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1 201

Dienstag, 14. August 2018, 22:00

Noire gab Rhord ihr Wort. Dabei gab sie zu, dass es zwar nur Worte seien, sie aber dennoch alles in ihrer Macht stehende tun würde. Dass er im Gegenzug auch einfach angelogen werden könnte, hatte der Dämon hierbei gar nicht bedacht, die Möglichkeit hatte er übersehen, doch er hatte das Gefühl, dass sie die Wahrheit sagt. Jetzt fehlt ihm zwar noch das Wort des Rests, die hat er jedoch dummerweise nicht gleich mitgefragt, was er jetzt aber lieber mal bleiben ließ.
Einen Moment später, war es Amen, der ihn dann ansprach. Der weißhaarige Junge entschuldigte sich bei ihm. Der Dämon musste jetzt erstmal überlegen, was er darauf antworten könnte, denn das kam jetzt etwas unerwartet. Sicher, die Zweifel, ob die Schuld allein bei ihm lag hatte Siakin ihm schon genommen. Schließlich entschied er sich aber einfach das zu sagen, was ihm gerade dazu einfiel.
"Angenommen. Und sorry dafür, dass ich nicht gesehen habe, dass ich deinen Stolz verletzt hatte."
Rhord sah ein, dass er Amen wohl etwas mehr hätte erklären sollen, wie Training früher für ihn ausgesehen hatte.
"Sollte das nochmal passieren, könntest du mich dann vorwarnen?", bat er dann schließlich den Jungen noch.
Er war sich nicht sicher, was beim nächsten Mal passieren würde, würde sich sowas wiederholen. Jedenfalls würde er sich wohl nicht mehr alleine sich selbst die Schuld geben, wenn es nicht offensichtlich doch der Fall sein sollte.
Somit könnte man dies zumindest versuchen zu vermeiden.

Der Dämon schien auch nichts einzuwenden zu haben, wenn auch erst nach etwas, was wie eine Denkpause aussah. Damit blieb nur noch Brandon, welcher nun meinte, dass er bekommen könnte, was er suche, wenn er noch diesen Abend losreisen würde. Er müsste seiner Meinung nach dann auch rechtzeitig in Pysajel zurück sein.
Das klang nach einem Plan, doch Lauriam musste da noch etwas nachhacken, er brauchte mehr Informationen.
"Was genau hast du vor? Gibt es irgendwelche Risiken, weswegen du es doch nicht rechtzeitig schaffen könntest?"
Und mit rechtzeitig meinte der Spezialagent, sobald alle in Pysajel abfahrbereit sind und das nächstbeste Schiff nach Iridae abreisen möchte. Es wäre problematisch und für alle, die auf Iridae etwas zu tun haben obendrein noch stressig, wenn er es nicht rechtzeitig schaffen würde, einfach weil er den Zeitaufwand überschätzte. Dafür brauchte das Schwarze Hand-Mitglied diese Informationen.
Außerdem könnte er somit abschätzen, ob Brandon abgehauen ist, wenn er zulange braucht. Wobei das zu bezweifeln wäre. Brandon ist alleine äußerlich zu auffällig, als dass er auch nur die Chance hätte sich vor der Schwarzen Hand zu verstecken.

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Dienstag, 14. August 2018, 22:39

Meyrani lag in ihrem Bett in einer Herberge und starrte in die Decke. Sie musste erstmal das verarbeiten, was sie am Tag erlebt hat, mit ihrem Vater:
Meyrani zitterte. Da stand sie also, mit dem Klinge an ihres Vaters Hals, ein absolut merkwürdiges Gefühl. Irgendetwas in ihr, wahrscheinlich gebeutelt von der Wut und ihrem Frust über ihn wollte das Blut aus seinem Hals laufen sehen – das Leben dieser mittlerweile doch bemitleidenswerten Kreatur ohne Ehre, Besitz und Perspektive beenden. Aber nein, dazu war sie nicht hier. Was für ein kurzer dämlicher Moment, der Meyrani aus der Fassung brachte. Als wäre das nicht genug der Verwunderung gewesen fand sie sich auf einmal in der kräftigen, haarigen Umarmung der Affengestalt, die ihr Vater, war wieder. Überwältigt mehr vom Gefühl als von der körperlichen Kraft, ließ Meyrani ihre Waffe fallen.
„Es … es tut mir leid, Tochter …“, erklärte der kräftige Mann; derweil rann im Licht wunderschön schimmernde Flüssigkeit die Wangen des großen Mannes herunter. Aber er war damit nicht allein, auch Meyrani konnte sich nicht zurückhalten. Langsam, so sanft es ihm möglich war, löste er die Umarmung. „Ich denke, wir haben uns viel zu sagen.“, erklärte Brandon und lächelte Meyrani an. Meyrani nickte. „Aber nicht hier.“, fügte der Ex-Ritter an und verließ mit ihr die Herberge.

Brandon führte Meyranie an einen Ort, der so schön war, dass Meyrani gar nicht gedacht hätte, dass es so einen nahe von Kilius-Stadt gab.
„Meyrani, ich möchte, dass du eine Sache weißt …“, erklärte Brandon als er ihr auf die Schulter fasste. „Glaube bitte nicht, ich wollte dich nicht wieder sehen … aber die Situation ist schwierig. Ich wollte nicht, dass du mich siehst. In diesem Zustand.“ Meyrani verstand schon, weshalb. „Wie geht es der Familie?“, fragte Brandon. Etwas gedämpft gab die junge Frau zu Antwort: „Nun, den Umständen entsprechend. Der Orden war gütig, er hat uns weitestgehend unseren Status gelassen. Darren studiert, Raflesia und Elathos leben glücklich. Aber Colerim ... ist seit einem Jahr verschwunden, irgendwo auf der Jagd nach diesem Drachen …“ Die junge Frau überlegte, ob sie mit der letzten Information zurückhalten sollte oder nicht, aber sie empfand es als ungerecht, ihren Vater zu belügen. „Und Mutter ist wieder verheiratet.“ Diese Nachricht traf Brandon sichtlich, aber er schien alles herunterspielen zu wollen. „Mutter war schon immer der Meinung, das Leben müsse weiter gehen.“

Langsam schien Brandon jedoch ungeduldig zu werden, bemerkte Meyrani. „Aber du bist doch nicht nur hier, um mir von Mutters neu gefundenen Glück zu erzählen. Was liegt dir auf dem Herzen, meine Tochter?“
So recht wusste nicht, wie Meyrani das verpacken sollte, darum platzte sie direkt damit heraus: „Ich will dich nach Hause holen.“ Ganz offensichtlich war der Affenmensch komplett vor den Kopf gestoßen. „Das ist unmöglich und das weißt du, Meyrani. Schau mich an, ich bin nicht mehr der ehrenwerte Fürst, der ich einst war. Und ich bin daheim nicht mehr willkommen. Darren und deine Mutter hassen mich wahrscheinlich.“ „Nein, das glaube ich nicht!“, widersprach Meyrani heftig, Brandon schüttelte mit dem Kopf: „Vielleicht kennst du die beiden nicht so wie ich. Aber nichts kann mehr so wie früher werden. Brandon Ronindar kann nie wieder existieren. Dieser Pakt hat ihn endgültig vernichtet.“ Meyrani wollte so leicht nicht aufgeben, die ersten Tränen bildeten sich langsam und bahnten sich ihren Weg die süße Wange herunter: „Nein, nein, das akzeptiere ich nicht! Es gibt bestimmt eine Möglichkeit, dich von diesem Dämon zu scheiden!“ Brandon winkte ab: „Es gibt nur einen einzigen Weg und der führt über das Schuppenviech.“ Meyrani verstand, dass Epidaemus, dieser Drache gemeint war. „Und Colerim jagt ihn!“ „Du musst ihn davon abhalten, den Narr! Colerim stürzt sich damit nur ins Verderben und retten kann er mich nicht. Das muss ich schon selbst tun.“ Meyrani verstand, dass sich Brandon um seinen Sohn sorgte, aber wusste er Colerims Einsatz nicht zu schätzen?! „Wie kann ich dir helfen, Vater?“ „Ich weiß es nicht. Wirf ein Auge auf die Familie oder finde Colerim. Aber gib den Gedanken an eine gemeinsame Zukunft auf Meyrani, du tust nur dir selbst weh.“
Meyrani drehte sich um. „Ich werde mich drum kümmern, aber ich gebe nicht auf. Lass uns nach Epidaemus einfach alles hinter uns lassen und in Frieden irgendwo auf Aloria ein neues Leben anfangen!“
„Frieden finde ich auf Aloria nicht mehr.“



Wütend schlug Meyrani auf ihr weiches Bett. Warum kann ich keine glückliche, intakte Familie haben?

Brandon sah sich erneut mit Fragen konfrontiert. "Was genau hast du vor? Gibt es irgendwelche Risiken, weswegen du es doch nicht rechtzeitig schaffen könntest?" Daraufhin erklärte Brandon: "Ich will mir vom Schmied Diemenkrasha ein Dämonenstahlschwert anfertigen lassen. Der Informant sagte mir nicht viel dazu, nur wo ich ihn finde und dass er mir die Waffe nicht ohne weiteres schmiedet. Womöglich muss ich mich noch irgendwie beweisen. Aber genaueres weiß ich nicht."
Derweil wurde Amen Zeuge einer großen Versöhnung - Rhord und Amen haben sich wohl irgendwie zerstritten gehabt davor. Wie auch immer. Im Prinzip war das auch egal, aber ihm fiel auf, dass es bereits Reibereien zwischen Noire und Korina gab. Nachtragend waren wohl alle nicht.


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Mittwoch, 15. August 2018, 00:32

Brandon hatte in Iridae nichts zu tun, er musste stattdessen nach Syvicis. Er sagte, er könne auf seinem Pferd noch heute Abend abreisen, um zu erledigen, was zu tun war, und sich dann in Pysajel wieder der Gruppe anschließen. Und was genau hatte er zu tun? Einen Schmied wollte er finden, der ihm ein Schwert aus Dämonenstahl schmieden könnte.
"Eigentlich kannst du dir den Umweg sparen." sagte Korina zu ihm. "Ein Schwert zu schmieden dauert eine Weile. In Iridae besuche ich eine Schmiedin, die unter anderem Dämonenstahl verarbeiten kann. Dort könntest du genauso gut dein Schwert herkriegen, ohne dass dir eine Sanduhr im Nacken sitzt." Brandon erklärte daraufhin aber, dass er auch noch nicht das nötige Dämonenherz besaß. Das war natürlich ein Problem. "Dann pass mal besser auf, dass du noch rechtzeitig nach Pysajel kommst. Wär beschissen, wenn wir am Hafen Zeit verschwenden und dann Noires Vater nicht retten können, weil die SH uns schon wieder an die Leine nimmt." warnte sie den Ex-Ritter.

Nun war ja wohl alles geklärt, bestimmt würden sie gleich morgen früh nach Pysajel aufbrechen, um von da aus ein Schiff in Richtung Iridae zu besteigen. Bevor Korina zu Bett ging, wollte sie noch einen kleinen Spaziergang machen. Es gab nämlich noch eine Sache, die sie in Killius-Stadt zu erledigen hatte, bevor die Gruppe abreiste.
Sieben. Nach so vielen Leben hungerte die Rabenklaue inzwischen. Nur noch fünf Tage, bis es sich an Korinas Blut laben würde. Es bestand zwar die Möglichkeit, dass die Gruppe auf dem Weg nach Süden einigen Banditen über den Weg liefen, die leichte Beute sein würden, aber Korina zählte nicht darauf. Augenscheinlich war die Gruppe nämlich nicht sonderlich wohlhabend, aber sichtbar bewaffnet, da würde kein Wegelagerer, der wenigstens zwei Gehirnzellen hatte, auf die Idee kommen, sein Glück zu versuchen. Und sobald sie auf dem Schiff zu der Inselnation Iridae waren, würde es auch unmöglich sein, mit Morden davonzukommen. Korina musste den Hunger ihres Schwertes also jetzt stillen. Da es sieben Leben verlangte, würde eine Energiespende von Lauriam bestimmt nicht ausreichen, deshalb ging Korina auf Erntetour.
Mit einer kleinen Laterne in der Hand lief sie durch die schmutzigen Gassen in den hintersten Ecken des Untergrundes. Verdächtige Gestalten warfen ihr anfeindenden Blicke zu, hielten sich aber von ihr fern, denn ihn der anderen Hand trug sie ihr schwarzes Schwert. Hier würde sie bestimmt auf ein paar gute Opfer stoßen: Verbrecher, die kein aufrechter Bürger vermissen würde, und deren Tod man für üblich Bandenkriegen oder Selbstjustiz zuschrieb.

"Seht mal an, Männer, da haben wir ja heute was ganz wertvolles gefunden." hörte Korina eine grobe Stimme aus einer Seitenstraße. "Wer so dünne Arme hat, hat noch nie nen Tag in sienem Leben gearbeitet. Kind aus reichem Hause also." fuhr er fort. "Hast dich aus dem Haus geschlichen, um mal einen drauf zu machen, was? Papa wird bestimmt ne Menge Kohle rüberschieben, um dich zurückzukriegen." meinte ein anderer. "Also, wenn du unverstümmelst heim willst, sagst du uns besser mal, wie du heißt, Junge."
Korina war drauf und dran, reinzustürmen, um den jungen Mann zu retten, und schließlich trafen die Zeitgenossen, die ihn bedrängten, genau auf ihre Beutekriterien zu, doch sie hielt inne, als sie diese Stimme hörte:
"Oh, glaubt mir, ich würde liebend gern mal wieder zu meinem Vater zurück, allerdings finde ich auch ohne Maden wie euch zu ihm." erwiderte Séamus höhnisch auf die Androhungen der Verbrecher, "Schmutz wie ihr, deren Verbrechen nur dem Eigennutz dienen, wird er abschlachten."
"Du verlogener Hurensohn, red nicht so über uns!" rief der Anführer der Gangster und wollte wohl zum Schlag ausholen, als er plötzlich in Panik geriet. "Ist der grad geschrumpft? He, was ist die Pfü-AAAAAHH!" Mit einem Schrei endete sein Leben, und Korina mischte sich jetzt auch in den Kampf ein. Als Dämon war Séamus diesen Leuten wohl klar überlegen, da wurde nichts aus der Hoffnung, dass er ein paar ernste Wunden davontrug. Besser, jetzt noch ein paar Leute zu töten, bevor er alle Hirne wegpustete.

Der Anführer war von einem Stachel aus Dunkelheit erstochen wurden, erdolcht von Séamus, der soeben mit dem Oberkörper aus einer Wand lugte. Was darauf folgte, konnte man keinen Kampf nennen, eher ein Massakar, denn gegen zwei starke Gegner wie einen Dämon und eine Serienkillerin hatten selbst diese abgebrühten Schurken keine Chance. Sie besaßen keine besonderen Fähigkeiten und waren im Kampf nicht geübt, sie verließen sich auf rohe Kraft und bedrohliches Auftreten und waren im Angesicht eines richtigen Gegners beinahe wehrlos. Genau die Sorte von Gegnern, wegen denen Korinas Fähigkeiten in den letzten zwei Jahren verkümmert waren. Jetzt konzentrierte sie sich auf schnellere, subtilere Bewegungen, aber sie hatte das nicht mehr antrainiert, weswegen sie dieser Kampfstil im Moment noch verlangsamte. Da musste sie noch hart arbeiten. Während des Kampfes fiel ihr auch auf, dass Séamus die Straßenräuber zwar verletzte, aber nicht tötete. Wahrscheinlich wollte er ganz sicher gehen, dass Korina das Schwert füttern könnte, damit sie auch ja überleben würde, bis seine Schwester frei war.
Schließlich kehrte Ruhe ein in der Gasse, und das Schwert war fast satt, sechs Menschen hatte es soeben niedergestreckt. Séamus kehrte in seine Menschenform zurück und formte Schatten zu einer kruden, beilartigen Schneide, mit dem er die Arme und Beine des Anführers abzuhacken begann. "Ich ess ja normalerweise deine Opfer," erklärte er, "aber du hast mich mal wieder ne gute Weile hungern lassen, da hab ich mir etwas Abschaum der Gesellschaft gesucht, um mich daran zu laben... he, was schaust du mich so an? Du suchst dir Opfer auf die gleiche Weise auf."
Mit verschränkten Armen schwieg Korina einen Moment, bevor sie "Ich hasse es, wenn du recht hast." erwiderte.

Séamus hatte jetzt die Gliedmaßen des Anführers abgetrennt und wickelte sie in Zeitungspatpier, dass er aus einer Tasche seines Mantel zog. "Schön, mal wieder Frischfleisch zu haben, an den Leichen, die die Rabenklaue hinterlässt, ist nicht mehr viel Energie dran, da muss ich mich oft überfressen. Ach ja, übrigens, bestimmt hast du ja schon deinen Informanten getroffen, wo geht's als nächstes hin?"
"Iridae. Dort finde ich das Ritual. Du bleibst gefälligst auf dem Festland, Wichser."
Jetzt versteckte er das Menschenfleich in seinem Mantel, und sie verließen den Tatort. "Och, nö, ich komm natürlich mit, schließlich darf ich dich nicht zu lang aus den Augen lassen. Und weißt du was, ich drück dir sogar die Daumen, dass du es schaffst. Um ehrlich zu sein, als du damals das Schwert gekriegt hast, hätte ich nicht erwartet, dass du lange durchhältst. Aber du hast es so weit geschafft, viel weiter als die meisten. Ich würds dir wirklich gönnen, den Fluch zu brechen und dann in Frieden von dannen zu gehen. Und ehrlich gesagt, ich hab nichts zu verlieren, wenn ich dir von nun an ein bisschen direkter helfe. Du willst deine Freiheit, ich will meiner Schwester die Freiheit geben. Und sobald du den Fluch los hast, wirst du mein "Arschgesicht" wie du es so liebevoll nennst, nie wieder sehen, versprochen. Also, haben wir einen Deal?" Er streckte lächelnd die Hand aus.
"Lass deine Dreckspfoten stecken. Aber abgemacht. Auf dass du viel schneller aus meinem Leben verschwindest. Morgen geht die Reise los. Wir werden nicht auf dich warten. Und übrigens..." Korina fiel noch was ein. "Dieser Vater von dir ist wohl auch der Meister was? Du behauptest, er stiftet Leute für das größere Wohl zum Massenmord an, da ist er wohl auch die Art von Mensch, die "Schmutz" im großen Stil abschlachtet."
Der Dämon machte kurz ein überraschtes Gesicht, bevor er sich wieder fing. "Gut kombiniert. Mit der Geheimnistuerei hats wohl ein Ende. Japp, ich bin ein Familienmensch. Oder Dämon, wasauchimmer. Stört es dich, wenn dass ich meinen Verwandten noch unter die Augen treten kann?"
Korina machte sich nicht mal die Mühe, mit dem Schwert nach ihm zu schlagen, das würde ihn nur belustigen. Sie warf ihm nur einen eiskalten Blick zu. "Wenn er seinen eigenen Kindern einbläut, töten für ein "größeres Wohl" wäre gut, ist er ja ein noch größerer Scheißhaufen, als ich dachte. Wird spaßíg, ihm die Fresse zu polieren." Dann wandte sie sich um und kehrte zur Herberge zurück.

Séamus entschied sich, nicht mit ihr zu gehen. Erstens war die Sache eben dann doch noch ziemlich schlecht gelaufen, zweitens würde Nakoa ihm wohl die Hölle heiß machen, und drittens musste er sowieso noch sein Abendessen verspeißen.

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@Pseudo:

1 204

Mittwoch, 15. August 2018, 14:36

Korina erklärte Brandon, dass sie ebenfalls zu einer Dämonenstahlschmiedin möchte und er dann gleich mitkönnte. Jedoch fehlt ihm das Dämonenherz, weswegen das auch keine Option sei.
"Und du meinst du kannst erstens den Schmied finden, dann den gesuchten Dämonen und dann auch noch ihn besiegen noch bevor wir in Pysajel ankommen? Meiner Ansicht nach ist das zu viel in zu kurzer Zeit, ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren würde." Für einen Moment musste Lauriam überlegen, aber Korina brachte es, wenn auch in ihrem Stil, gut auf dem Punkt. "Aber von mir aus, du kannst es versuchen und du hast Korinas Worte ja gehört. Brech jedoch deine Suche ab, wenn es offensichtlich wird, dass du es anders nicht rechtzeitig schaffen wirst."

Rhord hörte derweil dem Gespräch zu, wo ihm das eine oder andere Mal ein interessanter Begriff auffiel. Aber gerade hatte er dennoch nicht wirklich die Lust danach zu fragen, was Dämonenstahl eigentlich sei. Das kann er dann ja immernoch bei der Schiffsfahrt nachholen, irgendwer wirds ihm ja sagen können.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (15. August 2018, 14:46)


Night Zap

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Mittwoch, 15. August 2018, 15:04


Seit dem Tod von Fürst Nicollo von Shalannsheim herrschte im Kaiserlichen Senat das reinste Chaos. Es war unklar, was zu tun war. Die Bewohner der westlichen Fürstentümer standen kurz vor dem Aufstand, und auch im Osten waren die einfachen Bürger unruhig, denn der plötzliche Tod eines Fürsten, der die Macht der Fürsten anprangerte, war eben mehr als nur ein bisschen komisch.

"Die Lage in Shalannsheim gerät bald außer Kontrolle!" verkündete Senator Theresius, "Nicollos Sohn Arnulf hat zwar fürs erste den Fürstenthron übernommen und versucht, die Leute zu beruhigen, aber er führt weder die Ideale seines Vaters fort, noch ist er Willensstark genug, um das Volk tatsächlich ruhig zu stellen. Das Ergebnis kann nur ein Aufstand sein."
"Dann sollten wir umgehend Soldaten schicken, angeführt von einem General." schlug Senatorin Weynild vor. "Wir müssen die Authorität des Kaisers zeigen, damit die Bürger wissen, dass ein Schlag gegen einen Fürsten, selbst wenn er schwach erscheint, ein Schlag gegen das Kaiserreich ist."
Nun meldete sich Kaiser Raynmahr zu Wort. "Dem Stimme ich zu. Wenn Nachgiebigkeit dazu führt, dass ein Fürstentum in Anarchie verfällt, wird die Angst vor Unterversorgung und Hungersnöten, die die Bürger antreibt, nur zur Realität. Zehn Peitschenhiebe sind leichter zu ertragen als ein Monat in Einzelhaft, mit einer Batallion Soldaten müssen wir einen Aufstand niederschlagen, bevor er Erfolg haben kann, um den Bürgern das wahre Leid zu ersparen."

Der Kaiser war gerade dabei, dem Verteidigungsminister zu befehlen, die Soldaten und Ritter dafür auszuwählen, als Prinz Lucephiel ihn unterbrach. "Verzeiht, väterliche Majestät, aber ich habe einen besseren Vorschlag. Aber zuerst eine Frage an alle Anwesenden: Warum droht genau jetzt ein Aufstand, wenn schon seit längerem genügend Unzufriedenheit herrschte? Genau, weil eine Gruppe von Auftragsmördern einen Fürsten tötete, der auf der Seite der Bürger war. Auftragsmörder, die angeblich die Klingen des Kaisers führten. Der Grund ist also, dass die Bürger fürchten, die Regierung könnte ihnen die Freiheit mit Gewalt abnehmen. Welche Botschaft sendet also eine Battalion Soldaten, die Aufständige niederringt? Das genau dies der Fall sein wird. Unser großartiges Reich baute von jeher auf die Philosophie, für sein Glück zu kämpfen. Wenn das Glück der einfachen Leute also von Kaiserlicher Gewalt bedroht wird, werden sie sich wehren wollen. Statt einer Batallion sollten wir also eine kleine Gruppe schicken, denen die einfachen Leute vertrauen können. Ritter des Reiches, Helden der Leute. Sie werden einen gewaltsamen Aufstand verhindern, aber auch dem neuen Fürst das Rückgrat stärken."

Der Prinz stand nun auf. "Die Bürger von Shalannsheim sind wütend und traurig, weil ihr geliebter Fürst von uns gegangen ist. Um ihnen etwas bitter nötige Entspannung zu gönnen, und um ihnen zu zeigen, dass es der Kaiser und die Fürsten mit ihren Untertanen gut meinen, wird in Shalannsheim ein Fest gefeiert, um die Nicollo-Familie zu ehren, die stets dafür gearbeitet hat, Ailfenna friedlich und mit seiner Freiheit intakt in das Reich zu integrieren, und den Kaiser, der diese Freiheit gewährt. Diese Feste werden auch in den umliegenden Fürstentümern gefeiert, bezahlt aus den Taschen ihrer Fürsten."

"Mit Verlaub, das ist unmöglich." warf Senator Theresius ein, "Von den Fürsten zu verlangen, spontan ihre Vermögen zu belasten, würde nicht mit ihnen durchgehen."
"Eine Militärkampagne gegen die eigenen Bürger, die nach ihrem Tod keine Steuern mehr zahlen können, würde ebenfalls ihre Vermögen belasten, Herr Senator. Ich bedenke jediglich die beste Nutzung unserer Ressourcen. Und was es betrifft, die Fürsten dazu zu zwingen... sie dürfen ihre Ländereien zwar selbst regieren, aber dem gemeinsamen Wort des Kaisers und des Senats können sie sich nicht widersetzen. Wie glauben Sie würde es aussehen, wenn sie sich diesem Wort widersetzen und so ein Massakar verursachen?
Dies war nur ein Vorschlag, ich bin weder Kaiser noch Senator, also ist es nicht meine Entscheidung..."
Und nun setzte sich der Prinz wieder.

Sein Vater schien ganz angetan von der Idee zu sein, und abgesehen von Theresius und Weynild stimmten auch die Senatoren zu. Die beiden waren überstimmt.


Der erste Flügelschlag der Dunklen Schwingen hatte Telvanin in Aufruhr versetzt, aber im Moment kann niemand sagen, ob ein einzelner Flügelschlag genug ist, um einen Sturm auszulösen. Der Tod des Fürsten von Shalannsheim war eine Tragödie, die einige böse Zungen bereits vorhergesagt haben, denn schließlich bedrohten seine Worte die Macht jener, die Macht zu verlieren hatten. Was werden die tun, die sich Freiheit wünschen? Die, die gegen die Ungerechtigkeit, die Nicollo anprangerte, vorgehen wollen? Und wie werden im Ernstfall schlussendlich jene reagieren, deren Köpfe bei einer erfolgreichen Revolution rollen? Wer wird für seine Träume kämpfen, und wer wird zum Kompromiss bereit sein? All diese Fragen werden sich erst in der Zukunft beantworten.
Bevor die Dunklen Schwingen das nächste mal zuschlagen, gehen einige von ihnen zunächst ihren eigenen Wünschen und Träumen nach, die Dinge, für die sie kämpfen. Dies wird sie in das ferne Land Iridae führen, der Inselstaat, der von seinen eigenen Schatten und Ungerechtigkeit befallen ist. Schwierige Kämpfe stehen ihnen bevor, doch es wird die Anstrengung wert sein, für Familie, Freunde, oder nur das eigene Überleben.

Kämpft, Dunkle Schwingen, denn das wahre Böse wird nicht ruhen, bis es auf einem Thron oder unter der Erde ist.


Hiermit endet Kapitel 1 offiziel! Wenn ihr eure Charakter noch kurz etwas in Killius-Stadt erledigen lassen wollte, könnt ihr das noch in diesem Thread tun. Andernfalls geduldet euch bitte kurz, bis der Thread für Kapitel 2 eröffnet wird.