Mord in Palermo

"Nichts leichter als das, soso..", erwiderte Kyrian trocken und schmunzelte leicht. "Nein, natürlich sprechen wir hier nicht von Dämonen auf Nifel. Wenigstens dort sie sie noch nicht - und der Lichtkristall wurde auch nicht von ihnen eingenommen. Ni-fel. Wir sprechen hier von dem Kontinent der Drachen, weshalb ist der Kristall also in wohl Gefahr?", holte Kyrian aus und öffnete die Tür.
"Alle bereit? Dann lasst uns nun wirklich aufbrechen." Der Hellseher trat aus der Tür und sah sich auf der Straße prüfend um, bevor er die Gruppe anführte. "Drachen sind sehr.. eigensinnige Geschöpfe. Man könnte sogar sagen.. doppelt so reizbar wie jeder nervtötende Dämon. Nichts gegen dich, Kurmai.", fügte er an und wuschelte der kleinen Dämonendame neben ihm durch die Haare. "Und stets sehr neugierig und besitzergreifend - besonders was magische Dinge angeht."


"Boah... was soll das? Geht's dir nicht gut?!" "Oh Verzeihung. Tut mir Leid. Autschi, äh." "JA. Schon gut." Yin schaute Kyu verwundert an, doch da wurden sie auf einmal beide von einer Farahwelle überrollt. "Yin kann doch auch nichts dafür, dass sie dir auf den Fuß getreten ist! Mach sie dafür doch nicht verantwortlich! Denkst du, sie würde jemandem absichtlich Schmerzen zufügen, der kein Dämon oder böser Mensch ist? Dass ich nicht lache! Weißt du, im Waisenhaus..." "Nanana.. das ist doch jetzt nicht so schlimm, Farah. Mach keine Torte aus einem Keks!" Yin hielt ihrer Freundin rechtzeitig den Mund zu, bevor noch mehr unsinnszeug rauspurzeln können. "Ich hab es nicht so gemeint und Farah auch nicht so.", sah sie das Katzenmädchen entschuldigend an. Da verließ Kyrian irgendwie den Raum - er hatte wohl eine erklärung abgegeben, denn die anderen um sie herum nickten als Antwort teilweise. Hä? Was ging ab? Über den Streit hatte sie Salems Frage gar nicht mitbekommen.

"Oh apropos Kekse...", Yin schlüpfte noch schnell hinter die Theke und holte sich eine Dose vom Schrank, in der sie am Tag zuvor eben solche entdeckt hatte. "Komm die nehmen wir noch schnell mit, ja?", flüsterte sie den Mädchen verschwörerisch zu um den Wirt nicht zu wecken.


@DancingMoon:


@alle anderen

Auf dem Weg durch die Straßen der Stadt sprach Salem den Hellseher an. "Ich weiß nicht, ob du die Steckbriefe schon gesehen hast, aber... Evelin wird ebenfalls gesucht. Schwere Körperverletzung, Befreiung von Terroristen, Gedankenkontrolle... weißt du, was mit ihr los ist? Warum sie so etwas furchtbares tun würde?" Kyrian musste bitter auflachen. "Fürchterlich? Das nennst du fürchterlich? Evelin hat schon weitaus grausigeres getan als ihrem ältesten Freund einen Säbel durch die Brust zu stoßen.", er seufzte und warf einen Blick nach hinten, um zu kontrollieren, ob alle mitkamen. Sie waren eine ganz schön auffällige und große Gruppe. "Das sie Hamatora befreit hat.. nun, ich kann nicht in ihren hübschen Kopf schauen, aber ich denke sie könnte vorhaben, sie auszubilden oder dergleichen.. das werden wir schon noch frühgenug erfahren.", er kontrollierte die nächste Straße und führte die Gruppe durch verschlungene, fast leere Gassen zügig aus Dulluas hinaus. "Warum sie allerdings so unglaublich fies zu Ethan war... nun, eine kleine Sadistin war sie immer schon. Ich hoffe er erholt sich schnell. Ob Hamatora nun hier rumsitzt oder ein bisschen Dämonenblut vergießt..", er ließ den Satz unvollendet. "Wovor hast du Angst, Ethan? Evelin ist zutiefst verstört durch Altaris' Tod, ich habe gewusst, dass sie es kaum verkraften würde - aber so lange sie keine Massenmorde anfängt, können wir noch froh sein." Er machte eine Pause und fügte leise hinzu. "Sorgen mache ich mir nur um die Tatsache, dass ich ihren Angriff auf mich nicht vorhersehen können. Sollte sie also noch etwas mit mir vorhaben - ich könnte es nicht erkennen.", er sah Salem ernst an und achtete darauf, dass nur er den letzten gesprochenen Satz mitbekam.
Sarkastisch setzte er hinzu: "Vielleicht werden ja demnächst meine Fahnungsposter neben die von ihr gehängt, je nachdem, ob Ethan noch eine Aussage machen konnte, oder nicht."


@Night Zap:


Yin schüttete die Kekse gleichmäßig in ihren und Farahs Rucksack. "Ich glaube alles andere Essen ist in der Küche.. aber die anderen sind schon alle weg, meinst du wir holen sie noch ein? Ich weiß nicht wo Papa hin will..", sagte sie nachdenklich und stellte die Dose wieder mit einigen Verrenkungen auf dem Schrank ab.

Salem antwortete nicht mehr und nach einer Weile verließ die Gruppe die Stadt. Insgeheim atmete Kyrian auf, als sie auch das letzte Haus hinter sich ließen und er die Gruppe in einen verwinkelte Höhlengang lotste.
Der Weg durch die Höhlen war ziemlich langweilig und ruhig - sie trafen niemanden außer ein paar Ratten und wenn sie hier auf jemanden stoßen würden, dann wäre der oder diejenige wohl auch schon lange im Vorraus darüber informiert... denn die Schritte von knapp einem Dutzend Leute konnte man nicht überhören.

Nach gut zwei Stunden Fußmarsch - sie hatten keine einzige Pause gemacht und waren stattdessen immer tiefer in die Höhlen gestiegen - kamen sie in eine riesige Höhle, die einigen von ihnen vage bekannt vorkam. Sie waren schon mal hier gewesen, als sie ein gewisses Schiff bestiegen hatten... doch entweder war dies ein anderer Teil der Höhle oder sie hatte sich in der Zwischenzeit komplett verändert - der Lichteinfall von einem Spalt in der Decke war winzig und beleuchtete nicht mal teilweise das Wasser, was sich in der Mitte der Höhle befand. Stattdessen wirkte die Höhle ziemlich kalt und... verlassen. Kyrian blieb an Rande des Wassers stehen und ging etwas auf und ab. Er schien etwas zu suchen.
Yin, die ziemlich platt war und frohr, zog sich ihren Stoffmantel enger um den Leib und stellte sich neben ihren Vater. "Was machst du da?", fragte sie wenig clever und sah ihn missmutig an. Sie hatte Huuunger...
Kyrian antwortete ihr nicht direkt sondern schob sie sanft weg. "Geh vom Rand weg, sonst wirst du nass.", warnte er sie und lief weiter am Rand des Höhlensees.
"Dann eben nicht..", Yin seufzte und ging zurück zu den anderen. Dabei stolperte sie und ein Keks rutschte ihr aus der Tasche. Er fiel vor ihr auf den Boden, sie hob ihn auf und betrachtete ihn kritisch. Ihr Blick fiel dabei auf Matthew, der irgendwie in Gedanken versunken dastand. "Alles okey, du?", sie überlegte woher sie ihn kannte, dann fiel ihr das unangenehme Treffen in Eisenwall ein. Oh. "Willst du einen Keks?" Sie hielt ihm den sauber geklopften Cookie hin.

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