine Zwerg für seine Abstammung auf den edlen Stuhl und erwartete nur Speis und Trank, welcher sofort auch kam.
"Es wird wohl Zeit", murmelte der Erfinder zu sich und rappelte
sich auf den Stuhl auf, hob seinen Krug und gab den Klang seiner rauen Stimme hallende in die Masse:
"Es ist mir eine Ehre euch alle hier zu sehen. Es freut mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt und euch gut amüsiert. Nun denn will ich teilnehmen an eurer Freude und mich zu euch
gesellen. Leider nur..." Der Zwerg warf einen belustigen Blick um sich.
"... sind diese Herren und Damen etwas Anhänglich. Entschuldigt, dass ich euch so nah und doch so fern bin.
Ich möchte nicht, dass ihr von mir denkt ich seie etwas besseres. Ich bin nur euer Aufseher. Ich bin eure Stimme. Doch bin ich immer noch ein Zwerg. Und was wir Zwerge auf jedenfall
können, ist ein gutes Fest feiern! Deshalb: Genießt den Abend und lasst uns unsere Freude miteinander teilen! AUF UNS!"
Viele Stimmen folgten seinen Toast und mehrere Krüger erschütterten den Boden. Auch der des Aufseher traf ihn hart und zerschellte in viele kleine Holzstücke. Es war Tradition
der Zwerge bei einem großen Trinkspruch ihre Krüger auf den Boden zu schmettern. Es brachte Glück. Ihrer Aussage nach. Als die große Ansprache verblasste und der rothaarige
Zwerg sich wieder auf seinen Stuhl normal setzte, kehrte wieder wildes Freudenfeuer in allen Leuten ein. Die Gespräche vermischten sich wieder und egal, ob alt oder jung. Alle
feierten ausgibig. Einige Minuten später näherten sich einige Künstler dem Bereich des Aufsehers. Eine Elfin gekleidet in weiten Gewändern, die leicht durchsichtig waren. Der
zweite ein Mensch. In seine starken Armen ruhte eine Gitarre. Gekleidet war er wie ein Barde. "Entschuldigt mein Herr. Drüften wir euch vielleicht ein Lied spielen?"
"Nur zu. Es ist ein Fest. Was passt dazu besser, als ein Lied? Hahaha!"
Sichtlich erleichter über Gundarfs Zusage nickte die Elfin ihrem Partner freudig zu und deutete ihn sich auf den Hocker zu setzten, welchen sie mit sich getragen hatte und
nun vor dem Schutzraum des Aufsehers platziert hatte. Ruhig platzierte sich der Barde auf dem Stuhl und stimmte seine Gitarre in Zusammenspiel mit der bezaubernden Stimme
der Elfin und schnell bemerkten die Leute in der Nähe, dass auch die Ohren nun in den Genuss eines Fest kamen. Nach einigen Minuten nickte der Barde stumm und die Elfin
schloss einen Moment die Augen atmete tief durch, als sie mit einem Fingerzeichen den Takt anstimmte und beide mit ihrem Instrument der Freude anfingen die Leute zu
verzaubern...
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Genießt den letzten Song einfach.